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Kritische Infrastruktur

News

Unterseekabel: Ein Viertel funktioniert nicht

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Zahl der Schäden an Unterseekabeln drastisch gestiegen. Jetzt will sich die Nato einen besseren Überblick verschaffen.

Von Lisa-Martina Klein

Analyse

Deutschland verliert sich beim Schutz seiner maritimen Infrastruktur in Details

Gesprengte Pipelines, durchgeschnittene Unterwasser-Datenkabel: Die Nato braucht ein besseres Bild davon, was in Nord- und Ostsee passiert. Beim Treffen der Verteidigungsminister im Februar soll es konkrete Vorschläge geben – in Deutschland verliert man sich derzeit aber in Details.

Von Lisa-Martina Klein

Table.Standpunkt

Nachhaltiger Schutz der Grundversorgung sieht anders aus  

Betreiber Kritischer Infrastrukturanlagen haben derzeit alle Hände voll zu tun, EU-Richtlinien in nationale Gesetze umzusetzen. Es fehlt jedoch eine Priorisierung der Sektoren, schreibt Ferdinand Gehringer, Experte für Innere- und Cybersicherheit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, in seinem Standpunkt.

Von Experts Table.Briefings

Analyse

Kompetenzgerangel schwächt Schutz Kritischer Infrastruktur im Meer

Ungeklärte Zuständigkeiten, lange Reaktionszeiten: Sollte es vor der Küste Deutschlands zu einem Angriff auf Windparks, Stromtrassen oder Pipelines kommen, würde die deutsche Bürokratie eine effektive Gefahrenabwehr schnell an ihre Grenzen bringen.

Von Lisa-Martina Klein

Analyse

Wie sich die Nato für Krieg am Meeresgrund rüstet

Nicht erst seit den Attacken auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee arbeitet die Nato an einer Antwort darauf, wie sie Kritische Infrastruktur unter Wasser schützen und im Ernstfall verteidigen will. Die Zeit drängt, Russland könnte wichtige Knotenpunkte bereits vermint haben.

Von Lisa-Martina Klein

Analyse

Wie der Bund Kritische Infrastruktur besser schützen will

Nord Stream, Hackerangriffe, Klimakleber auf dem Rollfeld: Das politische Interesse am Schutz Kritischer Infrastruktur ist so hoch wie nie. Nachdem die EU 2022 vorgelegt hat, kommen nun die deutschen Umsetzungsgesetze. Die Referentenentwürfe des Bundesinnenministeriums, die nun in der Ressortabstimmung sind, bieten allerdings noch viel Diskussionsstoff.

Von Falk Steiner

Besichtigung Fertigungsstelle für Offshore-Windradkomponenten von Siemens Gamesa in Cuxhaven durch Bundeswirtschaftsminister Bundesminister Robert Habeck während seines BesuchsBesichtigung Fertigungsstelle für Offshore-Windradkomponenten von Siemens Gamesa in Cuxhaven durch Bundeswirtschaftsminister Bundesminister Robert Habeck während seines Besuchs, Cuxhaven Niedersachsen Deutschland Siemens Gamesa *** Visit of the production site for offshore wind turbine components of Siemens Gamesa in Cuxhaven by Federal Minister of Economics Federal Minister Robert Habeck during his visit Visit of the production site for offshore wind turbine components of Siemens Gamesa in Cuxhaven by Federal Minister of Economics Federal Minister Robe
Analyse

„Wir sind weder sensibilisiert noch resilient“

Der Anschlag auf Nord Stream 2 hat die Welt verändert. Auch wenn weiter unklar ist, wer die Attacke verübt hat – sie zeigt, wie verwundbar Pipelines, Unterseekabel, LNG-Terminals sind. Deutschland wirkt darauf unvorbereitet: Bis heute liegt die Verantwortung für die Sicherheit bei privaten Betreibern – die Regierung weiß nicht mal, wie viele Internetknotenpunkte und Unterseekabel schützenswert wären.

