China.Table wirft regelmäßig einen Blick auf die EU-Mitgliedsstaaten und deren Beziehung zu China – Ungarn sticht dabei heraus: Budapest zeigt sich immer wieder offen positiv in Richtung Peking gewandt. Wirtschaftlich bringt das dem Land Analyst:innen zufolge aber nur wenig. Die Bande basieren mehr auf politischen Gründen und bieten Provokationsmöglichkeiten in Richtung Brüssel. Neuen Unmut erzeugt nun das Campus-Projekt der Fudan-Universität in Budapest.
Von Amelie Richter
        Seit 2015 analysiert der Europäische Auswärtige Dienst Desinformationskampagnen, die aus Russland die EU erreichen, um demokratische Institutionen auszuhöhlen – vergleichbare Aktivitäten aus China werden dagegen stiefmütterlich behandelt. Auch weil der Europäische Rat bis heute kein offizielles Mandat erteilt hat, um chinesische Falschinformationen konsequent zu verfolgen. Kritiker:innen werfen der EU einen Mangel an politischem Willen vor.
Von Marcel Grzanna
        
        
        
        Eberhard Sandschneiders Kritik am "China-Bashing" im China.Table übersieht, dass sich in der VR China unter Xi Jinping ein totalitärer Politikwechsel vollzogen hat. Seine Forderungen nach Dialog und Kooperation klingt zwar plausibel. Unter den Bedingungen des "Dokument Nr. 9" kann es allerdings keinen ergebnisoffenen interkulturellen Dialog mit China geben.
Von Redaktion Table
        Gerade erst haben China und Indien monatelange Scharmützel an ihrer Grenze beendet. Seit Jahrzehnten misstrauen und missverstehen sie einander. Indien kooperiert nun in der Quad-Gruppierung stärker mit den USA - zum Missfallen Pekings. Doch nach Angaben Delhis ist das noch lange keine Allianz. Indien pocht seit jeher auf strategische Unabhängigkeit.
Von Christiane Kuehl
        China ist der wichtigste bilaterale Geldgeber für Entwicklungs- und Schwellenländer. Ein Forschungsteam um das Institut für Weltwirtschaft konnte nun erstmals 100 chinesische Kreditverträge an Entwicklungsländer analysieren. Die zugrundeliegende Studie konnte China.Table vorab einsehen. Die chinesischen Verträge enthalten „ungewöhnlich weitreichende Geheimhaltungsklauseln“ und sichern Peking bei Zahlungsunfähigkeit Vorrang vor anderen Gläubigern. Einige Vertragsklauseln erlauben es Peking sogar, die Politik der Schuldnerländer „potentiell zu beeinflussen“. Trotz strenger Vertragsklauseln gewährt Peking regelmäßig Umschuldungen und Stundungen.
Von Nico Beckert
        Doppelmoral im Umgang mit China: Die USA reden über Werte, sie meinen aber geopolitischen Einfluss. Die Europäer reden auch über Werte, sie meinen aber wirtschaftliche Interessen. Währenddessen helfen Sanktionen niemandem, schon gar nicht den Menschen in Xinjiang und Hongkong. Statt verbaler Aufrüstung und dem militärischen Machtgehabe vergangener Zeiten sollte der Westen den Dialog mit Peking suchen. Denn schließlich wissen alle, dass die Probleme der Welt nur mit und nicht gegen China gelöst werden können.
Von Redaktion Table