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Erscheinungsdatum: 23. Juni 2024

Milei in Berlin: Die Lobbyverbindungen der Hayek-Gesellschaft

Eine aktuelle Analyse des WZB zeigt auf, welche mitunter fragwürdigen Verbindungen die Hayek-Gesellschaft pflegt. Die Gruppe verlieh Argentiniens Präsident Milei am Samstag im Zuge seiner Europareise eine Medaille.

Die Europa-Reise des argentinischen Präsidenten Javier Milei ist „ein Paradebeispiel dafür, wie sich neoliberale Think-Tanks und Intellektuelle sowie deren Finanzgeber global organisieren“: Zu diesem Schluss kommt Dieter Plehwe vom WZB. In einer Analyse für die Rosa-Luxemburg-Stiftung zeigt der Forscher die nationalen und internationalen Verbindungen der Hayek-Gesellschaft auf. Von ihr erhielt Milei am Samstag eine Medaille, am Sonntag traf er dann Olaf Scholz. Kurz vor seinem Deutschland-Besuch bekam Milei bereits Auszeichnungen von ähnlichen Institutionen in Tschechien und Spanien.

Viele dieser Lobbyorganisationen sind über das sogenannte Atlas-Netzwerk verbunden. In Deutschland gehören dazu etwa der Klimaleugner-Verein Eike, das von FDP-MdB Frank Schäffler gegründete Prometheus-Institut sowie der von Lars Feld – Chefberater von Christian Lindner – mitgeleitete Verein NOUS. Dem WDR sagte Feld kürzlich, aufgrund der Nähe des Netzwerks zu Donald Trump werde der Verein die Partnerschaft mit Atlas überdenken müssen. Mit der Hayek-Gesellschaft vernetzt sind neben Wirtschaftsvertretern wie „Die Familienunternehmer“ und der INSM auch Parteien wie AfD und Werteunion – Beatrix von Storch und Hans-Georg Maaßen waren bei der Preisverleihung an Milei dabei. In die Wissenschaft gibt es ebenfalls Verbindungen: Vorsitzender der Gesellschaft etwa ist Stefan Kooths vom ifW Kiel. Okan Bellikli

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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