Während Israels Armee ihre Offensive im südlichen Gazastreifen ausweitet, laufen die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Kämpfe auf Hochtouren. Die unter Druck stehende Regierung Israels mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Nachrichtenportal Axios zufolge jetzt ein e zweimonatige Feuerpause vorgeschlagen, um die noch von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freizubekommen.
Das Angebot sieht dem Bericht zufolge keine Beendigung des Krieges durch Israel vor – stattdessen würde sich das Militär lediglich aus den Bevölkerungszentren zurückziehen. Den Palästinensern, die auf Anweisung des israelischen Militärs in den Süden des Gazastreifens geflohen sind, wäre es möglich, wieder in den Norden zurückzukehren. Es wäre Israels bisher weitreichendstes Angebot dieser Art.
Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen. Seitdem ließ Israels Regierung wenig Bereitschaft erkennen, sich auf Zugeständnisse für weitere Geiselfreilassungen einzulassen. Derzeit halten die Terroristen nach israelischen Regierungsangaben noch 136 Menschen fest, von denen 25 wohl nicht mehr am Leben sein dürften. Mit dem Tod jeder Geisel wächst die Kritik an Ministerpräsident Netanjahu.
Die Hamas hatte bislang jegliche neue Geiselfreilassungen an ein Ende des Krieges geknüpft. Um dies zu erreichen, arbeiten arabische Länder dem „Wall Street Journal“ zufolge an einem Vorschlag, wonach Saudi-Arabien im Gegenzug für die Schaffung eines palästinensischen Staates die Anerkennung Israels anbiete.
Die Details würden noch ausgearbeitet, bisher sei die Haltung Israels aber ablehnend. Erst am Wochenende hatte Netanjahu deutlich gemacht, dass er weiterhin gegen eine Zweistaatenlösung nach dem Ende des Gaza-Krieges ist. dpa