Table.Briefing: China

Hotel-Chef Gregor Wateler im Interview + Impfquote bei Senioren

  • Gregor Wateler vom Shangri-La in Shanghai zum Quarantäne-Betrieb
  • Warum sind immer noch so wenige Senioren geimpft?
  • Shanghai öffnet Shopping Malls, Peking weitet Maßnahmen aus
  • Habeck sorgt sich um Folgen der Covid-Maßnahmen
  • Biden unterstützt Taiwans Anlehnung an die WHO
  • Regierung stützt Arbeitsmarkt für Uni-Absolventen
  • Ausrichtung des Asia Cup abgesagt
  • Neues Buch zu Hongkong von Julia Haes und Klaus Mühlhahn
Liebe Leserin, lieber Leser,

das Hotel Shangri-La in Shanghai hat kürzlich erst eine Gokart-Bahn im Keller und eine Surf-Anlage am Pool installiert. Wenn Chinas reiche Touristen nicht ins Ausland reisen können, dann geben sie ihr Geld in solchen luxuriösen Anlagen aus.

Doch das Shangri-La ist derzeit nicht wiederzuerkennen. Im Lockdown ist es ein Quarantäne-Hotel. Statt des ständigen Kommens und Gehens, statt drei Hochzeiten gleichzeitig in drei Ballsälen zu versorgen, herrscht dort Stille, die Türen bleiben zu. Von 800 Mitarbeitern kommen nur 28 zur Arbeit.

Der deutsche Hotelmanager Gregor Wateler ist Direktor des Hotels. Frank Sieren hat ihn zum Hotelbetrieb unter den Vorzeichen der Corona-Bekämpfung befragt. Für das große Haus ist es immer noch besser, sich als Quarantänehotel zur Verfügung zu stellen als gar keine Gäste zu haben. Doch Wateler wünscht sich nichts mehr als eine Rückkehr zur Normalität. Aus seiner Sicht besonders wichtig: dass “einheitliche Impfsysteme weltweit greifen, mit denen alle sicher und glücklich reisen können”.

Warum China selbst nicht mehr impft, um aus der Misere wieder herauszukommen, ist nur schwer verständlich. Die chinesische Regierung zwingt im Kampf gegen Covid Millionen Menschen dauerhaft zu Hause zu bleiben. Sie lässt Bürger verschleppen, tötet Haustiere und leistet sich beispiellose Testkampagnen. Nur eines macht sie nicht: eine Impfpflicht für Senioren einführen. Dabei sind auch jetzt noch viel zu wenige Ältere vor schweren Verläufen geschützt.

Unser Team in Peking beleuchtet, woran das liegt. Der Hauptgrund ist fast trivial: Der Leidensdruck war nicht sehr groß. Schließlich gab es in China zwei Jahre lang kaum Infektionen. Während die Deutschen erst durch die Impfung ins normale Leben zurückkonnten, sahen Chinas Senioren einfach keinen vernünftigen Grund, sich impfen zu lassen. Welche Vorbehalte sie noch gegen die Spritze haben, lesen Sie in unserer Analyse.

Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

Interview

“Die internationalen Reisenden werden zurückkommen”

Gregor Wateler, General Manager des Shangri-La in Pudong, Shanghai hofft auf internationale Reisende nach dem Lockdown.
Gregor Wateler, General Manager des Shangri-La in Pudong, Shanghai

Herr Wateler, das Shangri-La in Pudong am Ufer des Huangpu-Flusses ist das größte 5-Sterne-Hotel in Shanghai. Jetzt ist es ein Quarantäne Hotel. Normalerweise haben Sie rund 800 Mitarbeiter, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Wie viele sind es derzeit?

Wir haben auf nur 28 Mitarbeiter runtergefahren. Unsere neun Restaurants und die Servicebereiche sind geschlossen. Das Essen wird in Lunchboxen von außen geliefert.

Seit wann ist das so?

Am 23. März hat die Shanghaier Stadt-Regierung uns gefragt, ob wir freiwillig unser Hotel für die Close-Contact-Quarantäne zur Verfügung stellen. Wir haben zugestimmt und seitdem eine relativ gute Belegung mit Quarantäne-Gästen, die zwar natürlich nicht so viel zahlen pro Nacht. Aber ohne sie hätten wir gar keine Gäste.

Wie lange wird das noch so weitergehen?

Es hängt natürlich von der Entwicklung der Fälle ab. Aber, wenn die Coronavirus-Zahlen wie derzeit weiter sinken, werden wir das Hotel hoffentlich noch in diesem Monat zurückbekommen. Dann brauchen wir drei bis sieben Tage, um zu renovieren, zu säubern und für Neuinstallationen. Danach können wir den Normalbetrieb wiederaufnehmen.

Wie lief das vergangene Jahr?

Erstaunlich gut, obwohl Chinas Grenzen seit 2020 geschlossen sind. China ist vergangenes Jahr sehr gut herausgekommen. Statt der fehlenden internationalen Reisenden kamen mehr nationale Reisende zu uns – meist Chinesen, die nun nicht mehr international reisen konnten. Wir und viele andere Hotels haben es so auf 70 bis 80 Prozent des Umsatzes von 2019 geschafft. Das war eine Überraschung für uns, aber der Markt ist eben einfach sehr groß. Was traurig ist: Internationale Gäste habe ich im vergangenen Jahr nur gesehen, wenn sie nach 14 Tagen noch sieben Tage in einem normalen Hotel verbringen müssen. Aber wir haben uns eben einfach mehr auf die chinesischen Kunden eingestellt. Im Jahr 2019 hatten wir 40 Prozent Ausländer. 2021 waren es nur noch drei Prozent.

Was hat sich dadurch geändert?

Die Chinesen machen sehr viel mehr Luxusreisen in China. Die Suiten waren gefragt. Luxuriöses Essen. Teure Weine. Und wir haben mehr Erlebnisse im Hotel geschaffen. Wir haben eine Gokart-Bahn im 2. Untergeschoss und eine große Surfwelle in einem unserer beiden Pools, wo man Wellenreiten kann. “Surf by the Bund” nennen wir das. Das sind eben Inszenierungen, die unsere Kunden darüber hinwegtrösten, dass sie derzeit nicht international reisen können.

Das bedeutet, Sie werden mehr und mehr vom Geschäftshotel zum Urlaubsressort?

Wir sind ein so großes Hotel, so groß, dass wir beide Märkte gleichermaßen bedienen müssen. Wir haben ja fast 1.000 Zimmer. Die Geschäftsreisen sind eher stabil. Freizeit nimmt zu. Das sind bei uns die Trends.

Werden die Ausländer wiederkommen, wenn die Einreise wieder möglich ist?

Ja, selbstverständlich. Das wird sich dann wieder normalisieren. China ist ja nach Corona nicht weniger spannend als vor Corona. China ist einfach ein fantastischer Markt. Auch, wenn man sich anschaut, wie in unserer Branche immer mehr mit Hightech gearbeitet wird, um die potenziellen Kunden zu erreichen und sie dann zu betreuen, wenn sie gebucht haben. Die Buchungssysteme werden immer ausgefeilter und die Social-Media-Aktivitäten immer wichtiger.

Aber hat die Attraktivität Shanghais durch den harten Lockdown nicht stark gelitten?

Shanghai boomt weiter und wird immer eine Metropole bleiben. Kommerziell wird Shanghai immer groß genug sein. Die Location ist toll am Fluss mit dem Hafen. Aber früher dachte man, das wird irgendwie das New York Chinas. Vielfältig, widersprüchlich, international. Ich hoffe nicht, dass das mit der Zeit alles gleichgemacht wird. Shanghai muss sich weiter von Guangzhou oder Singapur unterscheiden. Wie man sich unterscheidet, sollte man sich nun mehr denn je überlegen.

Sehen Sie eine Entkopplung Chinas von der Welt?

Diesen Trend sehe ich nicht sehr ausgeprägt. Die Shangri-La-Gruppe ist ein Hongkonger Unternehmen. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Nationen zusammen. Expats, die nach China gehen, ebenso wie Chinesen, die nach Singapur, Frankreich, Kanada oder Australien in unsere Hotels gehen. Ich kann keine Entkopplungs-Tendenz erkennen. Und: 50 bis 60 Prozent des Umsatzes der Shangri-La-Gruppe kommt aus China.

Und wie sieht es beim Hotelmanagement aus? Wollen westliche Hotelmitarbeiter und Manager überhaupt noch nach China?

China spielt einfach in einer anderen Liga, wenn es darum geht, Hotels zu managen. Wenn ich mir einen normalen Tag in meinem Hotel anschaue, dann habe ich 700 bis 800 Gäste, einen Kongress, drei Hochzeiten und neun volle Restaurants. So etwas finden Sie im beschaulichen Europa nicht. Diese Herausforderung ist für viele Westler in der Hotelbranche die Krönung ihrer Karriere. Wir haben also überhaupt keine Probleme, westliche Hotelmanager zu kriegen. Gleichzeitig wird allerdings das chinesische Personal immer besser. Das auszutarieren, ist dann wieder mein Job, sobald sich die Lage normalisiert.

