ESG.Table News Shein

Fast Fashion: Greenpeace findet wieder Chemikaliencocktail in Shein-Bekleidung

Erneut überschreiten Kleidungsstücke des chinesischen Online-Händlers Shein die zulässigen Grenzwerte deutlich. Greenpeace sieht ein „krankes System aus Überangebot, Profitgier und Vermüllung“.

22. November 2025
Bekleidungsstücke des chinesischen Online-Händlers Shein überschreiten weiter die zulässigen Grenzwerte. (picture alliance / W2Art / Thorsten Wagner | Thorsten Wagner)

Bekleidungsstücke des chinesischen Online-Händlers Shein überschreiten weiter die in Europa zulässigen Grenzwerte. Bei Analysen von 56 Shein-Produkten aus acht Ländern fand Greenpeace in 32 Prozent (18 Kleidungsstücken) Verletzungen der EU-Chemikalienverordnung Reach. Sieben Jacken überschritten die Grenzwerte für die „Ewigkeitschemikalien“ PFAS um das bis zum 3.300-fache. 14 Produkte wiesen zu hohe Werte der Weichmacher Phtalate auf, sechs überschritten sie um das bis zu Hundertfache. Auch drei Kinderbekleidungsstücke zeigten bei den laut Greenpeace in einem zertifizierten, unabhängigen Labor in Deutschland durchgeführten Tests besorgniserregende Überschreitungen von Chemikaliengrenzwerten.

„Shein steht für ein krankes System aus Überangebot, Profitgier und der Vermüllung der Welt“, sagte Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Kreislaufwirtschaftsexperte. Greenpeace forderte eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte und ein Verbot von Werbung für Fast-Fashion auch auf Social Media. Shein erklärte, bislang habe man die Ergebnisse der Greenpeace-Tests noch nicht überprüfen können. Als Vorsichtsmaßnahme würden die beanstandeten Artikel aber vorerst aus dem Verkauf genommen.

Bereits 2022 hatte Greenpeace in sieben von 47 getesteten Fast-Fashion-Produkten von Shein Chemikalien gefunden, die die Reach-Grenzwerte überschritten. Shein ist laut Greenpeace die meistbesuchte Mode-Website der Welt, auf der Plattform befinden sich über 500.000 Modelle gleichzeitig. Der Umsatz stieg von 23 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 38 Milliarden im Jahr 2024. In Deutschland ist Shein inzwischen der zweitstärkste Online-Händler mit Schwerpunkt Mode. Kai Schöneberg

Briefings wie CEO.Table per E-Mail erhalten

Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

Anmelden

Letzte Aktualisierung: 22. November 2025