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FFH-Richtlinie

News

Lockerung des Schutzstatus für den Wolf rückt in weite Ferne

Ursula von der Leyen hatte kurz vor Weihnachten vorgeschlagen, den Schutzstatus des Beutegreifers Wolf von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusetzen. Unter den Mitgliedstaaten zeichnet sich keine qualifizierte Mehrheit ab. Eine Schlüsselrolle spielt hier Deutschland.

Von Markus Grabitz

Table.Standpunkt

Beim Waldgesetz fehlt der Wumms

Der Gesetzentwurf für ein neues Bundeswaldgesetz ist im Ansatz gut gedacht, aber nicht gut gemacht. Dass die Novelle nun mit Ampelstreit beginnt, ist fatal. Mit Blick auf den Haushalt wären die Waldbesitzer deswegen jetzt gut beraten, mit Umweltschützern an einem Strang zu ziehen.

Von Experts Table.Briefings

Grundpfeiler für den Naturschutz: Europas Ökosysteme leisten wichtige Dienste wie Wasserspeicherung, Bestäubung von Pflanzen und Luftreinigung.
Analyse

Naturschutz: Europas Rolle in der Bekämpfung der Artenkrise und Klimakrise

Neben Treibhausgasen bedrohen auch das Artensterben und die Zerstörung von Naturflächen die Lebensgrundlage von Menschen und Tieren in Europa und weltweit. Artenkrise und Klimakrise sind eng miteinander verknüpft und verstärken sich gegenseitig. Um die überlebensnotwendigen Ökosysteme zu erhalten, ist der Schutz der Biodiversität oberstes Gebot. Was tut die EU für den Naturschutz Europas? Ein Überblick über die wichtigsten Maßnahmen, Gesetze und Naturschutzprojekte.

Von Clara Baldus

Analyse

Windkraft-Ausbau: EU-Leitlinien könnten helfen

Klarere Regeln beim Artenschutz könnten den Ausbau der Windenergie beschleunigen. Die Ampel will sich für Änderungen des EU-Rechts einsetzen. Parlamentarier räumen dem wenig Chancen ein – sehen aber dennoch Spielräume für die Kommission, den Konflikt zu befrieden.

Von Redaktion Table

Die FFH-Richtlinie („Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“) ist ein zentraler Baustein des Naturschutzes in Europa. Als Richtlinie 92/43/EWG der Europäischen Union ist sie darauf ausgelegt, biologische Vielfalt zu bewahren, bedrohte Arten zu schützen und wertvolle Lebensräume langfristig zu erhalten. Sie bildet gemeinsam mit der Vogelschutzrichtlinie die Grundlage für das europaweite Schutzgebietsnetz Natura 2000. Lesen Sie hier alle News von der Table.Briefings-Redaktion zu der FFH-Richtlinie, wie ihre Umsetzung in Deutschland erfolgt, welche Herausforderungen dabei bestehen und welche Bedeutung sie für den Naturschutz hat.

Was ist die FFH-Richtlinie?

Die

FFH-Richtlinie

wurde im Jahr 1992 verabschiedet und bildet gemeinsam mit der Vogelschutzrichtlinie die Grundlage für das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000. Ziel ist es, den Erhaltungszustand bestimmter Lebensräume und Arten, die als schützenswert eingestuft wurden, zu sichern. Die Richtlinie umfasst spezifische Regelungen, die EU-weit einheitliche Standards für den Naturschutz definieren. Zu den Kernpunkten der FFH-Richtlinie gehören: 

Was besagt die FFH-Richtlinie?

Die

FFH-Richtlinie

verpflichtet die Mitgliedstaaten, Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) auszuweisen und Maßnahmen zu deren Schutz umzusetzen. Diese Schutzgebiete müssen den Anforderungen der Richtlinie entsprechen und einen „günstigen Erhaltungszustand“ für die jeweiligen Lebensräume und Arten gewährleisten. Besonders wichtig sind die Anhänge der Richtlinie: 

Die Richtlinie ist zudem darauf ausgelegt, Eingriffe in geschützte Gebiete nur unter strengen Auflagen zuzulassen. So müssen Projekte, die negative Auswirkungen auf ein FFH-Gebiet haben könnten, einer umfassenden Verträglichkeitsprüfung unterzogen werden. 

Wie erfolgt die Umsetzung der FFH-Richtlinie in Deutschland?

Die

Umsetzung

der

FFH-Richtlinie

in

Deutschland

erfolgt durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und entsprechende Landesgesetze. Deutschland hat über 5.000 FFH-Gebiete ausgewiesen, die insgesamt rund 9 % der Landesfläche ausmachen. Zusammen mit den Vogelschutzgebieten bilden sie das deutsche Netz von Natura 2000. Die Zuständigkeit für die Umsetzung liegt bei den Bundesländern, die spezifische Managementpläne für jedes Gebiet erstellen. Diese Pläne enthalten Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung des Erhaltungszustands von Lebensräumen und Arten. Einige Herausforderungen der Umsetzung sind: 

FFH-Richtlinie: Anhang III und die Auswahl der Schutzgebiete

Anhang III der

FFH-Richtlinie

beschreibt die Kriterien, nach denen Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung ausgewählt werden. Dabei wird unterschieden zwischen: 

Jedes Gebiet durchläuft einen mehrstufigen Prozess: Zunächst wird es von den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, dann von der EU-Kommission geprüft und schließlich als FFH-Gebiet ausgewiesen. In dieser Phase erfolgt auch die Einbindung wissenschaftlicher Expertisen, um sicherzustellen, dass alle naturschutzrelevanten Aspekte berücksichtigt werden. Dieser sorgfältige Prozess stellt sicher, dass die Schutzgebiete nicht nur hohen naturschutzfachlichen Standards entsprechen, sondern auch nachhaltig zur Bewahrung der biologischen Vielfalt beitragen. Zudem wird dadurch die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten im Naturschutz gefördert, ein essenzieller Bestandteil der

FFH-Richtlinie.

 

Die Bedeutung der FFH-Richtlinie

Die

FFH-Richtlinie

ist ein Meilenstein im Naturschutzrecht der EU und hat wesentlich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa beigetragen. Durch die systematische Auswahl und den Schutz von Lebensräumen und Arten bildet sie das Fundament für ein europaweites Schutzgebietsnetz, bekannt als Natura 2000. Dieses Netz umfasst inzwischen über 27.000 Schutzgebiete und ist ein zentraler Baustein des europäischen Umweltrechts. Trotz Herausforderungen bei der Umsetzung bleibt die Richtlinie ein unverzichtbares Instrument, um Natur- und Artenschutz langfristig zu sichern. Besonders im Hinblick auf den Klimawandel gewinnt sie weiter an Bedeutung, da gesunde Ökosysteme eine wichtige Rolle bei der Klimaanpassung spielen.In Deutschland ist die

FFH-Richtlinie

fest verankert, jedoch erfordert ihre konsequente Umsetzung weiterhin Anstrengungen und eine enge Abstimmung zwischen Naturschutz, Wirtschaft und Politik. Konflikte, etwa bei Infrastrukturprojekten oder in der Land- und Forstwirtschaft, machen deutlich, wie wichtig ein integrierter Ansatz ist. Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen werden auch in Zukunft zentrale Aufgaben bleiben, um den Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen zu garantieren und das Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt zu stärken.