Was fordern sie von der Regierung, damit sich die Lagen normalisiert?

Wir haben keine Forderungen, sondern eher Träume und Wünsche. Für uns ist natürlich ganz wichtig, dass das Reisen wieder losgeht. Es gehört zur menschlichen Natur und ist äußerst wichtig in Zeiten der Globalisierung. Den direkten Austausch kann man durch keinen Zoom-Call ersetzen. Man muss die Dynamik Chinas selbst erleben. Das reicht natürlich nicht, dass man darüber in der Zeitung liest oder sich von seinen Mitarbeitern das erzählen lässt. Deshalb ist unser größter Wunsch, dass die Grenzen wieder geöffnet werden, die Flüge wieder so häufig wie früher hereinkommen und dass einheitliche Impfsysteme weltweit greifen, mit denen alle sicher und glücklich reisen können.

Gregor Wateler (55) ist seit knapp fünf Jahren General Manager des Shanghaier Shangri-La Hotels, das mit 950 Zimmern größte 5-Sterne Hotel in Shanghai. Normalerweise macht das Hotel mehr als 100 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Wateler arbeitet seit mehr als 22 Jahren für die Hongkonger Shangri-La Gruppe, seit 18 Jahren lebt er in China. Der Düsseldorfer hat seine Ausbildung beim Glion Institute of Higher Education gemacht, einer der besten Hotelfachschulen der Welt im Schweizerischen Montreux.

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Analyse

Null-Covid-Politik steht Impfungen von Senioren im Weg

China: die Impfung von Senioren stagniert aus mehreren Gründen - auch die derzeit geltenden Beschränkungen verhindern Impfungen.

China steckt gewaltige Kapazitäten in die Aufrechterhaltung seiner Null-Corona-Politik. Lockdowns und Massentests belasten die Wirtschaft schwer. Zig Millionen Menschen sind in ihren Wohnungen oder in Quarantänezentren weggesperrt – nicht selten gegen ihren Willen. 

Vor dem Hintergrund der drakonischen Maßnahmen und der Schärfe, mit der die Behörden ihre Null-Corona-Politik umsetzen, überrascht es, dass die chinesische Impfkampagne auch fast zwei Jahren nach ihrem Start zumindest offiziell noch immer auf Freiwilligkeit beruht. Eine allgemeine Impfpflicht gibt es nicht. 

Besonders bei älteren Menschen ist der Anteil der Ungeimpften noch groß. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission sind unter den über 60-Jährigen noch fast 42 Millionen nicht geimpft. Mehr als 100 Millionen sind noch nicht geboostert. Mit zunehmendem Alter nimmt die Impfbereitschaft immer weiter ab: Der Prozentsatz der Senioren, die ihre erste Dosis erhalten haben, beträgt

  • 88,8 Prozent für Menschen in ihren 60ern,
  • 86,1 Prozent für diejenigen in ihren 70ern und lediglich
  • 58,8 Prozent für Menschen im Alter über 80 Jahren. 

Chinas Impflücke: Die Probleme begannen früh

Die Gründe, die dazu führten, dass China eine so dramatisch schlechte Impfbilanz ausgerechnet in jenen Altersgruppen aufweist, die ein besonders hohes Risiko haben, sind vielschichtig. Als die Pandemie begann, setzte die Regierung sofort auf strenge Ausgangssperren. Als dann die Impfkampagne startete, war das Land weitgehend frei von Corona, weshalb sich die Behörden entschieden, zuerst die  Berufstätigen und erst dann die Alten zu impfen. Viele Senioren sahen keinen Nutzen in dem Impfstoff, da es ohnehin kaum Infektionen gab. Zugleich gelang es der Regierung nie, Ängste über mögliche Nebenwirkungen und Risiken der Impfstoffe auszuräumen. 

Praktiker vor Ort begegnen vielen Sorgen und Vorbehalten. “Alte Menschen haben oft Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes und sorgen sich deshalb, dass ihnen die Impfung schaden könnte”, beschrieb kürzlich ein Sozialarbeiter im Pekinger Bezirk Chaoyang dem chinesischen Wirtschaftsmagazin Caixin die Lage an der Front. “Weil wir uns an das Prinzip der freiwilligen Impfung halten müssen, sind wir auch nicht in der Lage, jemanden zu zwingen. Wir können sie nur wieder und wieder anrufen”, so der Helfer. 

Wissensschafts-Autor Leng Zhe sieht ein weiteres Problem: Senioren verfügten über weniger “engmaschige soziale Netzwerke” als jüngere Bevölkerungsgruppen und seien somit auch keinem so großen Impfdruck ausgesetzt. Zwar gibt es in China keine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Impfung. Jedoch haben die meisten Arbeitgeber, Schulen und Vereine durchaus entsprechende Regeln erlassen, die Impfungen in der Praxis obligatorisch machen. Nur eben nicht für die Alten. 

Senioren empfinden bisher keinen Impfdruck

Laut Caixin lasse sich ein interessanter Effekt beobachten: In Städten, in denen es einen Coronavirus-Ausbruch gibt, nehme die Impfbereitschaft der Alten demnach plötzlich rapide zu. Doch oft steht dann ausgerechnet die Null-Corona-Politik einer schnellen Impfung im Wege. “Die Beamten, die mit der Verbesserung der Impfraten beauftragt sind, sind in der Regel dieselben, die im Falle eines Ausbruches dafür sorgen müssen, dass die Lage schnell wieder unter Kontrolle gebracht wird”, schreibt Caixin. Doch derzeit kämpfen mehr als 20 Provinzen mit Ausbrüchen. Die Arbeit vieler Mediziner hat sich von Impfungen auf Tests verlagert. Einige Regionen haben laut Caixin ihre Impfkampagnen sogar ganz auf Eis gelegt. 

Wissenschaftler der Fudan-Universtiät kommen in einer neuen Studie zu einem klaren Ergebnis. Laut ihrer Analyse, die diese Woche das Wissenschaftsmagazin Nature Medicine veröffentlichte, könnte es innerhalb von sechs Monaten 112 Millionen symptomatische Ansteckungen geben, sollte China seine Null-Corona-Politik von heute auf morgen komplett aufgeben (China.Table berichtete). Die Intensivstationen würden überrollt: Der Bedarf wäre 15,6 Mal höher als die Kapazität. Im schlimmsten Fall hätte die sehr ansteckende Omikron-Variante das Potenzial, zu 5,1 Millionen Einlieferungen in Krankenhäuser zu führen. 1,5 Millionen Menschen könnten sterben.

Die Forscher zeigen aber auch auf, wie die Zahl der Toten und Erkrankten bei einer angepassten Strategie reduziert werden könnte. Eine “Schlüsselrolle” spielten Impfungen, darunter Booster und Kampagnen für ältere Menschen über 60, sowie antivirale Therapien und Kontaktbeschränkungen. Es müsse eine Kombination geben, weil keiner der Vorschläge allein in der Lage wäre, die Todeszahl auf das Niveau üblicher Grippewellen (88 000 Tote) zu drücken. “Ob oder wie lange eine Null-Covid-Politik aufrechterhalten werden kann, ist fraglich”, schreiben die Autoren. Jörn Petring/Gregor Koppenburg 

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News

In Shanghai öffnen erste Läden

Das Covid-gebeutelte Shanghai zeigt erste Öffnungstendenzen. Am Montag dürfen nach sechs Wochen Lockdown die ersten Läden wieder öffnen. Darunter befinden sich Einkaufszentren, Friseursalons und Geschäfte des laufenden Bedarfs. Das teilte Vizebürgermeister Chen Tong am Sonntag auf der turnusmäßigen Pressekonferenz des Seuchenkontrollausschusses mit. Die Stadt mache die Rückkehr des Personals an seine Arbeitsplätze möglich, um die Öffnung für erste Einzelhändler und Dienstleister zu fördern.

Vizebürgermeister Chen hat am Sonntag auch die weitere Öffnungsstrategie umrissen. Eine “geordnete Rücknahme der Maßnahmen bei weiterer Einschränkung der Mobilität und fortgesetzter strikter Überwachung” sollen ein Wiederanfahren der Wirtschaft ermöglichen. Eine eigene Taskforce kümmere sich um den Betrieb des Hafens und die Aufrechterhaltung des Außenhandels.

Die Stadt Peking fährt unterdessen die Reaktion auf örtliche Ausbrüche derweil weiter hoch. Sie hat am Sonntag vier weitere Straßenzüge als Risiko-Gebiete ausgewiesen. Sie verlängerte und bestätigte zudem die Homeoffice-Pflicht für vier Stadtbezirke. Sie gilt seit Donnerstag auch für Chaoyang mit seinen dreieinhalb Millionen Einwohnern und vielen ausländischen Unternehmen. In Peking wurden am Sonntag 55 neue Fälle bekannt. Die Behörden betonten, dass sich zehn davon an Orten fanden, die noch nicht von den Vor-Lockdowns betroffen sind. Das Virus könnte sich also derzeit außerhalb der Gebiete ausbreiten, in denen bereits Einschränkungen herrschen.

