
Mangelhaft – diese Note vergibt Norbert Lins (CDU), Chef des EU-Agrarausschusses, Kommissar Janusz Wojciechowski. Es geht um das Krisenmanagement beim ukrainischen Exportgetreide. Lins fordert Logistikbeihilfen für ukrainische Getreideexporte, die den Landweg durch die EU nehmen. Man dürfe nicht Russland das Geschäft mit den ärmsten Ländern beim Brotweizen überlassen.
Von Markus Grabitz
Zur Herbstaussaat muss die Landwirtschaft wohl GLÖZ 7 und 8 umsetzen. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski lehnt eine Verlängerung der Ausnahmen ab. Agrarökonomen analysieren die Entscheidung mit Blick auf globale Märkte.
Von Henrike Schirmacher
Für 36 Prozent aller Agrar-Emissionen der EU ist Lachgas verantwortlich, das überwiegend aus dem Ackerbau stammt. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen auch diese Emissionen deutlich gesenkt werden. Die EU-Kommission setzt dabei vor allem auf die GAP, doch die natürlichen Prozesse sind kaum ersetzbar.
Von Timo Landenberger
Auf der Grünen Woche wird auch über mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft debattiert. Doch die Emissionen des Sektors zu senken, ist schwer. Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU bleibt hinter den Notwendigkeiten zurück. Fachleute sagen, was sich ändern müsste.
Von Alexandra Endres
Mit einer Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU soll der Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz steigen. Doch nach der Kritik der EU-Kommission am deutschen Strategieplan ist dieser noch immer nicht genehmigt. Europe.Table hat mit Agrarexperte Aaron Scheid über die Reformpläne gesprochen.
Von Timo Landenberger
Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik sei alles andere als eine Erfolgsgeschichte, schreibt Martin Häusling. Nun sei es an den Mitgliedstaaten, über ihre Strategiepläne eine fairere und grünere Agrarpolitik durchzusetzen. Der GAP-Schattenberichterstatter der Grünen im EU-Parlament erwartet jedoch einen Wettlauf um die schwächsten Umweltauflagen.
Von Redaktion Table
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist ein zentraler Pfeiler der Europäischen Union und bildet das Rückgrat der Landwirtschaft und ihrer Förderung in den EU-Mitgliedstaaten. Seit ihrer Gründung ist es das Ziel der GAP, die landwirtschaftliche Produktion zu fördern, ländliche Gemeinschaften zu unterstützen und die Lebensmittelsicherheit in Europa zu gewährleisten. Lesen Sie hier alle Nachrichten über die GAP und die europäische Landwirtschaft von der Table.Briefings-Redaktion.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) besteht aus zwei Hauptpfeilern zur Verbesserung der Landwirtschaft: den Direktzahlungen an die Landwirte und der Entwicklung des ländlichen Raums. Die Direktzahlungen sind ein Instrument zur Stützung der landwirtschaftlichen Einkommen und zur Stabilisierung der Agrarmärkte. Sie sollen sicherstellen, dass die Landwirte für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden und die landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten wird. Zusätzlich tragen sie zur Erreichung von Umwelt- und Klimazielen bei, indem sie umweltfreundliche Anbaumethoden fördern. Die Entwicklung des ländlichen Raums zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu stärken, die Umwelt zu schützen und die Lebensqualität im ländlichen Raum zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen wie die Förderung von Innovationen, die Unterstützung kleiner Betriebe und die Verbesserung der Infrastruktur.
Zu den Vorteilen, die die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) für die europäische Landwirtschaft mit sich bringt, zählen unter anderem:
Ernährungssicherheit: Die GAP trägt zur Sicherstellung der Ernährungssicherheit in der EU bei, indem sie eine stabile und ausreichende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln gewährleistet.
Unterstützung für Landwirte: Durch Direktzahlungen und Fördermaßnahmen hilft die GAP vielen Landwirten, ein Einkommen zu erwirtschaften und trägt dazu bei, die Einkommen in der Landwirtschaft zu stabilisieren.
