
Bei den sogenannten "zwei Sitzungen" will Chinas Nationaler Volkskongress beweisen, dass sich die Volksrepublik trotz turbulentem Weltgeschehen nicht vom langfristigen Kurs abringen lassen will. Die Herausforderungen sind zahlreich. Die innen- und außenpolitischen Widersprüche ebenfalls.
Von Redaktion Table
Angesichts des russischen Angriffs auf Ukraine und der sich rapide verschlechternden Beziehungen zwischen der EU und Russland verfolgt die Welt aufmerksam Chinas Positionierung. Die Haltung des Landes ist geprägt von Pekings strategischem Kalkül, seine geopolitische Partnerschaft mit Russland gegenüber den USA zu stärken und gleichzeitig die für Chinas Wirtschaftswachstum wichtigen Handelsbeziehungen mit der EU nicht zu gefährden. Obwohl Peking versucht, beide Interessen auszutarieren, wird die stillschweigende Unterstützung für Moskau die Beziehung zur EU vermutlich erheblich belasten.
Von Redaktion Table
Didi Kirsten Tatlow ist Senior Fellow im Asienprogramm der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Das von ihr herausgegebene Buch „China's Quest for Foreign Technology – Beyond Espionage“ offenbart Pekings legale und illegale Jagd nach ausländischer Technologie. Im Interview mit Marcel Grzanna dringt Tatlow auf mehr Entschlossenheit des Westens, Innovationen endlich besser vor chinesischer Übernahme zu schützen. Auf dem Spiel stehe nicht weniger als unsere offene Gesellschaftsform.
Von Marcel Grzanna
Greift China endlich als Vermittler im Russland-Ukraine-Konflikt ein? Am Rande des Nationalen Volkskongress stellt Chinas Außenminister klar, auf welcher Seite die Volksrepublik steht: Die Freundschaft zu Russland sei felsenfest. Und dennoch lässt Wang Yi noch ein Hintertürchen offen.
Von Michael Radunski