Deutschland ist bereits merklich vom Klimawandel betroffen. Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was China bevorsteht. Ein UN-Bericht warnt vor immer höheren Temperaturen auf dem Planeten, vor einer Ausdehnung der Wüsten und einem Anstieg der Meeresspiegel. Wir legen in unserer Analyse der Folgen für China ein besonderes Augenmerk auf die Wirtschaftszentren an der Küste. Guangzhou und Hongkong, Shanghai und Ningbo drohen Überschwemmungen. Nico Beckert beschreibt, was die Regierung dagegen tun will.
Die KP Chinas hat sich einst als Gruppe der rebellischsten Köpfe des Landes gegründet. Sie pflegt den Mythos dieser ersten Generation verfolgter Genossen und stellt sie der Jugend als Vorbild dar. Dabei hat die Partei vor nichts so viel Angst wie vor aufsässigen, trotzigen Charakteren, die womöglich eine Revolution anstreben. Heute sind es denn auch und vor allem angepasste Karrieretypen, die in die KP eintreten, schreibt Felix Lee im neuen Teil unserer Serie zum Jahrestag der Parteigründung. Sie ist zu einer Eliteorganisation geworden.
Was als Störung in der Lieferkette begann, ist inzwischen ein wahres Halbleiter-Drama. Autohersteller warten immer noch viel zu lange auf die nötigen Chips für ihre Produkte. Merics-Experte John Lee erklärt im Interview, warum die Industrie nicht besser vorbereitet war – und wie Deutschland seine Lieferketten robuster machen kann.
In einer neuen Prognose warnen die Vereinten Nationen (UN) eindringlich vor den Folgen des Klimawandels und des Temperaturanstiegs. Es sei möglich, dass in einem der kommenden fünf Jahre der Wert von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau erreicht werde. Eigentlich hatte die Staatengemeinschaft angepeilt, den Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken und idealerweise die 1,5 Grad-Marke zu erreichen. Dieses Ziel lässt sich nun kaum noch erreichen.
Die Vereinten Nationen warnen eindringlich vor den Folgen. “Höhere Temperaturen bedeuten größere Eisschmelze, höhere Meeresspiegel, mehr Hitzewellen, ebenso wie größere Folgen für Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, Umwelt und nachhaltige Entwicklung”, sagt der Generalsekretär der Weltwetterorganisation Petteri Taalas. Für China haben Temperaturrekorde und der steigende Meeresspiegel dramatische Folgen – denn Shanghai gilt als die am stärksten durch den steigenden Meeresspiegel gefährdete Stadt der Welt. Bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad sind gut 40 Prozent der Bevölkerung von den Fluten bedroht.
Auch die Metropolregion des Perlflussdeltas ist besonders gefährdet. Gleichzeitig dehnt sich die Wüste Gobi seit Jahren aus. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hatte Xi Jinping im September 2020 ambitionierte Klimaziele vorgestellt: China soll vor 2030 den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen und vor 2060 Kohlenstoff-Neutralität erreichen. Die neuen UN-Daten machen eine raschere Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase nötig, mahnt Taalas alle Länder an.
Der Meeresspiegel vor Chinas Küsten steigt sogar stärker an als im globalen Durchschnitt. Das zeigt ein neuer Bericht des Ministeriums für nationale Ressourcen. Im Jahr 2020 stand das Wasser 7,3 Zentimeter über dem Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2011. Für die kommenden 30 Jahre wird ein weiterer Anstieg von 5,5 bis zu 17 Zentimeter prognostiziert.
Was nach wenig klingt, hat jedoch schon heute massive Auswirkungen auf die Küstenregionen. Der Anstieg des Meeresspiegels macht Sturmfluten wahrscheinlicher und verstärkt diese. Zwischen 2005 und 2015 haben mehr als 200 Sturmfluten die Küste Chinas getroffen. Allein der Taifun Hagupit verursachte im August 2020 Schäden an der Infrastruktur und in der Landwirtschaft von rund elf Milliarden US-Dollar.
Ebenso trägt der Anstieg des Meeresspiegels zur Erosion der Küsten bei und droht Trinkwasserreservoire zu versalzen. Im letzten Jahr wurden im Perlflussdelta Notfallmaßnahmen ergriffen, um die Wasserversorgung der Region zu sichern. Die Kombination aus geringen Regenfällen und dem Eindringen von Meerwasser drohte zu einer Versalzung der Trinkwasserreservoire zu führen.
Klimaexpert:innen zufolge werden die Auswirkungen weiter zunehmen. Die Städte im Perlflussdelta, beispielsweise Shenzhen, Guangzhou, Dongguan, aber auch Tianjin und Shantou gelten als diejenigen urbanen Regionen, die weltweit am stärksten vom steigenden Meeresspiegel betroffen sein werden, sagen unterschiedliche Studien. In Shanghai sind bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad gut 40 Prozent der Bevölkerung vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Das macht die Metropole, gemessen an der Einwohnerzahl, zur am stärksten gefährdeten Stadt der Welt.
Insgesamt hat China weltweit die größte Bevölkerung, die in niedrigen Höhenlagen an der Küste lebt. Bis 2100 droht in China eine Landfläche dauerhaft von lokalem Hochwasser überflutet zu werden, auf der derzeit 43 Millionen Menschen leben, wie eine Studie von Klimawissenschaftlern der Organisation Climate Central zeigt. Extremwetterereignisse sind dabei noch gar nicht inbegriffen. Und viele der gefährdeten Städte sind wichtige Wirtschaftsstandorte: Shanghai ist das kommerzielle Zentrum Chinas und in den Städten des Perlflussdeltas haben sich zahlreiche Automobil-, Elektronik- und Petrochemie-Unternehmen angesiedelt, die enorm wichtig für globale Lieferketten sind.
Ursache des ansteigenden Meeresspiegels ist der Klimawandel. Der Temperaturanstieg wirkt sich auf zwei Arten aus: Schmelzende Gletscher tragen zu rund zwei Dritteln, die Ausdehnung des wärmer werdenden Wassers zu einem Drittel zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
In absoluten Zahlen gemessen ist die Volksrepublik mittlerweile der weltweit größte Kohlendioxid-Emittent. Fast 28 Prozent der jährlichen globalen Emissionen werden in China verursacht. Die USA liegen mit 14,5 Prozent mittlerweile deutlich dahinter. Die Volksrepublik trägt also maßgeblich zum Klimawandel und Anstieg des Meeresspiegels bei. Doch gleichzeitig trügen die Zahlen: Historisch betrachtet haben die USA (25 Prozent) und die EU (22 Prozent) einen höheren Anteil an den bisher vom Menschen verursachten CO2-Ausstoß als China mit einem Anteil von knapp 13 Prozent.
Verschärft wird das Problem des ansteigenden Meeresspiegels durch das Absinken vieler Städte an Chinas Küsten. Durch das Abpumpen großer Mengen Grundwassers wird der Untergrund quasi ausgehöhlt. Hinzu kommt das massive Gewicht der städtischen Infrastruktur – beispielsweise durch Hochhäuser – das zu einem Absinken des Landes führt. Etwa 30 Küstenstädte sind davon betroffen. In Shanghai versucht man dem Absinken durch das Wiederauffüllen von Grundwasserspeichern entgegenzuwirken. Doch der Erfolg solcher Maßnahmen ist gering: Im Jahr 2018 sank die Stadt im Durchschnitt noch immer um fünf Millimeter ab. Teilweise wirkt sich das Absinken auch auf Dämme aus, die vor Hochwasser schützen sollen.
Chinas Behörden sind sich der Problematik bewusst. Laut dem Ministerium für nationale Ressourcen muss das Land “seine Küsten schützen und sich an den ansteigenden Meeresspiegel anpassen”. Die am stärksten gefährdete Stadt Shanghai hat stark in Infrastruktur investiert und 520 Kilometer schützender Uferdämme gebaut. Ebenso wurden mechanische Schutzbarrieren gegen Hochwasser errichtet.
Schon im 13. Fünfjahresplan haben die Behörden das Problem des Küstenschutzes erkannt. 2017 erließ das Ministerium für nationale Ressourcen einen Plan zur Errichtung von Deichen. Darin hieß es, China habe bis ins Jahr 2015 schon 14.500 Kilometer an Deichen gebaut. Doch nur etwa 6200 Kilometer davon entsprechen ausreichend hohen Schutzstandards. Bis 2027 sollen die Deiche verbessert werden und weitere 500 Kilometer gebaut werden, “sodass die Sicherheit wichtiger Städte und wichtiger wirtschaftlicher Zentren, die durch Taifune und Sturmfluten ernsthaft bedroht sind, grundsätzlich gewährleistet werden kann”, so das Dokument. Auch im jüngst verabschiedeten 14. Fünfjahresplan wird das Thema des Küstenschutzes angesprochen und der Bau von Deichen soll “garantiert” werden. Allerdings stehen bisher keine Details fest.
Neben solchen konkreten Schutzbauten versuchen sich immer mehr Städte an den steigenden Meeresspiegel anzupassen und verfolgen das Konzept der Schwammstadt (“sponge city”). Durch den Umbau der Infrastruktur sollen Überschwemmungen kontrolliert und abgeschwächt werden. Die Städte sollen mehr Wasser “aufnehmen” können, damit gefährliche Wasseransammlungen wie Überflutungen mit starken Strömungen verhindert werden. Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise Wasser-absorbierender Asphalt und die Einrichtung von Grünflächen, aber auch künstliche Seen und neu angelegte Feuchtgebiete.
