
Im Land Brandenburg können künftig Bachelor-Absolventen egal welcher Disziplin Lehrer werden. Die „Ein-Fach“-Lehrer erhalten eine dreimonatige Schnellausbildung. Sie können sich sogar Hoffnung auf Verbeamtung machen – sofern sie eine 18-monatige Zusatzqualifikation absolvieren. Normalerweise haben Lehrkräfte in Deutschland laut einer Vereinbarung der Kultusminister zwei Studien- und damit Unterrichtsfächer. Die neuen Billiglehrer tragen in Brandenburg die Titel „Bildungsamtsfrauen und -männer“ oder „Bildungsamtsrat oder -rätin“.
Ein-Fach-Lehrer können kaum abgeworben werden
Der Verband der Gymnasiallehrer und die Hochschulrektorenkonferenz haben gegen diesen „Wettbewerb nach unten“ scharfen Protest eingelegt. Brandenburgs Kultusministerin Britta Ernst (SPD) beeindruckt das wenig. Im Gespräch mit Bildung.Table sagte sie mit einem Lächeln: Ein Vorzug des Modells sei, dass diese Lehrer niemand abwerben könne. „Es gab schon immer landeseigene Qualifizierungen, die in den anderen Bundesländern keine Anerkennung finden“, so Ernst. Brandenburgs Parteien und auch die Lehrergewerkschaft GEW unterstützen die Ein-Fach-Lehrer der Ministerin.
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