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Neue Seidenstraße

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Neue Seidenstraße: GTAI-Studie zeigt drei große Trends

Germany Trade and Invest macht in einer neuen Studie zu Chinas neuer Seidenstraße für 2024 drei große Trends aus: In fast allen Weltregionen gab es weniger Projekte – auch in Afrika. Großprojekte wurden zu strategischen Kooperationen. Und es gab mehr internationale Finanzierung und weniger Entwicklungshilfe.

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Analyse

JadeWeserPort: Weshalb China seine Liebe zu einem deutschen Tiefwasserhafen entdeckt

Neue Verbindungen nach China sollen den Container-Umschlag des JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven erhöhen. Die Partner bezeichnen den Standort bereits als Teil der ‚Neuen Seidenstraße'. Dabei ist Deutschland kein Mitglied der Initiative. Die Rhetorik kommt in China dennoch gut an, zumal die neue Direktverbindung eine wertvolle Alternative für Peking in einem drohenden Zank um den Panamakanal schafft.

Von Christian Domke Seidel

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Neue Seidenstraße: GTAI-Studie zeigt drei große Trends

Germany Trade and Invest macht in einer neuen Studie zu Chinas neuer Seidenstraße für 2024 drei große Trends aus: In fast allen Weltregionen gab es weniger Projekte. Großprojekte wurden zu strategischen Kooperationen. Und es gab mehr internationale Finanzierung und weniger Entwicklungshilfe.

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Xinjiang: Weshalb eine rote Flagge für Volkswagen hilfreich wurde

Das unrühmliche Kapitel von Volkswagen in Xinjiang ist Geschichte, doch der Schaden ist angerichtet. Dass Wolfsburg den Joint-Venture-Partner SAIC vom Rückzug überzeugen konnte, hat wohl auch maßgeblich mit den internationalen Ambitionen des Staatsunternehmens zu tun.

Von Marcel Grzanna

Analyse

COP29: Das Tauziehen um die Klimafinanzierung hat ernsthaft begonnen

Bei den Verhandlungen zur Klimafinanzierung gibt es zaghafte Fortschritte. China und die Industriestaaten deuten mehr Flexibilität an als noch vor wenigen Wochen. Für Peking gibt es gute Gründe, im Ringen um das neue Klimafinanzziel (NCQG) eine aktive Rolle zu spielen.

Von Nico Beckert

Die neue Seidenstraße ist ein Projekt der Volksrepublik China. Ziel ist es, die Land- und Seewege zwischen Europa und dem asiatischen Raum zu verbessern. Table.Briefings liefert alle News dazu.

Woher kommt der Name Neue Seidenstraße?

Offiziell heißt das Projekt der Volksrepublik China

One Belt, One Road

. Also

ein Gürtel, eine Straße

. Oder auch

Belt and Road Initiative (BRI)

. Im Volksmund wird das Vorhaben aber

Neue Seidenstraße

genannt. Es wurde im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Der Name geht auf den deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen zurück. Im Jahr 1877 bezeichnete er so die Karawanenstraßen zwischen dem Mittelmeerraum und Zentral- und Ostasien.Genutzt wurden diese Wege aber bereits in der Antike. Nach Westen wurde Seide transportiert, nach Osten Wolle, Gold und Silber. Diese Idee hat China wieder aufgegriffen.

One Belt, One Road

soll den Güterverkehr zwischen Europa und China effizienter machen. Dafür werden verschiedene Routen durch Infrastrukturmaßnahmen erschlossen. Beispielsweise durch den Bau von Häfen für die Seewege und Schienen und Eisenbahnlinien für die Landwege.

Welche Wirtschaftsgürtel umfasst die Neue Seidenstraße?

Die Namen des Projektes sind verwirrend. Weder geht es bei

One Belt, One Road

um nur eine Seidenstraße, noch um nur einen Gürtel. Vielmehr soll ein ganzes Netzwerk aus Korridoren eine Vielzahl von Ländern miteinander verbinden. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Projekte. Als Economic Belt werden die neuen Landwege bezeichnet. Sechs Korridore sollen hier die neue Seidenstraße bilden:

Das zweite Projekt nennt sich Maritime Silk Road. Damit sind neun verschiedene Korridore gemeint, die den Seeweg der Neuen Seidenstraße bilden.

Welche Länder gehören zur Neuen Seidenstraße?