Allerdings sind diese “Schwammstädte” nur eine Anpassung an den Klimawandel. Und auch der Bau und die Wartung immer höherer Deiche und Schutzwälle ist laut Experten äußerst kostspielig. Jede heutige Maßnahme gegen den Klimawandel und den weiteren Anstieg des Meeresspiegels wird sich in Zukunft also auszahlen, weil Kosten für Anpassungs- und Schutzmaßnahmen verringert werden.
Der Regen soll ihnen angeblich gelegen gekommen sein. 13 Männer treffen sich am 31. Juli 1921 auf einem Ausflugsboot auf dem Nanhu, einem See rund 90 Kilometer südwestlich von Shanghai. Nach viertägiger Beratung mussten sie aus Furcht vor Polizeispitzeln ihre Sitzung in Shanghai unterbrechen. Angesichts des schlechten Wetters sind nur wenige andere Touristen auf dem See. Trotzdem verstummen die 13 Männer, sobald ein anderes Boot an ihnen vorbeifährt.
Sie sitzen an einem Tisch mit Fischgerichten und haben ein Mah-Jong-Spiel vor sich ausgebreitet. Doch nur zum Schein. Gespielt wird nicht. Stattdessen wird heftig diskutiert. Einer dieser 13 Männer ist ein junger hochgewachsener Geschichtslehrer in abgewetzter Kleidung aus der Provinz Jiangxi. Sein Name: Mao Zedong.
Diese Zusammenkunft auf dem Ausflugsboot am 31. Juli gilt als das Gründungstreffen der Kommunistischen Partei Chinas. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum begeht die KP Chinas in diesem Jahr bereits am 1. Juli. Einen Monat lang wollen die Kader und Funktionäre im ganzen Land auf Empfängen, bei Vorträgen, Lesungen und Online-Veranstaltungen ihre Partei feiern. Doch statt wilde Revolutionäre in Arbeiter- und Bauernkluft dürften sich bei den Empfängen neben den Kadern vor allem karriereorientierte Managertypen in Anzug und Krawatte feierlich die Hände schütteln. Denn die Kommunistische Partei Chinas ist heute vor allem eins: eine Eliteorganisation der Reichen, Mächtigen und künftig Einflussreichen.
Das fängt schon mit dem Eintritt an. Mit fast 92 Millionen Mitgliedern ist Chinas KP zwar eine der größten Parteien der Welt. Doch wer glaubt, sie nehme jeden Interessierten auf, irrt. Im Gegenteil. Bewerber:innen müssen umfangreiche Aufnahmeverfahren durchlaufen. Und das Interesse ist groß: Von den jährlich durchschnittlich 20 Millionen Bewerbern schafft es nur etwa jeder Zehnte aufgenommen zu werden.
Traditionell war die KP eine Partei der Arbeiter und Bauern. Im modernen China ist dieser Anteil jedoch stetig gesunken. Der Anteil von Parteimitgliedern mit akademischem Abschluss macht inzwischen mehr als die Hälfte aus. Und die Partei ist gegen alle Trends jünger geworden. Ein wesentlicher Grund: Eine Mitgliedschaft ist verbunden mit Aufstiegsmöglichkeiten, und zwar nicht nur bei der Beamtenlaufbahn oder in großen Staatsunternehmen. Auch viele Top-Manager aus dem Privatsektor sind Mitglied der KP, darunter Alibaba-Gründer Jack Ma oder Huawei-Chef Ren Zhengfei.
Unternehmer, Prominente und wichtige Akademiker werden meist direkt gefragt, ob sie Mitglied werden wollen. Normalsterbliche hingegen kommen als Bewerber überhaupt nur infrage, wenn sie einen tadellosen Lebenslauf vorweisen können. Gute Schulnoten sind Voraussetzung, reichen aber nicht. Ehrenamtliches Engagement und ideologische Standfestigkeit sind ebenfalls gefragt.
Das Aufnahmeverfahren selbst besteht aus fünf Stufen. Nachdem der Bewerber in einem schriftlichen Antrag ausführlich begründet hat, warum er Mitglied werden will und eine lokale Parteizelle über eine Prüfung des Kandidaten entschieden hat, benennt sie zwei Mentoren, die ihn ein Jahr lang für den offiziellen Aufnahmeprozess vorbereitet. In dieser Zeit muss der Kandidat regelmäßig Betrachtungen über den Marxismus und den Leitlinien der KP verfassen und an einem dreitägigen Parteiseminar teilnehmen. Zeitgleich werden mindestens acht Kollegen, Nachbarn und Bekannte nach dem Kandidaten befragt.
Erst wenn der Kandidat sich dieser Prozedur unterzogen hat, darf er offiziell den Antrag auf Parteimitgliedschaft stellen, über den dann eine Kommission zu entscheiden hat. Selbst nachdem sie zugestimmt hat, gilt eine Probezeit von einem Jahr.
Wer schon als Schülerin oder Schüler der Kommunistischen Jugendliga beitreten will, wird in der Regel vom Schulrektor empfohlen. Und dieser empfiehlt maximal nur zwei oder drei seiner Schüler:innen im Jahr. Dann müssen sie ein ähnliches Prozedere durchlaufen wie Erwachsene beim Aufnahmeverfahren in die Partei.
Doch handelt es sich bei allen Neuzugängen um überzeugte Kommunisten? Nicht wirklich. Aus einer vom Berliner China-Institut Merics erstellten Analyse aus dem Jahre 2017 geht hervor, dass die meisten Mitglieder gar nicht aus Überzeugung, sondern aus Karrieregründen beigetreten sind. Gegenüber ideologischen Vorgaben der Parteizentrale zeigten sie sich gleichgültig. Viel wichtiger seien für sie die Beziehungsnetze, “die sich in Chinas Verwaltung und Wirtschaft für Parteimitglieder erschließen”. Die Partei – eine Kaderschmiede für die Elite.
Willy Lam, Politologe an der Chinese University of Hong Kong, sieht es denn auch wie folgt: Die Partei redet zwar viel von Kommunismus. Doch in Wahrheit geht es ihr ganz allein um die Einbindung der Elite und ihrem Machterhalt.
Für stabil hält er dieses System nicht. Ein Indiz: Selbst reiche Parteikader verlagern ihr Vermögen ins Ausland. Das ist sicherlich nicht der Kommunismus, den sich die 13 Gründungsmitglieder vor 100 Jahren auf dem Nanhu vorgestellt hatten.
Herr Lee, die Automobilindustrie klagt weltweit über Chipmangel. Wie dramatisch ist die Lage wirklich?
Der Automobilsektor ist sicherlich betroffen, da große Unternehmen wie Mercedes, Daimler, Ford, General Motors, Mazda und Nissan gezwungen waren, die Produktion zu reduzieren. Die Vorlaufzeit zwischen der Bestellung von Chips und den damit verbundenen Dienstleistungen, Ausrüstungen und Materialien zeigt sich in vielen Produktkategorien.
Ist die Autobranche überhaupt am schlimmsten betroffen?
Nach einer Schätzung sind die gesamten Ausgaben des globalen Automobilsektors für Halbleiter geringer als die, die Apple nur für die Herstellung von iPhones kauft. Zahlreiche Experten gehen jedoch davon aus, dass die Einschränkungen in diesem Jahr und möglicherweise bis 2022 bestehen bleiben. In diesen Produktkategorien gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Lieferanten und neue Kapazitäten aufzubauen erfordert Zeit.
Welche Rolle spielt China dabei?
Es gibt Anzeichen dafür, dass US-Exportkontrollen, die sich gegen chinesische Firmen richten, insbesondere etwa gegen den Chiphersteller SMIC, die Situation durch eine effektive Reduzierung der Fertigungskapazität verschärft haben. So mussten Kunden ihre Bestellungen auf andere Firmen umstellen. Die in den vergangenen Jahren eingeführten US-Exportkontrollen haben auch dazu geführt, dass neben Huawei auch andere chinesische Unternehmen, die derzeit nicht im Visier der US-Regierung stehen, besorgt über das Risiko sind, zum Ziel der Kampagne zu werden. Daher haben sie Chips gehortet und dadurch die Auslieferungsrückstände noch weiter erhöht.
Ist ein Ende dieses Mangels abzusehen?
Angesichts der Vorlaufzeiten für die Erweiterung der Produktionskapazität in Kombination mit Faktoren, die zu den Engpässen beigetragen haben – wie etwa extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Stürme – ist es unwahrscheinlich, dass sich die Situation in diesem Jahr spürbar verbessern wird. In Taiwan, wo sich ein Großteil der weltweiten Fertigungskapazitäten befindet, herrscht ein ernsthafter Mangel an Wasser und Strom, die beide in großen Mengen für die Halbleiterherstellung benötigt werden. Es wurde angekündigt, dass in den USA große neue Foundries gebaut werden sollen. Die Inbetriebnahme wird jedoch Jahre dauern und selbst dann nur einen geringen Anteil der globalen Kapazität ausmachen.
