Chinas Haltung im Russland-Ukraine-Konflikt wirft viele Fragen auf. Im Gespräch mit Michael Radunski erklärt Janka Oertel, welche Überlegungen hinter der Politik Pekings stecken. Mit Blick auf Taiwan mahnt die China-Expertin: Das Argument der Status-quo-Politik ist nicht mehr zu halten.
Von Michael Radunski
Russlands Einmarsch in die Ukraine stürzt China in ein tiefes strategisches Dilemma: Soll Peking festhalten an der „grenzenlosen Freundschaft“ mit Wladimir Putin? Dafür müsste man aber eigene Interessen und außenpolitische Grundsätze aufgeben. Von einer russischen Invasion will man jedenfalls nichts wissen.
Von Michael Radunski
Wladimir Putin geht es um die Rückkehr Russlands als Großmacht. Der russische Präsident will eine Entwicklung rückgängig machen, in der Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kontinuierlich an Einfluss in Europa verloren hat. Die politische Führung in Peking wird insbesondere mit Blick auf Chinas Anspruch auf Taiwan genauestens studieren, ob und wie lange Europa und die USA zusammenstehen, oder ob sich möglicherweise irgendwann Risse in dieser Einigkeit beobachten lassen.
Von Redaktion Table
Chinas Außenminister Wang Yi warnt Russland auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor einer Invasion der Ukraine. Dennoch glaubt Minxin Pei, dass China von einem Einmarsch profitieren würde. Zudem mahnt der Politikwissenschaftler, die EU sollte sorgfältig auf ihre Position achten. Europa drohe, zwischen die Fronten zu geraten.
Von Redaktion Table
Die Münchner Sicherheitskonferenz steht ganz im Zeichen der Krise zwischen Russland und der Ukraine. Auch Chinas Außenminister warnt vor einem neuen Kalten Krieg. Aber seine Warnungen richten sich nicht gegen Russland. Erst auf Nachfrage zeigt Peking seinem Partner in Moskau die Grenzen auf. Die chinesisch-russische Partnerschaft ist ein rationales Zweckbündnis.
Von Michael Radunski