Schlagwort

Getreideabkommen

Analyse

Norbert Lins (CDU): „Die EU muss Transportzuschüsse für ukrainische Getreideexporte zahlen“

Mangelhaft – diese Note vergibt Norbert Lins (CDU), Chef des EU-Agrarausschusses, Kommissar Janusz Wojciechowski. Es geht um das Krisenmanagement beim ukrainischen Exportgetreide. Lins fordert Logistikbeihilfen für ukrainische Getreideexporte, die den Landweg durch die EU nehmen. Man dürfe nicht Russland das Geschäft mit den ärmsten Ländern beim Brotweizen überlassen.

Von Markus Grabitz

Foto-Lins_Quelle-EPPGroup-Lahousse
Analyse

Norbert Lins (CDU): „Transportkosten für ukrainisches Getreide übernehmen“

Mangelhaft – diese Note vergibt Norbert Lins (CDU), Chef des EU-Agrarausschusses, Kommissar Janusz Wojciechowski. Es geht um das Krisenmanagement beim ukrainischen Exportgetreide. Im Interview mit Markus Grabitz fordert er Logistikbeihilfen für ukrainische Getreideexporte, die den Landweg durch die EU nehmen. Man dürfe nicht Russland das Geschäft mit den ärmsten Ländern beim Brotweizen überlassen.

Von Markus Grabitz

Russia China 8442885 26.05.2023 In this handout photo released by the Russian Foreign Ministry, Special Representative o
Analyse

Chinesische Manöver in Dschidda

Saudi-Arabien lädt zu Gesprächen über den Krieg in der Ukraine. Und im Gegensatz zur vorherigen Runde in Kopenhagen folgt China dieses Mal der Einladung. Manche sehen darin schon eine Abkehr von Russland. Doch der Eindruck trügt. China wird seinen Partner Russland nicht so schnell aufgeben. Vielmehr verfolgt Peking in Dschidda seine eigenen Ziele.

Von Michael Radunski

Analyse

Weizenernte: El Niño kann neue Ernährungskrise auslösen

Nicht nur der Krieg in der Ukraine bedroht die globale Ernährungssicherheit. In vielen Ländern fallen die Weizenernten schlechter aus als erwartet. Das könnte die Preise in die Höhe treiben und politische Unruhen auslösen.

Von Steffen Bach

Russia China 8442885 26.05.2023 In this handout photo released by the Russian Foreign Ministry, Special Representative of the Chinese government on Eurasian Affairs Li Hui attends a meeting with Russian Foreign Minister Sergey Lavrov in Moscow, Russia. Li s visit to the Russian capital, where he is expected to consult on the Ukrainian crisis, comes after he met with Ukrainian President Volodymyr Zelensky in Kyiv. Editorial use only, no archive, no commercial use. Russian Foreign Ministry Moscow Russia PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxESTxLTUxLATxNORxSWExDENxNEDxPOL Copyright: xx
Analyse

Chinesische Manöver in Dschidda

Saudi-Arabien lädt zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg. Und im Gegensatz zur vorherigen Runde in Kopenhagen folgt China dieses Mal der Einladung. Manche sehen darin schon eine Abkehr von Russland. Doch der Eindruck trügt. China wird seinen Partner Russland nicht so schnell aufgeben. Vielmehr verfolgt Peking in Dschidda seine eigenen Ziele.

