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Erscheinungsdatum: 29. Januar 2024

Drei US-Soldaten in Jordanien getötet – Biden droht mit Vergeltungsschlag

Die USA fürchten schon länger, dass sich der Konflikt im Nahen Osten weiter ausweiten könnte. Nun verschärft ein tödlicher Angriff auf US-Soldaten die Lage weiter.

US-Präsident Joe Biden betonte bei einer Ansprache am Sonntag, dass die USA „im Kampf gegen den Terrorismus“ zusammenstünden, nachdem drei US-Soldaten in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff pro-iranischer Milizen getötet worden waren. Gut zwei Dutzend weitere Soldaten wurden nach Angaben des Weißen Hauses verletzt.

Es sei ein Kampf, „den wir nicht aufgeben werden. Heute ist das Herz der Amerikaner schwer“, erklärte Biden. „Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit. Unbeirrt in ihrer Pflicht. Unbeugsam in ihrem Engagement für unser Land.“ Bei einem Wahlkampfauftritt am Sonntagnachmittag (Ortszeit) im Bundesstaat South Carolina betonte Biden noch einmal, dass die USA auf den Angriff reagieren würden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, er sei „entrüstet und tief betrübt“.

Der Anschlag sei „von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen“ verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, sagte Biden. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: „Haben Sie keinen Zweifel – wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen.“

US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Wegen des Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.

Es gab zunächst widersprüchliche Angaben darüber, welcher US-Stützpunkt in der Grenzregion getroffen wurde. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens. Pro-iranische Milizen im Irak bekannten sich zu der Attacke un d erklärten, sie hätten vier US-Militärstützpunkte angegriffen, davon drei in Syrien am Sonntagmorgen. Der Nordosten Jordaniens grenzt sowohl an Syrien als auch an den Irak.

Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, teilte mit, der tödliche Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt im Nordosten Jordaniens ereignet. Demnach sind neben den drei getöteten Soldaten 25 weitere verletzt worden. US-Sender berichteten später von mehr als 30 Verletzten. Dem Sender CNN zufolge sollen pro-iranische Kämpfer in Syrien für den Drohnenangriff auf den kleinen Stützpunkt namens Tower 22 in Jordanien an der syrischen Grenze verantwortlich sein. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können, hieß es bei CNN weiter.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen.

Pro-iranische Milizen haben seit Mitte Oktober mehr als 160 Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt, Dutzende US-Soldaten wurden dabei verletzt. Das Pentagon hatte in der Vergangenheit betont, dass bei den Angriffen in der Regel keine Infrastruktur zerstört worden sei. Die USA haben auf die Angriffe mit mehreren Luftschlägen reagiert.

In Jordanien waren mit Stand Sommer 2023 rund 3.000 US-Soldaten stationiert, wie etwa das Portal Axios berichtete. Sie unterstützen dort unter anderem Jordanien im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). dpa

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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