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Iris-T

Analyse

Borrell drängt auf schnellere Lieferungen für die Ukraine

Bei der militärischen Unterstützung der EU-Staaten für die Ukraine klafft eine Lücke zwischen den Ankündigungen und den effektiven Lieferungen. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell drängte die Aussenminister beim informellen Treffen in Brüssel, den Worten auch Taten folgen zu lassen.

Von Stephan Israel

Analyse

Luftverteidigung: Was Kanzler und Minister im Defence Park erwartet

Die Luftwaffe will bei der ILA zeigen, wie sie den europäischen Luftraum schützen will. Der Defence Park ist auch Werbung für die European Sky Shield Initiative (Essi), deren Zukunft von manchen europäischen Partnern in Frage gestellt wird.

Von Gabriel Bub

News

ILA: Welchen Schwerpunkt die Luftwaffe setzt

Am Montag ließen sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke durch die im Aufbau befindenden Stände der ILA führen. Die Luftwaffe will ihre Luftverteidigungskapazitäten zeigen.

Von Gabriel Bub

Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres der Bundeswehr Berlin Deutschland *** Lieutenant General Alfons Mais,
News

Die Heeresflugabwehr kehrt als Truppengattung zurück

Das Heer der Bundeswehr erhält wieder eine Flugabwehr – der Drohnenkrieg in der Ukraine verdeutlicht die Notwendigkeit. Für den Ausbau der neuen Truppengattung braucht es allerdings wieder einmal Material und Personal.

Von Thomas Wiegold

Analyse

Ukraine: Deutsche Rüstungsbauer planen über den Krieg hinaus  

Bundeswirtschaftsminister Habeck eröffnet bei seinem Besuch in der Ukraine eine deutsche Drohnenfabrik. Die Ukraine lockt aber nicht nur wegen des aktuellen Bedarfs westliche Rüstungsbauer an. Ein weiterer Grund könnten auch die Exportregelungen sein, die vor dem Krieg besonders locker waren.

Von Gabriel Bub

Das Infra-Red Imaging System Tail (IRIS-T) gehört zu den fortschrittlichsten Flugabwehrraketen weltweit und wird von mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, genutzt. Ursprünglich als Luft-Luft-Rakete konzipiert, hat sich die Technologie weiterentwickelt. Inzwischen sind auch bodengestützte Varianten wie das IRIS-T SLM verfügbar, die insbesondere in asymmetrischen Konflikten eine entscheidende Rolle spielen. Das IRIS-T-System erlangte internationale Aufmerksamkeit, insbesondere im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Lesen Sie hier alle News zum Thema IRIS-T von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist das IRIS-T-System?

Das

IRIS-T

wurde ursprünglich als kurzstreckige Luft-Luft-Rakete entwickelt. Es ist mit einem bildverarbeitenden Infrarotsuchkopf ausgestattet, der eine hochpräzise Zielverfolgung ermöglicht. Später erfolgte eine Anpassung dieser Technologie für bodengestützte Anwendungen, die zur Entwicklung von Varianten wie dem IRIS-T SLM (Surface-Launched Medium-Range) führte. Dieses Modell wurde speziell für die Luftabwehr gegen Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen und ballistische Raketen entwickelt.Das

IRIS-T

SLM-System umfasst drei Hauptkomponenten:

  • Abschussvorrichtung: Mobil oder stationär, ausgestattet mit vertikal startenden Raketen.

  • Radar- und Sensorsysteme: Zur Erkennung und Verfolgung von Zielen in Echtzeit.

  • Befehlseinheit: Für die Koordination und Steuerung des Systems. 

Die Fähigkeit, Ziele in einer Entfernung von bis zu 40 Kilometern und einer Höhe von 20 Kilometern präzise zu bekämpfen, macht das System besonders effektiv.

IRIS-T in der Ukraine

Die Ukraine erhielt mehrere

IRIS-T

SLM-Systeme von Deutschland im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen das Land. Diese Unterstützung hat das Verteidigungspotenzial der ukrainischen Streitkräfte erheblich gestärkt. Die Systeme werden vor allem zum Schutz von Städten und kritischer Infrastruktur wie Kraftwerken und Kommunikationszentren eingesetzt. Im Vergleich zu älteren sowjetischen Luftverteidigungssystemen, die die Ukraine zuvor einsetzte, bietet IRIS-T: 

  • Höhere Präzision: Ziele können unabhängig von Wetterbedingungen oder Tarnmaßnahmen zuverlässig bekämpft werden.

  • Schnelle Reaktionszeit: Ideal für die Abwehr von Raketen- und Drohnenangriffen.

  • Hohe Mobilität: Ermöglicht schnelle Standortwechsel, was das System schwer angreifbar macht. 

Die Erfolge der

IRIS-T

SLM-Systeme in der

Ukraine

unterstreichen ihre Wirksamkeit und machen sie zu einem zentralen Element moderner Luftverteidigungsstrategien.

