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Chancengerechtigkeit

News

Frankreich: Was der Rechnungshof an der Umsetzung der Inklusion kritisiert

Knapp 160 Seiten umfasst ein aktueller Bericht darüber, wie gut die Inklusion an Frankreichs Schulen gelingt. Vorgelegt hat ihn der französische Rechnungshof. Er kommt zu dem Schluss, dass das französische Bildungssystem einiges erreicht hat – benennt zugleich aber zahlreiche große Baustellen. Dazu zählen fehlende Daten und der Einsatz von weit mehr als 100.000 Begleitpersonen.

Von Holger Schleper

Analyse

Unterstützung von Eltern und Schule fördert produktiven Umgang mit KI

Verstärkt KI Bildungsungerechtigkeit oder bietet sie Lösungen dagegen? Das Forum Bildung Digitalisierung hat seine diesjährige Konferenz dieser Frage gewidmet. Experten erklärten dabei auch, was der Digital Divide mit Gesprächen am Küchentisch zu tun hat.

Von Vera Kraft

Analyse

Schul-IT: Zusammenarbeit von Schule und Kommune ist entscheidend

Die Konferenz Bildung Digitalisierung legt einen Schwerpunkt auf Chancengerechtigkeit. Einige Akteure, die vor Ort sein werden, haben bereits vorab mit Table.Briefings darüber gesprochen, wie mehr Kooperation zwischen Schule und Kommune den technischen Ausbau beschleunigen und den Digital Divide schmälern kann.

Von Vera Kraft

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Analyse

Ifo-Chancenmonitor – „Daten sind desaströs“

Mit einer neuen Methodik berechnet das ifo-Institut die Chancenungleichheit in Deutschland. Die Forscher wollen den Chancenmonitor in den kommenden Jahren weiter verfeinern – was für erfolglose Minister zum Problem werden könnte.

Von Moritz Baumann

Johannes Gutenberg-Universität Mainz Campus, Mainz, Bild x von 11 Mainz, (für LOK), 17.10.2017 Johannes Gutenberg-Universität Mainz Campus, Mainz, im Bild: Hörsaal RW1, Studenten / Erstsemesterstudenten / Erstsemester-Studenten verfolgen die Einführung in das Studium der Rechtswissenschaft, *** John Gutenberg University Mainz Campus Mainz Picture X from 11 Mainz for Lok 17 10 2017 John Gutenberg University Mainz Campus Mainz in Picture Auditorium RW1 Students First semester Students track the Introduction in the Studies the Law
Analyse

Eignungstest plus Abi-Note: Unis schwenken um

Hochschulen vergeben Studienplätze in immer mehr Fächern nicht nur nach Abi-Bestnote. Neben dem Medizinertest gibt es inzwischen auch einen Eignungstest für Psychologen. Doch das System schafft neue Hürden.

Von Anna Parrisius

Chancengerechtigkeit ist ein Begriff, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, sowohl in der politischen Diskussion als auch in der gesellschaftlichen Debatte. Sie ist ein grundlegendes Prinzip, das sicherstellen soll, dass jeder Mensch unabhängig von seiner sozialen Herkunft, seinem Geschlecht oder seiner ethnischen Zugehörigkeit die gleichen Möglichkeiten hat, seine Potenziale zu entfalten. Doch was genau bedeutet Chancengerechtigkeit, und wie unterscheidet sie sich von Chancengleichheit? Lesen Sie aktuelle News zur Chancengerechtigkeit hier von der Table.Briefings-Redaktion!

Was ist Chancengerechtigkeit? 

Chancengerechtigkeit

beschreibt das Prinzip, nach dem jeder Mensch faire und angemessene Startbedingungen erhält, um seine Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und gesellschaftlich erfolgreich zu sein. Dabei geht es nicht nur um die formale Gleichheit vor dem Gesetz, sondern um die tatsächlichen Bedingungen, unter denen Menschen leben und arbeiten.

Chancengerechtigkeit

berücksichtigt, dass unterschiedliche Ausgangslagen bestehen und dass manche Menschen mehr Unterstützung benötigen, um gleiche Chancen wahrnehmen zu können. Ein

Beispiel für Chancengerechtigkeit

ist die gezielte Förderung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien, um sicherzustellen, dass sie die gleichen Bildungsmöglichkeiten haben wie Kinder aus privilegierten Verhältnissen. Während Chancengleichheit oft als Gleichbehandlung verstanden wird, unabhängig von den individuellen Voraussetzungen, zielt Chancengerechtigkeit darauf ab, diese Unterschiede auszugleichen und gerechte Bedingungen für alle zu schaffen.  

Was ist der Unterschied zwischen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit 

Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit

werden häufig synonym verwendet, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen. Zudem führt Chancengleichheit nicht direkt zu Chancengerechtigkeit.

Chancengleichheit

bedeutet, dass alle Menschen die gleichen rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen haben, um ihre Ziele zu erreichen.