Die Pandemie ist nicht der alleinige Grund für den Mangel. War die Autoindustrie schlecht auf Störungen in der Lieferkette vorbereitet?
Die Hauptgründe für den Halbleitermangel sind die Konzentration der Lieferanten und lange Vorlaufzeiten für die Erweiterung der Produktionskapazität. Diese Faktoren können von den Autoherstellern nicht verlagert werden, obwohl eine umsichtigere Planung potenzieller Störungen einer derart fragilen Lieferkette ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten vielleicht verringert hätte.
China hat die Halbleiterproduktion zur Schlüsselindustrie erklärt und will hier autark werden. Ist das überhaupt möglich? Wenn ja, bis wann?
Das Erreichen einer vollständigen Selbstversorgung über die Halbleiter-Lieferkette wäre komplex und kostspielig. Daher ist es unwahrscheinlich, dass ein Land alleine das erreichen kann. Jede Gruppe von Nationen würde aber wieder dem bestehenden Netz von Partnern ähneln. Die von den chinesischen Behörden in den letzten Jahren angekündigten politischen Ziele und Maßnahmen legen nahe, dass sie diese grundlegende Tatsache anerkennen und realistischere Ziele im Hinblick auf die Verbesserung der Fähigkeiten chinesischer Unternehmen entlang bestimmter Abschnitte der Wertschöpfungskette anstreben.
Welchen Zeitrahmen halten Sie für realistisch?
Es ist unwahrscheinlich, dass China in zehn Jahren in irgendeinem Abschnitt der Halbleiter-Lieferkette eine globale Dominanz oder in den meisten Produkt- und Dienstleistungskategorien gar eine Autarkie erreichen wird, unabhängig von den Zielen, die unter “Made in China 2025” angekündigt wurden. Im Vergleich zu dem Zustand vor einem Jahrzehnt sind die Aussichten für die chinesische Industrie insgesamt jedoch besser geworden, die Lücke zu ausländischen Branchenführern spürbar zu schließen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neue Materialien und Techniken China Leapfrog-Chancen eröffnen.
Wie gut sind die Europäer aufgestellt?
Die gesamte Europäische Union hat Stärken in bestimmten Abschnitten der globalen Wertschöpfungskette, in anderen jedoch auch große Mängel. Angesichts der strukturellen Faktoren, die die globale Wertschöpfungskette bis heute geprägt haben, ist es unwahrscheinlich, dass die EU diese Mängel allein durch europäische Ressourcen beheben kann, selbst bei reibungsloser Zusammenarbeit innerhalb der EU und mithilfe von großen Geldsummen. Europäische Entscheidungsträger wären gut beraten, eine langfristige Zusammenarbeit mit ausländischen Führungskräften in bestimmten Bereichen der Wertschöpfungskette anzustreben und gleichzeitig die europäischen Stärken in anderen Bereichen zu nutzen.
John Lee, Senior Analyst am Mercator Institute for China Studies (Merics) koordiniert die Arbeit der Forschungsgruppe zu Chinas Nutzung von digitalen Technologien. Gemeinsam mit Stiftung Neue Verantwortung (SNV) forschen beide Institute, unterstützt durch das Auswärtige Amt, an der Produktionsstruktur der chinesischen Halbleiterbranche, deren Stärken und Schwächen sowie Wechselwirkungen mit europäischen und anderen ausländischen Technologieanbietern.
Der neugewählte Präsident der tibetischen Exilregierung (Sikyong), Penpa Tsering, will im Laufe seiner Amtszeit die chinesische Staatsführung zur Wiederaufnahme der Autonomie-Gespräche bewegen. Tsering sagte gegenüber China.Table: “Die chinesische Regierung glaubt, sie hätte viel Zeit, während Tibet von immer mehr Han-Chinesen bevölkert wird. Das kommt einem kulturellen Genozid gleich.” Am heutigen Donnerstag tritt Tsering sein Amt als Sikyong für die Dauer der Wahlperiode von fünf Jahren an.
Auch das Alter des Dalai Lama spiele eine entscheidende Rolle, so Tsering. Er hofft auf eine einvernehmliche Lösung mit China, solange der inzwischen 86 Jahre alte Dalai Lama noch am Leben ist. Andernfalls fürchten führende Köpfe der tibetischen Exilgemeinde einen neuerlichen Ausbruch von Gewalt und eine harte Niederschlagung durch chinesische Sicherheitskräfte. Peking beschuldigt den Dalai Lama, als treibende Kraft den Aufstand in Tibet und angrenzenden Siedlungsgebieten im März 2008 orchestriert zu haben. Zum Zeichen des Protests hatten damals zahlreiche Tibeter am 49. Jahrestag des Aufstandes von 1959, in dessen Verlauf der Dalai Lama ins Exil gegangen war, zunächst friedlich demonstriert. Als die Sicherheitskräfte in den folgenden Tagen gewaltsam jede Form des Protestes unterbinden wollten und vor allem junge Tibeter begannen, die Unabhängigkeit Tibets zu verlangen, eskalierte die Situation.
Die Unruhen forderten zahlreiche Todesopfer aufseiten der Demonstranten. Die Exilregierung spricht von über 200, die chinesische Regierung von 23. Begleitet waren die Krawalle zudem von tödlichen Auseinandersetzungen unter der Zivilbevölkerung zwischen Tibetern und Han-Chinesen sowie muslimischen Hui. Die Tibeter klagen seitdem über eine massive Zunahme von Überwachung, Festnahmen und Folter. Die chinesische Regierung lehnt eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle als Einmischung in innere Angelegenheiten der Volksrepublik kategorisch ab.
Die Fortsetzung von Autonomiegesprächen wird seit 2010 von chinesischer Seite abgelehnt. Im Jahr darauf gab der Dalai Lama seine Rolle als politischer Führer der Tibeter auf. Laut Artikel 1 der Exil-Charter ist er aber als Sprecher aller Tibeter weiterhin anerkannt. Sein Einfluss auf die Tibeter innerhalb des Staatsgebiets der Volksrepublik China sei von fundamentaler Bedeutung, heißt es. “Besonders wenn es darum geht, gewaltlos für Autonomie zu kämpfen, ist Seine Heiligkeit unersetzbar. Er ist der Einzige, der diesen Einfluss ausüben kann. Sollte er uns vorzeitig verlassen, wird es schwierig. Die kommenden fünf bis zehn Jahre werden entscheidend sein”, so Tsering.
Mitte April hatte sich Tsering im entscheidenden Wahlgang durchgesetzt. Der 55-Jährige tritt die Nachfolge von Lobsang Sangay an, der seit 2011 die Geschicke der Exilregierung gelenkt hatte. Insgesamt waren rund 80.000 Exil-Tibeter in 30 Ländern aufgerufen, den neuen Sikyong zu wählen. Von 2008 und 2016 war Tsering bereits Sprecher des tibetischen Exil-Parlaments, dessen Besetzung ebenfalls neu gewählt wurde und am 30. Mai seine Arbeit aufnimmt. Im Gespräch mit China.Table kündigt Tsering an, von den sieben Ministerposten im Kabinett der Exilregierung drei mit Frauen besetzen zu wollen – so viele wie nie zuvor. grz
Eine Gruppe Politiker:innen des Europaparlaments und nationaler Parlamente hat die Aufnahme von Menschen aus Hongkong in Europa über ein sogenanntes “Lifeboat Scheme” (einen “Rettungsbootmechanismus”) gefordert. Angesichts der politischen Zustände müsse die EU den Hongkongern eine einfache und direkte Möglichkeit geben, eine temporäre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in der Europäischen Union zu erhalten, schrieben die Politiker:innen in einem offenen Brief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel am Mittwoch. Der Brief war unter anderem von den deutschen Europa-Politikern Reinhard Bütikofer und Engin Eroglu sowie den Bundestagsabgeordneten Margarete Bause und Gyde Jensen unterzeichnet.
In dem Schreiben wurde zudem die Blockade gemeinsamer Schlussfolgerungen und Maßnahmen der EU-Mitgliedsstaaten in Bezug auf Hongkong kritisiert. Im Rahmen dieser solle auch über eine Überarbeitung der Asyl-Vorgaben für Hongkong nachgedacht werden, so die Gruppe. Berichten zufolge blockiert Ungarn seit mehreren Wochen eine Schlussfolgerung im Rat der EU-Außenminister. Australien, Kanada und Großbritannien haben bereits Aufnahmekonzepte auf den Weg gebracht, die vor allem auch auf junge, gut ausgebildete Hongkonger:innen zielen. ari
Die Luftqualität in Chinas Städten hat sich im April staatlichen Stellen zufolge verbessert. In 339 erfassten chinesischen Städten habe der Anteil der Tage mit guter Luftqualität im April bei 92,5 Prozent gelegen, berichtetet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Angaben des Ministeriums für Ökologie und Umwelt am Mittwoch. Damit habe der Wert um 3,8 Prozentpunkte höher gelegen als im Vorjahr.