Am Sonntag ist die in ganz China täglich gemeldete Zahl neu entdeckter Infektionen auf 1.789 gefallen. Am Samstag betrug sie noch 2.072. Der Trend geht also deutlich nach unten. Von den entdeckten Infektionen verliefen nur 239 mit Symptomen. Die meisten der anderen fielen bei Massentests auf. Die Nationale Gesundheitskommission vermeldete drei neue Todesfälle infolge einer Infektion mit dem Coronavirus. fin

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Berlin blickt besorgt auf Null-Covid-Politik

Die Bundesregierung blickt mit Sorge auf die Folgen der chinesischen Null-Covid-Politik. “Sollte China weiterhin von Lockdowns betroffen sein, sind neue Lieferengpässe und eine Verlangsamung des Welthandels denkbar“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Der Ausblick für den deutschen Außenhandel in den kommenden Monaten falle “gemischt aus”. Auch die Situation des Hafens in Shanghai sorgt die Bundesregierung: “Rund drei Prozent der weltweiten Containerfrachtkapazität steht zurzeit vor dem Hafen Shanghai im Stau”, heißt es im Monatsbericht.

Insgesamt rechnet das Haus von Ressortchef Robert Habeck weiter mit Gegenwind für die deutsche Wirtschaft. Der Ausblick stehe “unter dem Vorzeichen des nach wie vor hohen Preisdrucks und der immer noch ungewissen Dauer und dem Ausgang des russischen Angriffskriegs in der Ukraine”. In den kommenden Monaten werden die Inflation und die Verunsicherung wegen des Ukraine-Kriegs das Konsumklima belasten.

Erste Daten und Einschätzungen bestätigen die direkten Auswirkungen auf Deutschland. Volkswagen hat im April weltweit 40 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert – Grund sind Störungen der Lieferkette und die Schwäche des chinesischen Marktes. In China selbst hat sich der Absatz halbiert, was der Entwicklung des Gesamtmarktes entspricht (China.Table berichtete). Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet daher eine weltweite Marktschwäche infolge der Lieferschwierigkeiten und Lockdowns. rtr/ari/fin

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USA unterstützen Taiwan bei der WHO

US-Präsident Joe Biden hat am Freitag ein Gesetz unterzeichnet, das Taiwan helfen soll, seinen verlorenen Beobachterstatus bei der World Health Assembly (WHA) wiederzuerlangen. Das Repräsentantenhaus hatte das Gesetz Ende April ohne Gegenstimmen verabschiedet. Die Abgeordneten der Republikaner und der Demokraten, die es eingebracht hatten, lobten den Präsidenten für seine “Hilfsstrategie für Taiwan”. Taiwan leiste vorbildliche Beiträge für den Gesundheitsschutz, daher solle das Außenministerium darauf hinarbeiten, Chinas Blockadehaltung zu unterlaufen.

Auch der Senat der Tschechischen Republik, die zweite Kammer des tschechischen Parlaments, hat am 11. Mai eine Resolution  verabschiedet, die zur Wiedereinsetzung von Taiwan als Beobachter der WHA aufruft. Von 2009 bis 2016 war Taiwan ohne Stimmrecht in der Versammlung vertreten. Das Gremium kontrolliert die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO). Es tritt ab Sonntag in Genf zusammen. Taiwan will eine Delegation unter der stellvertretenden Gesundheitsministerin Lee Li-fen 李麗芬 entsenden. fin

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  • USA
  • WHO

Staatliche Starthilfe für Uni-Absolventen

China erwartet eine Rekordzahl an Universitäts-Absolventen und will deren Einstellung bei Unternehmen fördern. Kleinere Unternehmen, die solche Kandidaten einstellen, sollen mit Subventionen gefördert werden, wie der Staatsrat mitteilte. Wer als Absolvent ein Start-up gründet, kann mit Steuererleichterungen und besseren Kreditkonditionen rechnen. Zudem sollen kostenlose Geschäfts- und Büroräume angeboten. “China ermutigt Arbeitgeber in den von Covid betroffenen Regionen, Arbeitsverträge mit Hochschulabsolventen online zu unterzeichnen”, hieß es weiter.

In diesem Jahr werden knapp elf Millionen Chinesen ihr Studium beenden und auf den Arbeitsmarkt drängen. Der ist jedoch in keiner guten Verfassung: Die Arbeitslosenquote in den Städten liegt aktuell mit 5,8 Prozent auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren, wie offizielle Daten zeigen. Zugleich suchen 16 Prozent der 16- bis 24-Jährigen derzeit einen Job – so viele wie seit Juli 2021 nicht mehr. Die Regierung will in diesem Jahr mehr als elf Millionen neue Arbeitsplätze in den Städten schaffen, wie Ministerpräsident Li Keqiang sagte. Zuletzt bezeichnete er die Beschäftigungslage jedoch als “kompliziert und düster”. “Die Stabilisierung der Beschäftigung ist entscheidend für den Lebensunterhalt der Menschen und die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die Wirtschaft in einem vernünftigen Rahmen funktioniert”, sagte Li.

Angesichts zunehmender Konjunkturrisiken und zugleich einer Rekordzahl von auf den Arbeitsmarkt drängenden Berufsanfängern wächst der Druck auf die Regierung, genügend Jobs zu schaffen. Getrübt werden die wirtschaftlichen Aussichten zum einen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine, zum anderen durch die neue Corona-Welle. rtr

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Rückzieher von der Ausrichtung des Asia Cup 2023

China verzichtet darauf, im kommenden Jahr die Asienmeisterschaften im Fußball auszurichten. Mit Verweis auf die Coronavirus-Pandemie habe das Land die Durchführung des Asia Cups abgesagt, teilte die Asian Football Confederation (AFC) am Samstag mit. “Nach ausführlichen Gesprächen mit dem chinesischen Fußballverband CFA wurden wir offiziell darüber informiert, dass China sich nicht in der Lage sieht, den AFC Asian Cup auszurichten”, so der Verband. Der Wettbewerb mit 24 Teams sollte vom 16. Juni bis 16. Juli 2023 in zehn chinesischen Städten ausgetragen werden. Die AFC macht sich nun auf die Suche nach einem neuen Gastgeberland.

Nachdem China mit enormer Kraftanstrengung die Olympischen Spiele hinter sich gebracht hat, sagt es jetzt eine Sportveranstaltung nach der anderen ab. Es hat bereits die Ausrichtung des Endspiels der Fußball-Ostasienmeisterschaft 2022 im Juli an Japan abgegeben. Auch die Asienspiele, die ursprünglich im September in Hangzhou stattfinden sollten, wurden aufgrund der Pandemie vorerst abgeblasen (China.Table berichtete). fin

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Presseschau

G7 warn of Ukraine grain crisis, ask China not to aid Russia AP
So sehr profitiert China schon jetzt von Russlands Isolation WELT
Chinesisches Geheimdienstschiff vor Australien aufgespürt MERKUR
Chip-Mangel ist noch lange nicht vorbei: warum eine Fabrik in China kein Playstation-Zubehör mehr produziert NZZ
Seltene Erden: Gefährlich abhängig von China SÜDDEUTSCHE
Shanghai lockdown exposes global supply chain strains FT
Schanghai stellt allmähliche Corona-Lockerungen in Aussicht WIWMO
Shanghai aims to reopen more businesses shut by COVID, Beijing battles on REUTERS
Chinesen sollen noch weniger reisen FAZ
China sagt Fußball-Asienmeisterschaft 2023 wegen Corona ab FAZ
Hong Kong’s next leader John Lee dismisses Western criticism of arrests of cardinal and activists, insists city’s rule of law targets only criminals and not dissent SCMP
Chinesisches Staatsmedium wirbt mit Österreichs Ex-Präsident Heinz Fischer für Menschenrechte DER STANDARD
Nairobi tollway an example of China’s new belt and road financing approach in Africa YAHOO
Hoffnung für bemannte Marsmissionen: Chinesischer Zhurong-Rover findet Wasser auf dem Roten Planeten T3N

Standpunkt

Hongkong: Stadt im Widerstand

von Julia Haes und Klaus Mühlhahn
Julia Haes, Gründerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft, und Klaus Mühlhahn, Sinologe und Präsident der Zeppelin Universität.
Julia Haes, Gründerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft, und Klaus Mühlhahn, Sinologe und Präsident der Zeppelin Universität.

Nur drei Tage nach der Ernennung des als Hardliner bekannten John Lee zum neuen Regierungschef setzte die Hongkonger Polizei vier prominente Unterstützer der Demokratieaktivisten von 2019 fest. Neben dem prominenten 90 Jahre alten Kardinal Joseph Zen waren das die Anwältin und ehemalige Oppositionsabgeordnete Margaret Ng, die Kanto-Pop-Sängerin und kanadische Staatsangehörige Denise Ho und der Universitätsprofessor Hui Po-keung.

John Lee war der einzige Kandidat für die Wahl des Regierungschefs und erhielt 99,2 Prozent der abgegebenen 1.428 Stimmen. Er hatte bereits seit den 1970er-Jahren bei der Polizei der britischen Kolonialverwaltung gearbeitet und war vor seiner Wahl zuletzt Sicherheitsminister. Damit fiel auch der Umgang der Hongkonger Regierung mit den Demonstrationen von 2019 in seine Zuständigkeit.