Wie viele IRIS-T SLM-Systeme hat die Bundeswehr?

Die Bundeswehr setzt seit einigen Jahren auf das

IRIS-T-

System, insbesondere in der Luft-Luft-Variante. Allerdings verfügt sie aktuell nur über eine begrenzte Anzahl der bodengestützten Version IRIS-T SLM. Nach offiziellen Angaben wurden bislang vier Systeme bestellt, von denen sich einige bereits im aktiven Einsatz befinden. Diese geringe Stückzahl wird oft kritisiert, da das

IRIS-T

SLM als unverzichtbar für die Abwehr moderner Bedrohungen wie Drohnen oder Marschflugkörper gilt. Die Bundeswehr plant jedoch, ihren Bestand in den kommenden Jahren auszubauen, um ihre Luftverteidigungsfähigkeit weiter zu stärken. 

Was kostet ein IRIS-T SLM-System?

Für ein komplettes

IRIS-T

SLM-System variieren die

Kosten

je nach Konfiguration und zusätzlichen Komponenten, die für spezifische Anforderungen integriert werden können. Ein voll ausgestattetes System, das aus mehreren Startern, Radaranlagen und Befehlseinheiten besteht, liegt Schätzungen zufolge bei etwa 150 Millionen Euro. 

IRIS-T vs. Patriot: Ein Vergleich

Das

IRIS-T-

System wird häufig mit dem

Patriot

-System verglichen, das zu den bekanntesten Luftverteidigungssystemen der Welt zählt. Das IRIS-T SLM-System und das Patriot-System unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Eigenschaften, die ihre jeweiligen Stärken und Einsatzgebiete definieren: 

  • Reichweite: Das IRIS-T SLM erreicht Ziele in einer Entfernung von bis zu 40 Kilometern, während das Patriot-System eine deutlich größere Reichweite von bis zu 160 Kilometern bietet.

  • Ziele: IRIS-T SLM wurde speziell für die Abwehr von Kurz- bis Mittelstreckenraketen, Drohnen und Flugzeugen entwickelt, während das Patriot-System eher auf die Bekämpfung von Mittel- bis Langstreckenraketen spezialisiert ist.

  • Kosten pro System: Mit einem Preis von rund 150 Millionen Euro ist das IRIS-T SLM-System deutlich günstiger als das Patriot-System, das ungefähr 1 Milliarde Euro kostet.

  • Mobilität: Das IRIS-T SLM ist sehr mobil und kann schnell verlegt werden, während das Patriot-System primär für stationäre Einsätze konzipiert ist und weniger mobil ist. 

Die zuvor aufgeführten Punkte verdeutlichen, dass sich beide Systeme in ihren Einsatzzwecken ergänzen und für unterschiedliche Szenarien optimiert sind. Während das Patriot-System eine größere Reichweite hat und insbesondere für den Schutz ganzer Regionen geeignet ist, bietet das IRIS-T SLM eine höhere Mobilität und Flexibilität im Einsatz. Es ist daher ideal geeignet, um gezielt kritische Punkte zu verteidigen.

Wer stellt IRIS-T her?

Das

IRIS-T

-System wird von der deutschen Firma Diehl Defence entwickelt und produziert. Diehl Defence gehört zur Diehl-Gruppe, einem führenden Anbieter von Verteidigungstechnologie mit Sitz in Deutschland. Diehl Defence arbeitet eng mit der Bundeswehr und internationalen Partnern zusammen, um das

IRIS-T

System als

Hersteller

kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dies umfasst sowohl die Integration neuer Technologien als auch die Anpassung an spezifische Einsatzanforderungen.Das

IRIS-T-

System wird kontinuierlich modernisiert, um den Anforderungen der heutigen und zukünftigen Kriegsführung gerecht zu werden. Zu den vorgenommenen Änderungen gehören: 

  • Erweiterte Reichweite: Neue Versionen könnten eine größere Reichweite bieten.

  • Interoperabilität: Bessere Integration in NATO-Verteidigungssysteme.

  • Automatisierung: Verbesserte autonome Zielverfolgung und Entscheidungsfindung. 

Die Fähigkeiten von

IRIS-T

machen es zu einem zentralen Element moderner Luftverteidigungssysteme. Insbesondere in der

Ukraine

hat das System seine Effektivität unter Beweis gestellt und könnte zukünftig in noch größerem Umfang exportiert und eingesetzt werden. Das IRIS-T SLM-System verbindet Präzision, Flexibilität und modernste Technologie, um eine zuverlässige Abwehr gegen Luftbedrohungen zu gewährleisten. Seine Erfolge in der Ukraine und die zunehmende Bedeutung für die Bundeswehr unterstreichen die entscheidende Rolle von

IRIS-T

für moderne Verteidigungsstrategien.