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Südafrika

Kohlekraftwerk in der südafrikanischen Limpopo Provinz
News

Berichte: USA planen Rückzug aus JETPs

Laut informierten Kreisen ziehen sich die USA aus den Partnerschaften zum Ausstieg aus der Kohleverstromung mit Südafrika, Indonesien und Vietnam zurück. Den JETPs würden damit vier Milliarden US-Dollar an Finanzzusagen und Krediten fehlen, wie Reuters mit Bezug auf Quellen in den drei Ländern berichtet.

Von Nico Beckert

Analyse

USAID: Was die Kürzungen für Afrika bedeuten

Die radikalen Kürzungen der US-Entwicklungshilfe durch Präsident Trump haben unter Experten Sorge ausgelöst. Initiativen gegen HIV/Aids oder für die Elektrifizierung des Kontinents fehlen nun wichtige Mittel.

Von Arne Schütte

Analyse

Neue Allianzen innerhalb der G20

Derzeit tagen die G20-Außenminister in Südafrika. Das Treffen wird überschattet von US-Präsident Trumps neuem Umgang mit Afrika: So nimmt der US-Außenminister nicht teil. Die EU steht jedoch hinter der G20 und möchte die Krise nutzen, um selbst mehr Spielraum zu gewinnen.

Von Andreas Sieren

News

Südafrika: Genozid-Klage gegen Israel trotz US-Druck

US-Präsident Donald Trump setzt Südafrika weiter unter Druck. Doch Pretoria lässt sich nicht davon abbringen, seine Genozid-Klage gegen Israel fortzuführen. Dies sei im Sinne der Rechtsstaatlichkeit, so Außenminister Ronald Lamola.

Von Arne Schütte

Analyse

Energie: Wo Afrika auf Kernkraft setzt

In Afrika wird noch nicht genug Energie bereitgestellt, um alle Menschen versorgen zu können. Einige Länder wollen dies mithilfe von Atomenergie beheben. Derzeit gibt es erst ein AKW auf dem Kontinent, aber viele Pläne für weitere Projekte.

Von Andreas Sieren

Südafrika, im südlichen Afrika gelegen, ist ein Land mit reicher Geschichte und kultureller Vielfalt, das im 17. Jahrhundert durch den Zusammenschluss verschiedener Stämme entstand. Als eine der führenden Wirtschaftsmächte Afrikas basiert seine Wirtschaft auf Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus, einschließlich der weltberühmten Nationalparks und Weinanbaugebiete. Geprägt durch den Kampf gegen die Apartheid und den Übergang zur Demokratie steht das Land vor Herausforderungen wie Armut und Kriminalität. Trotz Risiken wie politischer Instabilität und Korruption bietet Südafrika auch Chancen in den Bereichen Investitionen, Handel und Tourismus.

Politik in Südafrika

Präsident Cyril Ramaphosa, Vorsitzender der durch Nelson Mandela bekannt gewordenen African National Congress Partei (ANC), befindet sich in einer heiklen politischen Position. Als aufstrebende Wirtschaftsmacht steht Südafrika an einem Scheideweg der internationalen Politik, der von der Zerrissenheit zwischen verschiedenen internationalen Blöcken geprägt ist. Einerseits versucht Ramaphosa, Südafrikas Neutralität in der Welt zu wahren, insbesondere innerhalb der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und einer Minderheit der G20. Diese Allianz versteht sich als alternative Stimme zum traditionellen westlichen Block. Andererseits neigt Ramaphosa dazu, sich auf die Seite des Westens und der USA zu stellen, was bei vielen Beobachtern Fragen aufwirft. Die Opposition im Land wirft der südafrikanischen Regierung unter Ramaphosa eine anhaltende Unterstützung Russlands vor. Diese Unterstützung hat auch international Wellen geschlagen, da sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in vielerlei Hinsicht verschlechtert haben. Die USA sind nach China der zweitwichtigste bilaterale Handelspartner Südafrikas. Diese Beziehung erschwert Ramaphosas Position zusätzlich, da er versucht, eine ausgewogene Außenpolitik zu betreiben, die sowohl die Interessen des BRICS-Blocks als auch die des Westens berücksichtigt. Die Innenpolitik ist nicht weniger problematisch. Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosenquote lag 2022 bei erschreckenden. 33,5 Prozent. Diese starke Ungleichverteilung von Wohlstand und Beschäftigungsmöglichkeiten führte 2022 zu den meisten Gewalttaten, Ausschreitungen und Plünderungen in Südafrika seit dem Ende der Apartheid. Die Unruhen können teilweise als Folge der korrupten Politik und des Mangels an effektiver Wirtschaftsführung angesehen werden. Südafrika hat eine der höchsten Ungleichheitsraten der Welt, was die sozialen Spannungen im Land weiter verschärft.

In welchen internationalen Organisationen ist Südafrika Mitglied?

Welche internationalen Abkommen und bilateralen Verträge hat Südafrika unterzeichnet?