Demnach ging die durchschnittliche Feinstaubdichte (Partikelgröße PM2,5) im Vergleich zum Vorjahr um 15,2 Prozent auf 28 Mikrogramm pro Kubikmeter zurück. Die durchschnittliche PM10-Dichte sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,3 Prozent auf 55 Mikrogramm pro Kubikmeter. In der Region um die Großstädte Peking und Tianjin sowie dem angrenzenden Gebiet sei der Anteil der Tage mit guter Luftqualität im April um 4,4 Prozentpunkte auf 84,5 Prozent gestiegen. Der Durchschnitt der ersten vier Monate des Jahres in der Region lag demnach jedoch bei 83,8 Prozent. Die durchschnittliche PM2,5-Dichte fiel den offiziellen Angaben zufolge um 2,4 Prozent auf 41 Mikrogramm pro Kubikmeter. ari
Im Zuge des Brexits und der Corona-Pandemie hat sich China vor Deutschland als größten Importmarkt Großbritanniens geschoben. Insgesamt seien die Ausfuhren aus Deutschland nach Großbritannien im ersten Quartal dieses Jahres um 11,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von vor drei Jahren zurückgegangen, wie das britische Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Demnach beliefen sich die Warenlieferungen aus der Bundesrepublik im ersten Quartal auf rund 12,5 Milliarden Pfund (rund 14,4 Milliarden Euro). Im selben Zeitraum der drei Jahre stiegen dem Amt zufolge die Importe aus China um fast 66 Prozent. Im ersten Quartal betrugen die chinesischen Einfuhren rund 16,9 Milliarden Pfund (19,5 Milliarden Euro), was demnach gut 16 Prozent der gesamten britischen Warenimporte in diesem Zeitraum entspricht.
Vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres hatten sich die Ausfuhr von China nach Großbritannien beschleunigt, “wahrscheinlich aufgrund der relativ begrenzten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die chinesischen Exporte”, wie das Statistikamt erklärte. Hinzu sei eine steigende Nachfrage nach in China hergestellten Waren wie beispielsweise Elektronikartikeln gekommen. Auch die britischen Importe von Textilstoffen aus China sei gewachsen, was durch “die Nachfrage nach Gesichtsmasken und persönlicher Schutzausrüstung angekurbelt wurde”, so das Statistikamt. ari
Taiwan hat Peking erstmals direkt vorgeworfen, einen Liefervertrag mit dem Mainzer Biopharma-Hersteller Biontech über Covid-19-Impfstoffe blockiert zu haben. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen erklärte einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bei einem Treffen der Regierungspartei, dass die Bestellungen für die Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna “reibungslos” verliefen seien. “Was Deutschlands Biontech betrifft, waren wir kurz davor, den Vertrag mit dem deutschen Werk abzuschließen, aber aufgrund der Intervention Chinas gab es bisher keine Möglichkeit, ihn abzuschließen”, zitiert der Bericht die Präsidentin. Biontech lehnte es demnach ab, die Äußerungen Tsais zu kommentieren. Das Unternehmen betonte jedoch, dass eine weltweite Versorgung mit Impfstoff unterstützt werde.
Biontech befindet sich bei der Thematik zwischen den Stühlen. Denn im Dezember hatte das Unternehmen mit Fosun Pharma eine Liefervereinbarung geschlossen, die auch Macau, Hongkong und Taiwan umfasst. Damit wäre Fosun als Vertriebspartner für die Insel zuständig. Taiwans Präsidentin Tsai betonte nun dem Bericht zufolge aber, die Insel werde nur direkt von den ursprünglichen Herstellern kaufen oder mit ihnen über das globale Covax-Programm zur gemeinsamen Nutzung von Impfstoffen Käufe tätigen: “Nur durch Verhandlungen mit dem Originalhersteller können Sie die direkte Garantie und Verantwortung des Originalherstellers für Qualität und Sicherheit erhalten, um rechtliche und politische Risiken zu vermeiden.” Die Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten der Volksrepublik, Zhu Fenglian, sagte laut dem Bericht, Taiwans Regierung benutze Ausreden, um zu verhindern, dass Impfstoffe aus China nach Taiwan gelangten. ari
Das China-Geschäft ist bei Audi AG Chefsache: Als Markus Duesmann im April 2020 Vorstandsvorsitzender des Ingolstädter Autobauers wurde, übertrug ihm der Aufsichtsrat auch die Verantwortung für den größten Auslandsmarkt. Und hier hat der 52-jährige Audi-Chef einiges vor: Im März kündigte er eine Elektro-Offensive in China mit neuen E-Modellen an sowie den Bau einer neuen Fabrik für Premium-Elektroautos in Changchun. Bis 2024 sollen dort sechs vollelektrische Modelle produziert werden – in Partnerschaft mit dem deutsch-chinesischen Joint Venture FAW-Volkswagen.
“Wir möchten und werden in China im Markt für New Energy Vehicles sowie im Premiumsegment eine führende Rolle spielen”, sagt Duesmann. Bisher habe man in China fast sieben Millionen Fahrzeuge verkauft. Allein vergangenes Jahr waren es mehr als 700.000 Fahrzeuge, “das beste Ergebnis in der über 30-jährigen Geschichte von Audi in China”. Zwar dürfte in China der Verbrennungsmotor noch einige Jahre die entscheidende Rolle spielen, bis 2025 erwartet Audi bei den Elektroautos einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtmarkt. Dennoch sieht Markus Duesmann die Zukunft elektrisch: In China sei der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität in vollem Gange, auch wenn die EU derzeit mit dem Green Deal das Tempo vorgebe. “Diese Entwicklung wollen wir aktiv mitgestalten.”
Sein berufliches Leben widmete Markus Duesmann bisher vor allem der Welt der Verbrennungsmotoren: In Heek bei Münster geboren, studierte er Maschinenbau an der Fachhochschule Münster. 1992 begann er als Motorenkonstrukteur bei Mercedes-Benz in Stuttgart, drei Jahre später wechselte er zum Entwicklungsdienstleister FEV nach Aachen. 2004 wurde er Hauptabteilungsleiter für neue Dieselmotoren bei DaimlerChrysler in Stuttgart und bereits nach einem Jahr Entwicklungseiter für das Formel-1-Team von Mercedes-Benz. Von 2007 bis 2018 war er in verschiedenen leitenden Funktionen bei BMW, zuletzt leitete er als Vorstandsmitglied den Bereich Einkauf und Lieferantennetzwerk.
Als Technik-Fan zeigt sich Makus Duesmann nun begeistert davon, wie aufgeschlossen China für neue Technologien ist. Dieser Wille, Innovationen schnell umzusetzen, beeindrucke ihn genauso wie die große Lernbereitschaft und die Neugier der Menschen. Insbesondere bei der Digitalisierung lege das Land ein enormes Tempo vor. Das spüre Audi an den Ansprüchen der Kund:innen: Sie seien im Schnitt 20 Jahre jünger als in Deutschland und hätten eine hohe digitale Affinität. “Sie haben noch viel stärker den Anspruch, dass das eigene Auto den digitalen Lebensstil nahtlos fortsetzt.”
In China war Markus Duesmann zuletzt Anfang 2019. Die Metropolen Peking, Shanghai und Hongkong hätten ihn beeindruckt, genauso wie die atemberaubende Natur. Die Gegensätze in der Volksrepublik seien faszinierend: “Es ist extrem spannend zu beobachten, wie in China gerade eine jahrtausendealte Hochkultur auf die globale Moderne trifft und wie sich das Land entwickelt.”
Daher sei es aus Sicht von Audi wichtig, dass zwischen der EU und China der Gesprächsfaden nicht abreiße – selbst bei stark unterschiedlichen Ansichten und deutlicher Kritik. Markus Duesmann hofft, dass beide Seiten an den richtigen Stellen weiter konstruktiv zusammenarbeiten, insbesondere bei globalen Fragen wie dem Klima- und Gesundheitsschutz. Um Spannungen zu vermeiden oder aufzulösen, brauche es Multilateralismus, freien Handel und internationale Arbeitsteilung. Gleichzeitig benötige die EU eine gemeinsame Richtung im globalen Wettbewerb. Bei der Dekarbonisierung etwa habe Europa mit dem Green Deal das Potenzial, eine Vorreiterrolle einzunehmen. “Den europäischen Weg”, sagt Duesmann, “sollten wir selbstbewusst präsentieren.” Adrian Meyer
Peter Mohnen, CEO of Kuka, has been confirmed as Chairman of the Management Board until the summer of 2024. The Supervisory Board of Kuka Aktiengesellschaft has extended Mohnen’s contract ahead of schedule by three years. Mohnen wants to strengthen the digitalization and automation sectors and expand into new markets. This includes, in particular, significantly stronger sales growth in China. Mohnen has been Kuka’s Executive Board member for Controlling and Finance since 2012 and took over as CEO at the end of 2018.
Andreas Pabst, Chief Financial Officer at Kuka, is moving to Midea’s Robotics and Automation Division in July. Pabst started at Kuka in 2008 as Head of Consolidated Financial Statements. In 2018, he was appointed Chief Financial Officer; Peter Mohnen was his predecessor. The Midea Group has already been Kuka’s main shareholder since 2017. According to Kuka, there is not yet a successor for Pabst.
Die Provinz Jiangxi erlebt heftige Regenfälle. Diese Straße in der Nähe der Stadt Yongxiu wäre völlig überflutet – wenn die Ingenieure ihr nicht Schutzwände links und rechts verpasst hätten.
