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Erscheinungsdatum: 10. Dezember 2023

Gentechnik: FDP enttäuscht über Enthaltung in Brüssel

Weil sich FDP und Grüne über das neue EU-Gentechnikrecht nicht einig sind, muss sich die Bundesregierung bei der Abstimmung in Brüssel enthalten. Die Liberalen sind enttäuscht.

Gentechnik: FDP enttäuscht über Enthaltung in Brüssel. Die FDP-Vizefraktionsvorsitzende Carina Konrad kritisiert die Haltung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zum Gentechnikrecht. „Özdemirs Ablehnung der Novelle der EU-Kommission behindert den dringend notwendigen Fortschritt“, sagte Konrad Table.Media. Er stelle sich damit gegen den wissenschaftlichen Konsens. Neue Methoden – gemeint ist etwa CrisprCas – in der Pflanzenzüchtung seien Voraussetzung dafür, dass sich Landwirte mithilfe von widerstandsfähigeren Sorten an den klimatischen Wandel anpassen könnten. Konrad forderte Özdemir auf, „veraltete Ansichten zu überdenken“.

Am Montag soll sich der EU-Agrarrat zum Vorschlag der EU-Kommission positionieren. Eine qualifizierte Mehrheit für den Brüsseler Entwurf zur Abschwächung der Zulassungshürden für die neuen genomischen Techniken sowie zum Verzicht auf deren Kennzeichnung ist nicht in Sicht – auch wenn etwa Frankreich und Italien für die Liberalisierung stimmen wollen. Deutschland will sich aufgrund unterschiedlicher Positionen in der Koalition enthalten. Özdemir folgt damit auch Forderungen der Ökolandwirtschaft, die um ihr Wirtschaftsmodell fürchtet, sollte es zu einer Deregulierung kommen. Olaf Scholz hatte noch als Kanzlerkandidat im Juni 2021 Umweltschützern eine „strikte Regulierung“ zugesichert. Eine Analyse von Henrike Schirmacher zum Streit um das EU-Gentechnikrecht lesen Sie im Agrifood.Table.

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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