Table.Briefing: China

Windkraft-Recycling + CO2-Emissionen sinken

  • Windkraft: Hürden beim Recycling von Rotorblättern
  • Sinolytics.Radar: Kein Rückzieher bei grüner Energie
  • CO2-Ausstoß sinkt seit einem Jahr
  • Zement-Industrie strebt CO2-Peak 2023 an
  • Klimaziele kosten 19 Billionen US-Dollar bis 2060
  • USA hoffen auf Klima-Kooperation
  • China zahlt künftig Gas in Rubel und Yuan
Liebe Leserin, lieber Leser,

China ist und bleibt ein Land der Superlative und der Chancen – auch in der Klimapolitik: einerseits größter Kohlekonsument, andererseits Champion bei den Erneuerbaren. Keine andere Nation der Welt hat in den letzten Jahren so viele Windkraftanlagen gebaut wie China. Eine Kehrseite der erneuerbaren Energiequelle ist jedoch das aufwändige Recycling der Anlagen. Immer mehr Turbinen kommen in die Jahre und müssen abgebaut werden. Vor allem die Rotorblätter bereiten Probleme: Sie bestehen aus Verbundstoffen, die sich nur sehr schwer wieder auftrennen lassen.

Besonders in China könnten die damit verbundenen Kosten zu einer Belastung für die Unternehmen werden, wie unsere heutige Analyse zeigt. Derzeit gibt es in China kaum nationale Standards zur Entsorgung oder gar konkrete finanzielle Unterstützung wie steuerliche Anreize und Subventionen. In der Praxis enden die riesigen Rotorblätter meist auf Müllhalden oder werden verbrannt. Dabei könnte man aus dem Gemisch Baustoffe machen, mit denen sich sogar CO2 einsparen ließe.

In den letzten zwölf Monaten ist China das CO2-Sparen schon recht gut gelungen. Aufgrund der Lockdowns und jüngst der Krise des Immobiliensektors gingen die Emissionen in jedem der letzten vier Quartale zurück. Im 1. Halbjahr 2022 wurde zudem vier Prozent weniger Kohle verfeuert. Doch Grund zu Jubeln ist das noch nicht. Entscheidend für das Weltklima sind nämlich nicht Krisenzeiten, sondern ob es China auch gelingt, die Emissionen schon bald auch in normalen Wachstumszeiten zu senken.

Ihr
Nico Beckert
Bild von Nico  Beckert

Analyse

Das Recycling-Problem der Windindustrie

Der Auf- und Abbau von Windturbinen ist in China sehr kostspielig - auch dadurch wird das Recycling erschwert.
Der Auf- und Abbau von Windturbinen ist in China sehr kostspielig. Auch dadurch wird das Recycling erschwert.

Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) ruft die Entwickler von Windkraftanlagen dazu auf, alte Anlagen nach gut 15 Jahren durch neue zu ersetzen. Dafür wurde sogar ein Subventionsprogramm verlängert. Bis zum Jahr 2025 müssen mehr als 30 Gigawatt an alten Anlagen abgebaut werden. Und bis zum Jahr 2040 sind es sogar 263 Gigawatt.

Die meisten Teile von Windkraftanlagen können sehr gut recycelt werden. Doch die Rotorblätter stellen die Industrie noch immer vor Probleme. Sie bestehen zu gut 80 bis 90 Prozent aus Verbundstoffen. Dabei gehen die eingesetzten Kunstharze eine feste Verbindung mit den Glas- und Kohlefasern ein, die kaum wieder aufzutrennen ist. Deshalb – und auch weil es am wenigsten kostet – werden Rotorblätter in vielen Ländern auf Deponien entsorgt. In der EU ist die Deponierung derzeit nur in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Finnland verboten.

Bisher wurden für China keine Daten über alte Windturbinen-Blätter erhoben. Allerdings erzeugt die Volksrepublik pro Jahr eine Million Tonnen an Verbundstoff-Müll. Dazu gehören auch die Rotorblätter. Schätzungen zufolge wird derzeit nur circa zehn Prozent dieses Mülls recycelt. “Bei den Rotorblättern dürfte die Zahl noch niedriger sein”, sagt Cosimo Ries von der Beratungsfirma Trivium China gegenüber China.Table.

Rotorblätter werden oft verbrannt

Die Entsorgung der Blätter kann derzeit nicht nachvollzogen werden. “Aktuell gibt es keine klaren Regeln, wie ausgediente Rotorblätter entsorgt werden sollen”, sagt Frank Haugwitz, Experte für Erneuerbare Energien bei der Beratungsagentur Apricum. Ein großer Teil wird verbrannt, auf Mülldeponien entsorgt oder auf Schrottplätzen in großen Stapeln entsorgt, fügt Ries hinzu.