Die Festnahme der vier prominenten Demokratieaktivisten zeigt, wie nervös und ängstlich die chinesische Regierung ist. Peking fürchtet seit jeher, Proteste und Kritik könnten in der Stadt wieder ausbrechen und auch auf das Festland übergreifen. Das wäre der Super-GAU für Peking, vor allem in einer Krisensituation wie zurzeit mit dem Covid-Chaos und einem massiven Einbruch der Konjunktur.

Peking will Proteste um jeden Preis vermeiden

Bis vor zehn Jahren war Hongkong vorwiegend als boomende Wirtschaftsmetropole bekannt. Viele Berichte schilderten die Hongkonger vor allem als Wirtschaftsakteure und Unternehmer, die sich nicht für Politik interessierten. Bis zu einem gewissen Grad ist das richtig, aber unser Buch zeigt auch eine andere Seite der Geschichte.

Schon im Jahr 1898, als die New Territories für 99 Jahre an Großbritannien verpachtet wurden, gab es die ersten Proteste. Auch im 20. Jahrhundert lehnte sich die Bevölkerung immer wieder gegen die britische Fremdherrschaft und gegen soziale Ungerechtigkeit auf. Ein Großteil dieser Geschichte wurde schlicht verdrängt. Die Besetzung Hongkongs sowie die dunklen Aspekte der britischen Herrschaft hätten Großbritannien schlecht aussehen lassen, sodass viele Darstellungen diese Dimension einfach aussparten. Erst in den letzten Jahren hat sich Hongkongs Identität als “Stadt des Protests” wirklich herausgebildet und wurde weltweit wahrgenommen, erstmals durch die Regenschirm-Bewegung von 2014, dann aber vor allem durch die Proteste von 2019. Seither hat das Wort “Hongkong” eine andere Bedeutung.

Hongkong – einst eine dynamische Presselandschaft

Schon unter den Briten entstand aufgrund dieser Widerstände nicht nur eine dynamische Wirtschaftsmetropole, sondern eine lebendige und kreative Zivilgesellschaft, die auch nach der Rückgabe der Stadt an China im Jahr 1997 weiterlebte. Da die politischen Strukturen kaum echte Mitbestimmung der Bevölkerung zuließen, wurden viele Themen anderswo ausgehandelt. In Universitäten, Debattierclubs und Buchläden, auf öffentlichen Plätzen und in der Presse diskutierten die Hongkonger ihre Anliegen. Die Vielfalt und Dynamik der Presselandschaft waren auch im globalen Vergleich bemerkenswert. Nirgendwo gab es so viele kleine und große Verlage, Redaktionen, Online-Medien auf engstem Raum. Für viele Jahre kam die beste China-Berichterstattung aus Hongkong.

Das verwundert nicht, war doch die Geschichte von Hongkong schon seit den Anfängen aufs Engste mit der chinesischen Geschichte verknüpft. Wichtige Ereignisse in China haben Hongkong stets unmittelbar beeinflusst. So planten etwa die Revolutionäre um Sun Yat-sen schon um 1900 ihre Aufstände von Hongkong aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hongkong der Brückenkopf des Westens zur Bekämpfung des Kommunismus und zugleich Chinas einziges Tor zur Welt. Seit der Gründung Hongkongs machten Chinesen, die vom Festland eingewandert waren, den Großteil der Hongkonger Bevölkerung aus. Einige flohen aufgrund der politischen Situation, andere kamen als Arbeiter. Sie passten sich an und trugen zugleich dazu bei, eine einzigartige Identität Hongkongs zu prägen. Durch die weiterhin bestehenden familiären und wirtschaftlichen Kontakte zum Festland war Hongkong bis in die 2010er Jahre hinein ein wichtiger Helfer und Ermöglicher für China. Umgekehrt profitierte die Hongkonger Wirtschaft enorm vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.

Xi Jinpings Amtsantritt ist Wendepunkt

Der Wendepunkt kam um 2013, als Xi Jinping chinesischer Staatspräsident wurde. Die Regierung des Festlands begann, sich stärker in Hongkong einzumischen. Sie war unzufrieden mit der Art, wie die Hongkonger Regierung mit den Protesten der Bürger umging. Diese wiederum erlebten eine Hongkonger Regierung, die ihre Probleme nicht verstand – oder nicht bereit war, auf sie einzugehen. Die Situation spitzte sich immer weiter zu und mündete in die Proteste von 2014 und 2019.

Als Reaktion auf die Proteste 2019 hat die Regierung des Festlands harte Maßnahmen gegen die Demokratiebewegung und gegen die freie Presse der Stadt ergriffen. Die im Juni 2020 erlassenen nationalen Sicherheitsgesetze sind sehr weit gefasst und bewusst vage. Sie verbieten Aufruhr, Subversion, Absprachen mit ausländischen Mächten und Terrorismus, aber es werden keine klaren Definitionen für diese Aktivitäten gegeben. Seit der Einführung des Gesetzes wurden mehr als 180 Menschen verhaftet, weil sie Protestparolen gerufen, vor Gericht geklatscht und die Reaktion der Regierung auf Covid kritisiert hatten.

Viele Hongkonger haben die Stadt verlassen. In unseren Gesprächen und Interviews mit Hongkongern begegnete uns oft ein immenses Gefühl der Verzweiflung. Sie haben Angst, in der Stadt nicht mehr leben zu können, und dass ihre Heimat in gewohnter Form nicht mehr existiert. Das Tempo, mit dem die Menschen Hongkong verlassen, hat sich jüngst noch beschleunigt, was sowohl auf die nationale Sicherheitsgesetzgebung als auch in jüngerer Zeit auf die drakonische Covid-Null-Politik zurückzuführen ist. In den nächsten Jahren könnten bis zu 300.000 Menschen der Stadt den Rücken kehren. In vielen Gegenden der Welt kam es zu einem echten Wachstum der Exilgemeinden aus Hongkong. Es besteht die Hoffnung, dass außerhalb der Stadt das Hongkonger Leben und die unverwechselbare Hongkonger Kultur weiter bestehen und gedeihen werden.

Mit der fortgesetzten Unterdrückung der Freiheitsrechte, der zunehmenden Verfolgung von Regierungskritikern und dem generellen Klima der Furcht ist Hongkongs Rolle als Stadt der Innovation und Kreativität bedroht. Das ist ein großes Problem für eine Stadt, die ihre Existenz darauf gründete, nicht einfach nur ein wirtschaftliches Zentrum mit globaler Bedeutung zu sein, sondern auch des freien Austausches und der Kritik. Es ist aber ein mindestens ebenso großer Verlust für Festland-China, auch wenn China das nicht wahrhaben will.

Julia Haes ist Geschäftsführerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft in München und CEO von Finiens. Beide Unternehmen beraten chinesische und deutsche Firmen. Im Podcast “China ungeschminkt” spricht sie mit Klaus Mühlhahn und Anja Blanke über Chinathemen.

Klaus Mühlhahn ist Professor für Sinologie und zugleich Präsident der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen. Zuvor war er Vizepräsident der Freien Universität Berlin. Mühlhahn gilt als führender China-Experte, 2009 wurde er mit dem John-King-Fairbank-Preis der American Historical Association ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erschien Mühlhahns Buch “Geschichte des modernen China. Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart” in der “Historischen Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung”.

Das neue Buch von Julia Haes und Klaus Mühlhahn: Hongkong als Stadt im Widerstand.

Am 16. Mai, erscheint ihr Buch “Hongkong: Umkämpfe Metropole. Von 1841 bis heute” im Verlag Herder .

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  • Hongkong
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  • Regenschirm-Bewegung
  • Zivilgesellschaft

Personalien

Alexis Tsang und Philip Sun werden bei der US-Investmentbank Goldman Sachs künftig gemeinsam die Equities Sales in China leiten. Tsang wird zudem gemeinsam mit Laurianne Curtil und Fred Grunberger auch das Geschäft mit Hedgefonds führen.

Tim Tu und Aaron Oh werden künftig bei der Schweizer Großbank Credit Suisse die Finanzierungssparte für die Region Asien-Pazifik leiten. Sie arbeiten am Standort Hongkong. Tu hatte erst im April seinen Job als Chef des chinesischen Wertpapier-Joint-Ventures der Schweizer Bank verlassen.