Chancengerechtigkeit

hingegen geht einen Schritt weiter: Sie erkennt an, dass Menschen unterschiedliche Ausgangslagen haben, und versucht, durch gezielte Maßnahmen und Unterstützung einen Ausgleich zu schaffen, sodass jeder die gleichen realen Chancen hat. Ein einfaches Beispiel verdeutlicht diesen Unterschied: Chancengleichheit würde bedeuten, dass alle Schüler das gleiche Bildungsangebot erhalten. Chancengerechtigkeit bedeutet, dass zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden, um Schüler zu fördern, die aufgrund sozialer oder wirtschaftlicher Benachteiligungen besondere Unterstützung benötigen.   

Chancengerechtigkeit in der Bildung 

Bildung ist ein Schlüsselbereich, in dem Chancengerechtigkeit eine entscheidende Rolle spielt. In Deutschland hängt der Bildungserfolg von Kindern stark vom Bildungsniveau und der sozialen Lage ihrer Eltern ab, denn: Kinder aus bildungsfernen Haushalten haben oft weniger Zugang zu Bildungsressourcen, wie Bücher, Nachhilfe oder kulturelle Angebote. Der Einfluss der sozialen Herkunft geht allerdings über Ressourcen hinaus und umfasst auch Faktoren wie soziale Netzwerke, die Bildungsaspirationen der Eltern und gesellschaftliche Vorurteile. Zusammengenommen beeinträchtigen all diese Faktoren die schulischen Leistungen und damit die späteren beruflichen Chancen dieser Kinder. 

Chancengerechtigkeit in der Grundschule

: Besonders in der Grundschule, wo die Grundlagen für den weiteren Bildungsweg gelegt werden, ist die Förderung von

Chancengerechtigkeit wichtig. Wenn Kinder

aus benachteiligten Familien frühzeitig gezielte Unterstützung erhalten, können sie ihre Potenziale besser entfalten und haben später bessere Chancen, erfolgreich zu sein. Auch die Schulform (man denke z.B. an das mehrgliedrige Schulsystem in Deutschland) hat einen wichtigen Einfluss auf die späteren Chancen, was den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft weiter verstärkt.  

Chancengerechtigkeit in Deutschland 

In Deutschland gibt es zahlreiche Initiativen und Programme, die darauf abzielen, Chancengerechtigkeit zu fördern. Doch trotz dieser Bemühungen zeigen Studien, dass die soziale Herkunft nach wie vor einen großen Einfluss auf den Bildungserfolg hat. Die ungleiche Verteilung von Bildungschancen ist eines der zentralen Probleme, die es zu lösen gilt, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen.

Drei Beispiele für die Förderung von Chancengerechtigkeit

 

Chancengerechtigkeit für Kinder

Kinder sind die Zukunft jeder Gesellschaft, und die Förderung von

Chancengerechtigkeit

in der frühen Kindheit ist entscheidend für ihr weiteres Leben. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die frühen Bildungsjahre entscheidend für die kognitive und soziale Entwicklung eines Kindes sind. Wenn Kinder aus benachteiligten Familien in diesen Jahren nicht ausreichend gefördert werden, können sie im weiteren Bildungsweg und später im Berufsleben kaum aufholen.

Warum hängt der Bildungserfolg der Kinder vom Bildungsniveau der Eltern ab?

Eine der Hauptursachen ist der sogenannte „soziale Habitus“, der durch die Familie geprägt wird. Der „soziale Habitus“ ist ein wichtiger Begriff aus der soziologischen Theorie von Pierre Bourdieu. Kinder aus akademischen Haushalten wachsen oft in einer Umgebung auf, die ihnen den Zugang zu Bildung erleichtert. Dazu gehören ein reichhaltiges sprachliches Umfeld, der Umgang mit Büchern und kulturellen Aktivitäten sowie das Vorbild der Eltern. Kinder aus weniger privilegierten Haushalten haben oft nicht dieselben Startvoraussetzungen und müssen daher größere Hürden überwinden, um gleiche Bildungserfolge zu erzielen.   

Chancengerechtigkeit: Fazit und Ausblick 

Chancengerechtigkeit

ist ein unverzichtbarer Baustein für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft. Sie geht über das reine Prinzip der Gleichbehandlung hinaus und fordert, dass ungleiche Ausgangsbedingungen durch gezielte Förderung ausgeglichen werden. Besonders im Bildungsbereich ist die Schaffung von Chancengerechtigkeit entscheidend, um jedem Kind, unabhängig von seiner Herkunft, faire Möglichkeiten zu bieten, seine Fähigkeiten zu entfalten. Initiativen wie der Chancenmonitor, Teach First Deutschland und die Bildungsallianz Baden-Württemberg zeigen, dass es Wege gibt, die

Chancengerechtigkeit

zu verbessern. Doch es bleibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass jeder Mensch die gleichen Chancen erhält, seine Träume und Ziele zu verwirklichen. Die Table.Briefings-Redaktion berichtet, wie es in Sachen

Chancengerechtigkeit

weitergeht und hat alle News, Analysen und Hintergründe zu diesem Thema.