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Energiepolitik

Analyse

Einigung auf eingeschränktes Öl-Embargo: Blamage abgewendet

Das beim EU-Gipfel beschlossene Öl-Embargo soll bis Ende des Jahres 90 Prozent der russischen Öl-Importe in die EU blockieren. Die übrigen 10 Prozent gehen auch darüber hinaus über die Druschba-Pipeline nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei. Ein „Signal der Geschlossenheit“, sagen die einen. Andere üben deutliche Kritik.

Von Lukas Knigge

Analyse

EU-Gipfel einigt sich auf Konturen für Ölembargo

Die Staats- und Regierungschefs haben sich in Brüssel auf den Kompromissvorschlag der EU-Kommission für ein Ölembargo verständigt. Die Binnenländer Ungarn, Tschechien und Slowakei bleiben vorerst ausgenommen und setzten zudem Garantien durch, sollte die Druschba-Pipeline unterbrochen werden.

Von Stephan Israel

Analyse

G7-Energieminister: Einigung auf Kohleausstieg mit Einschränkungen

Am Freitag endete das G7-Treffen der Energie-, Klima- und Umweltminister:innen. Das wichtigste Zeichen aus Berlin: Klimaschutz und die Dekarbonisierung von Industrie und Energieversorgung sollen auch angesichts der derzeitigen Energiekrise und der Teilrückkehr von Kohle nicht abreißen. Doch einige Ziele bleiben vorerst schwammig.

Von Lukas Knigge

Analyse

REPowerEU-Finanzierung durch ETS: Eine Büchse der Pandora

Die Energieunabhängigkeit Europas soll auch durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten aus der Reserve finanziert werden. Zwar handelt es sich nur um einen kleinen Teil der REPowerEU-Investitionssumme, allerdings sorgt sie für die größte Kritik. Denn es könnte ein Präzedenzfall sein.

Von Lukas Knigge

Table.Standpunkt

What's cooking in Brussels: REPowerEU & EU-Green Deal

Brüsseler Court Bouillon: Die Leaks des REPowerEU-Plans, der am 18. Mai von der Europäischen Kommission offiziell enthüllt werden soll, brachte am vergangenen Mittwoch die Brüsseler „Bubble“ zum Kochen. Die Beilage „Energiediplomatie“, die ebenfalls am 18. Mai vorgestellt werden soll, blieb aber weitgehend unberührt, und das, obwohl sie ein ganz wesentlicher Teil der EU-Energiestrategie geworden ist.

Von Claire Stam

Analyse

Strominsel Schweiz

Die Schweiz wollte immer die „Batterie Europas“ sein. Russlands Krieg in der Ukraine verstärkt nun die Sorge vor Versorgungsengpässen bei Strom und Gas. Eine Rolle spielt auch das ungeklärte Verhältnis zur EU.

Von Stephan Israel

Analyse

EU-Kommission will gemeinsame Abschaltkriterien bei Gas-Notfall

Die EU muss 195 Milliarden Euro zusätzlich investieren, um bis 2027 unabhängig von russischen Energielieferungen zu werden. Laut einem internen Dokument drängt die Kommission zudem auf einen koordinierten Notfallplan für Abschaltungen von Industriebetrieben.

Von Manuel Berkel

Die EU-Energiepolitik ist eng verknüpft mit anderen zentralen Politikbereichen. In den letzten Jahren hat sie einen starken Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit erfahren. Die Energiepolitik in der EU orientiert sich stark am Green Deal und dem Ziel, Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Deswegen sind die Energiewende in Europa und die notwendigen erneuerbaren Energien zentrale Bestandteile. Strom aus Solar, Windkraft und Wasserkraft werden stark gefördert. Im Rahmen der nachhaltigen Energiepolitik darf die Entwicklung der Energiepreise jedoch nicht vergessen werden. Hohe Energiepreise senken die Akzeptanz bei den Bürgern. Alle Energie-News gibt es von der Table.Briefings-Redaktion.

Was beinhaltet die EU-Energiepolitik?

Die EU-Energiepolitik betrifft die wichtigsten Aspekte der Gemeinschaft. Inhalt der Energiepolitik ist per Definition, Energie umweltverträglich zu gewinnen und damit zu handeln. Das betrifft auch die Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit Drittstaaten. Dadurch hat die Energiepolitik der EU entscheidenden Einfluss auf die Umwelt- und Verkehrspolitik, genauso wie auf die Außen- und Sicherheitspolitik. Die Energiepolitik fällt grundsätzlich in die Kompetenz der Einzelstaaten. Deren Handlungsspielraum ist wegen zunehmender Umweltprobleme, massiver Verknappung und hoher Energiepreise bei fossilen Brennstoffen jedoch begrenzt.Der Green Deal hat deswegen den Umweltschutz zu einem zentralen Thema der EU-Energiepolitik gemacht. Mit enormen Auswirkungen auf den Energiesektor. Denn die Stromerzeugung ist für ein Viertel aller Treibhausgase in der EU verantwortlich. Das Fit-for-55-Paket sieht vor, die Emissionen in Europa bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent zu senken. Bis 2040 um 88 Prozent. Im Jahr 2050 will die EU Klimaneutralität erreicht haben. Dafür ist ein Strukturwandel bei der Energieerzeugung notwendig.