  • Credit Suisse
  • Goldman Sachs

Dessert

Was aussieht wie der staubige Abdruck einer Motte sind in Wahrheit die Überreste von Lebewesen, die vor gut 485 Millionen Jahren in den Meeren der Erde unterwegs waren: Die in Zhenxiong in der südwestchinesischen Provinz Yunnan dokumentierten Trilobiten geben Forschern neue Aufschlüsse über die ausgestorbene Klasse von Meeresbewohnern. Die Entdeckung der Wissenschaftler der Peking-Universität, des Nanjing-Instituts für Geologie und Paläontologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und des Xi’an Geological Survey Center wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Palaeoworld veröffentlicht.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:
    • Gregor Wateler vom Shangri-La in Shanghai zum Quarantäne-Betrieb
    • Warum sind immer noch so wenige Senioren geimpft?
    • Shanghai öffnet Shopping Malls, Peking weitet Maßnahmen aus
    • Habeck sorgt sich um Folgen der Covid-Maßnahmen
    • Biden unterstützt Taiwans Anlehnung an die WHO
    • Regierung stützt Arbeitsmarkt für Uni-Absolventen
    • Ausrichtung des Asia Cup abgesagt
    • Neues Buch zu Hongkong von Julia Haes und Klaus Mühlhahn
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    das Hotel Shangri-La in Shanghai hat kürzlich erst eine Gokart-Bahn im Keller und eine Surf-Anlage am Pool installiert. Wenn Chinas reiche Touristen nicht ins Ausland reisen können, dann geben sie ihr Geld in solchen luxuriösen Anlagen aus.

    Doch das Shangri-La ist derzeit nicht wiederzuerkennen. Im Lockdown ist es ein Quarantäne-Hotel. Statt des ständigen Kommens und Gehens, statt drei Hochzeiten gleichzeitig in drei Ballsälen zu versorgen, herrscht dort Stille, die Türen bleiben zu. Von 800 Mitarbeitern kommen nur 28 zur Arbeit.

    Der deutsche Hotelmanager Gregor Wateler ist Direktor des Hotels. Frank Sieren hat ihn zum Hotelbetrieb unter den Vorzeichen der Corona-Bekämpfung befragt. Für das große Haus ist es immer noch besser, sich als Quarantänehotel zur Verfügung zu stellen als gar keine Gäste zu haben. Doch Wateler wünscht sich nichts mehr als eine Rückkehr zur Normalität. Aus seiner Sicht besonders wichtig: dass “einheitliche Impfsysteme weltweit greifen, mit denen alle sicher und glücklich reisen können”.

    Warum China selbst nicht mehr impft, um aus der Misere wieder herauszukommen, ist nur schwer verständlich. Die chinesische Regierung zwingt im Kampf gegen Covid Millionen Menschen dauerhaft zu Hause zu bleiben. Sie lässt Bürger verschleppen, tötet Haustiere und leistet sich beispiellose Testkampagnen. Nur eines macht sie nicht: eine Impfpflicht für Senioren einführen. Dabei sind auch jetzt noch viel zu wenige Ältere vor schweren Verläufen geschützt.

    Unser Team in Peking beleuchtet, woran das liegt. Der Hauptgrund ist fast trivial: Der Leidensdruck war nicht sehr groß. Schließlich gab es in China zwei Jahre lang kaum Infektionen. Während die Deutschen erst durch die Impfung ins normale Leben zurückkonnten, sahen Chinas Senioren einfach keinen vernünftigen Grund, sich impfen zu lassen. Welche Vorbehalte sie noch gegen die Spritze haben, lesen Sie in unserer Analyse.

    Ihr
    Finn Mayer-Kuckuk
    Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

    Interview

    “Die internationalen Reisenden werden zurückkommen”

    Gregor Wateler, General Manager des Shangri-La in Pudong, Shanghai hofft auf internationale Reisende nach dem Lockdown.
    Gregor Wateler, General Manager des Shangri-La in Pudong, Shanghai

    Herr Wateler, das Shangri-La in Pudong am Ufer des Huangpu-Flusses ist das größte 5-Sterne-Hotel in Shanghai. Jetzt ist es ein Quarantäne Hotel. Normalerweise haben Sie rund 800 Mitarbeiter, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Wie viele sind es derzeit?

    Wir haben auf nur 28 Mitarbeiter runtergefahren. Unsere neun Restaurants und die Servicebereiche sind geschlossen. Das Essen wird in Lunchboxen von außen geliefert.

    Seit wann ist das so?

    Am 23. März hat die Shanghaier Stadt-Regierung uns gefragt, ob wir freiwillig unser Hotel für die Close-Contact-Quarantäne zur Verfügung stellen. Wir haben zugestimmt und seitdem eine relativ gute Belegung mit Quarantäne-Gästen, die zwar natürlich nicht so viel zahlen pro Nacht. Aber ohne sie hätten wir gar keine Gäste.

    Wie lange wird das noch so weitergehen?

    Es hängt natürlich von der Entwicklung der Fälle ab. Aber, wenn die Coronavirus-Zahlen wie derzeit weiter sinken, werden wir das Hotel hoffentlich noch in diesem Monat zurückbekommen. Dann brauchen wir drei bis sieben Tage, um zu renovieren, zu säubern und für Neuinstallationen. Danach können wir den Normalbetrieb wiederaufnehmen.

    Wie lief das vergangene Jahr?

    Erstaunlich gut, obwohl Chinas Grenzen seit 2020 geschlossen sind. China ist vergangenes Jahr sehr gut herausgekommen. Statt der fehlenden internationalen Reisenden kamen mehr nationale Reisende zu uns – meist Chinesen, die nun nicht mehr international reisen konnten. Wir und viele andere Hotels haben es so auf 70 bis 80 Prozent des Umsatzes von 2019 geschafft. Das war eine Überraschung für uns, aber der Markt ist eben einfach sehr groß. Was traurig ist: Internationale Gäste habe ich im vergangenen Jahr nur gesehen, wenn sie nach 14 Tagen noch sieben Tage in einem normalen Hotel verbringen müssen. Aber wir haben uns eben einfach mehr auf die chinesischen Kunden eingestellt. Im Jahr 2019 hatten wir 40 Prozent Ausländer. 2021 waren es nur noch drei Prozent.

    Was hat sich dadurch geändert?

    Die Chinesen machen sehr viel mehr Luxusreisen in China. Die Suiten waren gefragt. Luxuriöses Essen. Teure Weine. Und wir haben mehr Erlebnisse im Hotel geschaffen. Wir haben eine Gokart-Bahn im 2. Untergeschoss und eine große Surfwelle in einem unserer beiden Pools, wo man Wellenreiten kann. “Surf by the Bund” nennen wir das. Das sind eben Inszenierungen, die unsere Kunden darüber hinwegtrösten, dass sie derzeit nicht international reisen können.

    Das bedeutet, Sie werden mehr und mehr vom Geschäftshotel zum Urlaubsressort?

    Wir sind ein so großes Hotel, so groß, dass wir beide Märkte gleichermaßen bedienen müssen. Wir haben ja fast 1.000 Zimmer. Die Geschäftsreisen sind eher stabil. Freizeit nimmt zu. Das sind bei uns die Trends.

    Werden die Ausländer wiederkommen, wenn die Einreise wieder möglich ist?

    Ja, selbstverständlich. Das wird sich dann wieder normalisieren. China ist ja nach Corona nicht weniger spannend als vor Corona. China ist einfach ein fantastischer Markt. Auch, wenn man sich anschaut, wie in unserer Branche immer mehr mit Hightech gearbeitet wird, um die potenziellen Kunden zu erreichen und sie dann zu betreuen, wenn sie gebucht haben. Die Buchungssysteme werden immer ausgefeilter und die Social-Media-Aktivitäten immer wichtiger.

    Aber hat die Attraktivität Shanghais durch den harten Lockdown nicht stark gelitten?

    Shanghai boomt weiter und wird immer eine Metropole bleiben. Kommerziell wird Shanghai immer groß genug sein. Die Location ist toll am Fluss mit dem Hafen. Aber früher dachte man, das wird irgendwie das New York Chinas. Vielfältig, widersprüchlich, international. Ich hoffe nicht, dass das mit der Zeit alles gleichgemacht wird. Shanghai muss sich weiter von Guangzhou oder Singapur unterscheiden. Wie man sich unterscheidet, sollte man sich nun mehr denn je überlegen.

    Sehen Sie eine Entkopplung Chinas von der Welt?

    Diesen Trend sehe ich nicht sehr ausgeprägt. Die Shangri-La-Gruppe ist ein Hongkonger Unternehmen. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Nationen zusammen. Expats, die nach China gehen, ebenso wie Chinesen, die nach Singapur, Frankreich, Kanada oder Australien in unsere Hotels gehen. Ich kann keine Entkopplungs-Tendenz erkennen. Und: 50 bis 60 Prozent des Umsatzes der Shangri-La-Gruppe kommt aus China.

    Und wie sieht es beim Hotelmanagement aus? Wollen westliche Hotelmitarbeiter und Manager überhaupt noch nach China?

    China spielt einfach in einer anderen Liga, wenn es darum geht, Hotels zu managen. Wenn ich mir einen normalen Tag in meinem Hotel anschaue, dann habe ich 700 bis 800 Gäste, einen Kongress, drei Hochzeiten und neun volle Restaurants. So etwas finden Sie im beschaulichen Europa nicht. Diese Herausforderung ist für viele Westler in der Hotelbranche die Krönung ihrer Karriere. Wir haben also überhaupt keine Probleme, westliche Hotelmanager zu kriegen. Gleichzeitig wird allerdings das chinesische Personal immer besser. Das auszutarieren, ist dann wieder mein Job, sobald sich die Lage normalisiert.

    Was fordern sie von der Regierung, damit sich die Lagen normalisiert?

