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Analyse

Reisebranche lässt Corona hinter sich

China lässt die Corona-Pandemie hinter sich. Während der fünftägigen Maifeiertage hat die Konsumentenstimmung das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 teilweise sogar übertroffen. Die Entwicklung passt zu Pekings neuer Wirtschaftsstrategie. Doch es gibt auch Probleme: Die Unterschiede werden immer größer, nicht nur zwischen Arm und Reich.

Von Frank Sieren

Land der leeren Teller

Peking hat ein Gesetz verabschiedet, das Lebensmittelverschwendung mit hohen Geldstrafen ahnden soll. Dahinter verbirgt sich in erster Linie nicht die Sorge um eine Lebensmittelknappheit, sondern die Angst, durch die Konsum-Bedürfnisse der wachsenden Mittelschicht zu abhängig vom Ausland zu werden. China muss immer mehr Nahrungsmittel importieren.

Von Frank Sieren

Der Streit um die Frage: Was ist "nachhaltig"?

Ohne massive grüne Investitionen werden Klimaziele kaum zu erreichen sein. Die EU-Staaten ringen bereits heftig darum, was als grün gilt. Peking strebt nun gemeinsame Standards mit der EU an. Die europäische Seite zögert jedoch: Die chinesischen Anforderungen sind schwächer und ignorieren soziale Fragen wie Zwangsarbeit. Kritiker befürchten nun, dass die EU sich in den Verhandlungen an China annähert und die eigenen Normen herunterschraubt.

Von Nico Beckert

Konflikt mit Australien: Vorgeschmack für die EU

Die Krise zwischen Australien und China spitzt sich weiter zu. Es geht um geostrategische Interessen, Einfluss, Strafzölle und die zukunftsträchtige 5G-Technik. Aus der einstigen Harmonie ist offene Rivalität geworden. Es ist ein Konflikt, dessen Verlauf Europa genau beobachten sollte. Denn er fing mit ähnlichen Meinungsverschiedenheiten an, wie die EU sie nun mit Peking austrägt.

Von Michael Radunski

Nio und Lynk drängen nach Europa

Nach mehreren Anläufen chinesischer Autohersteller kommen nun ernstzunehmende Wettbewerber auf den europäischen Markt. Neben dem Tesla-Konkurrenten Nio ist das vor allem der techniklastige Anbieter Lynk Co, eine Schwesterfirma von Volvo. Sie will mit digitalen Abo-Modellen für Mobilität bei jungen Kunden punkten.

Von Redaktion Table

Das CAI liegt im Koma – EU entwirft neue Industriestrategie

EU-Handelskommissar Dombrovskis stellt klar: Das Investitionsabkommen CAI zwischen der EU und China ist zwar nicht tot – aber es gibt hohe Hürden. Diese abzubauen könnte laut EU-Parlamentariern Jahre dauern. Während das CAI jedoch festhängt, wird an anderen Ecken umso mehr gehobelt. Brüssel will europäische Firmen besser vor unfairem Wettbewerb durch staatlich subventionierte Unternehmen schützen und die eigenen Lieferketten unabhängiger machen. Auch das zielt auf China.

Von Amelie Richter

Robo-Trucks sollen gestresste Fernfahrer ersetzen

Selbstfahrende Autos rücken näher – und eine der frühesten Massenanwendungen könnten autonome LKW sein. Zwar bleibt der vollautomatische Gütertransport zunächst Zukunftsmusik, doch China treibt die Entwicklung hier zügig voran. Erste Tests laufen bereits und die gewonnenen Erkenntnisse sind durchaus vielversprechend. Wir haben uns das Unternehmen Inception näher angesehen, das mit seiner Technik bereits auf die Straße drängt. Schon in drei Jahren soll seine Technik in Tausenden von Lastern installiert sein.

Von Frank Sieren

EU-Kommission: Sanktionen gefährden Ratifizierung des CAI

Es stand bereits auf der Kippe: Das Investitionsabkommen CAI sollte größere Nähe zwischen China und Europa symbolisieren, jetzt wird es Teil eines großen Konflikts zwischen den Handelsblöcken. Brüssel sendet durch die ablehnende Haltung ein Zeichen gen Peking – und die Bundesregierung als Befürworterin des Abkommens steht düpiert da. Die G7 finden derweil zu einer gemeinsamen Linie im Umgang mit China zurück.

Von

Der Sinovac-Impfstoff muss zeigen, was er kann

Nachdem die Welt monatelang über die tatsächliche Wirksamkeit des Sinovac-Produkts gerätselt hat, werden die Anträge bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der EMA nun Klarheit bringen. Die formellen Zulassungsverfahren sind der Härtetest für die Datenlage zum Impfstoff von Sinovac. Dabei steht nicht nur das Ansehen der chinesischen Pharma-Industrie auf dem Spiel. Eine Nicht-Zulassung wäre ein herber Rückschlag bei der weltweiten Versorgung mit Impfstoffen.

Von Redaktion Table

Zorn und Feindseligkeit – auch in Corona-Zeiten

Indien leidet derzeit wie kein anderes Land unter der Corona-Pandemie. China bietet in dieser humanitären Katastrophe Hilfe an – und will sich damit als Alternative zu den USA in Stellung bringen. Doch ein geschmackloser Tweet zeigt, wie es um die Beziehungen der beiden Erzrivalen bestellt ist – selbst in Corona-Zeiten.

Von Michael Radunski