
Er stand für einen anderen Weg, den China auch hätte beschreiten können: Die Regierung unterdrückt Trauerbekundungen für Li Keqiang; der Sicherheitsapparat ist in Alarmbereitschaft. In Lis Heimat Anhui stehen die Bürger jedoch Schlange, um Kränze abzulegen.
Von
Die deutschen Direktinvestitionen in China befinden sich fast auf einem Allzeit-Hoch. Dass daraus nicht automatisch Rückschlüsse auf die generelle Abhängigkeit Deutschlands geschlossen werden dürfe, erklärt Ökonom Jürgen Matthes im Interview mit Amelie Richter. Die Abhängigkeits-Debatte müsse aber auf jeden Fall geführt werden, betont Matthes. Dafür wäre seiner Meinung nach auch wichtig, dass die Bundesbank transparenter mit Wirtschaftszahlen umgeht.
Von Redaktion Table
Wenn ein bekannter Top-Kader verstirbt, verändert sich in China in vielen Fällen das politische Gleichgewicht. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass die Trauer um einen populären Politiker sich zu Protesten entwickeln kann.
Von
Nachruf auf Li Keqiang: Er war mehr Jurist und Ökonom als Machtpolitiker – und wurde von Xi Jinping an den Rand gedrängt. Weggefährten bedauern das vergeudete Potenzial.
Von
Der plötzliche Tod Li Keqiangs hat die Staatsmedien unvorbereitet getroffen. Kommentatoren halten sich mit Nachrufen zurück, bis ein offizielles Narrativ über Lis Lebenswerk feststeht. Im Netz wird um den pragmatischen Premier getrauert. Vereinzelt kursieren hämische Kommentare über Xi.
Von Fabian Peltsch
Li Keqiang galt bei Amtsantritt als wirtschaftlicher Reformer. Doch schnell wurde klar, dass Xi andere Vorstellungen hatte. Er drängte den aus der kommunistischen Jugendliga aufgestiegenen Premier zunehmend ins Abseits und fällte alle wichtigen Entscheidungen selbst. Li ließ nur durch gelegentliche Spitzen durchblicken, dass er die Dinge anders sah.
Von Christiane Kuehl