Wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck und UBA-Chef Dirk Messner an diesem Freitag um 8 Uhr vor die Presse treten, haben sie gute Nachrichten zu verkünden. Aus Regierungskreisen hieß es am Abend, die Bundesregierung sei angesichts der jüngsten Projektionsdaten sehr optimistisch, die Klimaschutzlücke, die die große Koalition hinterlassen hat, vollständig füllen und das im Klimaschutzgesetz für das Jahr 2030 vorgegebene kumulierte Ziel erreichen zu können. Bis dahin sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent sinken.
Dies wäre ein großer Fortschritt. Im vergangenen Jahr hatte die Projektion noch ergeben, dass die Lücke bis 2030 im besten Fall nur zu 80 Prozent geschlossen wird. Das wären insgesamt 200 Millionen Tonnen CO₂ zu viel. Umweltverbände hatten dies massiv kritisiert. Welche Annahmen der neuen Projektion zugrunde liegen, war am Abend noch unklar. Gut ausfallen dürften auch die tatsächlichen Werte für das Jahr 2023, die ebenfalls am Freitag vorgestellt werden. Hier hatten erste Schätzungen von Agora Energiewende im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um rund 10 Prozent ergeben.