
Beim Treffen der Energieminister gewinnt Frankreich neue Unterstützer für seine Atom-Initiativen. Deutschland will die EU-Mitglieder auf ein höheres Gassparziel verpflichten, derweil Luxemburg und Finnland beim Ausbau der Erneuerbaren eine Pioniertat gelingt.
Von Manuel Berkel
Die EU-Kommission informierte die Bundesregierung schon früh darüber, dass Deutschland nach Ansicht der Brüsseler Behörde nur wenige Terminals für Flüssiggas (LNG) benötigt. Das geht aus einem internen Sitzungsprotokoll hervor, das Table.Media vorliegt. Berlin verfolgte dennoch andere Pläne.
Von Manuel Berkel
Die Gaspreise unterliegen zahlreichen Einflussfaktoren, die zu komplexen Preisschwankungen führen können. Zu den wichtigsten Einflussgrößen zählen Angebot und Nachfrage, Produktionskosten, Wetterbedingungen, Lagerbestände sowie geopolitische Faktoren. Weitere Faktoren wie Währungsschwankungen, Regulierungen, technologische Fortschritte, Alternativen zu Gas und Transportkapazitäten spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Hier wird erläutert, wie diese Elemente die Gaspreise formen. Lesen Sie aktuelle Gaspreise News von der Table.Briefings-Redaktion!
Die Gaspreise werden durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Hier sind die wichtigsten:
Angebot und Nachfrage: Die Grundregel der Ökonomie besagt, dass Preise steigen, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, und fallen, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt. Bei Erdgas kann die Nachfrage saisonal schwanken, zum Beispiel steigt sie im Winter aufgrund des Heizbedarfs.
Produktionskosten: Die Kosten für die Förderung und Verarbeitung von Erdgas beeinflussen den Preis. Dies umfasst die Kosten für die Exploration, Bohrung, Förderung und Transport.
Wetterbedingungen: Extreme Wetterbedingungen wie Hitzewellen oder Kältewellen können die Nachfrage nach Gas erhöhen, da mehr Energie für Kühlung oder Heizung benötigt wird.
Lagerbestände: Die Menge des gespeicherten Gases kann die Preise beeinflussen. Niedrige Lagerbestände können zu Preiserhöhungen führen, während hohe Lagerbestände preissenkend wirken können.
Geopolitische Faktoren: Politische Instabilität in gasproduzierenden Regionen kann das Angebot einschränken und zu Preisschwankungen führen. Sanktionen oder Konflikte können den Gasfluss unterbrechen.
Währungsschwankungen: Da Erdgas oft in US-Dollar gehandelt wird, können Wechselkursschwankungen die Preise in anderen Währungen beeinflussen.
Regulierungen und Steuern: Regierungspolitiken, einschließlich Umweltauflagen und Steuern, können die Kosten der Gasproduktion und -nutzung beeinflussen.
Technologischer Fortschritt: Verbesserungen in der Fördertechnik oder neue Entdeckungen können das Angebot erhöhen und die Preise senken.
Alternativen und Konkurrenz: Der Preis anderer Energiequellen wie Öl, Kohle und erneuerbare Energien kann die Nachfrage nach Erdgas beeinflussen. Wenn beispielsweise der Ölpreis steigt, könnte die Nachfrage nach Gas als Ersatz steigen.
Transportkapazitäten: Die Verfügbarkeit und Kapazität von Pipelines und LNG (Liquefied Natural Gas)-Terminals beeinflussen, wie einfach Gas von den Produktionsstätten zu den Verbrauchszentren gelangen kann.
Diese Faktoren interagieren oft miteinander und können zu komplexen Preisschwankungen führen.