Deutschland ist bereits merklich vom Klimawandel betroffen. Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was China bevorsteht. Ein UN-Bericht warnt vor immer höheren Temperaturen auf dem Planeten, vor einer Ausdehnung der Wüsten und einem Anstieg der Meeresspiegel. Wir legen in unserer Analyse der Folgen für China ein besonderes Augenmerk auf die Wirtschaftszentren an der Küste. Guangzhou und Hongkong, Shanghai und Ningbo drohen Überschwemmungen. Nico Beckert beschreibt, was die Regierung dagegen tun will.
Die KP Chinas hat sich einst als Gruppe der rebellischsten Köpfe des Landes gegründet. Sie pflegt den Mythos dieser ersten Generation verfolgter Genossen und stellt sie der Jugend als Vorbild dar. Dabei hat die Partei vor nichts so viel Angst wie vor aufsässigen, trotzigen Charakteren, die womöglich eine Revolution anstreben. Heute sind es denn auch und vor allem angepasste Karrieretypen, die in die KP eintreten, schreibt Felix Lee im neuen Teil unserer Serie zum Jahrestag der Parteigründung. Sie ist zu einer Eliteorganisation geworden.
Was als Störung in der Lieferkette begann, ist inzwischen ein wahres Halbleiter-Drama. Autohersteller warten immer noch viel zu lange auf die nötigen Chips für ihre Produkte. Merics-Experte John Lee erklärt im Interview, warum die Industrie nicht besser vorbereitet war – und wie Deutschland seine Lieferketten robuster machen kann.
In einer neuen Prognose warnen die Vereinten Nationen (UN) eindringlich vor den Folgen des Klimawandels und des Temperaturanstiegs. Es sei möglich, dass in einem der kommenden fünf Jahre der Wert von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau erreicht werde. Eigentlich hatte die Staatengemeinschaft angepeilt, den Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken und idealerweise die 1,5 Grad-Marke zu erreichen. Dieses Ziel lässt sich nun kaum noch erreichen.
Die Vereinten Nationen warnen eindringlich vor den Folgen. “Höhere Temperaturen bedeuten größere Eisschmelze, höhere Meeresspiegel, mehr Hitzewellen, ebenso wie größere Folgen für Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, Umwelt und nachhaltige Entwicklung”, sagt der Generalsekretär der Weltwetterorganisation Petteri Taalas. Für China haben Temperaturrekorde und der steigende Meeresspiegel dramatische Folgen – denn Shanghai gilt als die am stärksten durch den steigenden Meeresspiegel gefährdete Stadt der Welt. Bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad sind gut 40 Prozent der Bevölkerung von den Fluten bedroht.
Auch die Metropolregion des Perlflussdeltas ist besonders gefährdet. Gleichzeitig dehnt sich die Wüste Gobi seit Jahren aus. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hatte Xi Jinping im September 2020 ambitionierte Klimaziele vorgestellt: China soll vor 2030 den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen und vor 2060 Kohlenstoff-Neutralität erreichen. Die neuen UN-Daten machen eine raschere Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase nötig, mahnt Taalas alle Länder an.
Der Meeresspiegel vor Chinas Küsten steigt sogar stärker an als im globalen Durchschnitt. Das zeigt ein neuer Bericht des Ministeriums für nationale Ressourcen. Im Jahr 2020 stand das Wasser 7,3 Zentimeter über dem Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2011. Für die kommenden 30 Jahre wird ein weiterer Anstieg von 5,5 bis zu 17 Zentimeter prognostiziert.
Was nach wenig klingt, hat jedoch schon heute massive Auswirkungen auf die Küstenregionen. Der Anstieg des Meeresspiegels macht Sturmfluten wahrscheinlicher und verstärkt diese. Zwischen 2005 und 2015 haben mehr als 200 Sturmfluten die Küste Chinas getroffen. Allein der Taifun Hagupit verursachte im August 2020 Schäden an der Infrastruktur und in der Landwirtschaft von rund elf Milliarden US-Dollar.
Ebenso trägt der Anstieg des Meeresspiegels zur Erosion der Küsten bei und droht Trinkwasserreservoire zu versalzen. Im letzten Jahr wurden im Perlflussdelta Notfallmaßnahmen ergriffen, um die Wasserversorgung der Region zu sichern. Die Kombination aus geringen Regenfällen und dem Eindringen von Meerwasser drohte zu einer Versalzung der Trinkwasserreservoire zu führen.
Klimaexpert:innen zufolge werden die Auswirkungen weiter zunehmen. Die Städte im Perlflussdelta, beispielsweise Shenzhen, Guangzhou, Dongguan, aber auch Tianjin und Shantou gelten als diejenigen urbanen Regionen, die weltweit am stärksten vom steigenden Meeresspiegel betroffen sein werden, sagen unterschiedliche Studien. In Shanghai sind bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad gut 40 Prozent der Bevölkerung vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Das macht die Metropole, gemessen an der Einwohnerzahl, zur am stärksten gefährdeten Stadt der Welt.
Insgesamt hat China weltweit die größte Bevölkerung, die in niedrigen Höhenlagen an der Küste lebt. Bis 2100 droht in China eine Landfläche dauerhaft von lokalem Hochwasser überflutet zu werden, auf der derzeit 43 Millionen Menschen leben, wie eine Studie von Klimawissenschaftlern der Organisation Climate Central zeigt. Extremwetterereignisse sind dabei noch gar nicht inbegriffen. Und viele der gefährdeten Städte sind wichtige Wirtschaftsstandorte: Shanghai ist das kommerzielle Zentrum Chinas und in den Städten des Perlflussdeltas haben sich zahlreiche Automobil-, Elektronik- und Petrochemie-Unternehmen angesiedelt, die enorm wichtig für globale Lieferketten sind.
Ursache des ansteigenden Meeresspiegels ist der Klimawandel. Der Temperaturanstieg wirkt sich auf zwei Arten aus: Schmelzende Gletscher tragen zu rund zwei Dritteln, die Ausdehnung des wärmer werdenden Wassers zu einem Drittel zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
In absoluten Zahlen gemessen ist die Volksrepublik mittlerweile der weltweit größte Kohlendioxid-Emittent. Fast 28 Prozent der jährlichen globalen Emissionen werden in China verursacht. Die USA liegen mit 14,5 Prozent mittlerweile deutlich dahinter. Die Volksrepublik trägt also maßgeblich zum Klimawandel und Anstieg des Meeresspiegels bei. Doch gleichzeitig trügen die Zahlen: Historisch betrachtet haben die USA (25 Prozent) und die EU (22 Prozent) einen höheren Anteil an den bisher vom Menschen verursachten CO2-Ausstoß als China mit einem Anteil von knapp 13 Prozent.
Verschärft wird das Problem des ansteigenden Meeresspiegels durch das Absinken vieler Städte an Chinas Küsten. Durch das Abpumpen großer Mengen Grundwassers wird der Untergrund quasi ausgehöhlt. Hinzu kommt das massive Gewicht der städtischen Infrastruktur – beispielsweise durch Hochhäuser – das zu einem Absinken des Landes führt. Etwa 30 Küstenstädte sind davon betroffen. In Shanghai versucht man dem Absinken durch das Wiederauffüllen von Grundwasserspeichern entgegenzuwirken. Doch der Erfolg solcher Maßnahmen ist gering: Im Jahr 2018 sank die Stadt im Durchschnitt noch immer um fünf Millimeter ab. Teilweise wirkt sich das Absinken auch auf Dämme aus, die vor Hochwasser schützen sollen.
Chinas Behörden sind sich der Problematik bewusst. Laut dem Ministerium für nationale Ressourcen muss das Land “seine Küsten schützen und sich an den ansteigenden Meeresspiegel anpassen”. Die am stärksten gefährdete Stadt Shanghai hat stark in Infrastruktur investiert und 520 Kilometer schützender Uferdämme gebaut. Ebenso wurden mechanische Schutzbarrieren gegen Hochwasser errichtet.
Schon im 13. Fünfjahresplan haben die Behörden das Problem des Küstenschutzes erkannt. 2017 erließ das Ministerium für nationale Ressourcen einen Plan zur Errichtung von Deichen. Darin hieß es, China habe bis ins Jahr 2015 schon 14.500 Kilometer an Deichen gebaut. Doch nur etwa 6200 Kilometer davon entsprechen ausreichend hohen Schutzstandards. Bis 2027 sollen die Deiche verbessert werden und weitere 500 Kilometer gebaut werden, “sodass die Sicherheit wichtiger Städte und wichtiger wirtschaftlicher Zentren, die durch Taifune und Sturmfluten ernsthaft bedroht sind, grundsätzlich gewährleistet werden kann”, so das Dokument. Auch im jüngst verabschiedeten 14. Fünfjahresplan wird das Thema des Küstenschutzes angesprochen und der Bau von Deichen soll “garantiert” werden. Allerdings stehen bisher keine Details fest.
Neben solchen konkreten Schutzbauten versuchen sich immer mehr Städte an den steigenden Meeresspiegel anzupassen und verfolgen das Konzept der Schwammstadt (“sponge city”). Durch den Umbau der Infrastruktur sollen Überschwemmungen kontrolliert und abgeschwächt werden. Die Städte sollen mehr Wasser “aufnehmen” können, damit gefährliche Wasseransammlungen wie Überflutungen mit starken Strömungen verhindert werden. Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise Wasser-absorbierender Asphalt und die Einrichtung von Grünflächen, aber auch künstliche Seen und neu angelegte Feuchtgebiete.
