Optima: Im richtigen Moment an die falschen Leute geraten

Ukraine Schule Optima
Bei Deutschlands Bildungsministern abgeblitzt: Optima-Gründerin Mariya Miletska.

Für den größten Erfolg von Mariya Miletska gab es einen grausamen Auslöser. Vor einem Jahr überfielen Putins Truppen von vielen Seiten die Ukraine mit Panzern, Bombern und Zehntausenden Soldaten. Für die Online-Schule von Miletska, gegründet im Jahr 2014, hieß das Wachstum. Statt 9.500 Lernern, die digital gestellte Aufgaben auf Distanz lösen, waren es plötzlich 100.000 Schülerinnen und Schüler. Zum Ende des ukrainischen Schuljahres im Mai zählte Optima 115.000 Nutzer. Und das waren keine Kunden – denn sie bezahlten zumeist nichts für die private Online-Schule. Mit Kriegsbeginn bot Optima seine digitalen Angebote und Kurse für Geflüchtete kostenlos an. 

Optima wäre auch hierzulande eine ideale Ergänzung für das Lernen ukrainischer Schüler gewesen. Wäre. Aber Optima bekam keine Zulassung, genauer: keine Förderung durch die für Bildung zuständigen Länder. Schon nach wenigen Wochen hatte die Online-Schule in Berlin um Hilfe gebeten. Über eine Stiftung und dann direkt bei der Konferenz der Kultusminister. Zwar brüstete sich die Spitze der Kultusminister sofort, welch großartiges Bildungsangebot online bereitstehe. Was aber bei der KMK in Wahrheit geschah, ist ein Lehrstück deutscher Ukraine-Hilfe. Nicht nur die Bundesregierung brauchte lange, ehe sie dem überfallenen Land beistand. Die Kultusminister richteten erstmal eine Taskforce ein. Kein gutes Zeichen. 

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