Wie verläuft die Energiewende in Europa?

Um diesen Strukturwandel zu erreichen, setzt die EU auf die Energiewende. Die verläuft allerdings schleppend. Nach einem Report der EU aus dem Jahr 2021 seien größere Anstrengungen als bisher nötig, um das Ziel für 2030 zu erreichen. Das sieht eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 vor. So seien bislang erst neun Länder aus der Kohleenergie ausgestiegen. 13 weitere haben ihren Ausstieg lediglich angekündigt. Vier Länder beraten darüber noch. Die EU verbrauchte im Jahr 2020 1,9 Prozent weniger Strom. Diese Einsparung sei jedoch auf die Coronapandemie zurückzuführen, erklärten die Berichterstatter. Zudem liege selbst diese Zahl unten den Einsparungen, die nötig seien, um die Energiewende in Europa erfolgreich zu gestalten.Dazu ist die Entwicklung der Energiepreise ein Problem. In Europa waren im Jahr 2021 rund 31 Millionen Menschen von Energiearmut betroffen. Ein Vergleich der Energiepreise zeigt, dass die Länder mit den höchsten Anteilen an Wind- und Solarkraft die höchsten Strompreise haben. In Deutschland machen diese Energiequellen rund 34 Prozent aus. Hier kostete der Strom im Jahr 2020 rund 33,87 Cent pro kWh (Jahresverbrauch 1.000 kWh bis 2.500 kWh). Dänemark hat einen Anteil  von 62 Prozent und verlangte 30,8 Cent. In Polen stammen 75 Prozent der Energie aus Kohlekraft. Hier kostete eine Kilowattstunde 16,08 Cent.

Was für Energieziele verfolgt die EU?

Die EU verfolgt mit seiner Politik fünf zentrale Energieziele. Diese hängen einerseits eng mit den Klimazielen zusammen und sollen die Gemeinschaft andererseits unabhängig von Energieimporten machen. Das erste Energieziel der EU ist die Diversifizierung der Energiequellen. Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Nationalstaaten sollen die Energieversorgung sicherstellen. Daraus leitet sich das zweite Ziel ab: Ein integrierter Binnenmarkt. Eine moderne Infrastruktur soll den Energiefluss sicherstellen.Energieziel Nummer drei ist die Senkung der Emissionen, bei gleichzeitigem Wachstum der Branche. Das bedingt eine Steigerung der Energieeffizienz. Eine Dekarbonisierung der Wirtschaft gemäß dem Pariser Abkommen soll diese Entwicklung fördern und ist daher Ziel Nummer vier. Die Förderung CO2-armer Energietechnologien und die Unterstützung der entsprechenden Forschung ist Energieziel fünf der EU.

Woher kommt die Energie in Europa?

Die Energie in Europa kommt aus erneuerbaren Quellen, aus fossilen Brennstoffen und aus der Kernkraft. Im Jahr 2020 kamen 38 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Damit war ihr Anteil am Strommix erstmals größer als der Anteil der Energie aus fossilen Brennstoffen. Er betrug 37 Prozent. Ein Viertel der Energie in Europa ist Atomstrom. Damit ist die Atomkraft die größte einzelne Energiequelle. Gefolgt von Erdgas (17,9 Prozent), Windkraft on- und offshore (14,4 Prozent) und Braunkohle (8,2 Prozent).Innerhalb der EU gibt es allerdings sehr große Unterschiede im Strommix. So produziert Frankreich 52 Prozent allen europäischen Atomstroms. In insgesamt 14 europäischen Ländern wird Atomstrom produziert. Im Jahr 2026 soll in Polen mit dem Bau eines neuen Atomkraftwerkes begonnen werden. Polen wäre damit das 15. Land. Aktuell kommen drei Viertel des polnischen Stroms aus Braun- und Steinkohle-Kraftwerken. In Dänemark stammen 62 Prozent der Energie aus Wind- und Solaranlagen.

Welche Richtlinien und Gesetze gibt es?

Die EU passte seine Energiepolitik im Jahr 2019 an das Pariser Abkommen an. Sie beschloss das Paket „Clean energy for all Europeans“, das insgesamt acht verschiedene Gesetze mit unterschiedlichen Schwerpunkten enthält.

News zur EU-Energiepolitik

Die Stromerzeugung der EU ist der größte Produzent von Treibhausgasen. Entsprechend strebt die EU einen radikalen Wandel dieser Branche an. Das hat Einfluss auf die Verkehrs- und Außenpolitik und die Kompetenzen der einzelnen Nationalstaaten. Entsprechend intensiv wird über die Energiepolitik diskutiert. Die Entwicklung der Energiepreise steht vor allem in Krisenzeiten im Fokus. Hohe Energiepreise führen zu Energiearmut. Alle Energie-News gibt es von der Table Media-Redaktion.