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Neuausrichtung auf Kohle gefährdet Klimaziele

Laut seinem 14. Fünfjahresplan für erneuerbare Energien will Peking weiterhin den CO2-Peak vor 2030 erreichen und bis 2060 klimaneutral werden. Seit Ende vergangenen Jahres setzt die Regierung jedoch wieder verstärkt auf Kohlekraft, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Energiesicherheit zu gewährleisten. Diese Neuausrichtung könnte Chinas Klimaschutzanstrengungen untergraben.

Von Table.Briefings

Kohle ist ein zentraler fossiler Brennstoff, der weltweit für Energieerzeugung, industrielle Prozesse und die Produktion zahlreicher Produkte genutzt wird. Ihre Entstehung über Millionen von Jahren und ihre Gewinnung durch Tagebau und Untertagebau prägen ihre Verfügbarkeit und Nutzung. Während Kohle als Rohstoff wirtschaftliche Vorteile bietet und vielfältige Anwendungen findet, bringt ihre Nutzung auch erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken mit sich. Diese Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Kohle, ihre Entstehung, Abbaumethoden, Produkte und die Vor- und Nachteile ihrer Nutzung. Lesen Sie aktuelle Kohle News von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Was ist Kohle? 

Kohle ist ein schwarzes, festes Brennmaterial, das hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht. Sie entsteht durch die Überlagerung und Komprimierung von Pflanzenresten über Millionen von Jahren unter hohem Druck und ohne Sauerstoff. Kohle ist ein fossiler Brennstoff, der zur Energieerzeugung in Kraftwerken, zur Stahlherstellung und in anderen industriellen Prozessen verwendet wird. Es gibt verschiedene Kohlearten, wie Braunkohle und Steinkohle, die sich in ihrem Kohlenstoffgehalt und Energiegehalt unterscheiden. Kohleverbrennung trägt zur globalen Erwärmung bei, da dabei große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt werden, was die Umwelt belastet. 

Wie entsteht Kohle? 

Kohle entsteht durch einen langen geologischen Prozess, der über Millionen von Jahren abläuft. Ursprünglich handelt es sich um abgestorbene Pflanzenreste, die in sumpfigen Gebieten abgelagert werden. Diese Reste werden unter Wasser und ohne Sauerstoff konserviert, wodurch Torf entsteht. Mit der Zeit werden die Torfschichten durch Sedimente überdeckt und zunehmend verdichtet. Durch hohen Druck und steigende Temperaturen wandelt sich der Torf zunächst in Braunkohle und später, bei weiterem Druck und Wärme, in Steinkohle um. Dieser Prozess, genannt Inkohlung, führt zu einem steigenden Kohlenstoffgehalt und einem höheren Energiegehalt der Kohle. 

Wie wird Kohle abgebaut? 

Kohle wird auf zwei Hauptarten abgebaut: im Tagebau und im Untertagebau. Im Tagebau wird die Kohle nahe der Erdoberfläche abgebaut. Dazu werden zunächst die oberen Erdschichten entfernt, um an die Kohleflöze zu gelangen. Dieser Abbau ist kostengünstig, hinterlässt jedoch große Landschaftsschäden. Im Untertagebau wird Kohle aus tieferliegenden Schichten gefördert. Bergleute arbeiten in Stollen und Schächten, um die Kohle abzubauen. Diese Methode ist teurer und gefährlicher, aber schont die Landschaft. Nach dem Abbau wird die Kohle gereinigt und für den Transport vorbereitet. Beide Methoden haben Umweltauswirkungen, einschließlich Bodenzerstörung und Wasserverschmutzung. 

Welche Produkte gibt es aus Kohle? 