Internationale Verträge und Abkommen von Südafrika: 

Bilaterale Verträge zwischen Südafrika und Deutschland: 

Apartheid: Ein anhaltendes Problem von Südafrika

Die Apartheid in Südafrika, die von 1948 bis 1994 dauerte, war ein System der Rassentrennung, das von der ausschließlich weißen Regierung Südafrikas durchgesetzt wurde. Es sah vor, dass die nicht-weißen Südafrikaner, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, in von den Weißen getrennten Gebieten lebten und getrennte öffentliche Einrichtungen nutzten. Der Kontakt zwischen beiden Gruppen war streng begrenzt und wurde durch eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen kontrolliert.Mit dem Sieg der National Party im Jahr 1948 wurde die Apartheid zu einem gesellschaftlichen Projekt, und die ausschließlich weiße Regierung erließ Gesetze, die die Rassentrennung gesetzlich verankerten. Die Auswirkungen dieses Systems waren tiefgreifend und führten zu weit verbreiteten Ungerechtigkeiten und Missständen.Obwohl die Apartheid 1994 offiziell abgeschafft wurde, ist das System noch immer von ihr geprägt. Die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, die während der Apartheid geschaffen wurden, bestehen fort, und die schwarze Bevölkerung ist nach wie vor unverhältnismäßig stark von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen.Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosenquote ist erschreckend hoch. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist die höchste der Welt, ein alarmierendes Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen des Landes. Im Jahr 2022 erlebte Südafrika die meisten Gewaltausbrüche, Ausschreitungen und Plünderungen seit dem Ende der Apartheid, was viele als Folge der korrupten Politik und der ungelösten sozialen Spannungen sehen. Die schwarze Bevölkerung ist von diesen Problemen am stärksten betroffen und die Narben der Apartheid scheinen noch lange nicht verheilt zu sein. Trotz der Fortschritte seit dem Ende der Apartheid zeigen die anhaltende Armut und Ungleichheit, dass Südafrika noch einen langen Weg vor sich hat, um die tief verwurzelten sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu überwinden, die durch jahrzehntelange Diskriminierung und Ungerechtigkeit entstanden sind.

Power Crisis: Energiekrise Südafrikas

Südafrika ist mit einer schweren Energiekrise konfrontiert, die das Land auf vielfältige Weise betrifft. Mit 85 Prozent der Energie aus Kohle ist das Land stark von dieser Energieform abhängig. Diese Abhängigkeit hat gravierende Folgen. Im ganzen Land kommt es zu Stromausfällen, im Volksmund "Low Shedding" genannt. Diese Ausfälle haben schockierende Folgen für das Land. Wenn die Wirtschaft aufgrund von Energiemangel zum Erliegen kommt, sind die Auswirkungen auf die Gesellschaft verheerend - viele Menschen verlieren ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihr Zuhause und in einigen Fällen sogar ihr Leben.Die Kohleindustrie ist auch in illegale Aktivitäten verwickelt. Viele Banden und Kartelle sind in die Kohleindustrie involviert, und die Situation wird durch schwere Vorwürfe der Korruption und Veruntreuung bei Eskom, dem größten staatlichen Stromversorger Südafrikas, noch komplizierter. Die bestehenden Kohlekraftwerke sind sehr alt und es gibt eine "Politik des toten Holzes", nach den alten Kohlekraftwerken weder repariert noch ersetzt werden. Angebot und Nachfrage stimmen nicht überein, was im Jahr 2022 zu fast 200 Tagen mit Stromausfällen führte. Selbst alltägliche Dinge wie das Aufladen eines Telefons müssen sorgfältig geplant werden, und manche Südafrikaner sind bis zu 10 Stunden am Tag ohne Strom. Als Reaktion auf die Krise erklärte Präsident Ramaphosa, dass der Notstand es der Regierung ermöglichen werde, praktische Maßnahmen wie die Einführung von Generatoren, Solarpaneelen und unterbrechungsfreier Stromversorgung zu ergreifen. Diese Maßnahmen sollen Unternehmen in der Lebensmittelproduktion, der Lagerung und der Einzelhandelslieferkette helfen. Die Opposition hat sich jedoch gegen den Ausnahmezustand ausgesprochen, da dieser es dem ANC ermöglichen würde, normale Beschaffungsverfahren zu umgehen. Dies wirft weitere Fragen nach Transparenz und Verantwortlichkeit in einer ohnehin schon komplexen und angespannten Situation auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Südafrika mit einer komplexen Energiekrise konfrontiert ist, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Auswirkungen hat. Die Herausforderungen sind vielfältig und reichen von veralteter Infrastruktur über Korruption bis hin zu illegalen Aktivitäten in der Kohleindustrie. Die Lösung erfordert eine sorgfältige Planung, eine klare Politik und die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um das Land aus dieser prekären Lage zu führen.

Wirtschaft in Südafrika

Südafrika wird oft als Schwellenland bezeichnet und gilt als die am weitesten entwickelte Industrienation Afrikas. Mit seiner dynamischen Wirtschaft hat sich das Land zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren des Kontinents entwickelt, das in verschiedenen Industriezweigen eine zentrale Rolle spielt.Besonders hervorzuheben ist die Position Südafrikas als größter Automobilproduzent des Kontinents. Die Automobilindustrie ist ein Schlüsselsektor der Wirtschaft und trägt maßgeblich zu Exporten und Beschäftigung bei. Im Jahr 2022 erreichte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Südafrikas 405,71 Milliarden Euro. Obwohl diese Zahl beeindruckend ist, wird für 2023 ein Rückgang des BIP prognostiziert. Diese Prognose könnte auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein, darunter globale Unsicherheiten und interne wirtschaftliche Herausforderungen. Die Inflationsrate von 6,9 Prozent im Jahr 2022 deutet auf einige der wirtschaftlichen Spannungen hin, mit denen das Land konfrontiert ist. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Inflation in naher Zukunft zurückgehen wird, was ein positives Zeichen für die Stabilität der Wirtschaft sein könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Südafrika eine führende Kraft in der afrikanischen Wirtschaft ist, mit bemerkenswerten Errungenschaften in der Industrie, insbesondere im Automobilsektor. Trotz dieser beeindruckenden Leistung sind die Aussichten gemischt, da eine Verlangsamung des BIP und eine Veränderung der Inflationsrate die wirtschaftliche Landschaft in den kommenden Jahren prägen könnten.