In seiner ersten wissenschaftlichen Publikation bemängelt der Bund-Länder-Forschungsverbund in der Initiative „Schule macht stark“ (SchuMaS) die schwache Rolle der Schulleiter im Schulsystem. Die 367 Seiten umfassenden Zwischenbilanz des Forschungsverbunds trägt den Titel „Sozialraumorientierte Schul- und Unterrichtsentwicklung an Schulen in schwierigen Lagen“.
Danach führten Schulleitende in Deutschland ihre Schulen „mit Blick auf die pädagogische Programmatik“ durchschnittlich „weniger stark“ als Schulleitende in anglophonen Ländern.
Vergleichsdaten zeigten, dass Schulleitungen „an sozialräumlich benachteiligten Standorten“ in Deutschland ihre Entscheidungen „ stärker vom Willen des Kollegiums abhängig machen“ als an ähnlichen Standorten in den USA. Sie führten konsensorientierter und wirkten weniger darauf hin, dass ihre Lehrkräfte zielorientiert arbeiten, sich professionalisieren oder etwa den Unterricht ihrer Kollegen beobachten. Auch in ihrer Selbstwahrnehmung fühlten sich Schulleiter zu oft nicht mächtig genug, um pädagogische Neuerungen umzusetzen.
Der Leiter des Forschungsverbunds und Geschäftsführende Direktor des DIPF, Kai Maaz sieht für Schulleiter drei Wege, um die gefühlte Ohnmacht zu überwinden:
Der Forschungsverbund begleitet das Programm „Schule macht stark“ wissenschaftlich. An SchuMaS beteiligen sich 200 Schulen, um den Unterricht insbesondere in den Fächern Mathematik und Deutsch weiterzuentwickeln. Das Programm wird vom DIPF, dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation koordiniert. Thorsten Denkler
Zum Download: Die Studie des SchuMaS-Forschungsverbundes.