Doch China will das Recycling verbessern. Durch einen Fünfjahresplan für die Kreislaufwirtschaft, der im letzten Sommer veröffentlicht wurde, sollen in rund 60 Städten Recycling-Zentren aufgebaut werden, wie Haugwitz sagt. Dort sollen explizit auch Rotorblätter entsorgt werden.

Doch beim Recycling der Windturbinen-Blätter stehen die Unternehmen vor einigen Problemen. Die veralteten Windturbinen stehen oft in weit entfernten Regionen, die schlecht an die Infrastruktur angebunden sind. Das Recycling würde mit “extrem hohen Kosten für Logistik und Arbeitskräfte” einhergehen, sagt Ries. Der Trivium-Experte nennt das Beispiel des Energieerzeugers China Datang. Für den Abbau von elf Windturbinen einer Windfarm in Guizhou musste das Unternehmen 18,5 Millionen Yuan (umgerechnet 2,7 Millionen Euro) bezahlen. “Das ist eine beträchtliche Summe, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Windturbinen in den kommenden Jahrzehnten stillgelegt werden”, so Ries. Die Kosten könnten zu einer “schweren Belastung” für die Unternehmen werden. Derzeit gibt es zudem kaum nationale Standards und Zertifizierungen, die für eine Recycling-Wirtschaft unabdingbar sind.

Recycling der Windturbinen: Kein rentables Geschäftsmodell

Derzeit gibt es in China noch kein rentables Geschäftsmodell zum Recycling der Windturbinen und ihrer Blätter. Das liegt auch daran, weil in den Turbinen nicht so viele kritische Rohstoffe stecken wie beispielsweise in den Akkus von Elektroautos. Dabei könnten die Rotorblätter über Umwege zur CO2-Reduktion beitragen. Erste Unternehmen in den USA und Europa zerschreddern die Blätter und verkaufen das Material an Zementhersteller. Die wiederum stellen daraus einen zementartigen Baustoff her, der in seinen Materialeigenschaften fast an das Original herankommt.

Durch die Nutzung recycelter Rotorblätter müssen weniger Rohstoffe für die Zementherstellung genutzt werden. Laut unterschiedlichen Berechnungen wird durch die Beimischung des Materials 16 bis 27 Prozent weniger CO2 verursacht. Ein noch einfacherer Weg wäre es, die Blätter direkt zu verbrennen und die Hitze zur Zementherstellung zu nutzen. Diesen Weg sind das Unternehmen Geocycle und das Baustoffunternehmen Lafarge in einem Zementbrennofen in Deutschland gegangen. Das Verbrennen alter Windturbinen-Blätter verursacht weniger CO2 als die Nutzung fossiler Brennstoffe.

Pläne werden zu schlecht umgesetzt

Ob sich solche Anwendungen durchsetzen und aufgrund der hohen Kosten in naher Zukunft profitabel werden, ist derzeit noch unklar. Die Regierung in China hat das Thema auf ihrer Agenda, wie die Pläne zum Aufbau einer Recycling-Industrie zeigen. Darin heißt es, dass Industrierohstoffe besser recycelt und neue Industriezweige in dem Bereich gefördert werden sollen. Die Forschung und Entwicklung solle gestärkt werden, um Müll aus Wind- und Solaranlagen einer zweiten industriellen Nutzung zuzuführen.

Doch bei der konkreten Umsetzung dieser Pläne hapert es derzeit noch. “Wir haben noch keine Politik ausgemacht, die konkrete finanzielle Unterstützungsmaßnahmen wie steuerliche Anreize und Subventionen vorsieht, um die Entwicklung einer Recycling-Industrie in dem Bereich zu fördern”, sagt Ries. Es bleibe dementsprechend unklar, wie weit oben auf der Agenda das Problem bei den politisch Verantwortlichen steht, so der Trivium-Experte.

  • Energie
  • Erneuerbare Energien
  • EU
  • Klima
  • Nachhaltigkeit
  • Windkraft

