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Analyse

Langstreckenwaffen: Druck auf Scholz wächst, Moskau warnt

Nach dem Go der USA für den Einsatz von ATACMS-Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland werden wohl auch europäische Staaten die Waffen Storm Shadow/Scalp für den Einsatz freigeben. Auf Deutschland steigt der Druck, sich in der Frage nach Taurus-Lieferungen zu bewegen.

Von Viktor Funk

Analyse

Ukraine: US-Entscheidung entfacht Debatte über Waffenlieferungen neu

Die Erlaubnis der USA für den Einsatz weitreichender Waffen gegen russisches Territorium führt in Brüssel zu neuen Diskussionen. Großbritannien und Frankreich werden dem Beispiel wohl folgen. Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt jedoch bei seinem Nein.

Von Eric Bonse

Das Army Tactical Missile System (ATACMS) ist ein fortschrittliches Waffensystem, das sich durch seine außergewöhnliche Kombination aus Präzision, Reichweite und Vielseitigkeit auszeichnet. Seit seiner Einführung hat es sich zu einem essenziellen Instrument in der modernen Kriegsführung entwickelt, insbesondere für Operationen, die eine schnelle und effektive Zerstörung strategischer Ziele erfordern. Die Fähigkeit, aus sicherer Entfernung Angriffe durchzuführen, minimiert Risiken für das eigene Militär und ermöglicht gleichzeitig maximale Effizienz auf dem Schlachtfeld. Lesen Sie hier alle News zu ATACMS von der Table.Briefings-Redaktion.

Was sind ATACMS-Raketen?

ATACMS

steht für Army Tactical Missile System, ein taktisches Kurzstreckenraketensystem, das ursprünglich in den 1980er Jahren in den USA entwickelt wurde. Es ist darauf ausgelegt, hochpräzise Angriffe gegen feindliche Ziele wie Truppenansammlungen, Luftabwehrsysteme, Kommandozentralen und Infrastruktur durchzuführen. 

ATACMS

wurde von den USA entwickelt und diente zunächst ausschließlich der US-amerikanischen Armee. In den letzten Jahrzehnten haben jedoch auch Verbündete der Vereinigten Staaten Interesse an diesem System bekundet, und die Ukraine ist eines der Länder, das jüngst davon profitiert. Die Raketen sind insbesondere für ihren GPS-gesteuerten Zielanflug und die Fähigkeit, hochmobile Abschussplattformen wie HIMARS zu nutzen, bekannt. Diese Eigenschaften machen sie zu einem entscheidenden Faktor, der die Dynamik auf dem Schlachtfeld maßgeblich beeinflussen kann. Dies kann beispielsweise durch die Zerschlagung gegnerischer Logistik oder die Neutralisierung schwer zu erobernder Positionen erfolgen. Die Raketen werden aus dem

M270 Multiple Launch Rocket System (MLRS)

oder dem

M142 HIMARS

gestartet und sind mit unterschiedlichen Sprengköpfen ausgestattet, darunter konventionelle Sprengladungen und Streumunition. Ihre Präzision wird durch ein GPS-gestütztes Navigationssystem gewährleistet, was sie besonders effektiv für gezielte Angriffe macht. 

Wie weit fliegen ATACMS-Raketen?

Eine der markantesten Eigenschaften der

ATACMS

-Raketen ist ihre

Reichweite

. Sie variiert je nach Modell und liegt zwischen 140 und 300 Kilometern. Diese Reichweite erlaubt es, wichtige strategische Ziele weit hinter feindlichen Linien zu erreichen, ohne dass die Abschussplattform selbst gefährdet wird. Die hohe Reichweite in Kombination mit der Präzision macht

ATACMS-Raketen

zu einem wertvollen Werkzeug, insbesondere in asymmetrischen Konflikten oder bei der Zerschlagung von Verteidigungsinfrastrukturen. 

Wer baut ATACMS-Raketen?

Die Entwicklung und Produktion der

ATACMS

-Raketen erfolgt durch den US-amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin, einen der weltweit führenden Anbieter von Verteidigungstechnologie. Lockheed Martin hat verschiedene Varianten der Raketen im Laufe der Jahre entwickelt, darunter: 

  • ATACMS Block I: Frühere Modelle mit kürzerer Reichweite.

