Künftig will die Bundesregierung deutlich weniger Mittel für die Förderung der deutschen Sprache im Ausland ausgeben. Das geht aus dem Haushaltsentwurf für 2026 hervor. Demnach soll das Budget um gut 40 Prozent im Vergleich zum Haushaltsentwurf von 2025 gekürzt werden. Damit würde auch das Sonderprogramm zur Förderung von Deutsch in Afrika wegfallen.
Dabei zeigt eine vom Auswärtigen Amt in Auftrag gegebene Studie, dass gerade in Afrika das Interesse an der deutschen Sprache und Deutschunterricht steigt. Die Studie wurde am Montag auf der Internationalen Deutschlehrertagung in Lübeck präsentiert. Demnach nimmt das Angebot für schulischen Deutschunterricht in Ägypten und Kenia zu. Unter anderem in Südafrika sinkt dagegen das Interesse. Hier werden oft asiatische Sprachen oder Spanisch bevorzugt oder MINT-Fächer priorisiert.
Auch in Ländern mit starken Geburtenraten und einem tendenziell angespannten Arbeitsmarkt zieht es junge Menschen nach Deutschland, beispielsweise in Kamerun, Marokko, Nepal oder Usbekistan. Nicht zuletzt durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von 2023 oder bilaterale Abkommen steigt die Nachfrage nach Deutschkursen auch in der Erwachsenenbildung. Allerdings fehlen weltweit qualifizierte Deutschlehrkräfte in allen Bildungsbereichen.
Unter Federführung des Auswärtigen Amts erfasst das „Netzwerk Deutsch“ seit 1985 alle fünf Jahre Daten zu den Deutschlernenden weltweit. An der Datenerhebung 2025 haben unter anderem das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) mitgewirkt. Kirstin von Elm / David Renke