Sinolytics.Radar

Peking hält weiter an Emissionszielen fest

Dieser Inhalt ist Lizenznehmern unserer Vollversion vorbehalten.
  • Die derzeit ohnehin schon angespannten Lieferketten von Unternehmen in China wurden in diesem Sommer durch Stromausfälle infolge mangelnder Wasserkraft weiter gestört. Besonders die Provinz Sichuan wurde stark getroffen, da wichtige Zulieferer von Halbleiter- und Automobilkomponenten nicht rechtzeitig liefern konnten.
  • Derzeit wird diskutiert, ob China von seinem Versprechen abrücken könnte, den CO2-Peak bis 2030 zu erreichen, und stattdessen die Kapazitäten für die Kohleproduktion und die Kohleverstromung erhöhen könnte, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
  • Laut den jüngsten Angaben der nationalen Energiebehörde (NEA) und des chinesischen Elektrizitätsrats (CEC) ist ein solcher Kurswechsel bislang ausgeblieben.
  • Tatsächlich baut China seine Kapazitäten für erneuerbare Energien weiter schrittweise aus, vor allem bei Wind- und Solarenergie, aber auch in der traditionellen Wasserkraft. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt im ersten Halbjahr 2022 bei 45,9 Prozent, 1,1 Prozentpunkte höher als Ende 2021.
  • Der Anteil der erneuerbaren Energien aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik am Energiemix stieg ebenfalls kontinuierlich von 29,7 Prozent im Jahr 2021 auf 31,6 Prozent im ersten Halbjahr 2022, was vor allem auf das Mengenwachstum der Wasserkraft (+20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und der Photovoltaik (+29,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und den Rückgang der Kohlekraft (-4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr) zurückzuführen ist.
  • Gleichzeitig ist Kohlekraft nach wie vor die größte Stromquelle, und China baut derzeit neue “saubere Kohlekraftwerke”. Darüber hinaus bemüht sich das Land, sein Stromsystem zu stärken, um künftig extreme Wetterereignisse besser verkraften zu können. Bislang stellt dies jedoch keine grundlegende Abweichung von Chinas Emissionszielen dar.
  • Somit gehört die Reduzierung des CO2-Ausstoßes nach wie vor zu den Bereichen, in denen China und andere Länder eng zusammenarbeiten können. Das ermöglicht es ausländischen Unternehmen auf dem chinesischen Markt ihre Strategien zur Kohlenstoffreduzierung über ihr China-Geschäft weiter voranzutreiben.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

  • Energie
  • Erneuerbare Energien
  • Klima
  • Kohlekraft

News

CO2-Emissionen sinken viertes Quartal in Folge

Die CO2-Emissionen in der Volksrepublik sind das vierte Quartal in Folge gesunken. Das geht aus einer Erhebung des Analysten Lauri Myllyvirta vom Centre for Research on Energy and Clean Air hervor. Im zweiten Quartal des Jahres 2022 ist der CO2-Ausstoß sogar um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Der größte Quartals-Rückgang in mehr als einem Jahrzehnt. Als Ursachen gelten die Krise im Immobiliensektor, die Null-Covid-Maßnahmen und eine geringe Stromnachfrage. In den zwölf Monaten zwischen Juli 2021 und Juni 2022 sind die Emissionen demnach um drei Prozent gesunken.

China: CO2-Emissionen sinken 4. Quartal in Folge

Die Zementproduktion fiel im zweiten Quartal um 18 Prozent. Die Anzahl fertiggestellter Projekte im Immobiliensektor sank im zweiten Quartal um 33 Prozent. 44 Prozent weniger Projekte wurden gestartet. Die Kohleverstromung ging im ersten Halbjahr 2022 um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Im Juli und August stieg sie jedoch wieder leicht an. Insgesamt wurden auch fünf Prozent weniger Erdgas verbraucht

Laut Myllyvirta wird die mittelfristige Antwort der Regierung auf die Wirtschaftskrise entscheidend dafür sein, ob China den Emissionshöchststand schon erreicht hat oder erst später erreichen wird. Kürzlich hatte die Regierung ein Konjunkturprogramm mit Ausgaben zum Ausbau der Infrastruktur und zur Stützung des Immobiliensektors, aber auch Ausgaben für Erneuerbare Energien beschlossen. nib

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  • Energie
  • Erneuerbare Energien
  • Immobilien
  • Industrie
  • Klima

Zement-Industrie will früh CO2-Peak erreichen

Chinas Zementindustrie hat sich das Ziel gesetzt, mit den CO2-Emissionen des Sektors bis zum Jahr 2023 den Höchststand zu erreichen. Der Bausektor soll insgesamt beim Höchststand seiner Emissionen bis 2025 ankommen, wie der Industrie-Verband China Building Materials Federation mitteilte. Die Ziele sollen erreicht werden, indem energiesparender produziert wird und ineffiziente Produktionskapazitäten abgebaut werden. Auch neue Innovationen sollen zur CO2-Reduktion beitragen, so der Verband, ohne Details zu nennen.

Die chinesischen Hersteller von Baumaterialien wie Zement und Glas haben im Jahr 2020 mehr CO2-Emissionen verursacht als Japan, sagte die Klima-Analystin Liu Hongqiao auf Twitter. Der Sektor ist demnach für rund 13 Prozent der chinesischen CO2-Emissionen verantwortlich, wobei die Stahlherstellung gesondert erfasst wird und nicht zu den 13 Prozent beiträgt. “Wenn der Sektor seinen Emissionshöchststand vor 2025 oder sogar vor 2023 erreichen kann, wird dies Chinas Zeitplan für den landesweiten Emissionshöchststand noch weiter nach vorne verschieben, als das Land zugesagt hat”, so die Analystin. Der Energie- und Klimaexperte Lauri Myllyvirta bezeichnet die Ankündigung als “große Neuigkeiten”. Er sagt sogar, die Zielsetzung “dürfte massive Infrastrukturausgaben ausschließen”.

