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Wang Yi

China: Haltung zu Russland
Analyse

Haltung zu Russland bewegt sich nur minimal

Beim Treffen der Außenminister Wang Yi und Sergej Lawrow gibt man sich betont herzlich. Wer auf Kritik aus China gehofft hatte, wurde enttäuscht.

Von Redaktion Table

L-R Wang Yi, Aussenminister von China, und Annalena Baerbock Buendnis 90/Die Gruenen, Bundesaussenministerin, aufgenommen im Rahmen eines gemeinsamen Treffens am Rande der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York City, 22.09.2022. New York City United States *** L R Wang Yi, Foreign Minister of China, and Annalena Baerbock Buendnis 90 Die Gruenen , German Foreign Minister, photographed during a joint meeting on the sidelines of the 77 United Nations General Assembly in New York City, 22 09 2022 New York City United States Copyright: xFlorianxGaertnerx
Analyse

Außenpolitik voller Kampfgeist

Wenn Olaf Scholz in Peking Gespräche führt, hat er es schwerer als seine Vorgänger. Denn Chinas Verständnis von Außenpolitik hat sich gewandelt. Es sieht sich als Speerspitze einer Neuordnung der weltweiten Machtverhältnisse. Das bekommen die Partner auch handfest zu spüren.

Von Christiane Kuehl

Neuer Ständiger Ausschuss des Politbüros
Analyse

Xis Politbüro der Loyalisten

Die Machtzentrale der KP, der Ständige Ausschuss des Politbüros, ist ab sofort ausschließlich mit Xi-Loyalisten besetzt. Überschattet wurde der Schlusstag von einem Vorfall um den 79-jährigen Ex-Parteichef Hu Jintao: Der gebrechlich wirkende Hu wurde kurz nach Beginn der Sitzung aus dem Saal geführt – warum genau, ist immer noch unklar.

Von Christiane Kuehl

Weizenlieferungen aus China
Analyse

Zögerlich in Afghanistan

Nach dem chaotischen Abzug der USA aus Afghanistan haben viele erwartet, dass China das Vakuum ausfüllen wird. Große Investitionen in das an die Taliban zurückgefallene Land wurden prognostiziert. Ein Jahr später ist davon wenig zu sehen: China agiert sehr vorsichtig und ist bisher nur in begrenztem Rahmen aktiv.

Von Christiane Kuehl

Pelosi Japan
Analyse

Pelosi-Reise zieht auch Nachbarstaaten in den Taiwan-Konflikt

Die Auswirkungen der Pelosi-Reise betreffen nicht nur China und Taiwan, sondern auch alle anderen Nachbarländer. Vor allem Japan gerät in die Konfliktzone. Die Asean-Staaten kritisieren China und die Reise der US-Politikerin.

Von Christiane Kuehl

Wang Yi, der Außenminister Chinas, ist eine zentrale Figur in der globalen Diplomatie und prägt maßgeblich Chinas Außenpolitik. Mit einer Karriere, die sowohl innenpolitische als auch außenpolitische Stationen umfasst, hat er die Beziehungen zu den USA, der EU, Russland und vielen anderen Ländern in entscheidenden Phasen gelenkt. Seine politische Linie spiegelt die strategischen Interessen Chinas wider und bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konfrontation. 

Wer ist Wang Yi? 

Wang Yi

wurde 1953 in Peking geboren und absolvierte eine Ausbildung am renommierten Pekinger Institut für Internationale Beziehungen, wo er sich auf asiatische Studien spezialisierte. Seine Karriere begann im chinesischen Außenministerium, wo er in verschiedenen Positionen tätig war, darunter als Botschafter Japans und Vize-Außenminister. 2013 wurde Wang Yi zum Außenminister ernannt und übernahm somit eine der wichtigsten Rollen in der chinesischen Regierung. Er ist nicht nur ein erfahrener Diplomat, sondern auch ein enger Vertrauter von Präsident Xi Jinping.  

Wangs Politik als Außenminister Chinas 

Wang Yi

verfolgt als Außenminister eine Politik, die stark auf den Ausbau und die Stärkung internationaler Beziehungen abzielt, während er gleichzeitig Chinas Souveränität und globale Interessen verteidigt. Er ist ein entschiedener Verfechter der „Ein-China-Politik“ und hat mehrfach betont, dass Taiwan ein unveräußerlicher Teil Chinas sei. Diese Position hat in der internationalen Gemeinschaft, insbesondere in den Beziehungen zu den USA, zu Spannungen geführt.  

Wang Yi und die USA 

Die Beziehungen zwischen China und den

USA

haben sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert, und

Wang Yi

spielte bei dieser diplomatischen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle. Bei der

Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) 2023

kam es zu einer Konfrontation zwischen

Wang Yi und dem US-Außenminister Antony Blinken

. Wang Yi kritisierte die USA für ihre Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten, insbesondere in Bezug auf Taiwan, und bezeichnete die amerikanische Politik als aggressiv und konfrontativ. Dennoch betonte er, dass China bereit sei, den Dialog fortzusetzen, sofern die USA „gegenseitigen Respekt“ zeigten.   

Beziehungen zu Deutschland und Europa 

In den Beziehungen zwischen

China und Deutschland war Wang Yi

in den letzten Jahren ebenfalls stark involviert.