Von Stefan Braun

Kritische Infrastruktur (KRITIS) sind essenzielle Systeme und Einrichtungen, die das Funktionieren moderner Gesellschaften gewährleisten. Ihr Schutz ist von höchster Priorität, da ihre Beeinträchtigung oder Zerstörung gravierende Folgen für Wirtschaft, öffentliche Sicherheit und das tägliche Leben haben kann. Die zunehmende Digitalisierung, geopolitische Unsicherheiten und der Klimawandel machen eine kontinuierliche Anpassung der Schutzmaßnahmen erforderlich. Lesen Sie hier alle News zum Thema Kritische Infrastruktur von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist kritische Infrastruktur in der EU?

In der Europäischen Union (EU) definiert die Richtlinie 2008/114/EG

kritische Infrastrukturen

als „jene Einrichtungen, Systeme oder Teile davon, die für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen notwendig sind“. Diese Definition umfasst Sektoren wie Energie, Wasser, Transport, Finanzwesen und Kommunikation. Mit der Richtlinie zur Resilienz kritischer Einrichtungen (CER-Richtlinie), die ab 2024 in Kraft tritt, werden die Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, nationale Strategien zur Erhöhung der Resilienz kritischer Infrastrukturen zu entwickeln. Zudem wurde mit der NIS-2-Richtlinie die Cybersicherheit als essenzieller Bestandteil des KRITIS-Schutzes hervorgehoben.Ein weiteres wichtiges Element der EU-weiten Schutzstrategie ist die Europäische Cybersicherheitsstrategie, die Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Infrastruktur vorsieht. Diese beinhaltet unter anderem die Einführung von Mindeststandards für kritische IT-Systeme, die Förderung internationaler Zusammenarbeit und die Entwicklung von Krisenreaktionsmechanismen im Falle eines großflächigen Cyberangriffs. 

Was ist kritische Infrastruktur in Deutschland?

Die Identifikation und Regulierung der

kritischen Infrastruktur

in Deutschland unterliegt dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz). Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führt die sogenannte „

BSI kritische Infrastruktur Liste“

, die regelmäßig aktualisiert wird. Zu den Sektoren gehören: 

Um Betreiber

kritischer Infrastrukturen

zu verpflichten, ihre Systeme widerstandsfähiger gegen Angriffe und Ausfälle zu machen, wurde 2021 das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 eingeführt. Es sieht höhere Anforderungen an Cybersicherheit und Meldepflichten für Vorfälle vor. Auch die KRITIS-Verordnung legt fest, welche Unternehmen als Betreiber kritischer Infrastrukturen gelten und welche Sicherheitsmaßnahmen sie umsetzen müssen. Hierbei spielen regelmäßige Risikoanalysen und Sicherheitsüberprüfungen eine zentrale Rolle. 

Warum ist der Schutz kritischer Infrastrukturen wichtig?

Kritische Infrastrukturen

sind zentrale Elemente einer funktionierenden Gesellschaft. Ihr Ausfall kann weitreichende Konsequenzen haben, die sich auf Wirtschaft, öffentliche Sicherheit und soziale Ordnung auswirken. Besonders in den letzten Jahren sind Bedrohungen durch Cyberangriffe, Naturkatastrophen und geopolitische Spannungen gestiegen. Beispiele für KRITIS-relevante Vorfälle sind:

Auch hybride Bedrohungen, die eine Kombination aus physischen und digitalen Angriffen umfassen, werden zunehmend zu einem Problem. So sind beispielsweise koordinierte Attacken auf Stromnetze in Kombination mit Cyberangriffen auf Kommunikationssysteme denkbar, was in großem Maßstab zu Chaos und Instabilität führen könnte. 

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen

Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit

kritischer Infrastrukturen

setzen Behörden und Unternehmen auf mehrere Schutzstrategien: 

Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Notfallplanung. Betreiber

kritischer Infrastrukturen

sind dazu verpflichtet, umfassende Notfallpläne zu erstellen, die Maßnahmen für den Fall eines großflächigen Ausfalls definieren. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Behörden, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können. Der Schutz

kritischer Infrastrukturen

ist eine stetige Herausforderung, die mit zunehmender Digitalisierung und globalen Risiken immer komplexer wird. Unternehmen und Behörden müssen verstärkt in Cybersicherheit, physische Schutzmaßnahmen und resiliente Strukturen investieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen EU-Staaten, nationalen Behörden und privaten Betreibern bleibt essenziell, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Krisensituationen erfolgreich zu bewältigen. Neue gesetzliche Regelungen und fortschrittliche Technologien können dazu beitragen, die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Bedrohungen zu verbessern.