Die Reduktion der CO2-Emissionen im Zementsektor gilt als sehr schwierige Aufgabe. Derzeit fehlt es noch an Technologien, um CO2-armen Zement herzustellen. China setzt darauf, die Zementproduktion in Zukunft mit Carbon-Capture-Technologien zu kombinieren (China.Table berichtete), sagte kürzlich Xiliang Zhang, Direktor des Instituts für Energie, Umwelt und Wirtschaft an der Tsinghua-Universität. nib

  • Emissionen
  • Industrie
  • Klima
  • Klimaschutz
  • Zementindustrie

Klimabeauftragter Xie: CO2-Neutralität wird teuer

Chinas oberster Klimabeauftragter Xie Zhenhua hat auf einer Konferenz für die Chancen geworben, die der Umbau der chinesischen Wirtschaft zur Erreichung der Klimaziele mit sich bringt. Xie geht davon aus, dass Ausgaben in Höhe von 130 Billionen Yuan (19 Billionen US-Dollar) benötigt werden, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. “Es ist nicht einfach, innerhalb von sieben Jahren den CO2-Spitzenwert und 30 Jahre danach CO2-Neutralität zu erreichen und gleichzeitig wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten”, sagte Xie laut National Business Daily.

Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte vor zwei Jahren auf einer UN-Vollversammlung angekündigt, dass die Volksrepublik bis 2060 klimaneutral werden solle. “China wird seine bisher zugesagten Beiträge zum Klimaschutz erhöhen, durch neue ambitionierte Strategien und Maßnahmen. Wir streben an, dass die CO2-Emissionen bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen, und wir wollen bis 2060 CO2-neutral werden”, sagte Xi.

Sebastian Eckhardt, Ökonom der Weltbank hatte im Rahmen der IfW-Veranstaltung “Grünes Wachstum – Was können wir von China erwarten?” aufgezeigt, dass China 13,8 Billionen US-Dollar investieren muss, um bis 2060 klimaneutral zu werden (China.Table berichtete und ist Medienpartner der Veranstaltungsreihe). Die Volksrepublik ist für rund 30 Prozent der jährlichen globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Die Pro-Kopf-Emissionen liegen dabei auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. niw

  • Emissionen
  • Klima
  • Klimaschutz

USA wollen Wiederaufnahme von Klimagesprächen

John Kerry, der oberste Klimabeauftragte in der Regierung von US-Präsident Joe Biden, gibt sich “hoffnungsvoll”, dass die Klimagespräche mit China bald wieder aufgenommen werden können.”Ich hoffe, dass Präsident Xi erkennt, dass es von Vorteil ist, wenn wir uns beide in die gleiche Richtung bewegen”, sagte der Klima-Sonderbeauftragte der USA laut einem Bericht von Bloomberg. “Die Welt muss sehen, dass wir als mächtige Länder tatsächlich zusammenarbeiten”.

China hatte die Klimagespräche mit den USA am 5. August als Teil einer Reihe von “Gegenmaßnahmen” ausgesetzt, nachdem die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Taiwan besucht hatte. Chinas Botschafter in den USA, Qin Gang, erklärte daraufhin, Washington müsse sein Verhalten gegenüber Taiwan ändern und eine weitere Eskalation in der Region verhindern. Erst dann könnten die Gespräche wieder aufgenommen werden.

Kerry hält sich derzeit in Südostasien auf, um mit Ländern wie Japan, Indien und Südkorea im Vorfeld des G-20-Gipfels über Möglichkeiten des Kohleausstiegs zu sprechen. Letzte Woche einigten sich die USA und Indonesien bereits auf einen finanziellen und organisatorischen Rahmen zur schnelleren Umstellung auf erneuerbare Energien. fpe

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  • Klimaschutz
  • Taiwan
  • USA

Peking plant Gazprom-Zahlungen in Yuan und Rubel

Statt wie bisher in US-Dollar, plant China seine Zahlungen an den russischen Gaskonzern Gazprom künftig mit chinesischen Yuan und Rubel abzuwickeln. Das kündigte Gazprom am Dienstag an, nachdem eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet wurde. Der CEO von Gazprom, Alexei Miller, sagte laut Reuters, die Zulassung von Zahlungen in russischen Rubel und chinesischen Yuan sei sowohl für Gazprom als auch für Pekings staatliche China National Petroleum Corporation “von beiderseitigem Vorteil”. Über die Details, beispielsweise wann die Zahlungen umgestellt werden, sprach Gazprom nicht.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im März aufgrund der westlichen Sanktionen als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine, angewiesen, dass “unfreundliche Staaten” ihr Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen könnten. China pflegt weiterhin enge Beziehungen zu Russland. Noch kurz vor der Invasion in der Ukraine hatten Xi und Putin eine Verlängerung der Gaslieferungen aus Russland unterzeichnet (China.Table berichtete). niw

