Stromspeicher: Strategie bleibt unkonkret. Am Dienstag will das Bundeswirtschaftsministerium seine lange erwartete Stromspeicher-Strategie vorstellen. Die Strategie, deren Entwurf Table.Media vorliegt, dürfte aber hinter den Erwartungen der Erneuerbaren-Branche zurückbleiben, denn sie bleibt in vielen Punkten unkonkret. So stellt das Papier zwar das rasante Batteriespeicher-Wachstum der Vergangenheit dar – allein innerhalb des letzten Jahres hat sich die installierte Kapazität verdoppelt. Es wird aber kein Ziel genannt, welche Kapazität in den nächsten Jahren dazukommen soll. Und bei den politischen Maßnahmen, die den Bau von Speichern attraktiver machen könnten, finden sich im Papier keine konkreten Ankündigungen, sondern vor allem Prüfaufträge.
Der Zubau soll weiterhin vor allem marktgetrieben erfolgen. Die Strategie setzt darauf, dass Speicher – ähnlich wie bisher – primär dadurch gebaut werden, dass es sich für die Betreiber rechnet. Das sei sowohl bei kleinen Heimspeichern der Fall, die meist in Verbindung mit einer Solaranlage gebaut werden, als auch bei großen Speichern, die etwa die Stromproduktion von Wind- oder Solarparks gleichmäßiger gestalten. Der Großteil des Zubaus entfällt derzeit allerdings auf die kleinen Heimspeicher, die volkswirtschaftlich weniger effizient und zudem schwerer ins Gesamtsystem zu integrieren sind als größere Speicher. Ein Expertenkreis aus der PV-Branche hatte im Sommer die Speicherziele der Bundesregierung als viel zu gering kritisiert und eine grundlegende Neuausrichtung gefordert.
Ob die Koalitionsfraktionen mit der Strategie zufrieden sind, ist offen. In der vergangenen Woche war der Großteil des sogenannten Solarpakets 1, zu dem etwa deutliche Erleichterungen für Balkonkraftwerke gehören, im Bundestag überraschend ins nächste Jahr verschoben worden. Die FDP hatte das unter anderem damit begründet, dass der weitere Photovoltaik-Ausbau besser mit dem Speicher-Ausbau koordiniert werden müsse.