Unsere Kolumne „Blick aus China“ stammt von Autorinnen und Autoren aus der Volksrepublik, die anonym bleiben möchten. Der heutige Teil der Reihe befasst sich mit der Frage: Wie können 1,4 Milliarden Menschen derart fügsam sein? Die Chinesen ertragen Corona-Lockdowns und Freiheitseinschränkungen, ohne sich groß zu beklagen. Die Antwort liegt zum einen in einem Bildungssystem, das den Menschen Gehorsam eintrichtert. Der andere Grund ist viel simpler und brutaler: die Angst vor den Behörden.
Von Experts Table.Briefings
Offiziell vertritt die chinesische Regierung die Haltung, sich der Welt gegenüber zu öffnen. Tatsächlich aber hat sie auf zahlreichen Ebenen ein Decoupling vom Westen in Gang gesetzt, das die Volksrepublik wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich immer weiter vom Rest der Welt distanziert. Ein gewollter Nebeneffekt ist der stetig wachsende Nationalismus.
Von Marcel Grzanna
Peking lässt seine zahlungskräftige Mittelschicht praktisch nicht mehr ausreisen. Urlaub im Ausland ist für Chinesen deshalb ein ferner Traum geworden – die einst beliebtesten Reiseziele spüren schon die Auswirkungen.
Von Redaktion Table
Hongkongs Filmindustrie war einst die drittgrößte der Welt. Schon vor Niederschlagung der Demokratie-Bewegung litt die Branche unter Zensur und Selbstzensur. Einige wenige machten mit kritischen Doku-Filmen mutig weiter. Auch damit ist es nun vorbei.
Von Felix Lee
Die Rekordtemperaturen in weiten Teilen Chinas alarmieren nicht nur Klimaschützer. Auch ein Wegfall der Ernte droht. Noch dürften die nationalen Lebensmittelreserven im Land der politischen Führung Zeit erkaufen. Doch die Aussicht auf eine eigenständige Lebensmittelversorgung rückt immer weiter in die Ferne und damit auch die Hoffnung auf nachhaltige Lösungen.
Von Ning Wang