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  • Rohstoffe
  • Russland
  • Wladimir Putin

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

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    • Windkraft: Hürden beim Recycling von Rotorblättern
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    • Zement-Industrie strebt CO2-Peak 2023 an
    • Klimaziele kosten 19 Billionen US-Dollar bis 2060
    • USA hoffen auf Klima-Kooperation
    • China zahlt künftig Gas in Rubel und Yuan
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    China ist und bleibt ein Land der Superlative und der Chancen – auch in der Klimapolitik: einerseits größter Kohlekonsument, andererseits Champion bei den Erneuerbaren. Keine andere Nation der Welt hat in den letzten Jahren so viele Windkraftanlagen gebaut wie China. Eine Kehrseite der erneuerbaren Energiequelle ist jedoch das aufwändige Recycling der Anlagen. Immer mehr Turbinen kommen in die Jahre und müssen abgebaut werden. Vor allem die Rotorblätter bereiten Probleme: Sie bestehen aus Verbundstoffen, die sich nur sehr schwer wieder auftrennen lassen.

    Besonders in China könnten die damit verbundenen Kosten zu einer Belastung für die Unternehmen werden, wie unsere heutige Analyse zeigt. Derzeit gibt es in China kaum nationale Standards zur Entsorgung oder gar konkrete finanzielle Unterstützung wie steuerliche Anreize und Subventionen. In der Praxis enden die riesigen Rotorblätter meist auf Müllhalden oder werden verbrannt. Dabei könnte man aus dem Gemisch Baustoffe machen, mit denen sich sogar CO2 einsparen ließe.

    In den letzten zwölf Monaten ist China das CO2-Sparen schon recht gut gelungen. Aufgrund der Lockdowns und jüngst der Krise des Immobiliensektors gingen die Emissionen in jedem der letzten vier Quartale zurück. Im 1. Halbjahr 2022 wurde zudem vier Prozent weniger Kohle verfeuert. Doch Grund zu Jubeln ist das noch nicht. Entscheidend für das Weltklima sind nämlich nicht Krisenzeiten, sondern ob es China auch gelingt, die Emissionen schon bald auch in normalen Wachstumszeiten zu senken.

    Ihr
    Nico Beckert
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    Analyse

    Das Recycling-Problem der Windindustrie

    Der Auf- und Abbau von Windturbinen ist in China sehr kostspielig - auch dadurch wird das Recycling erschwert.
    Der Auf- und Abbau von Windturbinen ist in China sehr kostspielig. Auch dadurch wird das Recycling erschwert.

    Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) ruft die Entwickler von Windkraftanlagen dazu auf, alte Anlagen nach gut 15 Jahren durch neue zu ersetzen. Dafür wurde sogar ein Subventionsprogramm verlängert. Bis zum Jahr 2025 müssen mehr als 30 Gigawatt an alten Anlagen abgebaut werden. Und bis zum Jahr 2040 sind es sogar 263 Gigawatt.

    Die meisten Teile von Windkraftanlagen können sehr gut recycelt werden. Doch die Rotorblätter stellen die Industrie noch immer vor Probleme. Sie bestehen zu gut 80 bis 90 Prozent aus Verbundstoffen. Dabei gehen die eingesetzten Kunstharze eine feste Verbindung mit den Glas- und Kohlefasern ein, die kaum wieder aufzutrennen ist. Deshalb – und auch weil es am wenigsten kostet – werden Rotorblätter in vielen Ländern auf Deponien entsorgt. In der EU ist die Deponierung derzeit nur in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Finnland verboten.

    Bisher wurden für China keine Daten über alte Windturbinen-Blätter erhoben. Allerdings erzeugt die Volksrepublik pro Jahr eine Million Tonnen an Verbundstoff-Müll. Dazu gehören auch die Rotorblätter. Schätzungen zufolge wird derzeit nur circa zehn Prozent dieses Mülls recycelt. “Bei den Rotorblättern dürfte die Zahl noch niedriger sein”, sagt Cosimo Ries von der Beratungsfirma Trivium China gegenüber China.Table.

    Rotorblätter werden oft verbrannt

    Die Entsorgung der Blätter kann derzeit nicht nachvollzogen werden. “Aktuell gibt es keine klaren Regeln, wie ausgediente Rotorblätter entsorgt werden sollen”, sagt Frank Haugwitz, Experte für Erneuerbare Energien bei der Beratungsagentur Apricum. Ein großer Teil wird verbrannt, auf Mülldeponien entsorgt oder auf Schrottplätzen in großen Stapeln entsorgt, fügt Ries hinzu.

