Zukunft der Arbeit: Leopoldina für Weiterbildungsversicherung. Zur besseren Vorbereitung auf die Transformation der Gesellschaft empfiehlt eine Gruppe von Wissenschaftlern unter anderem von der Leopoldina eine neue Sozialversicherung. Angesichts des demografischen Wandels und der Veränderung der Arbeitswelt müsse Weiterbildung mehr in den Fokus rücken, heißt es in der Stellungnahme. Die Fachleute schlagen eine Versicherung vor, die zur Hälfte paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern und zur anderen Hälfte durch einen Steuerzuschuss finanziert wird. Die Höhe des Zuschusses könnte antizyklisch erfolgen: Bei guter Konjunktur wäre er höher, bei schlechter niedriger. Der Gedanke dahinter: in Krisenzeiten mehr Geld für entsprechende Angebote zur Verfügung zu haben.
Ein Teil der Investitionen würde sich refinanzieren, so die Fachleute. Sie verweisen auf die Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, die die weitergebildete Person im Laufe ihres Lebens zahlt – und auf das Geld, das durch mutmaßlich nicht nötige Leistungen des Staates eingespart wird. Die sogenannte Weiterbildungsversicherung würde die Einführung einer „Bildungszeit“ ermöglichen. Sie war bereits im 2023 verabschiedeten Weiterbildungsgesetz vorgesehen. Hubertus Heil verschob das Vorhaben aber nach Kritik aus der Wirtschaft und von Christian Lindner auf unbestimmte Zeit. Das etwa in Österreich bereits vorhandene Angebot ermöglicht es Beschäftigten, sich bei fortlaufender Lohnzahlung bis zu ein Jahr und in Teilzeit bis zu zwei Jahre lang weiterzubilden.