Allerdings sind diese “Schwammstädte” nur eine Anpassung an den Klimawandel. Und auch der Bau und die Wartung immer höherer Deiche und Schutzwälle ist laut Experten äußerst kostspielig. Jede heutige Maßnahme gegen den Klimawandel und den weiteren Anstieg des Meeresspiegels wird sich in Zukunft also auszahlen, weil Kosten für Anpassungs- und Schutzmaßnahmen verringert werden.
Der Regen soll ihnen angeblich gelegen gekommen sein. 13 Männer treffen sich am 31. Juli 1921 auf einem Ausflugsboot auf dem Nanhu, einem See rund 90 Kilometer südwestlich von Shanghai. Nach viertägiger Beratung mussten sie aus Furcht vor Polizeispitzeln ihre Sitzung in Shanghai unterbrechen. Angesichts des schlechten Wetters sind nur wenige andere Touristen auf dem See. Trotzdem verstummen die 13 Männer, sobald ein anderes Boot an ihnen vorbeifährt.
Sie sitzen an einem Tisch mit Fischgerichten und haben ein Mah-Jong-Spiel vor sich ausgebreitet. Doch nur zum Schein. Gespielt wird nicht. Stattdessen wird heftig diskutiert. Einer dieser 13 Männer ist ein junger hochgewachsener Geschichtslehrer in abgewetzter Kleidung aus der Provinz Jiangxi. Sein Name: Mao Zedong.
Diese Zusammenkunft auf dem Ausflugsboot am 31. Juli gilt als das Gründungstreffen der Kommunistischen Partei Chinas. Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum begeht die KP Chinas in diesem Jahr bereits am 1. Juli. Einen Monat lang wollen die Kader und Funktionäre im ganzen Land auf Empfängen, bei Vorträgen, Lesungen und Online-Veranstaltungen ihre Partei feiern. Doch statt wilde Revolutionäre in Arbeiter- und Bauernkluft dürften sich bei den Empfängen neben den Kadern vor allem karriereorientierte Managertypen in Anzug und Krawatte feierlich die Hände schütteln. Denn die Kommunistische Partei Chinas ist heute vor allem eins: eine Eliteorganisation der Reichen, Mächtigen und künftig Einflussreichen.
Das fängt schon mit dem Eintritt an. Mit fast 92 Millionen Mitgliedern ist Chinas KP zwar eine der größten Parteien der Welt. Doch wer glaubt, sie nehme jeden Interessierten auf, irrt. Im Gegenteil. Bewerber:innen müssen umfangreiche Aufnahmeverfahren durchlaufen. Und das Interesse ist groß: Von den jährlich durchschnittlich 20 Millionen Bewerbern schafft es nur etwa jeder Zehnte aufgenommen zu werden.
Traditionell war die KP eine Partei der Arbeiter und Bauern. Im modernen China ist dieser Anteil jedoch stetig gesunken. Der Anteil von Parteimitgliedern mit akademischem Abschluss macht inzwischen mehr als die Hälfte aus. Und die Partei ist gegen alle Trends jünger geworden. Ein wesentlicher Grund: Eine Mitgliedschaft ist verbunden mit Aufstiegsmöglichkeiten, und zwar nicht nur bei der Beamtenlaufbahn oder in großen Staatsunternehmen. Auch viele Top-Manager aus dem Privatsektor sind Mitglied der KP, darunter Alibaba-Gründer Jack Ma oder Huawei-Chef Ren Zhengfei.
Unternehmer, Prominente und wichtige Akademiker werden meist direkt gefragt, ob sie Mitglied werden wollen. Normalsterbliche hingegen kommen als Bewerber überhaupt nur infrage, wenn sie einen tadellosen Lebenslauf vorweisen können. Gute Schulnoten sind Voraussetzung, reichen aber nicht. Ehrenamtliches Engagement und ideologische Standfestigkeit sind ebenfalls gefragt.
Das Aufnahmeverfahren selbst besteht aus fünf Stufen. Nachdem der Bewerber in einem schriftlichen Antrag ausführlich begründet hat, warum er Mitglied werden will und eine lokale Parteizelle über eine Prüfung des Kandidaten entschieden hat, benennt sie zwei Mentoren, die ihn ein Jahr lang für den offiziellen Aufnahmeprozess vorbereitet. In dieser Zeit muss der Kandidat regelmäßig Betrachtungen über den Marxismus und den Leitlinien der KP verfassen und an einem dreitägigen Parteiseminar teilnehmen. Zeitgleich werden mindestens acht Kollegen, Nachbarn und Bekannte nach dem Kandidaten befragt.
Erst wenn der Kandidat sich dieser Prozedur unterzogen hat, darf er offiziell den Antrag auf Parteimitgliedschaft stellen, über den dann eine Kommission zu entscheiden hat. Selbst nachdem sie zugestimmt hat, gilt eine Probezeit von einem Jahr.
Wer schon als Schülerin oder Schüler der Kommunistischen Jugendliga beitreten will, wird in der Regel vom Schulrektor empfohlen. Und dieser empfiehlt maximal nur zwei oder drei seiner Schüler:innen im Jahr. Dann müssen sie ein ähnliches Prozedere durchlaufen wie Erwachsene beim Aufnahmeverfahren in die Partei.
Doch handelt es sich bei allen Neuzugängen um überzeugte Kommunisten? Nicht wirklich. Aus einer vom Berliner China-Institut Merics erstellten Analyse aus dem Jahre 2017 geht hervor, dass die meisten Mitglieder gar nicht aus Überzeugung, sondern aus Karrieregründen beigetreten sind. Gegenüber ideologischen Vorgaben der Parteizentrale zeigten sie sich gleichgültig. Viel wichtiger seien für sie die Beziehungsnetze, “die sich in Chinas Verwaltung und Wirtschaft für Parteimitglieder erschließen”. Die Partei – eine Kaderschmiede für die Elite.
Willy Lam, Politologe an der Chinese University of Hong Kong, sieht es denn auch wie folgt: Die Partei redet zwar viel von Kommunismus. Doch in Wahrheit geht es ihr ganz allein um die Einbindung der Elite und ihrem Machterhalt.
Für stabil hält er dieses System nicht. Ein Indiz: Selbst reiche Parteikader verlagern ihr Vermögen ins Ausland. Das ist sicherlich nicht der Kommunismus, den sich die 13 Gründungsmitglieder vor 100 Jahren auf dem Nanhu vorgestellt hatten.
Herr Lee, die Automobilindustrie klagt weltweit über Chipmangel. Wie dramatisch ist die Lage wirklich?
Der Automobilsektor ist sicherlich betroffen, da große Unternehmen wie Mercedes, Daimler, Ford, General Motors, Mazda und Nissan gezwungen waren, die Produktion zu reduzieren. Die Vorlaufzeit zwischen der Bestellung von Chips und den damit verbundenen Dienstleistungen, Ausrüstungen und Materialien zeigt sich in vielen Produktkategorien.
Ist die Autobranche überhaupt am schlimmsten betroffen?
Nach einer Schätzung sind die gesamten Ausgaben des globalen Automobilsektors für Halbleiter geringer als die, die Apple nur für die Herstellung von iPhones kauft. Zahlreiche Experten gehen jedoch davon aus, dass die Einschränkungen in diesem Jahr und möglicherweise bis 2022 bestehen bleiben. In diesen Produktkategorien gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Lieferanten und neue Kapazitäten aufzubauen erfordert Zeit.
Welche Rolle spielt China dabei?
Es gibt Anzeichen dafür, dass US-Exportkontrollen, die sich gegen chinesische Firmen richten, insbesondere etwa gegen den Chiphersteller SMIC, die Situation durch eine effektive Reduzierung der Fertigungskapazität verschärft haben. So mussten Kunden ihre Bestellungen auf andere Firmen umstellen. Die in den vergangenen Jahren eingeführten US-Exportkontrollen haben auch dazu geführt, dass neben Huawei auch andere chinesische Unternehmen, die derzeit nicht im Visier der US-Regierung stehen, besorgt über das Risiko sind, zum Ziel der Kampagne zu werden. Daher haben sie Chips gehortet und dadurch die Auslieferungsrückstände noch weiter erhöht.
Ist ein Ende dieses Mangels abzusehen?
Angesichts der Vorlaufzeiten für die Erweiterung der Produktionskapazität in Kombination mit Faktoren, die zu den Engpässen beigetragen haben – wie etwa extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Stürme – ist es unwahrscheinlich, dass sich die Situation in diesem Jahr spürbar verbessern wird. In Taiwan, wo sich ein Großteil der weltweiten Fertigungskapazitäten befindet, herrscht ein ernsthafter Mangel an Wasser und Strom, die beide in großen Mengen für die Halbleiterherstellung benötigt werden. Es wurde angekündigt, dass in den USA große neue Foundries gebaut werden sollen. Die Inbetriebnahme wird jedoch Jahre dauern und selbst dann nur einen geringen Anteil der globalen Kapazität ausmachen.