    Doch China will das Recycling verbessern. Durch einen Fünfjahresplan für die Kreislaufwirtschaft, der im letzten Sommer veröffentlicht wurde, sollen in rund 60 Städten Recycling-Zentren aufgebaut werden, wie Haugwitz sagt. Dort sollen explizit auch Rotorblätter entsorgt werden.

    Doch beim Recycling der Windturbinen-Blätter stehen die Unternehmen vor einigen Problemen. Die veralteten Windturbinen stehen oft in weit entfernten Regionen, die schlecht an die Infrastruktur angebunden sind. Das Recycling würde mit “extrem hohen Kosten für Logistik und Arbeitskräfte” einhergehen, sagt Ries. Der Trivium-Experte nennt das Beispiel des Energieerzeugers China Datang. Für den Abbau von elf Windturbinen einer Windfarm in Guizhou musste das Unternehmen 18,5 Millionen Yuan (umgerechnet 2,7 Millionen Euro) bezahlen. “Das ist eine beträchtliche Summe, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Windturbinen in den kommenden Jahrzehnten stillgelegt werden”, so Ries. Die Kosten könnten zu einer “schweren Belastung” für die Unternehmen werden. Derzeit gibt es zudem kaum nationale Standards und Zertifizierungen, die für eine Recycling-Wirtschaft unabdingbar sind.

    Recycling der Windturbinen: Kein rentables Geschäftsmodell

    Derzeit gibt es in China noch kein rentables Geschäftsmodell zum Recycling der Windturbinen und ihrer Blätter. Das liegt auch daran, weil in den Turbinen nicht so viele kritische Rohstoffe stecken wie beispielsweise in den Akkus von Elektroautos. Dabei könnten die Rotorblätter über Umwege zur CO2-Reduktion beitragen. Erste Unternehmen in den USA und Europa zerschreddern die Blätter und verkaufen das Material an Zementhersteller. Die wiederum stellen daraus einen zementartigen Baustoff her, der in seinen Materialeigenschaften fast an das Original herankommt.

    Durch die Nutzung recycelter Rotorblätter müssen weniger Rohstoffe für die Zementherstellung genutzt werden. Laut unterschiedlichen Berechnungen wird durch die Beimischung des Materials 16 bis 27 Prozent weniger CO2 verursacht. Ein noch einfacherer Weg wäre es, die Blätter direkt zu verbrennen und die Hitze zur Zementherstellung zu nutzen. Diesen Weg sind das Unternehmen Geocycle und das Baustoffunternehmen Lafarge in einem Zementbrennofen in Deutschland gegangen. Das Verbrennen alter Windturbinen-Blätter verursacht weniger CO2 als die Nutzung fossiler Brennstoffe.

    Pläne werden zu schlecht umgesetzt

    Ob sich solche Anwendungen durchsetzen und aufgrund der hohen Kosten in naher Zukunft profitabel werden, ist derzeit noch unklar. Die Regierung in China hat das Thema auf ihrer Agenda, wie die Pläne zum Aufbau einer Recycling-Industrie zeigen. Darin heißt es, dass Industrierohstoffe besser recycelt und neue Industriezweige in dem Bereich gefördert werden sollen. Die Forschung und Entwicklung solle gestärkt werden, um Müll aus Wind- und Solaranlagen einer zweiten industriellen Nutzung zuzuführen.

    Doch bei der konkreten Umsetzung dieser Pläne hapert es derzeit noch. “Wir haben noch keine Politik ausgemacht, die konkrete finanzielle Unterstützungsmaßnahmen wie steuerliche Anreize und Subventionen vorsieht, um die Entwicklung einer Recycling-Industrie in dem Bereich zu fördern”, sagt Ries. Es bleibe dementsprechend unklar, wie weit oben auf der Agenda das Problem bei den politisch Verantwortlichen steht, so der Trivium-Experte.

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    Peking hält weiter an Emissionszielen fest

