- Botschafter Schaefer spricht über die Zukunftsbrücke
- Internetkonzerne überbieten sich in Wohltätigkeit
- BDI fordert klare Grenzen
- Autoabsatz weiter im Sturzflug
- SMIC baut neue Fabrik
- Spannungen bei Gesprächen zu Klimaschutz
- EU sucht ihren gemeinsamen Ansatz
- Im Portrait: Rasmus C. Beck
- Zur Sprache: 打酱油 dǎ jiàngyóu – „Sojasoße schlagen“
in China übertreffen sich die großen Unternehmen gerade mit hohen Spenden. Alibaba setzte mit umgerechnet 13 Milliarden Euro – zwei Drittel seines letzten Jahresgewinns – die Messlatte. Unser Team in Peking hat untersucht, ob die Gelder wirklich dem „allgemeinen Wohlstand“ zugutekommen, wie Staats- und Parteichef Xi Jinping in jüngster Zeit fordert. Vielleicht dienen die philanthropischen Großtaten auch als eine effektive Strategie, um den Zorn der Parteiführung auf Milliardäre und Großkonzerne zu dämpfen?
Michael Schaefer, ehemaliger Botschafter in China, blickt mit Sorge und Hoffnung auf die zivilgesellschaftlichen Beziehungen zu China. Sorge, weil die Gesprächskanäle sich sehr verengt haben, obwohl gerade jetzt der Dialog so wichtig wäre. Hoffnung, weil es immer noch Zugänge gibt. Wie sich diese aktivieren lassen, erklärt er im Montags-Interview mit dem China.Table. Schaefer warnt derweil vor der Vorstellung, dass China doch noch so zu einer Demokratie nach westlichem Vorbild wird. Er fordert dennoch einen respektvollen Dialog auf Augenhöhe. Es gibt einfach keine Alternative.
Diese Woche startet die Messe IAA Mobility in München. Wir blicken daher noch einmal auf verschiedene Auto-Trends.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Ning Wang

Interview
„Mit moralisierenden Belehrungen kommt kein Dialog zustande“

Herr Botschafter, das Programm „Zukunftsbrücke“ hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 240 junge Menschen mit Berufserfahrung aus China und Deutschland zusammengebracht. Können Sie noch einmal erzählen, wie es zu diesem Erfolg kam?
Die Idee zu diesem Projekt hatte ich schon 2008, ein Jahr nach meiner Ankunft als Botschafter in China. Schon damals fehlten informelle Kanäle, um strittige Themen zwischen Deutschland und China vertrauensvoll zu besprechen. Wir wollten daher einen Prozess aufbauen, der neue Wege nachhaltiger Verständigung eröffnet. Vorbild war die Atlantik-Brücke. Es sollte ein über einen längeren Zeitraum gehendes Programm sein, in dem künftige Führungspersönlichkeiten aus beiden Ländern zusammenkommen. Jedes Jahr 15 junge Führungskräfte aus jedem Land, nicht nur „Fachidioten“, sondern spannende Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft. Wir wollten dadurch möglichst viele verschiedene Perspektiven in den Austausch über gemeinsam interessierende Themen einbringen.
Das klingt ambitioniert.
- Diplomatie
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- Klima
- Menschenrechte
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