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Russland

Feature

Semiconductors: dangerous bottleneck for the noble gas neon

Putin's war is driving American, European and Chinese chip production into a dangerous bottleneck: Ukraine supplies about half of the world's neon. Even in China, the second-largest producer of neon, prices have risen 900 percent since the start of the war. Putin is now able to negotiate with the West: cutting-edge chips in exchange for neon.

Von Frank Sieren

Analyse

Halbleiter: Gefährlicher Engpass beim Edelgas Neon

Putin treibt mit seinem Krieg die amerikanische, europäische und chinesische Chipherstellung in einen gefährlichen Engpass: Die Ukraine liefert weltweit etwa die Hälfte des Edelgases Neon. Selbst in China, dem zweitgrößten Neon-Produzenten, sind die Preise seit Kriegsbeginn um 900 Prozent gestiegen. Putin kann nun mit dem Westen verhandeln: Spitzenchips gegen Neon.

Von Frank Sieren

Feature

Tech companies don't want to take risks in Russia

Because Western competitors are withdrawing from Russia, Chinese tech companies could actually go on the offensive there now. So far, however, they are holding back. Their fear of the USA is strong.

Von Redaktion Table

Analyse

Tech-Firmen wollen in Russland nichts riskieren

Weil sich westliche Konkurrenten aus Russland zurückziehen, könnten chinesische Tech-Firmen dort nun eigentlich in die Offensive gehen. Bislang halten sie sich jedoch zurück. Die Angst vor den USA ist groß.

Von Redaktion Table

Seidenstraße Belarus Störungen
Analyse

Störungen auf der Schienen-Seidenstraße

In der Corona-Pandemie haben Unternehmen die Schiene als Alternative für den Warentransport von China nach Europa entdeckt. Durch Russlands Krieg in der Ukraine steht der reibungslose Transport nun jedoch infrage. Zwar sind die Gleise nicht von den Kämpfen betroffen. Logistik-Firmen fürchten aber die Sanktionen und sorgen sich um den Versicherungsschutz.

Von

Lu Yuguang berichtet für chinesische Medien aus der Ukraine.
Analyse

Klare Regeln für Chinas Medien in der Ukraine

Kriege bestehen immer auch aus Propaganda, Falschinformationen und eingeschränktem Zugang zu Informationen. Die mediale Wirkung der Kriegsparteien spielt eine große Rolle. Auch einige chinesische Journalisten berichten aus der Ukraine. Doch es gelten strenge Regeln. Und teilweise ist die Nähe zum russischen Militär verwunderlich.

Von Amelie Richter

Chinas Militär - Spekulationen um Hilfen für Russland
Analyse

Militärische Hilfe für Russland?

Russland soll China um wirtschaftliche und militärische Hilfe für seinen Krieg in der Ukraine gebeten haben. Peking soll laut US-Offiziellen Hilfsbereitschaft signalisiert haben. China brandmarkt die Meldungen allerdings als gezielte Desinformationen der USA. Militärhilfe wäre eine enorme Eskalation. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie könnte Peking Moskau denn militärisch helfen?

Von Michael Radunski

Chinas Militär - Spekulationen um Hilfen für Russland
Feature

Military aid for Russia?

Russia allegedly asked China for economic and military aid for its war in Ukraine. Beijing is said to have signaled willingness to help, according to US officials. China, however, branded the reports as deliberate US disinformation. Military aid would be a massive escalation. Nevertheless, the question arises: How could Beijing provide military support to Moscow?

Von Michael Radunski

Die Beziehung zwischen China und Russland war nicht immer einfach. Doch in den vergangenen Jahrzehnten sind die Staaten zusammengewachsen und bilden ein geopolitisches Gegengewicht zu den USA. Alle Russland China News gibt es von der Table.Media-Redaktion.   

Geschichte der Beziehung zwischen China und Russland  

Zwischen China und Russland gibt es seit Jahrhunderten mal mehr, mal weniger freundschaftliche Beziehungen. Das aktuelle Verhältnis basiert allerdings auf der Gründung der Volksrepublik, die von Russland früh und entscheidend beeinflusst wurde. Denn im Jahr 1919 gründete die KP China in Russland die Kommunistische Internationale (Komintern). Ein Zusammenschluss kommunistischer Parteien. Gemeinsam mit den Professoren Li Dazhao und Chen Duxiu aus China bildeten russische Entsandte Parteizellen in Shanghai, Peking und anderen Teilen des Landes. Finanziert durch Gelder der Komintern.  Während des chinesischen Bürgerkriegs kämpften die regierenden Kuomintang unter Chiang Kai-shek gegen die Kommunistische Partei Chinas unter Mao Zedong. Letztere hatte zum Ziel, eine kommunistische und klassenlose Gesellschaft in China zu etablieren. Die geflüchteten Kuomintang gründeten auf der Insel Formosa die Republik China auf Taiwan. Die Kommunistische Partei rief am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China aus.   