  • ATACMS Block IA: Verbesserte Reichweite durch reduzierte Sprengkopfmasse.

  • ATACMS Block II: Einsatz von Streumunition. 

Lockheed Martin arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Technologie, um die Einsatzmöglichkeiten der Raketen zu erweitern und ihre Effektivität in modernen Szenarien zu erhöhen.

Wie hoch sind die Kosten für ATACMS-Raketen?

Die Kosten für

ATACMS-Raketen

variieren je nach Modell und spezifischen Anpassungen. Schätzungen zufolge liegt der Preis pro Rakete zwischen 700.000 und 1,5 Millionen US-Dollar. Diese Kosten umfassen fortschrittliche Navigationssysteme, präzise Fertigung und die Integration moderner Technologien. Während die hohen Kosten auf den ersten Blick abschreckend wirken mögen, rechtfertigt die strategische Effektivität der

ATACMS

-Raketen diesen

Preis

in vielen militärischen Szenarien. Ihre Fähigkeit, kritische Ziele mit minimalem Kollateralschaden zu neutralisieren, reduziert oft die Notwendigkeit umfangreicher Bodenoperationen. 

ATACMS in der Ukraine: Eine strategische Wende?

Der Einsatz von

ATACMS

in der

Ukraine

hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Berichten zufolge hat die US-Regierung der Ukraine kürzlich eine begrenzte Anzahl dieser Raketen zur Verfügung gestellt, um gegen die russischen Streitkräfte vorzugehen. Die Vorteile für die ukrainischen Streitkräfte liegen auf der Hand:

  • Gezielte Angriffe auf logistische Knotenpunkte und Nachschublinien.

  • Neutralisierung von Luftabwehrsystemen, die tief im Hinterland stationiert sind.

  • Verlängerte Reichweite, um wichtige strategische Ziele ohne direkten Kontakt mit der Frontlinie zu treffen. 

Die Einführung der

ATACMS

in den Konflikt könnte eine Wende bedeuten, da die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, feindliche Operationen erheblich zu stören.

Warum sind ATACMS-Raketen so begehrt?

Die Nachfrage nach

ATACMS

-Raketen ist weltweit groß, da sie als flexible und präzise Lösung für zahlreiche taktische Herausforderungen gelten. Ihr Einsatz ist jedoch auch politisch umstritten, da ihre Reichweite und Effektivität potenziell eskalierende Effekte in Konflikten haben können. Neben der Ukraine haben auch andere NATO-Staaten Interesse an der Integration dieser Systeme in ihre Verteidigungskonzepte gezeigt, insbesondere im Hinblick auf mögliche Bedrohungen aus Russland oder anderen potenziellen Konfliktregionen. Während die

ATACMS-

Technologie bereits beeindruckende Ergebnisse liefert, sind weitere Entwicklungen in Planung. Experten gehen davon aus, dass zukünftige Versionen noch präziser, schneller und mit erweiterten Reichweiten ausgestattet sein werden. Darüber hinaus könnten sie mit neuen Sprengkopftypen ausgestattet werden, um eine noch größere Bandbreite an Zielen abzudecken. Lockheed Martin arbeitet auch daran, die Integration dieser Raketen in modernisierte Plattformen wie Drohnen oder autonome Waffensysteme zu ermöglichen. Die

ATACMS-Raketen

sind ein Paradebeispiel für moderne militärische Technologie, die Präzision, Reichweite und Schlagkraft in einem System vereint. Ihre Funktion ist von entscheidender Bedeutung für strategische Operationen. Durch ihren Einsatz in zukünftigen Konflikten könnten sie einen wesentlichen Einfluss auf den Ausgang dieser Konflikte haben. Mit ihrer Einsatzfähigkeit und technologischen Weiterentwicklung bleibt

ATACMS

ein zentraler Bestandteil moderner Rüstungskonzepte, der sowohl die Flexibilität als auch die Effektivität militärischer Streitkräfte signifikant steigert. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht den Einsatz in verschiedensten Szenarien, von der Unterstützung von Bodentruppen bis hin zu präzisen Schlägen auf strategische Ziele in feindlichem Gebiet.