Die EU-Kommission will den Verkauf von Produkten aus Zwangsarbeit verbieten – und lässt dafür auch schon belegbare Hinweise gelten. Diese gäbe es im Fall der chinesischen Region Xinjiang ausreichend. Bis zur Umsetzung des Verbots wird aber noch einige Zeit vergehen.
Von Amelie Richter
Die 51. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf bringt schwere Vorwürfe gegen die chinesische Regierung zur Sprache. Eine mögliche Resolution zu Menschenrechtsverbrechen in Xinjiang ist aber unwahrscheinlich. Dank jahrelanger Lobbyarbeit hat Peking Dutzende Staaten auf seine Seite gezogen – und hofft darauf, dass die westliche Koalition zu bröckeln beginnt.
Von Marcel Grzanna
Das Thema Arbeitsrecht rückt in China erneut in den Mittelpunkt. Die Rufe nach einem verbesserten Arbeitnehmerschutz in der sogenannten Gig-Economy (Kurzfristige Arbeiten wie als Lieferfahrer) werden lauter. Das gesellschaftliche Bewusstsein für Arbeitsrechte spiegelt sich auch in einer steigenden Zahl von Arbeitsrechtsstreitigkeiten wider. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Kollektivverfahren zurückgegangen – was von einem gewissen Grad an Sensibilität der Regierung gegenüber Arbeitskämpfen zeugt.
Von Experts Table.Briefings
Die Provenienzforschung widmet sich der Frage, wie Kunstgegenstände aus anderen Weltgegenden in die Kolonialstaaten gelangt sind. In Berlin rückt dabei langsam China in den Fokus des Interesses. Denn deutsche Soldaten haben beim Boxeraufstand reichlich kostbare Stücke abtransportiert. Ein Team von sieben deutschen Museen will zusammen mit der Shanghai University deren Herkunft und Verbleib klären.
Von Fabian Peltsch
Die Jugendarbeitslosigkeit in China hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als verdoppelt. Jeder fünfte junge Chinese findet keine Arbeit. Da die wirtschaftlichen Aussichten unter der Null-Covid-Strategie trüb bleiben, ist eine schneller Besserung der Lage nicht in Sicht — und das Risiko sozialer Unruhen steigt.
Von Redaktion Table