Einen umfassenden Vorschlag für ein kommunales Wärmekonzept hat der „Roundtable Wärmewende“ entwickelt, ein Zusammenschluss von mehreren Stadtwerken (darunter Hamburg, München oder Hannover), Energieanbietern wie EWS Schönau oder GP Joule sowie Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Ihr Ziel: Die Strom- und Wärmeplanung zusammen zu denken und beide Bereiche bis 2045 komplett auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Wobei die Herausforderung insbesondere in der Wärmeplanung besteht. Für ländliche Regionen empfiehlt der Entwurf wegen der geringen Siedlungsdichte und Überschüssen an Erneuerbaren Energien für Siedlungen Wärmenetze verbunden mit Wärmespeichern. Praxisbeispiele zeigten, dass solche Wärmenetze „mit hoher Akzeptanz und zu vertretbaren Kosten“ für die Verbraucher errichtet und betrieben werden könnten.
Schwieriger sei die klimaneutrale Wärmeversorgung in städtischen Regionen. Hier seien Fern- oder Nahwärmenetze, gekoppelt mit Wärmespeichern, das Mittel der Wahl. Sie müssten eine Ergänzung durch integrierte Quartierskonzepte und ein umfassendes Sanierungsmanagement erfahren. Gaskraftwerke für Biogas oder Wasserstoff, die noch zusätzlich im Rahmen der Kraftwerkstrategie errichtet werden sollen, sollten überwiegend an Standorten entstehen, wo sich auch ihre Abwärme nutzen lässt. Klaus Mindrup, Ex-MdB und einer der Autoren: „Wir müssen die Wärmewende beschleunigen. Viele unserer Elemente sind bereits erprobt und praxistauglich.“ Den Autoren des Konzepts ist klar, dass öffentliche Mittel für Zuschüsse nur noch begrenzt vorhanden sind. Ihnen schweben Bürgschaften und staatliche Förderkredite mit langen Laufzeiten vor, unter anderem ausgegeben von der KfW. Diese fallen nicht unter die Schuldenbremse. Die milliardenteure Praxis, erneuerbaren Strom abzuregeln, ließe sich über eine regionale und flexiblere Vermarktung und Nutzung des Stroms auflösen.