Ländlicher Raum und Beschäftigung: Die GAP unterstützt die Entwicklung des ländlichen Raums und fördert die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft und den damit verbundenen Sektoren, was zur wirtschaftlichen Vitalität ländlicher Gemeinden beiträgt.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Im Rahmen der GAP werden Programme zur Förderung von Umweltschutzmaßnahmen und nachhaltiger Landwirtschaft unterstützt, die zur Erhaltung der Biodiversität, zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Reduktion der Umweltbelastung beitragen.
Qualitätsstandards und Verbraucherschutz: Die GAP fördert hohe Qualitätsstandards und Sicherheitsmaßnahmen in der Lebensmittelproduktion, was den Verbrauchern zugutekommt und das Vertrauen in die EU-Lebensmittelsicherheit stärkt.
Förderung von Innovation und Forschung: Die GAP unterstützt Forschung und Innovation in der Landwirtschaft, was zur Entwicklung neuer Technologien und Praktiken führt, die die Produktivität steigern und gleichzeitig Umweltstandards einhalten.
Stärkung der Agrarwirtschaft in Europa: Durch die Förderung von Marktstützungsmaßnahmen und Exportsubventionen stärkt die GAP die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Agrarwirtschaft auf globalen Märkten.
Förderung sozialer Gerechtigkeit: Die GAP trägt dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern, indem sie faire Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung in der Landwirtschaft fördert.
Die GAP wird jedoch auch kritisiert, weil sie sich zu sehr auf die Unterstützung großer Betriebe in der Landwirtschaft konzentriert und kleinere Betriebe benachteiligt. In den letzten Jahren wurden Anstrengungen unternommen, die GAP zu reformieren, um gerechtere und nachhaltigere Ergebnisse zu erzielen. Neue Ansätze konzentrieren sich verstärkt auf Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sowie auf die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Ungleichgewicht bei den Zahlungen: Kritiker bemängeln, dass die Direktzahlungen der GAP ungleich verteilt sind, wobei größere landwirtschaftliche Betriebe und wohlhabendere Regionen oft mehr Unterstützung erhalten als kleinere Betriebe und weniger entwickelte Regionen.
Umweltauswirkungen: Die GAP steht wegen ihrer Auswirkungen auf die Umwelt in der Kritik. Monokulturen, intensive Bewirtschaftungsmethoden und der Einsatz von Pestiziden gelten als schädlich für die biologische Vielfalt und die natürlichen Ressourcen.
Klimawandel: Es wird kritisiert, dass die GAP nicht in ausreichendem Maße auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert und nicht genügend Anreize für klimafreundliche Praktiken bietet, wie z. B. eine nachhaltige Landnutzung und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
Bürokratie und Komplexität: Viele Landwirte klagen über die Komplexität der Antragsverfahren und die bürokratischen Hürden im Rahmen der GAP, was zu Verzögerungen bei Zahlungen und zusätzlichem Verwaltungsaufwand führt.
Mangelnde Transparenz und Überwachung: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Überwachung der Mittelverwendung innerhalb der GAP, wobei einige Kritiker behaupten, dass Gelder nicht immer effizient oder wirksam eingesetzt werden.
Auswirkungen auf globale Märkte: Die GAP könnte durch Subventionen und Protektionismus negative Auswirkungen auf die Märkte in Entwicklungsländern haben, indem sie den Wettbewerb erschwert und lokale Produzenten benachteiligt.
Mit diesen Punkten sind einige der wichtigsten Kritikpunkte genannt, die gegen die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union vorgebracht werden. Die Zukunft der GAP steht vor großen Herausforderungen, darunter der Klimawandel, die Digitalisierung der Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit. Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind bestrebt, die GAP weiterzuentwickeln, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die landwirtschaftliche Vielfalt und Traditionen zu bewahren. Insgesamt bleibt die Gemeinsame Agrarpolitik (
GAP
) ein zentrales Element der
EU
-Politik, das die landwirtschaftliche Entwicklung in Europa lenkt und gestaltet. Ihre Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft wird auch in Zukunft entscheidend sein, während die EU-Mitgliedstaaten gemeinsam daran arbeiten, die Herausforderungen und Chancen der modernen Landwirtschaft zu bewältigen. Lesen Sie hier alle aktuellen Nachrichten und Analysen zur
GAP
und den Chancen der modernen
Landwirtschaft
von der Table.Briefings-Redaktion.