    Wir haben keine Forderungen, sondern eher Träume und Wünsche. Für uns ist natürlich ganz wichtig, dass das Reisen wieder losgeht. Es gehört zur menschlichen Natur und ist äußerst wichtig in Zeiten der Globalisierung. Den direkten Austausch kann man durch keinen Zoom-Call ersetzen. Man muss die Dynamik Chinas selbst erleben. Das reicht natürlich nicht, dass man darüber in der Zeitung liest oder sich von seinen Mitarbeitern das erzählen lässt. Deshalb ist unser größter Wunsch, dass die Grenzen wieder geöffnet werden, die Flüge wieder so häufig wie früher hereinkommen und dass einheitliche Impfsysteme weltweit greifen, mit denen alle sicher und glücklich reisen können.

    Gregor Wateler (55) ist seit knapp fünf Jahren General Manager des Shanghaier Shangri-La Hotels, das mit 950 Zimmern größte 5-Sterne Hotel in Shanghai. Normalerweise macht das Hotel mehr als 100 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Wateler arbeitet seit mehr als 22 Jahren für die Hongkonger Shangri-La Gruppe, seit 18 Jahren lebt er in China. Der Düsseldorfer hat seine Ausbildung beim Glion Institute of Higher Education gemacht, einer der besten Hotelfachschulen der Welt im Schweizerischen Montreux.

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    Analyse

    Null-Covid-Politik steht Impfungen von Senioren im Weg

    China: die Impfung von Senioren stagniert aus mehreren Gründen - auch die derzeit geltenden Beschränkungen verhindern Impfungen.

    China steckt gewaltige Kapazitäten in die Aufrechterhaltung seiner Null-Corona-Politik. Lockdowns und Massentests belasten die Wirtschaft schwer. Zig Millionen Menschen sind in ihren Wohnungen oder in Quarantänezentren weggesperrt – nicht selten gegen ihren Willen. 

    Vor dem Hintergrund der drakonischen Maßnahmen und der Schärfe, mit der die Behörden ihre Null-Corona-Politik umsetzen, überrascht es, dass die chinesische Impfkampagne auch fast zwei Jahren nach ihrem Start zumindest offiziell noch immer auf Freiwilligkeit beruht. Eine allgemeine Impfpflicht gibt es nicht. 

    Besonders bei älteren Menschen ist der Anteil der Ungeimpften noch groß. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission sind unter den über 60-Jährigen noch fast 42 Millionen nicht geimpft. Mehr als 100 Millionen sind noch nicht geboostert. Mit zunehmendem Alter nimmt die Impfbereitschaft immer weiter ab: Der Prozentsatz der Senioren, die ihre erste Dosis erhalten haben, beträgt

    • 88,8 Prozent für Menschen in ihren 60ern,
    • 86,1 Prozent für diejenigen in ihren 70ern und lediglich
    • 58,8 Prozent für Menschen im Alter über 80 Jahren. 

    Chinas Impflücke: Die Probleme begannen früh

    Die Gründe, die dazu führten, dass China eine so dramatisch schlechte Impfbilanz ausgerechnet in jenen Altersgruppen aufweist, die ein besonders hohes Risiko haben, sind vielschichtig. Als die Pandemie begann, setzte die Regierung sofort auf strenge Ausgangssperren. Als dann die Impfkampagne startete, war das Land weitgehend frei von Corona, weshalb sich die Behörden entschieden, zuerst die  Berufstätigen und erst dann die Alten zu impfen. Viele Senioren sahen keinen Nutzen in dem Impfstoff, da es ohnehin kaum Infektionen gab. Zugleich gelang es der Regierung nie, Ängste über mögliche Nebenwirkungen und Risiken der Impfstoffe auszuräumen. 

    Praktiker vor Ort begegnen vielen Sorgen und Vorbehalten. “Alte Menschen haben oft Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes und sorgen sich deshalb, dass ihnen die Impfung schaden könnte”, beschrieb kürzlich ein Sozialarbeiter im Pekinger Bezirk Chaoyang dem chinesischen Wirtschaftsmagazin Caixin die Lage an der Front. “Weil wir uns an das Prinzip der freiwilligen Impfung halten müssen, sind wir auch nicht in der Lage, jemanden zu zwingen. Wir können sie nur wieder und wieder anrufen”, so der Helfer. 

    Wissensschafts-Autor Leng Zhe sieht ein weiteres Problem: Senioren verfügten über weniger “engmaschige soziale Netzwerke” als jüngere Bevölkerungsgruppen und seien somit auch keinem so großen Impfdruck ausgesetzt. Zwar gibt es in China keine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Impfung. Jedoch haben die meisten Arbeitgeber, Schulen und Vereine durchaus entsprechende Regeln erlassen, die Impfungen in der Praxis obligatorisch machen. Nur eben nicht für die Alten. 

    Senioren empfinden bisher keinen Impfdruck

    Laut Caixin lasse sich ein interessanter Effekt beobachten: In Städten, in denen es einen Coronavirus-Ausbruch gibt, nehme die Impfbereitschaft der Alten demnach plötzlich rapide zu. Doch oft steht dann ausgerechnet die Null-Corona-Politik einer schnellen Impfung im Wege. “Die Beamten, die mit der Verbesserung der Impfraten beauftragt sind, sind in der Regel dieselben, die im Falle eines Ausbruches dafür sorgen müssen, dass die Lage schnell wieder unter Kontrolle gebracht wird”, schreibt Caixin. Doch derzeit kämpfen mehr als 20 Provinzen mit Ausbrüchen. Die Arbeit vieler Mediziner hat sich von Impfungen auf Tests verlagert. Einige Regionen haben laut Caixin ihre Impfkampagnen sogar ganz auf Eis gelegt. 

    Wissenschaftler der Fudan-Universtiät kommen in einer neuen Studie zu einem klaren Ergebnis. Laut ihrer Analyse, die diese Woche das Wissenschaftsmagazin Nature Medicine veröffentlichte, könnte es innerhalb von sechs Monaten 112 Millionen symptomatische Ansteckungen geben, sollte China seine Null-Corona-Politik von heute auf morgen komplett aufgeben (China.Table berichtete). Die Intensivstationen würden überrollt: Der Bedarf wäre 15,6 Mal höher als die Kapazität. Im schlimmsten Fall hätte die sehr ansteckende Omikron-Variante das Potenzial, zu 5,1 Millionen Einlieferungen in Krankenhäuser zu führen. 1,5 Millionen Menschen könnten sterben.

    Die Forscher zeigen aber auch auf, wie die Zahl der Toten und Erkrankten bei einer angepassten Strategie reduziert werden könnte. Eine “Schlüsselrolle” spielten Impfungen, darunter Booster und Kampagnen für ältere Menschen über 60, sowie antivirale Therapien und Kontaktbeschränkungen. Es müsse eine Kombination geben, weil keiner der Vorschläge allein in der Lage wäre, die Todeszahl auf das Niveau üblicher Grippewellen (88 000 Tote) zu drücken. “Ob oder wie lange eine Null-Covid-Politik aufrechterhalten werden kann, ist fraglich”, schreiben die Autoren. Jörn Petring/Gregor Koppenburg 

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    News

    In Shanghai öffnen erste Läden

    Das Covid-gebeutelte Shanghai zeigt erste Öffnungstendenzen. Am Montag dürfen nach sechs Wochen Lockdown die ersten Läden wieder öffnen. Darunter befinden sich Einkaufszentren, Friseursalons und Geschäfte des laufenden Bedarfs. Das teilte Vizebürgermeister Chen Tong am Sonntag auf der turnusmäßigen Pressekonferenz des Seuchenkontrollausschusses mit. Die Stadt mache die Rückkehr des Personals an seine Arbeitsplätze möglich, um die Öffnung für erste Einzelhändler und Dienstleister zu fördern.

    Vizebürgermeister Chen hat am Sonntag auch die weitere Öffnungsstrategie umrissen. Eine “geordnete Rücknahme der Maßnahmen bei weiterer Einschränkung der Mobilität und fortgesetzter strikter Überwachung” sollen ein Wiederanfahren der Wirtschaft ermöglichen. Eine eigene Taskforce kümmere sich um den Betrieb des Hafens und die Aufrechterhaltung des Außenhandels.

    Die Stadt Peking fährt unterdessen die Reaktion auf örtliche Ausbrüche derweil weiter hoch. Sie hat am Sonntag vier weitere Straßenzüge als Risiko-Gebiete ausgewiesen. Sie verlängerte und bestätigte zudem die Homeoffice-Pflicht für vier Stadtbezirke. Sie gilt seit Donnerstag auch für Chaoyang mit seinen dreieinhalb Millionen Einwohnern und vielen ausländischen Unternehmen. In Peking wurden am Sonntag 55 neue Fälle bekannt. Die Behörden betonten, dass sich zehn davon an Orten fanden, die noch nicht von den Vor-Lockdowns betroffen sind. Das Virus könnte sich also derzeit außerhalb der Gebiete ausbreiten, in denen bereits Einschränkungen herrschen.

