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Bildungsgerechtigkeit

Analyse

„Nötig ist eine Verfünffachung der Mittel"

Reiche stärker besteuern, um Bildungsgerechtigkeit abzubauen: Im Interview erklärt Saskia Esken, wieso es jetzt ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bildung braucht.

Von Annette Kuhn

Table.Standpunkt

Es braucht einen neuen Gesellschaftsvertrag für die Bildung

Kitas und Schulen müssen grundsaniert und auf die Herausforderungen der Zukunft eingestellt werden, fordert FiBS-Direktor Dieter Dohmen. Dringend nötig seien Schulfreiheitsgesetze und ein Primat des Pädagogischen. Finanziell könnte ein Fonds helfen, in den etwa die Rentenversicherungen einzahlen.

Von Experts Table.Briefings

Analyse

Arme-Schüler-Zuschuss für reiche Bayern

Bayerns Kinder wachsen privilegiert auf, trotzdem fordert Schulminister Michael Piazolo Bundesgelder für Benachteiligte. Millionen aus dem Startchancen-Programm für Brennpunktschulen sollen in den Südstaat fließen.

Von Moritz Baumann

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Analyse

Ifo-Chancenmonitor – „Daten sind desaströs“

Mit einer neuen Methodik berechnet das ifo-Institut die Chancenungleichheit in Deutschland. Die Forscher wollen den Chancenmonitor in den kommenden Jahren weiter verfeinern – was für erfolglose Minister zum Problem werden könnte.

Von Moritz Baumann

Table.Standpunkt

„Das Internet macht nicht an Ländergrenzen halt“

Die Politikwissenschaftlerin Tong-Jin Smith beklagt den Zustand der Medienbildung in Deutschland. Programme und Projekte gebe es genug, schreibt sie in Ihrem Standpunkt. Was fehlt, sei ein nationales Kerncurriculum. Dabei gibt es internationale Vorbilder.

Von Experts Table.Briefings

Bildungsgerechtigkeit ist ein zentraler Begriff in der Diskussion um soziale Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe. Sie beschreibt den Grundsatz, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrem Wohnort gleiche Chancen auf Bildung und somit auf ein selbstbestimmtes Leben haben sollten. Doch wie steht es um die Bildungsgerechtigkeit weltweit und in Deutschland, wie verhielt es sich während der Corona-Pandemie und wie danach? Lesen Sie alle News zu Bildungsgerechtigkeit von der Table.Briefings-Redaktion hier!

Was ist Bildungsgerechtigkeit? 

Bildungsgerechtigkeit bezieht sich auf die faire Verteilung von Bildungsressourcen und -möglichkeiten, sodass jeder Einzelne die gleichen Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung erhält. Diese

Definition von Bildungsgerechtigkeit

umfasst nicht nur den Zugang zu Bildungseinrichtungen, sondern auch die Qualität des Bildungsangebots und die Unterstützung, die Schüler benötigen, um ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Bildungsgerechtigkeit bedeutet also, dass individuelle Unterschiede in der Bildungsbeteiligung nicht durch soziale, ökonomische oder kulturelle Ungleichheiten bestimmt werden sollten.

Bildungsgerechtigkeit weltweit 

Bildungsgerechtigkeit ist ein globales Ziel, das in vielen Ländern jedoch noch weit von der Realität entfernt ist. In Entwicklungsländern haben Kinder aus armen Familien oft keinen oder nur sehr eingeschränkten Zugang zu Bildung, was ihre Chancen auf ein besseres Leben erheblich mindert. Die Vereinten Nationen haben die

weltweite Bildungsgerechtigkeit

als eines ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele festgelegt, um allen Menschen eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen. Trotz dieser Bemühungen bleiben die Herausforderungen groß, da Faktoren wie Armut, Geschlechterdiskriminierung und regionale Unterschiede den Zugang zu Bildung weltweit stark beeinflussen.

Bildungsgerechtigkeit in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie hat weltweit bestehende

Ungleichheiten im Bildungssystem

weiter verschärft. Schulschließungen und der Wechsel zum digitalen Unterricht haben vor allem jene benachteiligt, die in prekären Lebensverhältnissen leben oder keinen Zugang zu den notwendigen digitalen Ressourcen haben. In Deutschland und vielen anderen Ländern wurde deutlich, dass der soziale Hintergrund der Schüler maßgeblich darüber entscheidet, wie gut sie mit den neuen Lernbedingungen zurechtkommen. Die Pandemie hat gezeigt, dass

Bildungsgerechtigkeit

nicht nur eine Frage des Zugangs zu Schulen, sondern auch der Verfügbarkeit von technischen Hilfsmitteln und einer unterstützenden Lernumgebung zu Hause ist.