    Dieser Inhalt ist Lizenznehmern unserer Vollversion vorbehalten.
    • Die derzeit ohnehin schon angespannten Lieferketten von Unternehmen in China wurden in diesem Sommer durch Stromausfälle infolge mangelnder Wasserkraft weiter gestört. Besonders die Provinz Sichuan wurde stark getroffen, da wichtige Zulieferer von Halbleiter- und Automobilkomponenten nicht rechtzeitig liefern konnten.
    • Derzeit wird diskutiert, ob China von seinem Versprechen abrücken könnte, den CO2-Peak bis 2030 zu erreichen, und stattdessen die Kapazitäten für die Kohleproduktion und die Kohleverstromung erhöhen könnte, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
    • Laut den jüngsten Angaben der nationalen Energiebehörde (NEA) und des chinesischen Elektrizitätsrats (CEC) ist ein solcher Kurswechsel bislang ausgeblieben.
    • Tatsächlich baut China seine Kapazitäten für erneuerbare Energien weiter schrittweise aus, vor allem bei Wind- und Solarenergie, aber auch in der traditionellen Wasserkraft. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt im ersten Halbjahr 2022 bei 45,9 Prozent, 1,1 Prozentpunkte höher als Ende 2021.
    • Der Anteil der erneuerbaren Energien aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik am Energiemix stieg ebenfalls kontinuierlich von 29,7 Prozent im Jahr 2021 auf 31,6 Prozent im ersten Halbjahr 2022, was vor allem auf das Mengenwachstum der Wasserkraft (+20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und der Photovoltaik (+29,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und den Rückgang der Kohlekraft (-4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr) zurückzuführen ist.
    • Gleichzeitig ist Kohlekraft nach wie vor die größte Stromquelle, und China baut derzeit neue “saubere Kohlekraftwerke”. Darüber hinaus bemüht sich das Land, sein Stromsystem zu stärken, um künftig extreme Wetterereignisse besser verkraften zu können. Bislang stellt dies jedoch keine grundlegende Abweichung von Chinas Emissionszielen dar.
    • Somit gehört die Reduzierung des CO2-Ausstoßes nach wie vor zu den Bereichen, in denen China und andere Länder eng zusammenarbeiten können. Das ermöglicht es ausländischen Unternehmen auf dem chinesischen Markt ihre Strategien zur Kohlenstoffreduzierung über ihr China-Geschäft weiter voranzutreiben.

    Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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    CO2-Emissionen sinken viertes Quartal in Folge

    Die CO2-Emissionen in der Volksrepublik sind das vierte Quartal in Folge gesunken. Das geht aus einer Erhebung des Analysten Lauri Myllyvirta vom Centre for Research on Energy and Clean Air hervor. Im zweiten Quartal des Jahres 2022 ist der CO2-Ausstoß sogar um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Der größte Quartals-Rückgang in mehr als einem Jahrzehnt. Als Ursachen gelten die Krise im Immobiliensektor, die Null-Covid-Maßnahmen und eine geringe Stromnachfrage. In den zwölf Monaten zwischen Juli 2021 und Juni 2022 sind die Emissionen demnach um drei Prozent gesunken.

    China: CO2-Emissionen sinken 4. Quartal in Folge

    Die Zementproduktion fiel im zweiten Quartal um 18 Prozent. Die Anzahl fertiggestellter Projekte im Immobiliensektor sank im zweiten Quartal um 33 Prozent. 44 Prozent weniger Projekte wurden gestartet. Die Kohleverstromung ging im ersten Halbjahr 2022 um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Im Juli und August stieg sie jedoch wieder leicht an. Insgesamt wurden auch fünf Prozent weniger Erdgas verbraucht

    Laut Myllyvirta wird die mittelfristige Antwort der Regierung auf die Wirtschaftskrise entscheidend dafür sein, ob China den Emissionshöchststand schon erreicht hat oder erst später erreichen wird. Kürzlich hatte die Regierung ein Konjunkturprogramm mit Ausgaben zum Ausbau der Infrastruktur und zur Stützung des Immobiliensektors, aber auch Ausgaben für Erneuerbare Energien beschlossen. nib

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    Zement-Industrie will früh CO2-Peak erreichen

    Chinas Zementindustrie hat sich das Ziel gesetzt, mit den CO2-Emissionen des Sektors bis zum Jahr 2023 den Höchststand zu erreichen. Der Bausektor soll insgesamt beim Höchststand seiner Emissionen bis 2025 ankommen, wie der Industrie-Verband China Building Materials Federation mitteilte. Die Ziele sollen erreicht werden, indem energiesparender produziert wird und ineffiziente Produktionskapazitäten abgebaut werden. Auch neue Innovationen sollen zur CO2-Reduktion beitragen, so der Verband, ohne Details zu nennen.

    Die chinesischen Hersteller von Baumaterialien wie Zement und Glas haben im Jahr 2020 mehr CO2-Emissionen verursacht als Japan, sagte die Klima-Analystin Liu Hongqiao auf Twitter. Der Sektor ist demnach für rund 13 Prozent der chinesischen CO2-Emissionen verantwortlich, wobei die Stahlherstellung gesondert erfasst wird und nicht zu den 13 Prozent beiträgt. “Wenn der Sektor seinen Emissionshöchststand vor 2025 oder sogar vor 2023 erreichen kann, wird dies Chinas Zeitplan für den landesweiten Emissionshöchststand noch weiter nach vorne verschieben, als das Land zugesagt hat”, so die Analystin. Der Energie- und Klimaexperte Lauri Myllyvirta bezeichnet die Ankündigung als “große Neuigkeiten”. Er sagt sogar, die Zielsetzung “dürfte massive Infrastrukturausgaben ausschließen”.