Kohle ist ein vielseitiger Rohstoff, aus dem eine Vielzahl von Produkten hergestellt wird, die in verschiedenen Industrien und im täglichen Leben eine wichtige Rolle spielen. Der wichtigste Einsatzbereich von Kohle ist die Energieerzeugung. In Kohlekraftwerken wird Kohle verbrannt, um Strom zu erzeugen. Dabei wird die in der Kohle gespeicherte Energie freigesetzt und in elektrische Energie umgewandelt. Ein weiteres bedeutendes Produkt aus Kohle ist Koks, der vor allem in der Stahlindustrie eine zentrale Rolle spielt. Koks entsteht durch das Erhitzen von Steinkohle in Abwesenheit von Luft. Er wird im Hochofenprozess verwendet, um Eisenerz zu reduzieren und Eisen zu schmelzen, was ein wesentlicher Schritt in der Stahlherstellung ist. In der chemischen Industrie dient Kohle als Ausgangsmaterial für die Produktion einer Vielzahl von Chemikalien. Durch die Verarbeitung von Kohle entstehen Nebenprodukte wie Teer, Benzol, Ammoniak und Methanol. Diese Grundstoffe sind Ausgangspunkte für die Herstellung von Kunststoffen, Farben, Düngemitteln, Lösungsmitteln und Medikamenten. Zum Beispiel wird aus Kohleteer Bitumen hergestellt, das im Straßenbau verwendet wird. Ein weiteres Produkt aus Kohle ist Aktivkohle, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, Verunreinigungen zu adsorbieren. Aktivkohle wird in der Wasser- und Luftreinigung eingesetzt, um Schadstoffe zu entfernen, und findet auch in der Medizin Verwendung, etwa zur Behandlung von Vergiftungen. Braunkohlenbriketts, die aus Braunkohle gepresst werden, sind ein weiteres Produkt, das als Brennstoff für Heizungen in Haushalten verwendet wird. Sie bieten eine kostengünstige Wärmequelle, besonders in Regionen ohne Zugang zu Erdgas. Diese vielfältigen Produkte zeigen die zentrale Bedeutung von Kohle in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und im Alltag. 

Welche Vor- und Nachteile hat Kohle? 

Kohle hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die ihre Rolle als Energiequelle und Rohstoff prägen. 

Vorteile:

 

  1. Verfügbarkeit und Kosten: Kohle ist in vielen Ländern reichlich vorhanden und vergleichsweise kostengünstig abzubauen. Dies macht sie zu einer stabilen Energiequelle, die in vielen Regionen leicht zugänglich ist. 

  2. Energieeffizienz: Kohle hat einen hohen Energiegehalt, insbesondere Steinkohle, und kann bei der Verbrennung große Mengen an Energie freisetzen, was sie für die Stromerzeugung und industrielle Prozesse attraktiv macht. 

  3. Wirtschaftlicher Nutzen: Der Kohleabbau schafft Arbeitsplätze und trägt in vielen Ländern erheblich zur Wirtschaft bei, insbesondere in Regionen, die stark von der Kohleindustrie abhängig sind. 

Nachteile:

 

  1. Umweltauswirkungen: Die Verbrennung von Kohle setzt große Mengen an Kohlendioxid (CO2) und anderen Schadstoffen frei, was erheblich zur globalen Erwärmung und Luftverschmutzung beiträgt. Außerdem verursacht der Abbau erhebliche Umweltschäden, wie Landschaftszerstörung und Wasserverschmutzung. 

  2. Gesundheitsrisiken: Kohleabbau und -verbrennung sind mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden, sowohl für Arbeiter als auch für die allgemeine Bevölkerung. Feinstaub und andere Emissionen können Atemwegserkrankungen und andere gesundheitliche Probleme verursachen. 

  3. Endliche Ressource: Trotz ihrer aktuellen Verfügbarkeit ist Kohle eine nicht erneuerbare Ressource, deren Vorräte begrenzt sind, was langfristig zu Versorgungsengpässen führen könnte. 

Insgesamt bietet Kohle wirtschaftliche Vorteile, bringt jedoch erhebliche ökologische und gesundheitliche Nachteile mit sich.