Von Michael Radunski

These images show the aftermath of Russian missile attacks on agricultural warehouses and one that took out emergency services equipment, in Ukraines Odesa region on Friday 21July2023. Officials from Odesa City Council said: At night, the enemy attacked Odesa with Kalibr cruise missiles from the Black Sea. Trying to bypass air defense systems, the enemy directed missiles at the minimum height, using the features of the landscape. The attacks are the latest in a spate of Russian attacks on the city and its infrastructure - with a particular focus on agricultural warehouses following the collapse of a deal allowing Ukraine to export grain via the Black Sea. The Odesa officials added: After three consecutive nights of powerful PUBLICATIONxNOTxINxUKxFRA Copyright: xx 52907959
Analyse

Ende des Getreide-Abkommens mit negativen Folgen für China

China war der größte Abnehmer im Rahmen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Nun hat Russland das Abkommen aufgekündigt – und damit vor allem seinen wichtigsten Partner getroffen. China kritisierte das Aus für die Lieferungen und die Bomben auf ukrainische Hafeninfrastruktur. Doch noch ist unklar, wie sich Peking weiter positionieren wird.

Von Christiane Kuehl

Das im Juli 2022 zwischen Russland und der Ukraine unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossene Getreideabkommen zielt darauf ab, den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen trotz des anhaltenden Krieges zu ermöglichen. Dieses Abkommen soll die globale Nahrungsmittelkrise lindern, die durch den Konflikt verschärft wurde. Kernpunkte sind sichere Schifffahrtswege, internationale Inspektionen und ein Koordinationszentrum in Istanbul. Trotz seiner Bedeutung für die globale Nahrungsmittelversorgung wird das Abkommen von Sicherheitsrisiken, logistische Herausforderungen und politische Spannungen beeinträchtigt. Lesen Sie aktuelle News zum Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland von der Table.Briefings-Redaktion hier! 

Was ist das Getreideabkommen? 

Das Getreideabkommen, offiziell als "Schwarzmeer-Getreideinitiative" bekannt, wurde im Juli 2022 zwischen Russland und der Ukraine mit Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossen. Ziel des Abkommens war es, den Export von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten aus ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer zu ermöglichen, die durch den Krieg blockiert waren. Die Ukraine zählt zu den größten Getreideexporteuren weltweit, und die Unterbrechung ihrer Exporte führte zu einer globalen Nahrungsmittelkrise und steigenden Lebensmittelpreisen. Kernpunkte des Abkommens waren die Einrichtung sicherer Korridore für Getreideschiffe, Inspektionen durch internationale Teams zur Verhinderung von Waffenschmuggel und die Überwachung durch ein Koordinationszentrum in Istanbul. Das Abkommen sollte die globalen Lebensmittelpreise stabilisieren und insbesondere ärmere Länder unterstützen, die stark von ukrainischem Getreide abhängig sind. Die Initiative hatte erhebliche Bedeutung, da sie half, die negativen wirtschaftlichen und humanitären Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu mildern. Sie zeigte zudem, dass trotz der Konflikte diplomatische Lösungen zur Bewältigung globaler Herausforderungen möglich sind. Die Umsetzung des Abkommens war ein wichtiger Schritt zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung und zur Förderung des internationalen Friedens und der Sicherheit. 

Was beinhaltet das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine? 

Kernpunkte des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine sind: 

  1. Sichere Korridore: Einrichtung sicherer Schifffahrtswege, die es Frachtschiffen ermöglichen, ukrainische Häfen zu erreichen und zu verlassen, ohne Gefahr zu laufen, angegriffen zu werden. 

  2. Inspektionen: Internationale Teams, bestehend aus Vertretern der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen, führen Inspektionen der Schiffe durch, um sicherzustellen, dass keine Waffen transportiert werden und nur landwirtschaftliche Produkte an Bord sind. 

  3. Koordinationszentrum: Ein gemeinsames Koordinationszentrum in Istanbul überwacht die Umsetzung des Abkommens und stellt sicher, dass die vereinbarten Verfahren eingehalten werden. 

  4. Dauer und Verlängerung: Das Abkommen wurde ursprünglich für eine festgelegte Dauer geschlossen, mit der Möglichkeit zur Verlängerung nach Übereinkunft aller Parteien. 

Das Abkommen hat erhebliche Bedeutung für die globale Nahrungsmittelversorgung, da die Ukraine einer der größten Getreideexporteure der Welt ist. Es hilft, die Nahrungsmittelpreise zu stabilisieren und den Hunger in stark abhängigen Ländern zu mindern. 

