News
Erscheinungsdatum: 27. September 2025

Rohstoffe im All: Ressourcen jenseits der Erde

Asteroiden, der Mond und der Mars gelten als potenzielle Rohstoffquellen. Wasser, Metalle und Helium-3 könnten Raumfahrtmissionen stützen und langfristig neue Märkte eröffnen. Doch die Technologie steckt am Anfang, rechtliche Grundlagen sind fragmentiert und wirtschaftliche Szenarien unsicher. 

Vorkommen: Asteroiden enthalten Platin, Nickel, Eisen und Kobalt. Kohlenstoffhaltige Typen bergen Wasser und organische Moleküle. Auf dem Mond wurden Wasser-Eis-Ablagerungen in polaren Kratern nachgewiesen. Auf dem Mars existieren Eisreserven unter der Oberfläche und in den Polkappen. Helium-3 gilt als potenzieller Brennstoff für Fusionsreaktoren. Über die Menge der Ressourcen gibt es derzeit nur Schätzungen, basierend auf Fernerkennungsdaten (Radar, Infrarot, Neutronenmessungen). Die Spannweite ist groß und ortsabhängig – belastbare Tonnenangaben sind erst nach Bohrungen und Probenanalysen zu erwarten. 

Chancen: Wasser im All dient als Grundlage für die Treibstoffproduktion im Weltraum (in-situ resource utilization, ISRU). Seltene Metalle könnten Hightech-Industrien versorgen. Helium-3 ist eine mögliche Energiequelle, sobald Fusionsreaktoren technisch reif sind. 

Technologie: Es gibt noch keine funktionsfähigen Systeme für Weltraumbergbau. Trotz sinkender Startpreise bleibt der Transport teuer. Realistischer als ein Export zur Erde ist die Nutzung direkt im All.

Recht: Der Weltraumvertrag ist ein UN-Vertrag mit mehr als 110 Vertragsstaaten. Er verbietet staatliche Aneignung und verpflichtet Staaten zur Aufsicht privater Aktivitäten. Zum Eigentum an geförderten Ressourcen schweigt er. Einige Länder erlauben Unternehmensbesitz an gewonnenen Rohstoffen, darunter die USA, Luxemburg, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan. Das Moon Agreement von 1979 ist ebenfalls ein UN-Vertrag, aber nur 17 Staaten sind Parteien, darunter beispielsweise Australien, Mexiko und die Türkei. Es fordert einen gemeinsamen internationalen Rahmen für die Nutzung von Mondressourcen. Die Artemis Accords sind seit 2020 unverbindliche Leitlinien, initiiert von den USA und der NASA. 56 Staaten haben unterschrieben, darunter die USA, Deutschland und Japan. Sie werten Ressourcengewinnung als mit dem Weltraumvertrag vereinbar.

Akteure: Einige Unternehmen scheiterten nach ambitionierten Plänen. Neue Start-ups arbeiten in kleinerem Maßstab. Die Nasa verfolgt mit Artemis die Nutzung von Mondwasser. Die Esa prüft im Konzept „Moon Village“ Ressourcen-Nutzung. China plant Missionen mit Fokus auf Eis und Helium-3. Luxemburg positioniert seine Raumfahrtaktivitäten als „Space Mining Hub“. 

Ressourcen im All sind wissenschaftlich bestätigt. Erste regulatorische Grundlagen existieren. Die praktische Nutzung bleibt Zukunft: Am ehesten könnte Mondwasser für Treibstoff dienen, erste ISRU-Experimente sind aber noch ausstehend. Asteroidenbergbau und Helium-3 sind langfristige Perspektiven. 

Briefings wie CEO.Table per E-Mail erhalten

Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

Anmelden

Letzte Aktualisierung: 27. September 2025

Teilen
Kopiert!