Insgesamt gehören 140 Länder zur Neuen Seidenstraße. Im Rahmen der Belt and Road Initiative hat China mit ihnen so genannte Memorandums of Understanding (MoU) abgeschlossen. Also Abkommen, die eine Zusammenarbeit garantieren sollen. Dazu kommt ein MoU, das China mit der Afrikanischen Union, also einem ganzen Länderbündnis abgeschlossen hat. In Europa haben 18 der 27 Mitgliedsstaaten ein solches Abkommen getroffen. Rumänien war im Jahr 2015 das erste Land. Deutschland hat (noch) kein MoU unterzeichnet.Zwar liegen nicht alle Länder, die ein entsprechendes MoU unterzeichnet haben an den Korridoren der Neuen Seidenstraße, sie sind davon aber dennoch betroffen. So soll eine neue Eisenbahnlinie in Kenia entstehen. Sie verbindet die Hauptstadt Nairobi im Landesinneren mit der Hafenstadt Mombasa im Südosten des Landes. In Dschibuti bauen die Chinesen einen neuen Hafen, der per Eisenbahnlinie mit Addis Abeba verbunden wird, der Hauptstadt von Äthiopien. Das Land selbst hat keinen Zugang zum Meer.

Wie finanziert China die Neue Seidenstraße?

Die Belt and Road Initiative soll in Summe 900 Milliarden Dollar kosten. China finanziert die Neue Seidenstraße in erster Linie durch vier Elemente. Mithilfe staatlicher Geschäftsbanken, des Seidenstraßen-Fonds (New Silk Road Fund), der eigens gegründeten Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (Asian Infrastructure Investment Bank, AIIB) und der Neuen Entwicklungsbank (New Development Bank, NDB). Die Belt and Road Initiative wird dabei nicht von China alleine finanziert. Auch andere Länder stellen finanzielle Mittel zur Verfügung.Bei der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank ist China mit dreißig Prozent des Eigenkapitals der größte Anteilseigner. Bei der Neuen Entwicklungsbank sind neben China und Russland auch noch Brasilien, Indien und Südafrika beteiligt. Bei beiden Banken handelt es sich um multilaterale Banken, deren Schwerpunkt Infrastrukturprojekte sind.

Wie funktioniert die Finanzierung der Neuen Seidenstraße?

Die Banken und Fonds geben zumeist Kredite an Länder, die Infrastrukturprojekte im Rahmen der Neuen Seidenstraße haben. Ein Hafen, eine Brücke oder eine Eisenbahnstrecke etwa. Bei der Absicherung der Kredite geht China allerdings sehr restriktiv vor. So lässt sich China zusichern im Falle einer Staatspleite als erster Gläubiger bedient zu werden.Das hat Folgen in der internationalen Politik. Andere Geldgeber werden zögerlicher, weil sie befürchten müssen, im Ernstfall gar keine Zahlung mehr zu bekommen. Außerdem gibt es Vertragsklauseln, die China erlauben, das geliehene Geld sofort zurückzufordern, sollte die Volksrepublik nicht mit der Politik des Partnerlandes einverstanden sein.

Was bringt Chinas Neue Seidenstraße?

Offiziell soll One Belt, One Road dazu dienen, die Handelsverbindungen zwischen Asien und Europa zu stärken. Die wirtschaftliche Entwicklung vieler Regionen könne so vorangetrieben und der kulturelle Austausch gefördert werden. Auch Projekte im Bereich des Tourismus und des Gesundheitswesens sind geplant. Der chinesischen Wirtschaft hilft die Neue Seidenstraße dabei, Überkapazitäten aus der Bau- und Stahlwirtschaft zu verkaufen.Doch die Neue Seidenstraße ist auch ein Zeichen für die geopolitischen und weltwirtschaftlichen Ziele der Volksrepublik China. Viele Kritiker befürchten, dass China sich ärmere Länder politisch gefügig machen und die Rohstoffe ausbeuten möchte. Auf Kosten der örtlichen Bevölkerung. Umwelt- oder Sozialstandards seien bei den Infrastrukturmaßnahmen der

Belt and Road Initiative

nur von untergeordneter Rolle.

Zukunft der Neuen Seidenstraße

Wie es mit der Neuen Seidenstraße weitergeht, erfahren Leser von der Table.Media-Redaktion, die über alle relevanten News rund um One Belt, One Road auf Deutsch berichtet.