Russland-China Bündnis

Nach der Gründung der Volksrepublik China schlossen Russland und China ein Bündnis. Es ging darum, dass sich die Länder gegenseitig helfen würden, sollte es zu Aggressionen durch Japan oder dessen Verbündeten USA kommen. Sowohl Russland als auch China ging es damals schon darum, ein politisches Gegengewicht zu Amerika zu schaffen.  Bereits 1957 kam es jedoch zum Bruch dieses Bündnisses. Nikita Chruschtschow setzte sich für die Entstalinisierung und eine friedliche Koexistenz der Großmächte ein. China lehnte diesen Kurs ab und führte mit dem Maoismus eine eigene Version des Marxismus-Leninismus ein. Streitigkeiten in zentralen Fragen wie der eigenen atomaren Aufrüstung, dem Grenzkonflikt mit Indien und der Taiwan-Frage führten zum offenen Bruch zwischen China und Russland im Jahr 1960.  

Annäherung zwischen Russland und China 

China und Russland näherten sich erst wieder in den 1970er Jahren an. Als China vermehrt den Kontakt zu den USA suchte und einen Platz im UN-Sicherheitsrat bekam, signalisierte auch Russland wieder Verhandlungsbereitschaft. Als im Jahr 1985 Michail Sergejewitsch Gorbatschow in Russland an die Macht kam, gab er in entscheidenden Streitpunkten zwischen Russland und China nach. Dadurch kam es zu einer Annäherung der beiden Länder. Nach Tian’anmen-Massaker im Jahr 1989 war China außenpolitisch isoliert. Mit Ausnahme Russland. Es war das einzige Land, das noch Waffen in die Volksrepublik lieferte. Als die Sowjetunion zusammenbrach, wuchsen das entstandene Russland und China politisch und wirtschaftlich noch enger zusammen. Die Volksrepublik betrachtete Russland nicht mehr als Gefahr und Russland sah eher in der NATO den Feind. Entsprechend bilden die beiden Länder seitdem das politische und wirtschaftliche Gegengewicht zu den westlichen Demokratien.  

Nachbarschaftsvertrag zwischen China und Russland 

Im Jahr 2001 schlossen China und Russland den Russisch-Chinesischen Freundschaftsvertrag ab. Er war auf zwanzig Jahre befristet. Im Sommer 2021 haben Russlands Präsident Wladimir Putin und der der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping den Nachbarschaftsvertrag verlängert. In dem Papier sind zentrale wirtschaftliche und geopolitische Ziele festgelegt.  Inhalte des Russisch-Chinesischen Freundschaftsvertrags:  

 

Handelsbeziehung zwischen Russland und China 

Schon seit dem Jahr 2010 ist China der wichtigste Handelspartner für Russland. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern betrug Jahr 2019 rund 111 Milliarden Dollar. Während der Anteil der Lieferungen aus und nach China stetig ansteigt, nimmt die Rolle der EU in Russland kontinuierlich ab. Als Russland im Jahr 2014 die Krim annektierte kam es zwar zu Sanktionen durch die EU, mit China vereinbarte Putin aber einen Gasliefervertrag über 400 Milliarden Dollar mit 30-jähriger Laufzeit. Doch das Verhältnis ist getrübt. Denn die Lieferbedingungen nach China sind deutlich schlechter als die nach Europa oder in die Türkei. Dazu kommt, dass es kaum chinesische Investitionen innerhalb Russlands gibt. Für Investoren sei die Situation in Russland zu unsicher. Die billige Produktion in China und der schwache Rubel machen allerdings chinesische Produkte in Russland besonders beliebt.   

