
Legasthenie-Vermerk: "Leistungsprinzip nicht über alles stellen"
Hinweise auf Behinderungen dürfen im Schulzeugnis stehen, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Was dieses Urteil für die Schulpraxis bedeutet.
Von Vera Kraft
Hinweise auf Behinderungen dürfen im Schulzeugnis stehen, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Was dieses Urteil für die Schulpraxis bedeutet.
Von Vera Kraft
Die Deutschen sind für eine Förderung von Schulen im Brennpunkt, um der wachsenden Bildungsungleichheit zu begegnen. Das zeigt eine Sonderauswertung des ifo-Bildungsbarometers.
Von Annette Kuhn
Nach der Befragung für den „Cornelsen Bildungsindex“ sind die Ausstattung und die Chancengleichheit die größten Baustellen im Bildungssystem. Die schlechtesten Werte bekommt dabei die frühkindliche Bildung.
Von Annette Kuhn
Reiche stärker besteuern, um Bildungsgerechtigkeit abzubauen: Im Interview erklärt Saskia Esken, wieso es jetzt ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bildung braucht.
Von Annette Kuhn
Kitas und Schulen müssen grundsaniert und auf die Herausforderungen der Zukunft eingestellt werden, fordert FiBS-Direktor Dieter Dohmen. Dringend nötig seien Schulfreiheitsgesetze und ein Primat des Pädagogischen. Finanziell könnte ein Fonds helfen, in den etwa die Rentenversicherungen einzahlen.
Von Experts Table.Briefings
Bayerns Kinder wachsen privilegiert auf, trotzdem fordert Schulminister Michael Piazolo Bundesgelder für Benachteiligte. Millionen aus dem Startchancen-Programm für Brennpunktschulen sollen in den Südstaat fließen.
Von Moritz Baumann
Mit einer neuen Methodik berechnet das ifo-Institut die Chancenungleichheit in Deutschland. Die Forscher wollen den Chancenmonitor in den kommenden Jahren weiter verfeinern – was für erfolglose Minister zum Problem werden könnte.
Von Moritz Baumann
Die Politikwissenschaftlerin Tong-Jin Smith beklagt den Zustand der Medienbildung in Deutschland. Programme und Projekte gebe es genug, schreibt sie in Ihrem Standpunkt. Was fehlt, sei ein nationales Kerncurriculum. Dabei gibt es internationale Vorbilder.
Von Experts Table.Briefings
Bildungsgerechtigkeit ist ein zentraler Begriff in der Diskussion um soziale Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe. Sie beschreibt den Grundsatz, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrem Wohnort gleiche Chancen auf Bildung und somit auf ein selbstbestimmtes Leben haben sollten. Doch wie steht es um die Bildungsgerechtigkeit weltweit und in Deutschland, wie verhielt es sich während der Corona-Pandemie und wie danach? Lesen Sie alle News zu Bildungsgerechtigkeit von der Table.Briefings-Redaktion hier!
Bildungsgerechtigkeit bezieht sich auf die faire Verteilung von Bildungsressourcen und -möglichkeiten, sodass jeder Einzelne die gleichen Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung erhält. Diese
Definition von Bildungsgerechtigkeit
umfasst nicht nur den Zugang zu Bildungseinrichtungen, sondern auch die Qualität des Bildungsangebots und die Unterstützung, die Schüler benötigen, um ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Bildungsgerechtigkeit bedeutet also, dass individuelle Unterschiede in der Bildungsbeteiligung nicht durch soziale, ökonomische oder kulturelle Ungleichheiten bestimmt werden sollten.
Bildungsgerechtigkeit ist ein globales Ziel, das in vielen Ländern jedoch noch weit von der Realität entfernt ist. In Entwicklungsländern haben Kinder aus armen Familien oft keinen oder nur sehr eingeschränkten Zugang zu Bildung, was ihre Chancen auf ein besseres Leben erheblich mindert. Die Vereinten Nationen haben die
weltweite Bildungsgerechtigkeit
als eines ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele festgelegt, um allen Menschen eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen. Trotz dieser Bemühungen bleiben die Herausforderungen groß, da Faktoren wie Armut, Geschlechterdiskriminierung und regionale Unterschiede den Zugang zu Bildung weltweit stark beeinflussen.
Die Corona-Pandemie hat weltweit bestehende
Ungleichheiten im Bildungssystem
weiter verschärft. Schulschließungen und der Wechsel zum digitalen Unterricht haben vor allem jene benachteiligt, die in prekären Lebensverhältnissen leben oder keinen Zugang zu den notwendigen digitalen Ressourcen haben. In Deutschland und vielen anderen Ländern wurde deutlich, dass der soziale Hintergrund der Schüler maßgeblich darüber entscheidet, wie gut sie mit den neuen Lernbedingungen zurechtkommen. Die Pandemie hat gezeigt, dass
Bildungsgerechtigkeit
nicht nur eine Frage des Zugangs zu Schulen, sondern auch der Verfügbarkeit von technischen Hilfsmitteln und einer unterstützenden Lernumgebung zu Hause ist.