    Am Sonntag ist die in ganz China täglich gemeldete Zahl neu entdeckter Infektionen auf 1.789 gefallen. Am Samstag betrug sie noch 2.072. Der Trend geht also deutlich nach unten. Von den entdeckten Infektionen verliefen nur 239 mit Symptomen. Die meisten der anderen fielen bei Massentests auf. Die Nationale Gesundheitskommission vermeldete drei neue Todesfälle infolge einer Infektion mit dem Coronavirus. fin

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    Berlin blickt besorgt auf Null-Covid-Politik

    Die Bundesregierung blickt mit Sorge auf die Folgen der chinesischen Null-Covid-Politik. “Sollte China weiterhin von Lockdowns betroffen sein, sind neue Lieferengpässe und eine Verlangsamung des Welthandels denkbar“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Der Ausblick für den deutschen Außenhandel in den kommenden Monaten falle “gemischt aus”. Auch die Situation des Hafens in Shanghai sorgt die Bundesregierung: “Rund drei Prozent der weltweiten Containerfrachtkapazität steht zurzeit vor dem Hafen Shanghai im Stau”, heißt es im Monatsbericht.

    Insgesamt rechnet das Haus von Ressortchef Robert Habeck weiter mit Gegenwind für die deutsche Wirtschaft. Der Ausblick stehe “unter dem Vorzeichen des nach wie vor hohen Preisdrucks und der immer noch ungewissen Dauer und dem Ausgang des russischen Angriffskriegs in der Ukraine”. In den kommenden Monaten werden die Inflation und die Verunsicherung wegen des Ukraine-Kriegs das Konsumklima belasten.

    Erste Daten und Einschätzungen bestätigen die direkten Auswirkungen auf Deutschland. Volkswagen hat im April weltweit 40 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert – Grund sind Störungen der Lieferkette und die Schwäche des chinesischen Marktes. In China selbst hat sich der Absatz halbiert, was der Entwicklung des Gesamtmarktes entspricht (China.Table berichtete). Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet daher eine weltweite Marktschwäche infolge der Lieferschwierigkeiten und Lockdowns. rtr/ari/fin

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    USA unterstützen Taiwan bei der WHO

    US-Präsident Joe Biden hat am Freitag ein Gesetz unterzeichnet, das Taiwan helfen soll, seinen verlorenen Beobachterstatus bei der World Health Assembly (WHA) wiederzuerlangen. Das Repräsentantenhaus hatte das Gesetz Ende April ohne Gegenstimmen verabschiedet. Die Abgeordneten der Republikaner und der Demokraten, die es eingebracht hatten, lobten den Präsidenten für seine “Hilfsstrategie für Taiwan”. Taiwan leiste vorbildliche Beiträge für den Gesundheitsschutz, daher solle das Außenministerium darauf hinarbeiten, Chinas Blockadehaltung zu unterlaufen.

    Auch der Senat der Tschechischen Republik, die zweite Kammer des tschechischen Parlaments, hat am 11. Mai eine Resolution  verabschiedet, die zur Wiedereinsetzung von Taiwan als Beobachter der WHA aufruft. Von 2009 bis 2016 war Taiwan ohne Stimmrecht in der Versammlung vertreten. Das Gremium kontrolliert die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO). Es tritt ab Sonntag in Genf zusammen. Taiwan will eine Delegation unter der stellvertretenden Gesundheitsministerin Lee Li-fen 李麗芬 entsenden. fin

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    • WHO

    Staatliche Starthilfe für Uni-Absolventen

    China erwartet eine Rekordzahl an Universitäts-Absolventen und will deren Einstellung bei Unternehmen fördern. Kleinere Unternehmen, die solche Kandidaten einstellen, sollen mit Subventionen gefördert werden, wie der Staatsrat mitteilte. Wer als Absolvent ein Start-up gründet, kann mit Steuererleichterungen und besseren Kreditkonditionen rechnen. Zudem sollen kostenlose Geschäfts- und Büroräume angeboten. “China ermutigt Arbeitgeber in den von Covid betroffenen Regionen, Arbeitsverträge mit Hochschulabsolventen online zu unterzeichnen”, hieß es weiter.

    In diesem Jahr werden knapp elf Millionen Chinesen ihr Studium beenden und auf den Arbeitsmarkt drängen. Der ist jedoch in keiner guten Verfassung: Die Arbeitslosenquote in den Städten liegt aktuell mit 5,8 Prozent auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren, wie offizielle Daten zeigen. Zugleich suchen 16 Prozent der 16- bis 24-Jährigen derzeit einen Job – so viele wie seit Juli 2021 nicht mehr. Die Regierung will in diesem Jahr mehr als elf Millionen neue Arbeitsplätze in den Städten schaffen, wie Ministerpräsident Li Keqiang sagte. Zuletzt bezeichnete er die Beschäftigungslage jedoch als “kompliziert und düster”. “Die Stabilisierung der Beschäftigung ist entscheidend für den Lebensunterhalt der Menschen und die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die Wirtschaft in einem vernünftigen Rahmen funktioniert”, sagte Li.

    Angesichts zunehmender Konjunkturrisiken und zugleich einer Rekordzahl von auf den Arbeitsmarkt drängenden Berufsanfängern wächst der Druck auf die Regierung, genügend Jobs zu schaffen. Getrübt werden die wirtschaftlichen Aussichten zum einen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine, zum anderen durch die neue Corona-Welle. rtr

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    Rückzieher von der Ausrichtung des Asia Cup 2023

    China verzichtet darauf, im kommenden Jahr die Asienmeisterschaften im Fußball auszurichten. Mit Verweis auf die Coronavirus-Pandemie habe das Land die Durchführung des Asia Cups abgesagt, teilte die Asian Football Confederation (AFC) am Samstag mit. “Nach ausführlichen Gesprächen mit dem chinesischen Fußballverband CFA wurden wir offiziell darüber informiert, dass China sich nicht in der Lage sieht, den AFC Asian Cup auszurichten”, so der Verband. Der Wettbewerb mit 24 Teams sollte vom 16. Juni bis 16. Juli 2023 in zehn chinesischen Städten ausgetragen werden. Die AFC macht sich nun auf die Suche nach einem neuen Gastgeberland.

    Nachdem China mit enormer Kraftanstrengung die Olympischen Spiele hinter sich gebracht hat, sagt es jetzt eine Sportveranstaltung nach der anderen ab. Es hat bereits die Ausrichtung des Endspiels der Fußball-Ostasienmeisterschaft 2022 im Juli an Japan abgegeben. Auch die Asienspiele, die ursprünglich im September in Hangzhou stattfinden sollten, wurden aufgrund der Pandemie vorerst abgeblasen (China.Table berichtete). fin

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    Presseschau

    G7 warn of Ukraine grain crisis, ask China not to aid Russia AP
    So sehr profitiert China schon jetzt von Russlands Isolation WELT
    Chinesisches Geheimdienstschiff vor Australien aufgespürt MERKUR
    Chip-Mangel ist noch lange nicht vorbei: warum eine Fabrik in China kein Playstation-Zubehör mehr produziert NZZ
    Seltene Erden: Gefährlich abhängig von China SÜDDEUTSCHE
    Shanghai lockdown exposes global supply chain strains FT
    Schanghai stellt allmähliche Corona-Lockerungen in Aussicht WIWMO
    Shanghai aims to reopen more businesses shut by COVID, Beijing battles on REUTERS
    Chinesen sollen noch weniger reisen FAZ
    China sagt Fußball-Asienmeisterschaft 2023 wegen Corona ab FAZ
    Hong Kong’s next leader John Lee dismisses Western criticism of arrests of cardinal and activists, insists city’s rule of law targets only criminals and not dissent SCMP
    Chinesisches Staatsmedium wirbt mit Österreichs Ex-Präsident Heinz Fischer für Menschenrechte DER STANDARD
    Nairobi tollway an example of China’s new belt and road financing approach in Africa YAHOO
    Hoffnung für bemannte Marsmissionen: Chinesischer Zhurong-Rover findet Wasser auf dem Roten Planeten T3N

    Standpunkt

    Hongkong: Stadt im Widerstand

    von Julia Haes und Klaus Mühlhahn
    Julia Haes, Gründerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft, und Klaus Mühlhahn, Sinologe und Präsident der Zeppelin Universität.
    Julia Haes, Gründerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft, und Klaus Mühlhahn, Sinologe und Präsident der Zeppelin Universität.

    Nur drei Tage nach der Ernennung des als Hardliner bekannten John Lee zum neuen Regierungschef setzte die Hongkonger Polizei vier prominente Unterstützer der Demokratieaktivisten von 2019 fest. Neben dem prominenten 90 Jahre alten Kardinal Joseph Zen waren das die Anwältin und ehemalige Oppositionsabgeordnete Margaret Ng, die Kanto-Pop-Sängerin und kanadische Staatsangehörige Denise Ho und der Universitätsprofessor Hui Po-keung.

