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Erscheinungsdatum: 22. März 2025

KI muss Chefsache werden

Die kürzlich in Kraft getretene EU-KI-Verordnung fordert in Artikel 4 ausdrücklich KI-Kompetenz von Nutzern – doch aktuelle Zahlen zeigen eine alarmierende Realität: Während die Hälfte der Mitarbeiter bereits täglich KI-Tools nutzen, gehen mehr als zwei Drittel der Führungskräfte davon aus, dass ihre Unternehmenskultur nicht KI-bereit ist. Diese Diskrepanz ist weit mehr als ein Compliance-Problem. Sie stellt ein strategisches Defizit dar, das Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Die Zahlen sind ernüchternd: Von 92 Prozent der Unternehmen mit KI-Initiativen schätzt nur ein Prozent ihre KI-Reife als ausreichend ein.

Die eigentliche Herausforderung liegt dabei weniger in der Technologie selbst, sondern vor allem in der Befähigung etablierter Führungskräfte. Gerade erfahrene Manager mit jahrelanger Fachexpertise müssen sich grundlegend neuen Arbeitsansätzen öffnen – ein tiefgreifender Veränderungsprozess mit psychologischen Hürden.

Zwei konkrete Ansätze können diesen Wandel beschleunigen:

Wer KI an Fachabteilungen delegiert und als abstraktes Fachthema behandelt, verkennt das Wesentliche: KI muss zur Chefsache werden – und zwar nicht nur als oberflächliches Lippenbekenntnis. In einer Zeit, in der alle Zugang zu ähnlicher Technologie haben, werden die KI-Kompetenz der Führungsspitze und der Wille zur Veränderung zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.

Carolin Puppel ist Program Director Executive Education und zeichnet verantwortlich für das AI Certificate an der ESMT Berlin.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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