Die Pandemie ist nicht der alleinige Grund für den Mangel. War die Autoindustrie schlecht auf Störungen in der Lieferkette vorbereitet?
Die Hauptgründe für den Halbleitermangel sind die Konzentration der Lieferanten und lange Vorlaufzeiten für die Erweiterung der Produktionskapazität. Diese Faktoren können von den Autoherstellern nicht verlagert werden, obwohl eine umsichtigere Planung potenzieller Störungen einer derart fragilen Lieferkette ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten vielleicht verringert hätte.
China hat die Halbleiterproduktion zur Schlüsselindustrie erklärt und will hier autark werden. Ist das überhaupt möglich? Wenn ja, bis wann?
Das Erreichen einer vollständigen Selbstversorgung über die Halbleiter-Lieferkette wäre komplex und kostspielig. Daher ist es unwahrscheinlich, dass ein Land alleine das erreichen kann. Jede Gruppe von Nationen würde aber wieder dem bestehenden Netz von Partnern ähneln. Die von den chinesischen Behörden in den letzten Jahren angekündigten politischen Ziele und Maßnahmen legen nahe, dass sie diese grundlegende Tatsache anerkennen und realistischere Ziele im Hinblick auf die Verbesserung der Fähigkeiten chinesischer Unternehmen entlang bestimmter Abschnitte der Wertschöpfungskette anstreben.
Welchen Zeitrahmen halten Sie für realistisch?
Es ist unwahrscheinlich, dass China in zehn Jahren in irgendeinem Abschnitt der Halbleiter-Lieferkette eine globale Dominanz oder in den meisten Produkt- und Dienstleistungskategorien gar eine Autarkie erreichen wird, unabhängig von den Zielen, die unter “Made in China 2025” angekündigt wurden. Im Vergleich zu dem Zustand vor einem Jahrzehnt sind die Aussichten für die chinesische Industrie insgesamt jedoch besser geworden, die Lücke zu ausländischen Branchenführern spürbar zu schließen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neue Materialien und Techniken China Leapfrog-Chancen eröffnen.
Wie gut sind die Europäer aufgestellt?
Die gesamte Europäische Union hat Stärken in bestimmten Abschnitten der globalen Wertschöpfungskette, in anderen jedoch auch große Mängel. Angesichts der strukturellen Faktoren, die die globale Wertschöpfungskette bis heute geprägt haben, ist es unwahrscheinlich, dass die EU diese Mängel allein durch europäische Ressourcen beheben kann, selbst bei reibungsloser Zusammenarbeit innerhalb der EU und mithilfe von großen Geldsummen. Europäische Entscheidungsträger wären gut beraten, eine langfristige Zusammenarbeit mit ausländischen Führungskräften in bestimmten Bereichen der Wertschöpfungskette anzustreben und gleichzeitig die europäischen Stärken in anderen Bereichen zu nutzen.
John Lee, Senior Analyst am Mercator Institute for China Studies (Merics) koordiniert die Arbeit der Forschungsgruppe zu Chinas Nutzung von digitalen Technologien. Gemeinsam mit Stiftung Neue Verantwortung (SNV) forschen beide Institute, unterstützt durch das Auswärtige Amt, an der Produktionsstruktur der chinesischen Halbleiterbranche, deren Stärken und Schwächen sowie Wechselwirkungen mit europäischen und anderen ausländischen Technologieanbietern.
Der neugewählte Präsident der tibetischen Exilregierung (Sikyong), Penpa Tsering, will im Laufe seiner Amtszeit die chinesische Staatsführung zur Wiederaufnahme der Autonomie-Gespräche bewegen. Tsering sagte gegenüber China.Table: “Die chinesische Regierung glaubt, sie hätte viel Zeit, während Tibet von immer mehr Han-Chinesen bevölkert wird. Das kommt einem kulturellen Genozid gleich.” Am heutigen Donnerstag tritt Tsering sein Amt als Sikyong für die Dauer der Wahlperiode von fünf Jahren an.
Auch das Alter des Dalai Lama spiele eine entscheidende Rolle, so Tsering. Er hofft auf eine einvernehmliche Lösung mit China, solange der inzwischen 86 Jahre alte Dalai Lama noch am Leben ist. Andernfalls fürchten führende Köpfe der tibetischen Exilgemeinde einen neuerlichen Ausbruch von Gewalt und eine harte Niederschlagung durch chinesische Sicherheitskräfte. Peking beschuldigt den Dalai Lama, als treibende Kraft den Aufstand in Tibet und angrenzenden Siedlungsgebieten im März 2008 orchestriert zu haben. Zum Zeichen des Protests hatten damals zahlreiche Tibeter am 49. Jahrestag des Aufstandes von 1959, in dessen Verlauf der Dalai Lama ins Exil gegangen war, zunächst friedlich demonstriert. Als die Sicherheitskräfte in den folgenden Tagen gewaltsam jede Form des Protestes unterbinden wollten und vor allem junge Tibeter begannen, die Unabhängigkeit Tibets zu verlangen, eskalierte die Situation.
Die Unruhen forderten zahlreiche Todesopfer aufseiten der Demonstranten. Die Exilregierung spricht von über 200, die chinesische Regierung von 23. Begleitet waren die Krawalle zudem von tödlichen Auseinandersetzungen unter der Zivilbevölkerung zwischen Tibetern und Han-Chinesen sowie muslimischen Hui. Die Tibeter klagen seitdem über eine massive Zunahme von Überwachung, Festnahmen und Folter. Die chinesische Regierung lehnt eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle als Einmischung in innere Angelegenheiten der Volksrepublik kategorisch ab.
Die Fortsetzung von Autonomiegesprächen wird seit 2010 von chinesischer Seite abgelehnt. Im Jahr darauf gab der Dalai Lama seine Rolle als politischer Führer der Tibeter auf. Laut Artikel 1 der Exil-Charter ist er aber als Sprecher aller Tibeter weiterhin anerkannt. Sein Einfluss auf die Tibeter innerhalb des Staatsgebiets der Volksrepublik China sei von fundamentaler Bedeutung, heißt es. “Besonders wenn es darum geht, gewaltlos für Autonomie zu kämpfen, ist Seine Heiligkeit unersetzbar. Er ist der Einzige, der diesen Einfluss ausüben kann. Sollte er uns vorzeitig verlassen, wird es schwierig. Die kommenden fünf bis zehn Jahre werden entscheidend sein”, so Tsering.
Mitte April hatte sich Tsering im entscheidenden Wahlgang durchgesetzt. Der 55-Jährige tritt die Nachfolge von Lobsang Sangay an, der seit 2011 die Geschicke der Exilregierung gelenkt hatte. Insgesamt waren rund 80.000 Exil-Tibeter in 30 Ländern aufgerufen, den neuen Sikyong zu wählen. Von 2008 und 2016 war Tsering bereits Sprecher des tibetischen Exil-Parlaments, dessen Besetzung ebenfalls neu gewählt wurde und am 30. Mai seine Arbeit aufnimmt. Im Gespräch mit China.Table kündigt Tsering an, von den sieben Ministerposten im Kabinett der Exilregierung drei mit Frauen besetzen zu wollen – so viele wie nie zuvor. grz
Eine Gruppe Politiker:innen des Europaparlaments und nationaler Parlamente hat die Aufnahme von Menschen aus Hongkong in Europa über ein sogenanntes “Lifeboat Scheme” (einen “Rettungsbootmechanismus”) gefordert. Angesichts der politischen Zustände müsse die EU den Hongkongern eine einfache und direkte Möglichkeit geben, eine temporäre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in der Europäischen Union zu erhalten, schrieben die Politiker:innen in einem offenen Brief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel am Mittwoch. Der Brief war unter anderem von den deutschen Europa-Politikern Reinhard Bütikofer und Engin Eroglu sowie den Bundestagsabgeordneten Margarete Bause und Gyde Jensen unterzeichnet.
In dem Schreiben wurde zudem die Blockade gemeinsamer Schlussfolgerungen und Maßnahmen der EU-Mitgliedsstaaten in Bezug auf Hongkong kritisiert. Im Rahmen dieser solle auch über eine Überarbeitung der Asyl-Vorgaben für Hongkong nachgedacht werden, so die Gruppe. Berichten zufolge blockiert Ungarn seit mehreren Wochen eine Schlussfolgerung im Rat der EU-Außenminister. Australien, Kanada und Großbritannien haben bereits Aufnahmekonzepte auf den Weg gebracht, die vor allem auch auf junge, gut ausgebildete Hongkonger:innen zielen. ari
Die Luftqualität in Chinas Städten hat sich im April staatlichen Stellen zufolge verbessert. In 339 erfassten chinesischen Städten habe der Anteil der Tage mit guter Luftqualität im April bei 92,5 Prozent gelegen, berichtetet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Angaben des Ministeriums für Ökologie und Umwelt am Mittwoch. Damit habe der Wert um 3,8 Prozentpunkte höher gelegen als im Vorjahr.