    John Lee war der einzige Kandidat für die Wahl des Regierungschefs und erhielt 99,2 Prozent der abgegebenen 1.428 Stimmen. Er hatte bereits seit den 1970er-Jahren bei der Polizei der britischen Kolonialverwaltung gearbeitet und war vor seiner Wahl zuletzt Sicherheitsminister. Damit fiel auch der Umgang der Hongkonger Regierung mit den Demonstrationen von 2019 in seine Zuständigkeit.

    Die Festnahme der vier prominenten Demokratieaktivisten zeigt, wie nervös und ängstlich die chinesische Regierung ist. Peking fürchtet seit jeher, Proteste und Kritik könnten in der Stadt wieder ausbrechen und auch auf das Festland übergreifen. Das wäre der Super-GAU für Peking, vor allem in einer Krisensituation wie zurzeit mit dem Covid-Chaos und einem massiven Einbruch der Konjunktur.

    Peking will Proteste um jeden Preis vermeiden

    Bis vor zehn Jahren war Hongkong vorwiegend als boomende Wirtschaftsmetropole bekannt. Viele Berichte schilderten die Hongkonger vor allem als Wirtschaftsakteure und Unternehmer, die sich nicht für Politik interessierten. Bis zu einem gewissen Grad ist das richtig, aber unser Buch zeigt auch eine andere Seite der Geschichte.

    Schon im Jahr 1898, als die New Territories für 99 Jahre an Großbritannien verpachtet wurden, gab es die ersten Proteste. Auch im 20. Jahrhundert lehnte sich die Bevölkerung immer wieder gegen die britische Fremdherrschaft und gegen soziale Ungerechtigkeit auf. Ein Großteil dieser Geschichte wurde schlicht verdrängt. Die Besetzung Hongkongs sowie die dunklen Aspekte der britischen Herrschaft hätten Großbritannien schlecht aussehen lassen, sodass viele Darstellungen diese Dimension einfach aussparten. Erst in den letzten Jahren hat sich Hongkongs Identität als “Stadt des Protests” wirklich herausgebildet und wurde weltweit wahrgenommen, erstmals durch die Regenschirm-Bewegung von 2014, dann aber vor allem durch die Proteste von 2019. Seither hat das Wort “Hongkong” eine andere Bedeutung.

    Hongkong – einst eine dynamische Presselandschaft

    Schon unter den Briten entstand aufgrund dieser Widerstände nicht nur eine dynamische Wirtschaftsmetropole, sondern eine lebendige und kreative Zivilgesellschaft, die auch nach der Rückgabe der Stadt an China im Jahr 1997 weiterlebte. Da die politischen Strukturen kaum echte Mitbestimmung der Bevölkerung zuließen, wurden viele Themen anderswo ausgehandelt. In Universitäten, Debattierclubs und Buchläden, auf öffentlichen Plätzen und in der Presse diskutierten die Hongkonger ihre Anliegen. Die Vielfalt und Dynamik der Presselandschaft waren auch im globalen Vergleich bemerkenswert. Nirgendwo gab es so viele kleine und große Verlage, Redaktionen, Online-Medien auf engstem Raum. Für viele Jahre kam die beste China-Berichterstattung aus Hongkong.

    Das verwundert nicht, war doch die Geschichte von Hongkong schon seit den Anfängen aufs Engste mit der chinesischen Geschichte verknüpft. Wichtige Ereignisse in China haben Hongkong stets unmittelbar beeinflusst. So planten etwa die Revolutionäre um Sun Yat-sen schon um 1900 ihre Aufstände von Hongkong aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hongkong der Brückenkopf des Westens zur Bekämpfung des Kommunismus und zugleich Chinas einziges Tor zur Welt. Seit der Gründung Hongkongs machten Chinesen, die vom Festland eingewandert waren, den Großteil der Hongkonger Bevölkerung aus. Einige flohen aufgrund der politischen Situation, andere kamen als Arbeiter. Sie passten sich an und trugen zugleich dazu bei, eine einzigartige Identität Hongkongs zu prägen. Durch die weiterhin bestehenden familiären und wirtschaftlichen Kontakte zum Festland war Hongkong bis in die 2010er Jahre hinein ein wichtiger Helfer und Ermöglicher für China. Umgekehrt profitierte die Hongkonger Wirtschaft enorm vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.

    Xi Jinpings Amtsantritt ist Wendepunkt

    Der Wendepunkt kam um 2013, als Xi Jinping chinesischer Staatspräsident wurde. Die Regierung des Festlands begann, sich stärker in Hongkong einzumischen. Sie war unzufrieden mit der Art, wie die Hongkonger Regierung mit den Protesten der Bürger umging. Diese wiederum erlebten eine Hongkonger Regierung, die ihre Probleme nicht verstand – oder nicht bereit war, auf sie einzugehen. Die Situation spitzte sich immer weiter zu und mündete in die Proteste von 2014 und 2019.

    Als Reaktion auf die Proteste 2019 hat die Regierung des Festlands harte Maßnahmen gegen die Demokratiebewegung und gegen die freie Presse der Stadt ergriffen. Die im Juni 2020 erlassenen nationalen Sicherheitsgesetze sind sehr weit gefasst und bewusst vage. Sie verbieten Aufruhr, Subversion, Absprachen mit ausländischen Mächten und Terrorismus, aber es werden keine klaren Definitionen für diese Aktivitäten gegeben. Seit der Einführung des Gesetzes wurden mehr als 180 Menschen verhaftet, weil sie Protestparolen gerufen, vor Gericht geklatscht und die Reaktion der Regierung auf Covid kritisiert hatten.

    Viele Hongkonger haben die Stadt verlassen. In unseren Gesprächen und Interviews mit Hongkongern begegnete uns oft ein immenses Gefühl der Verzweiflung. Sie haben Angst, in der Stadt nicht mehr leben zu können, und dass ihre Heimat in gewohnter Form nicht mehr existiert. Das Tempo, mit dem die Menschen Hongkong verlassen, hat sich jüngst noch beschleunigt, was sowohl auf die nationale Sicherheitsgesetzgebung als auch in jüngerer Zeit auf die drakonische Covid-Null-Politik zurückzuführen ist. In den nächsten Jahren könnten bis zu 300.000 Menschen der Stadt den Rücken kehren. In vielen Gegenden der Welt kam es zu einem echten Wachstum der Exilgemeinden aus Hongkong. Es besteht die Hoffnung, dass außerhalb der Stadt das Hongkonger Leben und die unverwechselbare Hongkonger Kultur weiter bestehen und gedeihen werden.

    Mit der fortgesetzten Unterdrückung der Freiheitsrechte, der zunehmenden Verfolgung von Regierungskritikern und dem generellen Klima der Furcht ist Hongkongs Rolle als Stadt der Innovation und Kreativität bedroht. Das ist ein großes Problem für eine Stadt, die ihre Existenz darauf gründete, nicht einfach nur ein wirtschaftliches Zentrum mit globaler Bedeutung zu sein, sondern auch des freien Austausches und der Kritik. Es ist aber ein mindestens ebenso großer Verlust für Festland-China, auch wenn China das nicht wahrhaben will.

    Julia Haes ist Geschäftsführerin des China-Instituts für die deutsche Wirtschaft in München und CEO von Finiens. Beide Unternehmen beraten chinesische und deutsche Firmen. Im Podcast “China ungeschminkt” spricht sie mit Klaus Mühlhahn und Anja Blanke über Chinathemen.

    Klaus Mühlhahn ist Professor für Sinologie und zugleich Präsident der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen. Zuvor war er Vizepräsident der Freien Universität Berlin. Mühlhahn gilt als führender China-Experte, 2009 wurde er mit dem John-King-Fairbank-Preis der American Historical Association ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erschien Mühlhahns Buch “Geschichte des modernen China. Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart” in der “Historischen Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung”.

    Das neue Buch von Julia Haes und Klaus Mühlhahn: Hongkong als Stadt im Widerstand.

    Am 16. Mai, erscheint ihr Buch “Hongkong: Umkämpfe Metropole. Von 1841 bis heute” im Verlag Herder .

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    Personalien

    Alexis Tsang und Philip Sun werden bei der US-Investmentbank Goldman Sachs künftig gemeinsam die Equities Sales in China leiten. Tsang wird zudem gemeinsam mit Laurianne Curtil und Fred Grunberger auch das Geschäft mit Hedgefonds führen.

    Tim Tu und Aaron Oh werden künftig bei der Schweizer Großbank Credit Suisse die Finanzierungssparte für die Region Asien-Pazifik leiten. Sie arbeiten am Standort Hongkong. Tu hatte erst im April seinen Job als Chef des chinesischen Wertpapier-Joint-Ventures der Schweizer Bank verlassen.

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    Dessert

    Was aussieht wie der staubige Abdruck einer Motte sind in Wahrheit die Überreste von Lebewesen, die vor gut 485 Millionen Jahren in den Meeren der Erde unterwegs waren: Die in Zhenxiong in der südwestchinesischen Provinz Yunnan dokumentierten Trilobiten geben Forschern neue Aufschlüsse über die ausgestorbene Klasse von Meeresbewohnern. Die Entdeckung der Wissenschaftler der Peking-Universität, des Nanjing-Instituts für Geologie und Paläontologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und des Xi’an Geological Survey Center wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Palaeoworld veröffentlicht.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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