Hinter den Kulissen: Am Montag hat der Weltklimarat IPCC die Zusammenfassung seines 6. Sachstandsberichts verabschiedet. Unsere Recherchen zeigen, wie die Wissenschaft im Ringen mit den Delegationen ihre Botschaften platziert hat, was überraschend war und wie die Staaten ihre Interessen durchgesetzt haben.
Von Bernhard Pötter
Der IPCC hat den Klimaschutz weltweit vorangebracht, sagt die Meteorologin Daniela Jacob. Doch die Politik unternimmt zu wenig. Auch in Deutschland gebe es eine Tendenz zur Besitzstandswahrung in Teilen der Regierung, kritisiert die ehemalige IPCC-Leitautorin. Sie erwartet eine turbulente Dekade mit Konflikten zwischen ehrgeizigen Klimaschützern und denen, "die sich nicht reinreden lassen wollen". Dem IPCC rät sie, stärker auf Lösungen zu fokussieren.
Von Alexandra Endres
Am Montagnachmittag um 14 Uhr wurde der aktuelle Stand der Forschung zur Klimakrise veröffentlicht. Am Ende einer einwöchigen Sitzung im schweizerischen Interlaken haben sich die Delegationen aus Wissenschaft und Regierungen auf den Synthesebericht des 6. Sachstandsberichts (AR6) geeinigt. Er warnt so deutlich wie nie zuvor, drängt zur Eile und zeigt Wege für Lösungen. Hier die wichtigsten Punkte aus dem Bericht.
Von Bernhard Pötter
"Der IPCC-Bericht ist eine Anleitung, die Klima-Zeitbombe zu entschärfen”, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Vertreter des Globalen Südens machen Vorschläge für Loss and Damage und drängen zu mehr Tempo in der Energiewende. Experten warnen vor Gesundheitsgefahren des Klimawandels. Und NGOs fordern die EU zu mehr Ambitionen beim Green Deal auf: Reaktionen auf den IPCC-Bericht.
Von Nico Beckert
Anders als frühere Berichte wird der aktuelle IPCC-Synthesereport direkte Wirkung entfalten: Er liefert Argumente für die weltweit erste Bestandsaufnahme der Pariser Klimaziele bei der COP28. Entscheidend ist, ob genügend Regierungen diese Argumente nutzen wollen.
Von Bernhard Pötter