Demnach ging die durchschnittliche Feinstaubdichte (Partikelgröße PM2,5) im Vergleich zum Vorjahr um 15,2 Prozent auf 28 Mikrogramm pro Kubikmeter zurück. Die durchschnittliche PM10-Dichte sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,3 Prozent auf 55 Mikrogramm pro Kubikmeter. In der Region um die Großstädte Peking und Tianjin sowie dem angrenzenden Gebiet sei der Anteil der Tage mit guter Luftqualität im April um 4,4 Prozentpunkte auf 84,5 Prozent gestiegen. Der Durchschnitt der ersten vier Monate des Jahres in der Region lag demnach jedoch bei 83,8 Prozent. Die durchschnittliche PM2,5-Dichte fiel den offiziellen Angaben zufolge um 2,4 Prozent auf 41 Mikrogramm pro Kubikmeter. ari
Im Zuge des Brexits und der Corona-Pandemie hat sich China vor Deutschland als größten Importmarkt Großbritanniens geschoben. Insgesamt seien die Ausfuhren aus Deutschland nach Großbritannien im ersten Quartal dieses Jahres um 11,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von vor drei Jahren zurückgegangen, wie das britische Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Demnach beliefen sich die Warenlieferungen aus der Bundesrepublik im ersten Quartal auf rund 12,5 Milliarden Pfund (rund 14,4 Milliarden Euro). Im selben Zeitraum der drei Jahre stiegen dem Amt zufolge die Importe aus China um fast 66 Prozent. Im ersten Quartal betrugen die chinesischen Einfuhren rund 16,9 Milliarden Pfund (19,5 Milliarden Euro), was demnach gut 16 Prozent der gesamten britischen Warenimporte in diesem Zeitraum entspricht.
Vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres hatten sich die Ausfuhr von China nach Großbritannien beschleunigt, “wahrscheinlich aufgrund der relativ begrenzten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die chinesischen Exporte”, wie das Statistikamt erklärte. Hinzu sei eine steigende Nachfrage nach in China hergestellten Waren wie beispielsweise Elektronikartikeln gekommen. Auch die britischen Importe von Textilstoffen aus China sei gewachsen, was durch “die Nachfrage nach Gesichtsmasken und persönlicher Schutzausrüstung angekurbelt wurde”, so das Statistikamt. ari
Taiwan hat Peking erstmals direkt vorgeworfen, einen Liefervertrag mit dem Mainzer Biopharma-Hersteller Biontech über Covid-19-Impfstoffe blockiert zu haben. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen erklärte einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bei einem Treffen der Regierungspartei, dass die Bestellungen für die Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna “reibungslos” verliefen seien. “Was Deutschlands Biontech betrifft, waren wir kurz davor, den Vertrag mit dem deutschen Werk abzuschließen, aber aufgrund der Intervention Chinas gab es bisher keine Möglichkeit, ihn abzuschließen”, zitiert der Bericht die Präsidentin. Biontech lehnte es demnach ab, die Äußerungen Tsais zu kommentieren. Das Unternehmen betonte jedoch, dass eine weltweite Versorgung mit Impfstoff unterstützt werde.
Biontech befindet sich bei der Thematik zwischen den Stühlen. Denn im Dezember hatte das Unternehmen mit Fosun Pharma eine Liefervereinbarung geschlossen, die auch Macau, Hongkong und Taiwan umfasst. Damit wäre Fosun als Vertriebspartner für die Insel zuständig. Taiwans Präsidentin Tsai betonte nun dem Bericht zufolge aber, die Insel werde nur direkt von den ursprünglichen Herstellern kaufen oder mit ihnen über das globale Covax-Programm zur gemeinsamen Nutzung von Impfstoffen Käufe tätigen: “Nur durch Verhandlungen mit dem Originalhersteller können Sie die direkte Garantie und Verantwortung des Originalherstellers für Qualität und Sicherheit erhalten, um rechtliche und politische Risiken zu vermeiden.” Die Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten der Volksrepublik, Zhu Fenglian, sagte laut dem Bericht, Taiwans Regierung benutze Ausreden, um zu verhindern, dass Impfstoffe aus China nach Taiwan gelangten. ari
Das China-Geschäft ist bei Audi AG Chefsache: Als Markus Duesmann im April 2020 Vorstandsvorsitzender des Ingolstädter Autobauers wurde, übertrug ihm der Aufsichtsrat auch die Verantwortung für den größten Auslandsmarkt. Und hier hat der 52-jährige Audi-Chef einiges vor: Im März kündigte er eine Elektro-Offensive in China mit neuen E-Modellen an sowie den Bau einer neuen Fabrik für Premium-Elektroautos in Changchun. Bis 2024 sollen dort sechs vollelektrische Modelle produziert werden – in Partnerschaft mit dem deutsch-chinesischen Joint Venture FAW-Volkswagen.
“Wir möchten und werden in China im Markt für New Energy Vehicles sowie im Premiumsegment eine führende Rolle spielen”, sagt Duesmann. Bisher habe man in China fast sieben Millionen Fahrzeuge verkauft. Allein vergangenes Jahr waren es mehr als 700.000 Fahrzeuge, “das beste Ergebnis in der über 30-jährigen Geschichte von Audi in China”. Zwar dürfte in China der Verbrennungsmotor noch einige Jahre die entscheidende Rolle spielen, bis 2025 erwartet Audi bei den Elektroautos einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtmarkt. Dennoch sieht Markus Duesmann die Zukunft elektrisch: In China sei der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität in vollem Gange, auch wenn die EU derzeit mit dem Green Deal das Tempo vorgebe. “Diese Entwicklung wollen wir aktiv mitgestalten.”
Sein berufliches Leben widmete Markus Duesmann bisher vor allem der Welt der Verbrennungsmotoren: In Heek bei Münster geboren, studierte er Maschinenbau an der Fachhochschule Münster. 1992 begann er als Motorenkonstrukteur bei Mercedes-Benz in Stuttgart, drei Jahre später wechselte er zum Entwicklungsdienstleister FEV nach Aachen. 2004 wurde er Hauptabteilungsleiter für neue Dieselmotoren bei DaimlerChrysler in Stuttgart und bereits nach einem Jahr Entwicklungseiter für das Formel-1-Team von Mercedes-Benz. Von 2007 bis 2018 war er in verschiedenen leitenden Funktionen bei BMW, zuletzt leitete er als Vorstandsmitglied den Bereich Einkauf und Lieferantennetzwerk.
Als Technik-Fan zeigt sich Makus Duesmann nun begeistert davon, wie aufgeschlossen China für neue Technologien ist. Dieser Wille, Innovationen schnell umzusetzen, beeindrucke ihn genauso wie die große Lernbereitschaft und die Neugier der Menschen. Insbesondere bei der Digitalisierung lege das Land ein enormes Tempo vor. Das spüre Audi an den Ansprüchen der Kund:innen: Sie seien im Schnitt 20 Jahre jünger als in Deutschland und hätten eine hohe digitale Affinität. “Sie haben noch viel stärker den Anspruch, dass das eigene Auto den digitalen Lebensstil nahtlos fortsetzt.”
In China war Markus Duesmann zuletzt Anfang 2019. Die Metropolen Peking, Shanghai und Hongkong hätten ihn beeindruckt, genauso wie die atemberaubende Natur. Die Gegensätze in der Volksrepublik seien faszinierend: “Es ist extrem spannend zu beobachten, wie in China gerade eine jahrtausendealte Hochkultur auf die globale Moderne trifft und wie sich das Land entwickelt.”
Daher sei es aus Sicht von Audi wichtig, dass zwischen der EU und China der Gesprächsfaden nicht abreiße – selbst bei stark unterschiedlichen Ansichten und deutlicher Kritik. Markus Duesmann hofft, dass beide Seiten an den richtigen Stellen weiter konstruktiv zusammenarbeiten, insbesondere bei globalen Fragen wie dem Klima- und Gesundheitsschutz. Um Spannungen zu vermeiden oder aufzulösen, brauche es Multilateralismus, freien Handel und internationale Arbeitsteilung. Gleichzeitig benötige die EU eine gemeinsame Richtung im globalen Wettbewerb. Bei der Dekarbonisierung etwa habe Europa mit dem Green Deal das Potenzial, eine Vorreiterrolle einzunehmen. “Den europäischen Weg”, sagt Duesmann, “sollten wir selbstbewusst präsentieren.” Adrian Meyer
Peter Mohnen, CEO of Kuka, has been confirmed as Chairman of the Management Board until the summer of 2024. The Supervisory Board of Kuka Aktiengesellschaft has extended Mohnen’s contract ahead of schedule by three years. Mohnen wants to strengthen the digitalization and automation sectors and expand into new markets. This includes, in particular, significantly stronger sales growth in China. Mohnen has been Kuka’s Executive Board member for Controlling and Finance since 2012 and took over as CEO at the end of 2018.
Andreas Pabst, Chief Financial Officer at Kuka, is moving to Midea’s Robotics and Automation Division in July. Pabst started at Kuka in 2008 as Head of Consolidated Financial Statements. In 2018, he was appointed Chief Financial Officer; Peter Mohnen was his predecessor. The Midea Group has already been Kuka’s main shareholder since 2017. According to Kuka, there is not yet a successor for Pabst.
Die Provinz Jiangxi erlebt heftige Regenfälle. Diese Straße in der Nähe der Stadt Yongxiu wäre völlig überflutet – wenn die Ingenieure ihr nicht Schutzwände links und rechts verpasst hätten.