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Kohle

Analyse

"Der globale Kohle-Ausstieg kommt auf jeden Fall"

Am Ende der ersten Woche ging es auf der COP27 um Dekarbonisierung. Im Interview mit Bernhard Pötter erklären die zwei Experten, wie und wann der unvermeidliche Kohleausstieg gelingt – und welche Details ihn an manchen Orten verzögern. Eine Langfassung des Interviews finden Sie hier.

Von Bernhard Pötter

Analyse

"Wenn die Weichen richtig stehen, kann der Kohle-Ausstieg schnell gehen"

Die Ökonomen Michael Jakob und Jan Steckel haben die "politische Ökonomie der Kohle" studiert. Ihr Fazit: Jedes Land braucht seinen eigenen Weg zum Kohle-Ausstieg, aber er wird kommen. Liberalisierte Märkte fördern billige Alternativen, politischer Filz hemmt sie - und zwar in Demokratien und Autokratien gleichermaßen. Und um Umweltschutz geht es nur selten.

Von Bernhard Pötter

Nov. 30, 2015 - Le Bourget, France - Chinese President Xi Jinping addresses the plenary session of t
Analyse

Xis dritte Amtszeit: Klima wichtig, Wachstum wichtiger

Chinas Präsident Xi Jinping steht vor einer dritten Amtszeit als Staatschef. Unter ihm ist Klimapolitik im Land mit dem größten Co2-Ausstoß wichtig geworden. Die Emissionen wurden gedrosselt, Erneuerbare stark ausgebaut. Doch Fachleute bezweifeln, dass die grüne Transformation künftig schneller vorangetrieben wird. Zu stark sind Wachstumszwang und Kohle-Lobby, zu dominant die internen und internationalen Krisen.

Von Nico Beckert

Analyse

China: Peking finanziert trotz Versprechen weiter Kohle im Ausland

Als Chinas Präsident Xi Jinping bei der UN-Generalversammlung im September 2021 den Baustopp neuer Kohleprojekte im Ausland bekannt gab, atmete die Weltgemeinschaft auf. Ein Jahr später zeigen sich die Schlupflöcher des Versprechens: Auch heute werden noch neue Kohlekraftwerke mit chinesischer Unterstützung gebaut. Trotzdem bleibt die Ankündigung ein positives Signal für die Klimapolitik. Und China will zukünftig im Ausland mehr in Erneuerbare investieren.

Von Nico Beckert

Table.Standpunkt

Chinas Dekarbonisierung – Peking geht (noch) nicht "all in"

Offiziell verfolgt China weitreichende Pläne, um von Kohle, Öl und Gas loszukommen. Bei näherem Hinsehen sind diese jedoch nicht allzu ambitioniert. Zudem ist die Versuchung groß, akute Probleme durch einen Rückfall in stärkere Nutzung fossiler Brennstoffe zu lösen.

Von Redaktion Table

Kohle ist ein zentraler fossiler Brennstoff, der weltweit für Energieerzeugung, industrielle Prozesse und die Produktion zahlreicher Produkte genutzt wird. Ihre Entstehung über Millionen von Jahren und ihre Gewinnung durch Tagebau und Untertagebau prägen ihre Verfügbarkeit und Nutzung. Während Kohle als Rohstoff wirtschaftliche Vorteile bietet und vielfältige Anwendungen findet, bringt ihre Nutzung auch erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken mit sich. Diese Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Kohle, ihre Entstehung, Abbaumethoden, Produkte und die Vor- und Nachteile ihrer Nutzung. Lesen Sie aktuelle Kohle News von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Was ist Kohle? 

Kohle ist ein schwarzes, festes Brennmaterial, das hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht. Sie entsteht durch die Überlagerung und Komprimierung von Pflanzenresten über Millionen von Jahren unter hohem Druck und ohne Sauerstoff. Kohle ist ein fossiler Brennstoff, der zur Energieerzeugung in Kraftwerken, zur Stahlherstellung und in anderen industriellen Prozessen verwendet wird. Es gibt verschiedene Kohlearten, wie Braunkohle und Steinkohle, die sich in ihrem Kohlenstoffgehalt und Energiegehalt unterscheiden. Kohleverbrennung trägt zur globalen Erwärmung bei, da dabei große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt werden, was die Umwelt belastet. 

Wie entsteht Kohle? 

Kohle entsteht durch einen langen geologischen Prozess, der über Millionen von Jahren abläuft. Ursprünglich handelt es sich um abgestorbene Pflanzenreste, die in sumpfigen Gebieten abgelagert werden. Diese Reste werden unter Wasser und ohne Sauerstoff konserviert, wodurch Torf entsteht. Mit der Zeit werden die Torfschichten durch Sedimente überdeckt und zunehmend verdichtet. Durch hohen Druck und steigende Temperaturen wandelt sich der Torf zunächst in Braunkohle und später, bei weiterem Druck und Wärme, in Steinkohle um. Dieser Prozess, genannt Inkohlung, führt zu einem steigenden Kohlenstoffgehalt und einem höheren Energiegehalt der Kohle. 