In
Deutschland steht das Thema Bildungsgerechtigkeit
seit Jahren auf der politischen Agenda. Doch trotz vielfältiger Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit zeigt sich, dass das Bildungssystem nach wie vor stark von sozialen Ungleichheiten geprägt ist. Die soziale Herkunft eines Kindes bestimmt häufig den Bildungserfolg und damit auch die späteren beruflichen und gesellschaftlichen Chancen. Eine
Studie des ifo Instituts zum Thema Bildung
belegt, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten seltener höhere Bildungsabschlüsse erreichen und oft schlechtere Noten haben, selbst wenn sie ähnliche kognitive Fähigkeiten wie ihre besser gestellten Mitschüler besitzen. Diese Ergebnisse bestätigen die Erkenntnisse der
HBSC-Studie
(Health Behaviour in School-aged Children), die ebenfalls zeigt, dass der Bildungsweg in Deutschland stark von der sozialen Herkunft abhängt.
Bildungsgerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Ein Bildungssystem, das allen Menschen gleiche Chancen bietet, trägt dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern, die soziale Mobilität zu fördern und das Potenzial aller Bürger zu nutzen.
Bildungsgerechtigkeit
stärkt die Demokratie, indem sie sicherstellt, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und an der Gesellschaft teilzuhaben.
Wie kann man mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen?
Um mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die gezielte Förderung von Kindern aus benachteiligten Familien, die Verbesserung der Qualität von Schulen in sozial schwachen Gebieten und der Ausbau von Ganztagsschulen, die eine bessere Unterstützung für lernschwächere Schüler bieten können. Auch die Digitalisierung des Unterrichts und die Bereitstellung von technischen Hilfsmitteln sind wichtige Schritte, um die Chancenungleichheiten, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wurden, zu verringern. Das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieser Maßnahmen. Es fördert Programme, die darauf abzielen, die Bildungsbeteiligung von Kindern aus sozial benachteiligten Gruppen zu erhöhen und die Qualität der Bildung insgesamt zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist das Programm „Bildungsketten“, das Schülerinnen und Schüler von der Schule bis in die Berufsausbildung begleitet und ihnen individuelle Unterstützung bietet. Status quo der Bildungsgerechtigkeit: Trotz dieser Bemühungen bleibt der Status quo der
Bildungsgerechtigkeit in Deutschland
und weltweit unbefriedigend. Die
Quinoa-Schule
in Berlin ist ein Beispiel für eine Initiative, die versucht, die Bildungsungleichheiten zu verringern. Diese Schule richtet sich gezielt an Kinder aus bildungsfernen Familien und bietet ihnen ein Umfeld, das ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt und ihnen hilft, ihre Potenziale zu entfalten. Solche Modelle könnten als Vorbild für andere Schulen dienen, um mehr
Chancengleichheit im Bildungssystem
zu erreichen.
Was ist Chancengleichheit im Bildungssystem?
Chancengleichheit im Bildungssystem bedeutet, dass alle Schüler die gleichen Möglichkeiten haben sollten, unabhängig von ihrer
sozialen Herkunft
. In der Realität ist Bildung jedoch oft stark vom Elternhaus abhängig. Kinder aus wohlhabenden Familien haben in der Regel besseren Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten, sei es durch private Nachhilfe, kulturelle Angebote oder eine unterstützende häusliche Lernumgebung.
Was versteht man unter Bildungsungleichheiten?
Bildungsungleichheiten entstehen durch diese unterschiedlichen Voraussetzungen. Unter Bildungsungleichheiten versteht man die ungleichen Bildungschancen, die sich aus sozialen, ökonomischen und kulturellen Unterschieden ergeben. Diese Ungleichheiten führen dazu, dass Kinder aus benachteiligten Familien weniger häufig höhere Bildungsabschlüsse erreichen und dadurch ihre Chancen auf ein besseres Leben verringert werden.
Bildungsgerechtigkeit bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Obwohl es Fortschritte gibt, zeigen Studien und der alltägliche Schulbetrieb, dass der Bildungserfolg in Deutschland und weltweit nach wie vor stark von der sozialen Herkunft abhängt. Es ist daher notwendig, die Anstrengungen zur
Förderung von Bildungsgerechtigkeit
zu intensivieren, um allen Menschen gleiche Chancen auf eine hochwertige Bildung und damit auf ein selbstbestimmtes Leben zu bieten.
Bildungsgerechtigkeit
ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine Voraussetzung für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft. Die Table.Briefings-Redaktion berichtet, wie es in Sachen
Bildungsgerechtigkeit
weitergeht und hat alle News, Analysen und Hintergründe zu diesem Thema.