Bildungsgerechtigkeit in Deutschland

In

Deutschland steht das Thema Bildungsgerechtigkeit

seit Jahren auf der politischen Agenda. Doch trotz vielfältiger Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit zeigt sich, dass das Bildungssystem nach wie vor stark von sozialen Ungleichheiten geprägt ist. Die soziale Herkunft eines Kindes bestimmt häufig den Bildungserfolg und damit auch die späteren beruflichen und gesellschaftlichen Chancen. Eine

Studie des ifo Instituts zum Thema Bildung

belegt, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten seltener höhere Bildungsabschlüsse erreichen und oft schlechtere Noten haben, selbst wenn sie ähnliche kognitive Fähigkeiten wie ihre besser gestellten Mitschüler besitzen. Diese Ergebnisse bestätigen die Erkenntnisse der

HBSC-Studie

(Health Behaviour in School-aged Children), die ebenfalls zeigt, dass der Bildungsweg in Deutschland stark von der sozialen Herkunft abhängt.

Warum ist Bildungsgerechtigkeit wichtig? 

Bildungsgerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Ein Bildungssystem, das allen Menschen gleiche Chancen bietet, trägt dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern, die soziale Mobilität zu fördern und das Potenzial aller Bürger zu nutzen.

Bildungsgerechtigkeit

stärkt die Demokratie, indem sie sicherstellt, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und an der Gesellschaft teilzuhaben.

Maßnahmen für mehr Bildungsgerechtigkeit 

Wie kann man mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen?

Um mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die gezielte Förderung von Kindern aus benachteiligten Familien, die Verbesserung der Qualität von Schulen in sozial schwachen Gebieten und der Ausbau von Ganztagsschulen, die eine bessere Unterstützung für lernschwächere Schüler bieten können. Auch die Digitalisierung des Unterrichts und die Bereitstellung von technischen Hilfsmitteln sind wichtige Schritte, um die Chancenungleichheiten, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wurden, zu verringern. Das

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieser Maßnahmen. Es fördert Programme, die darauf abzielen, die Bildungsbeteiligung von Kindern aus sozial benachteiligten Gruppen zu erhöhen und die Qualität der Bildung insgesamt zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist das Programm „Bildungsketten“, das Schülerinnen und Schüler von der Schule bis in die Berufsausbildung begleitet und ihnen individuelle Unterstützung bietet. Status quo der Bildungsgerechtigkeit: Trotz dieser Bemühungen bleibt der Status quo der

Bildungsgerechtigkeit in Deutschland

und weltweit unbefriedigend. Die

Quinoa-Schule

in Berlin ist ein Beispiel für eine Initiative, die versucht, die Bildungsungleichheiten zu verringern. Diese Schule richtet sich gezielt an Kinder aus bildungsfernen Familien und bietet ihnen ein Umfeld, das ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt und ihnen hilft, ihre Potenziale zu entfalten. Solche Modelle könnten als Vorbild für andere Schulen dienen, um mehr

Chancengleichheit im Bildungssystem

zu erreichen.

Chancengleichheit und Bildungsungleichheit

Was ist Chancengleichheit im Bildungssystem?

Chancengleichheit im Bildungssystem bedeutet, dass alle Schüler die gleichen Möglichkeiten haben sollten, unabhängig von ihrer

sozialen Herkunft

. In der Realität ist Bildung jedoch oft stark vom Elternhaus abhängig. Kinder aus wohlhabenden Familien haben in der Regel besseren Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten, sei es durch private Nachhilfe, kulturelle Angebote oder eine unterstützende häusliche Lernumgebung.

Was versteht man unter Bildungsungleichheiten?

Bildungsungleichheiten entstehen durch diese unterschiedlichen Voraussetzungen. Unter Bildungsungleichheiten versteht man die ungleichen Bildungschancen, die sich aus sozialen, ökonomischen und kulturellen Unterschieden ergeben. Diese Ungleichheiten führen dazu, dass Kinder aus benachteiligten Familien weniger häufig höhere Bildungsabschlüsse erreichen und dadurch ihre Chancen auf ein besseres Leben verringert werden.

Fazit und Ausblick auf die künftige Bildungsgerechtigkeit 

Bildungsgerechtigkeit bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Obwohl es Fortschritte gibt, zeigen Studien und der alltägliche Schulbetrieb, dass der Bildungserfolg in Deutschland und weltweit nach wie vor stark von der sozialen Herkunft abhängt. Es ist daher notwendig, die Anstrengungen zur

Förderung von Bildungsgerechtigkeit

zu intensivieren, um allen Menschen gleiche Chancen auf eine hochwertige Bildung und damit auf ein selbstbestimmtes Leben zu bieten.

Bildungsgerechtigkeit

ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine Voraussetzung für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft. Die Table.Briefings-Redaktion berichtet, wie es in Sachen

Bildungsgerechtigkeit

weitergeht und hat alle News, Analysen und Hintergründe zu diesem Thema.