Wie wird Kohle abgebaut? 

Kohle wird auf zwei Hauptarten abgebaut: im Tagebau und im Untertagebau. Im Tagebau wird die Kohle nahe der Erdoberfläche abgebaut. Dazu werden zunächst die oberen Erdschichten entfernt, um an die Kohleflöze zu gelangen. Dieser Abbau ist kostengünstig, hinterlässt jedoch große Landschaftsschäden. Im Untertagebau wird Kohle aus tieferliegenden Schichten gefördert. Bergleute arbeiten in Stollen und Schächten, um die Kohle abzubauen. Diese Methode ist teurer und gefährlicher, aber schont die Landschaft. Nach dem Abbau wird die Kohle gereinigt und für den Transport vorbereitet. Beide Methoden haben Umweltauswirkungen, einschließlich Bodenzerstörung und Wasserverschmutzung. 

Welche Produkte gibt es aus Kohle? 

Kohle ist ein vielseitiger Rohstoff, aus dem eine Vielzahl von Produkten hergestellt wird, die in verschiedenen Industrien und im täglichen Leben eine wichtige Rolle spielen. Der wichtigste Einsatzbereich von Kohle ist die Energieerzeugung. In Kohlekraftwerken wird Kohle verbrannt, um Strom zu erzeugen. Dabei wird die in der Kohle gespeicherte Energie freigesetzt und in elektrische Energie umgewandelt. Ein weiteres bedeutendes Produkt aus Kohle ist Koks, der vor allem in der Stahlindustrie eine zentrale Rolle spielt. Koks entsteht durch das Erhitzen von Steinkohle in Abwesenheit von Luft. Er wird im Hochofenprozess verwendet, um Eisenerz zu reduzieren und Eisen zu schmelzen, was ein wesentlicher Schritt in der Stahlherstellung ist. In der chemischen Industrie dient Kohle als Ausgangsmaterial für die Produktion einer Vielzahl von Chemikalien. Durch die Verarbeitung von Kohle entstehen Nebenprodukte wie Teer, Benzol, Ammoniak und Methanol. Diese Grundstoffe sind Ausgangspunkte für die Herstellung von Kunststoffen, Farben, Düngemitteln, Lösungsmitteln und Medikamenten. Zum Beispiel wird aus Kohleteer Bitumen hergestellt, das im Straßenbau verwendet wird. Ein weiteres Produkt aus Kohle ist Aktivkohle, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, Verunreinigungen zu adsorbieren. Aktivkohle wird in der Wasser- und Luftreinigung eingesetzt, um Schadstoffe zu entfernen, und findet auch in der Medizin Verwendung, etwa zur Behandlung von Vergiftungen. Braunkohlenbriketts, die aus Braunkohle gepresst werden, sind ein weiteres Produkt, das als Brennstoff für Heizungen in Haushalten verwendet wird. Sie bieten eine kostengünstige Wärmequelle, besonders in Regionen ohne Zugang zu Erdgas. Diese vielfältigen Produkte zeigen die zentrale Bedeutung von Kohle in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und im Alltag. 

Welche Vor- und Nachteile hat Kohle? 

Kohle hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die ihre Rolle als Energiequelle und Rohstoff prägen. 

Vorteile:

 

  1. Verfügbarkeit und Kosten: Kohle ist in vielen Ländern reichlich vorhanden und vergleichsweise kostengünstig abzubauen. Dies macht sie zu einer stabilen Energiequelle, die in vielen Regionen leicht zugänglich ist. 

  2. Energieeffizienz: Kohle hat einen hohen Energiegehalt, insbesondere Steinkohle, und kann bei der Verbrennung große Mengen an Energie freisetzen, was sie für die Stromerzeugung und industrielle Prozesse attraktiv macht. 

  3. Wirtschaftlicher Nutzen: Der Kohleabbau schafft Arbeitsplätze und trägt in vielen Ländern erheblich zur Wirtschaft bei, insbesondere in Regionen, die stark von der Kohleindustrie abhängig sind. 

Nachteile:

 

  1. Umweltauswirkungen: Die Verbrennung von Kohle setzt große Mengen an Kohlendioxid (CO2) und anderen Schadstoffen frei, was erheblich zur globalen Erwärmung und Luftverschmutzung beiträgt. Außerdem verursacht der Abbau erhebliche Umweltschäden, wie Landschaftszerstörung und Wasserverschmutzung. 

  2. Gesundheitsrisiken: Kohleabbau und -verbrennung sind mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden, sowohl für Arbeiter als auch für die allgemeine Bevölkerung. Feinstaub und andere Emissionen können Atemwegserkrankungen und andere gesundheitliche Probleme verursachen. 

  3. Endliche Ressource: Trotz ihrer aktuellen Verfügbarkeit ist Kohle eine nicht erneuerbare Ressource, deren Vorräte begrenzt sind, was langfristig zu Versorgungsengpässen führen könnte. 

Insgesamt bietet Kohle wirtschaftliche Vorteile, bringt jedoch erhebliche ökologische und gesundheitliche Nachteile mit sich.