Welchen Einfluss hat das Getreideabkommen auf die Getreidepreise? 

Das Getreideabkommen hat einen signifikanten Einfluss auf die Getreidepreise, da es die Wiederaufnahme von Getreideexporten aus der Ukraine ermöglicht. Durch die Freigabe der blockierten ukrainischen Getreidebestände wird das weltweite Angebot erhöht, was zur Stabilisierung und Senkung der globalen Getreidepreise beiträgt. Dies ist besonders wichtig für ärmere Länder, die stark von ukrainischem Getreide abhängig sind. Ohne das Abkommen wären die Preise weiter gestiegen, was die Nahrungsmittelkrise verschärft hätte. Trotz der positiven Auswirkungen bleibt die Unsicherheit hoch, da das Abkommen durch den anhaltenden Konflikt gefährdet ist. 

Auf welche Hindernisse trifft das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland? 

Das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland trifft auf mehrere Hindernisse: 

  1. Sicherheitsrisiken: Der anhaltende Krieg in der Region birgt hohe Risiken für die Sicherheit der Schiffe und ihrer Besatzungen. Es besteht die Gefahr von Angriffen trotz der vereinbarten sicheren Korridore. 

  2. Vertrauensmangel: Die Spannungen und das Misstrauen zwischen den beiden Konfliktparteien erschweren die reibungslose Umsetzung und Einhaltung des Abkommens. 

  3. Logistische Herausforderungen: Die Koordination und Überwachung der Schiffsbewegungen, Inspektionen und der Betrieb des Koordinationszentrums in Istanbul sind komplex und erfordern erhebliche Ressourcen und Zusammenarbeit. 

  4. Politische Spannungen: Internationale Sanktionen gegen Russland und politische Spannungen können die Umsetzung des Abkommens behindern und zu Verzögerungen oder Komplikationen führen. 

  5. Technische Schwierigkeiten: Die Wiederherstellung der beschädigten Hafeninfrastruktur und die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Schiffen und Besatzungen stellen zusätzliche Herausforderungen dar. 

Diese Hindernisse gefährden die erfolgreiche Umsetzung des Abkommens und damit die Stabilisierung der globalen Nahrungsmittelversorgung. 

Welche Kritik wird am Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland ausgeübt? 

Das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland stößt auf mehrere Kritikpunkte: 

  1. Unzureichende Sicherheitsgarantien: Kritiker bemängeln, dass die Sicherheitsgarantien für die Schiffe und ihre Besatzungen nicht ausreichend sind, da der Krieg weiterhin anhält und es immer wieder zu Angriffen kommen kann. 

  2. Ungleiche Vorteile: Es wird argumentiert, dass Russland möglicherweise mehr Vorteile aus dem Abkommen zieht, insbesondere durch die Lockerung von Sanktionen auf russische Agrarprodukte und Düngemittel, ohne dass die Ukraine vergleichbare Vorteile erhält. 

  3. Vertrauensprobleme: Das tiefe Misstrauen zwischen den beiden Parteien und die wiederholten gegenseitigen Anschuldigungen von Vertragsverletzungen beeinträchtigen die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Abkommens. 

  4. Politische Instrumentalisierung: Einige Beobachter kritisieren, dass das Abkommen von beiden Seiten als politisches Instrument genutzt wird, um internationalen Druck zu mindern und eigene politische Ziele zu verfolgen. 

  5. Humanitäre Bedenken: Trotz des Abkommens bleibt die humanitäre Situation in der Ukraine kritisch, und es gibt Bedenken, dass das Abkommen die grundlegenden Bedürfnisse der betroffenen Zivilbevölkerung nicht ausreichend adressiert. 

Diese Kritikpunkte werfen Fragen zur Effektivität und Fairness des Abkommens auf.