Die August-Sommerpause für die Belegschaft in Brüssel erreicht in dieser Woche quasi ihre Halbzeit. In gut zwei Wochen wird der politische Betrieb im EU-Machtzentrum wieder aufgenommen. Die verbleibenden vier vollen Monate des Jahres haben es in Sachen China-Politik noch in sich. Die EU hat mehrere offene Baustellen, das CAI und die Sanktionen sind nur zwei davon. Ein Blick auf die To-do-Liste und Events nach der Sommer-Auszeit.
Von Amelie Richter
Kein anderer deutscher Ex-Politiker engagiert sich intensiver in China als Rudolf Scharping. Im Gespräch mit Frank Sieren plädiert Scharping für einen "an unsere Werte gebundenen Realismus" im Umgang mit dem Land. Es folge nicht mehr sklavisch dem Marxismus-Leninismus und habe enorme soziale Fortschritte erzielt. Zugleich werde keine der globalen Herausforderungen ohne China befriedigend gelöst. Scharping fordert daher eine zügige Ratifizierung des EU-Investitionsabkommens CAI mit der Volksrepublik.
Von Frank Sieren
Der Mittelstand leidet mehr unter den Corona-Visabestimmungen als unter den Sanktionen zwischen der EU und China, weiß Christian Sommer, der Chef des German Centres in Shanghai. Sanktionen bringen nichts, eine Entkopplung sei nicht sinnvoll. Trotz alldem ist China weiterhin auf die Präsenz ausländischer Firmen und ihrer Mitarbeiter angewiesen. Es habe jedoch keinen Sinn, Europa zu zwingen, sich zwischen China und den USA zu entscheiden. Das German Centre ist hier ein positives Beispiel dafür, wie Staat und Wirtschaft zusammenarbeiten, sagt Sommer im Gespräch mit Frank Sieren.
Von Frank Sieren
Trade with the People's Republic is booming, and the financial year 2021 promises new records. Nevertheless, criticism of the current China strategy is growing in Switzerland. Can the country maintain its famous neutrality even though it is bound to the People's Republic by a free trade agreement? A dilemma for the Swiss.
Von Amelie Richter
Der Handel mit der Volksrepublik boomt, das Geschäftsjahr 2021 verspricht neue Rekorde. Dennoch wächst in der Schweiz die Kritik an der bisherigen China-Strategie. Kann das Land seine berühmte Neutralität beibehalten, obwohl es mit einem Freihandelsabkommen an die Volksrepublik gebunden ist? Eine Zwickmühle für die Eidgenoss:innen.
Von Amelie Richter
Boykotte gegen europäische Firmen, Sanktionen als Reaktion auf politische Positionierungen: Peking setzt seine wirtschaftliche Macht vermehrt als Druckmittel ein. Die EU will sich künftig besser gegen Erpressung wehren können. Konkrete Vorschläge, wie eine Antwort durch ein neues Anti-Zwangsmaßnahmen-Instrument aussehen könnte, hat nun eine Denkfabrik vorgelegt.
Von Amelie Richter