Die Gaspreise im Jahr 2024 werden voraussichtlich durch eine Kombination aus Angebot, Nachfrage und geopolitischen Faktoren beeinflusst. Die US Energy Information Administration (EIA) prognostiziert, dass der Henry Hub-Preis für Erdgas in den USA im Jahr 2024 im Durchschnitt leicht steigen wird, jedoch unter 3,00 USD pro Million British Thermal Units (MMBtu) bleibt. Dies liegt daran, dass die Nachfrage nach Erdgas schneller wachsen wird als das Angebot, insbesondere durch den Anstieg des Verbrauchs in der Stromerzeugung und den Export von Flüssigerdgas (LNG) (Techopedia) (CleanTechnica). In Europa wird erwartet, dass die Preise für Erdgas am niederländischen TTF-Hub sinken, wobei ING und ABN-Amro einen Rückgang auf etwa 28-35 Euro pro MMBtu prognostizieren. Die sinkenden Preise sind hauptsächlich auf ein ausreichendes Angebot und eine langsamere wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen. Die globalen geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, könnten jedoch kurzfristig zu Preisspitzen führen, falls es zu Unterbrechungen in den Lieferketten kommt. Insgesamt deuten die Prognosen darauf hin, dass die Gaspreise im Jahr 2024 volatil bleiben, aber im Allgemeinen niedriger sein werden als in den Vorjahren.
Die Gaspreise in Deutschland im Jahr 2024 werden voraussichtlich durch eine Kombination von Faktoren beeinflusst, die zu einer gewissen Stabilisierung führen könnten. Ein milder Winter hat die Nachfrage nach Heizung reduziert, was zusammen mit hohen Gasspeicherbeständen zu einer Beruhigung der Märkte beigetragen hat (euronews). Die deutschen Gasspeicher sind gut gefüllt, was die Versorgungssicherheit erhöht und Preisschwankungen abfedern kann. Zusätzlich hat die deutsche Regierung Maßnahmen wie die Gaspreisbremse eingeführt, die Haushalte und kleinere Unternehmen entlastet. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass ein Grundkontingent an Gas zu einem gedeckelten Preis verfügbar ist, während für industriellen Verbrauch spezifische Regelungen gelten (ifo). Diese staatlichen Eingriffe tragen dazu bei, die wirtschaftliche Belastung für Verbraucher zu reduzieren. Erneuerbare Energien und eine bessere Leistung von Kernkraftwerken haben ebenfalls die Abhängigkeit von Gas verringert, was den Druck auf die Preise weiter senkt (euronews). Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben Risiken bestehen, insbesondere durch geopolitische Spannungen oder extreme Wetterbedingungen, die zu kurzfristigen Preisspitzen führen könnten. Insgesamt wird erwartet, dass die Gaspreise in Deutschland auf einem stabilen Niveau bleiben, wobei die Maßnahmen der Regierung und die Entwicklung der erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle spielen. Dennoch müssen Verbraucher wachsam bleiben, da unvorhergesehene Ereignisse weiterhin Einfluss auf die Preisentwicklung haben können.
Der Gaspreisdeckel, auch als "Gaspreisbremse" bezeichnet, ist eine staatliche Maßnahme, um die Belastung durch hohe Gaspreise für Verbraucher und Unternehmen zu mildern. Diese Maßnahme wurde von der deutschen Regierung eingeführt, um den starken Anstieg der Energiepreise infolge der Energiekrise und des Ukraine-Konflikts abzufedern. Die Gaspreisbremse funktioniert folgendermaßen:
Haushalte und kleine Unternehmen: Diese erhalten eine Grundmenge an Gas zu einem gedeckelten Preis. Für den Verbrauch, der über diese Grundmenge hinausgeht, wird der reguläre Marktpreis berechnet. Dies hilft, die Energiekosten zu senken und Haushalte finanziell zu entlasten (ifo).
Industrie: Große industrielle Verbraucher erhalten ebenfalls Gas zu einem subventionierten Preis für einen bestimmten Teil ihres Verbrauchs, basierend auf historischen Verbrauchsdaten. Für den darüber hinausgehenden Verbrauch müssen sie den Marktpreis zahlen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die Industrie weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, ohne die gesamte Belastung der hohen Marktpreise zu tragen.
Der Gaspreisdeckel wurde eingeführt, um sofortige finanzielle Unterstützung zu bieten und gleichzeitig einen Anreiz zur Energieeinsparung zu setzen. Diese Maßnahme ist temporär und soll bis zum Ende der Energiekrise gelten, um den Markt zu stabilisieren und den Verbrauchern Planungssicherheit zu geben. Die genauen Details und Laufzeiten können variieren, je nach Entwicklung der Marktpreise und politischen Entscheidungen.