Experten versuchen, die ökonomischen Kosten des Lockdowns in China vorauszusagen. Betroffene Kommunen tragen hohe Kosten und leiden unter Produktionseinbrüchen. Auch für die Logistiker ist Null-Covid ein Albtraum. Und die Probleme im Transportsektor verschärfen die Lage.
Von Christiane Kuehl
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China wurde jahrelang begleitet von der Idee „Wandel durch Handel“. Der fromme Wunsch dahinter: Die Volksrepublik würde sich durch tiefere Integration in die internationale Gemeinschaft öffnen und zunehmend demokratische Elemente in ihrem politischen System adaptieren. Der frühere Vize-Präsident der Europäischen Handelskammer in Shanghai, Stefan Sack, zieht ein ernüchterndes Fazit. „Wandel durch Handel“ sei zwar aufgegangen, aber keineswegs so, wie Deutschland und Europa es sich erhofft hatten. Stattdessen seien wir diejenigen, die ihr Verhalten wegen der „Abhängigkeiten unserer Lieferketten und die Gier nach neuen Wachstumsmärkten“ chinesischen Befindlichkeiten angepasst hätten.
Von Marcel Grzanna
Nach Jahrzehnten des guten Zuredens hat Peking zwei internationale Abkommen gegen Zwangsarbeit anerkannt. Der Zeitpunkt ist Absicht: Im Mai steht der Besuch von UN-Vertretern in Xinjiang an. Und auch die EU-China-Beziehungen könnten etwas Aufwind gebrauchen. Die EU zeigt sich allerdings unbeeindruckt. Denn Verbesserungen für die Arbeiter vor Ort erwartet sie nicht.
Von Amelie Richter