Wang Yi

traf sich sowohl mit Bundeskanzler

Olaf Scholz

als auch mit Außenministerin Annalena Baerbock, um über die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu sprechen. Besonders im Hinblick auf Handel und Investitionen sind China und Deutschland eng miteinander verbunden, doch es gibt auch Spannungen, insbesondere in Bezug auf Menschenrechte und die Situation in Hongkong und Xinjiang.

Baerbock

hat wiederholt die Einhaltung der Menschenrechte in China gefordert, während

Wang Yi

darauf beharrt, dass dies eine innere Angelegenheit Chinas sei. Auch in den Beziehungen zur

EU spielt Wang Yi

eine wichtige Rolle. Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten

Josep Borrell

betonen häufig die Notwendigkeit einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit, doch auch hier gibt es Differenzen, etwa in Bezug auf den Umgang mit der taiwanesischen Frage und Chinas Rolle im globalen Handel.  

Wang Yi und die Haltung zu Taiwan 

Wang Yi

ist ein vehementer Verfechter der chinesischen Position zu Taiwan. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder unter die Kontrolle der Volksrepublik gebracht werden soll. Der

Außenminister von China

hat in zahlreichen internationalen Foren, darunter auch bei der MSC, Chinas Anspruch auf Taiwan bekräftigt und vor jeder Form von „separatistischen Aktivitäten“ gewarnt. Diese Haltung ist eine der Hauptursachen für die Spannungen zwischen China und den USA sowie anderen westlichen Staaten, die Taiwan unterstützen.   

Beziehungen zur Türkei und BRICS 

Wang Yi

arbeitet aktiv daran, Chinas Beziehungen zu aufstrebenden Märkten zu stärken, darunter die Türkei und die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Mit der Türkei gibt es trotz geopolitischer Differenzen enge wirtschaftliche Beziehungen, die beide Länder weiter ausbauen möchten. Der

chinesische Außenminister

traf sich mehrfach mit türkischen Regierungsvertretern, um Handelsbeziehungen und Investitionen zu besprechen. Im BRICS-Block fördert

Wang Yi Chinas

Ziel, das Bündnis zu erweitern und stärker zu positionieren. Er setzt sich dafür ein, dass die BRICS-Staaten eine größere Rolle auf der globalen Bühne spielen und dabei helfen, ein Gegengewicht zu den westlichen Mächten zu bilden.  

Friedensplan für die Ukraine und Beziehungen zu Russland 

Im Kontext des

Krieges in der Ukraine hat Außenminister Wang Yi Chinas

neutrale Haltung betont und die Idee eines Friedensplans vorgebracht. Obwohl China offiziell Neutralität beansprucht, haben westliche Staaten die chinesische Nähe zu Russland kritisiert.

Wang Yi

traf sich mehrfach mit russischen Regierungsvertretern, darunter

Außenminister Sergej Lawrow

, um über bilaterale Beziehungen und den Ukraine-Konflikt zu sprechen. Dabei vertritt China die Position, dass die territorialen Souveränitäten aller Länder respektiert werden sollten, ohne dabei Russland direkt zu verurteilen. Dieser Balanceakt zeigt die komplexe geopolitische Rolle Chinas in der aktuellen Weltordnung.  

Wang Yi und Chinas Engagement im Nahen Osten und Afrika 

Wang Yi

verfolgt auch eine neutrale Rolle im Nahen Osten, insbesondere in Bezug auf den Iran, Saudi-Arabien und Israel. Er sieht China als Vermittler, der bereit ist, Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen. Dies zeigt sich auch in Chinas wachsenden Beziehungen zu Afrika, wo der

chinesische Außenminister

als Friedensbotschafter agiert. Er stärkt die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu vielen afrikanischen Staaten, um Chinas Einfluss auf dem Kontinent auszubauen und gleichzeitig als Vermittler bei regionalen Konflikten zu fungieren.  

Wang Yi und die Investitionen im Südpazifik 

Im Südpazifik hat China unter der Leitung von

Wang Yi

wichtige strategische Abkommen abgeschlossen, die die wirtschaftliche und militärische Präsenz des Landes in der Region stärken sollen. Diese Abkommen sind Teil eines umfassenden Plans, die chinesische Machtprojektion in Asien und darüber hinaus auszubauen, was wiederum die Spannungen mit westlichen Ländern, insbesondere den USA, verstärkt hat.  

Fazit und Ausblick 

Wang Yi

ist eine Schlüsselfigur in Chinas Außenpolitik und ein zentraler Akteur auf der internationalen Bühne. Seine diplomatischen Bemühungen spiegeln Chinas strategische Ziele wider, den globalen Einfluss zu erweitern und gleichzeitig die Souveränität des Landes zu verteidigen. Von den Beziehungen zu den USA über die wachsende Zusammenarbeit mit Afrika und den BRICS-Staaten bis hin zur angespannten Situation in Taiwan – der

chinesischer Außenminister

prägt die Außenpolitik seines Landes maßgeblich und bleibt ein unverzichtbarer Architekt in der globalen Diplomatie. Die Table.Briefings-Redaktion berichtet, wie es mit

Wang Yi

weitergeht und hat alle News, Analysen und Hintergründe zu diesem Thema.