    Die Reduktion der CO2-Emissionen im Zementsektor gilt als sehr schwierige Aufgabe. Derzeit fehlt es noch an Technologien, um CO2-armen Zement herzustellen. China setzt darauf, die Zementproduktion in Zukunft mit Carbon-Capture-Technologien zu kombinieren (China.Table berichtete), sagte kürzlich Xiliang Zhang, Direktor des Instituts für Energie, Umwelt und Wirtschaft an der Tsinghua-Universität. nib

    • Emissionen
    • Industrie
    • Klima
    • Klimaschutz
    • Zementindustrie

    Klimabeauftragter Xie: CO2-Neutralität wird teuer

    Chinas oberster Klimabeauftragter Xie Zhenhua hat auf einer Konferenz für die Chancen geworben, die der Umbau der chinesischen Wirtschaft zur Erreichung der Klimaziele mit sich bringt. Xie geht davon aus, dass Ausgaben in Höhe von 130 Billionen Yuan (19 Billionen US-Dollar) benötigt werden, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. “Es ist nicht einfach, innerhalb von sieben Jahren den CO2-Spitzenwert und 30 Jahre danach CO2-Neutralität zu erreichen und gleichzeitig wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten”, sagte Xie laut National Business Daily.

    Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte vor zwei Jahren auf einer UN-Vollversammlung angekündigt, dass die Volksrepublik bis 2060 klimaneutral werden solle. “China wird seine bisher zugesagten Beiträge zum Klimaschutz erhöhen, durch neue ambitionierte Strategien und Maßnahmen. Wir streben an, dass die CO2-Emissionen bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen, und wir wollen bis 2060 CO2-neutral werden”, sagte Xi.

    Sebastian Eckhardt, Ökonom der Weltbank hatte im Rahmen der IfW-Veranstaltung “Grünes Wachstum – Was können wir von China erwarten?” aufgezeigt, dass China 13,8 Billionen US-Dollar investieren muss, um bis 2060 klimaneutral zu werden (China.Table berichtete und ist Medienpartner der Veranstaltungsreihe). Die Volksrepublik ist für rund 30 Prozent der jährlichen globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Die Pro-Kopf-Emissionen liegen dabei auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. niw

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    USA wollen Wiederaufnahme von Klimagesprächen

    John Kerry, der oberste Klimabeauftragte in der Regierung von US-Präsident Joe Biden, gibt sich “hoffnungsvoll”, dass die Klimagespräche mit China bald wieder aufgenommen werden können.”Ich hoffe, dass Präsident Xi erkennt, dass es von Vorteil ist, wenn wir uns beide in die gleiche Richtung bewegen”, sagte der Klima-Sonderbeauftragte der USA laut einem Bericht von Bloomberg. “Die Welt muss sehen, dass wir als mächtige Länder tatsächlich zusammenarbeiten”.

    China hatte die Klimagespräche mit den USA am 5. August als Teil einer Reihe von “Gegenmaßnahmen” ausgesetzt, nachdem die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Taiwan besucht hatte. Chinas Botschafter in den USA, Qin Gang, erklärte daraufhin, Washington müsse sein Verhalten gegenüber Taiwan ändern und eine weitere Eskalation in der Region verhindern. Erst dann könnten die Gespräche wieder aufgenommen werden.

    Kerry hält sich derzeit in Südostasien auf, um mit Ländern wie Japan, Indien und Südkorea im Vorfeld des G-20-Gipfels über Möglichkeiten des Kohleausstiegs zu sprechen. Letzte Woche einigten sich die USA und Indonesien bereits auf einen finanziellen und organisatorischen Rahmen zur schnelleren Umstellung auf erneuerbare Energien. fpe

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    Peking plant Gazprom-Zahlungen in Yuan und Rubel

    Statt wie bisher in US-Dollar, plant China seine Zahlungen an den russischen Gaskonzern Gazprom künftig mit chinesischen Yuan und Rubel abzuwickeln. Das kündigte Gazprom am Dienstag an, nachdem eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet wurde. Der CEO von Gazprom, Alexei Miller, sagte laut Reuters, die Zulassung von Zahlungen in russischen Rubel und chinesischen Yuan sei sowohl für Gazprom als auch für Pekings staatliche China National Petroleum Corporation “von beiderseitigem Vorteil”. Über die Details, beispielsweise wann die Zahlungen umgestellt werden, sprach Gazprom nicht.

    Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im März aufgrund der westlichen Sanktionen als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine, angewiesen, dass “unfreundliche Staaten” ihr Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen könnten. China pflegt weiterhin enge Beziehungen zu Russland. Noch kurz vor der Invasion in der Ukraine hatten Xi und Putin eine Verlängerung der Gaslieferungen aus Russland unterzeichnet (China.Table berichtete). niw

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