Europas Einfluss auf das Russisch-Chinesische Verhältnis 

Zwar ist China der mit Abstand wichtigste Nationalstaat, der mit Russland handelt, die 27 Länder der Europäische Union haben gemeinsam jedoch einen Anteil von 39 Prozent am russischen Außenhandel. Entsprechend wichtig sind die politischen Vorgänge in Europa. Der Green Deal jedoch könnte die Bedeutung Chinas für Russland erhöhen.  Denn die EU plant eine Klimaabgabe auf Importe, die von deren CO2-Fußabdruck abhängig ist. Aus Russland werden vor allem Waren aus emissionsintensiven Branchen wie Metallurgie, Zementherstellung und Chemie importiert. Mit der Umweltabgabe dürften auf russische Exporteure Mehrkosten von 2,8 bis 3,6 Milliarden Euro zukommen. Russland erwägt daher ein Verfahren gegen die EU vor der Welthandelsorganisation.  

Russland und die neue Seidenstraße 

Bei Chinas Infrastrukturprojekt der Neuen Seidenstraße kommt Russland eine zentrale Rolle zu. In der sogenannten Belt and Road Initiative (BRI) gibt es den Economic Belt. Er besteht auch sechs Korridoren, die den Landweg der Neuen Seidenstraße bilden. In zweien davon ist Russland direkt involviert: 

Dazu beteiligt sich Russland auch an der Finanzierung der Neuen Seidenstraße. Etwa 900 Milliarden Dollar soll die Belt and Road Initiative

 

in Summe kosten. China finanziert das Projekt mit Hilfe staatlicher Geschäftsbanken, dem Seidenstraßen-Fonds (New Silk Road Fund), der eigens gegründeten Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (Asian Infrastructure Investment Bank, AIIB) und der Neuen Entwicklungsbank (New Development Bank, NDB). Bei der Neuen Entwicklungsbank ist neben China, Indien, Brasilien und Südafrika auch Russland beteiligt.  

Raumfahrt: Kooperation zwischen Russland und China 

China unterhält ein ambitioniertes Weltraumprogramm. Auf der erdabgewandten Seite des Mondes ließ die Volksrepublik bereits eine Sonde landen und Gesteinsproben sammeln. Im Erdorbit kreisen mittlerweile erste Teile für eine Station, die dazu dienen soll, chinesische Raumfahrer für größere Missionen zu trainieren. Russland möchte parallel aus dem ISS-Projekt aussteigen. Das soll zusätzliche Mittel für ein eigenes Raumfahrtprogramm und ein gemeinsames Projekt mit China freimachen. Im Jahr 2022 soll der Bau der chinesischen Raumstation im Erdorbit abgeschlossen sein. Anschließend möchte sich die Volksrepublik mit Russland zusammentun, um auf dem Mond eine gemeinsame Station zu errichten. Genauere Informationen dazu gibt es allerdings noch nicht. Allerdings hat China auch weitere internationale Partner eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen.   

Geopolitische Situation zwischen Russland, China und den USA 

In der Geopolitik wird die Welt in zwei Zonen aufgeteilt. Das eine ist die westliche. Dort verorten sich die USA und Europa als Wertegemeinschaft. Die andere Zone besteht aus Russland und China. Bei Treffen hochrangiger Vertreter der Nato oder der G7 wird immer davon gesprochen, diese Mächte einzudämmen und zu Schach zu halten. Doch Chinas wirtschaftlicher Aufstieg ist nicht aufzuhalten. Und nicht beizulegende Differenzen beim Thema Demokratie und Menschenrechte mit dem Westen haben China und Russland enger zusammengebracht.  Politexperten aus Russland bezeichnen das aktuelle Jahrzehnt als „Wilde Zwanziger“ und spielen damit auf ein neues Wettrüsten und zunehmende Instabilität an. In Russland führe das zu dem Gefühl, in einer „belagerten Festung“ zu leben. Entsprechend hart wird innenpolitisch durchgegriffen. China bemüht sich parallel um neue Handelspartner und -routen und treibt die territorialen Ansprüche im Indopazifik voran.  

News zur Russland China Beziehung

Das Verhältnis zwischen China und Russland wird die Geopolitik noch lange bestimmen. Von großer Wichtigkeit wird sein, welchen Platz die USA in dieser neuen Weltordnung einnehmen wird. Auch der wirtschaftliche Aufstieg Indiens könnte das Gleichgewicht noch einmal ins Wanken bringen. Europa sucht derweil noch seine Rolle. Aktuelle News zur Chinesisch-Russischen Beziehung gibt es von der Table.Media-Redaktion.