- China.Table Exklusiv: CGTN droht TV-Sendestopp in Deutschland
- Termine der kommenden Woche
- Wenn Xi und Biden telefonieren: Neuer Ton, alte Konflikte
- „996“ oder Acht-Stunden-Tag: Kampf um Arbeitszeit
- Seltene Erden: China reguliert den Markt neu – zu Lasten der EU
- State Grid beklagt Ausschreibungsausschluss in Griechenland
- Minxin Pei: Xi sollte auf Biden zugehen
- Im Portrait: Huang Kunming, der Propagandachef der KP China
- New York, Sidney und London grüßen China zum Neujahrsfest
Sendeschluss für Chinas Staatssender CGTN auch in Deutschland: Die Landesmedienanstalten, schreibt Marcel Grzanna, haben eine Lizenz-Prüfung eingeleitet, Vodafone hat den Sender vorsorglich schon vom Draht genommen. Nach dem Aus in Großbritannien droht CGTN, schlimmstenfalls in der gesamten EU nicht mehr senden zu können.
Ganze zwei Stunden haben die beiden mächtigsten Männer der Welt telefoniert. Das ist lang! Christiane Kühl analysiert die Briefings, die Peking und Washington nach dem Call veröffentlichten. Biden lässt keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Gesprächs: „They’re going to, if we don’t get moving, they are going to eat our lunch“.
Neun-Neun-Sechs ist in China das Synonym für Ausbeutung – und zwar gnadenlose. Kein Geringerer als Alibaba-Gründer Jack Ma lobte das Arbeitszeitmodell einst als „Segen“ im Kampf gegen „Faulenzer“. Von Neun Uhr morgens bis Neun Uhr abends an sechs Tagen in der Woche. Nun sind solch kapitalistische Auswüchse keineswegs Privilegien des kommunistischen China (Was allein ein Antagonismus ist). Auch im demokratischen Westen kennt man die Kultur der permanenten Überlastung, die nicht selten Hand in Hand mit einer Kultur der Selbstausbeutung geht. Jörn Petring und Gregor Koppenburg sind der gesellschaftlichen Debatte um Arbeitszeiten in einem Land auf der Spur, in dem das Gesetz den Acht-Stunden-Tag vorschreibt.
Wie schafft man es, zu den 25 mächtigsten Kommunisten unter Xi Jinping und zu dessen Propagandachef zu werden? Jonas Borchers zeichnet die Karriere von Huang Kunming nach. Newsletter-Kollege Gabor Steingart würde Ihnen Borchers Portrait mit dem „Prädikat: lesenswert!“ empfehlen und ich schließe mich dem gern an. Gabors Crew, mit dem Pioneer-Redaktionsschiff aktuell im Berliner Eis festgefroren, wünscht das Table.Team: Baldiges Tauwetter und allseits eine Hand breit Wasser unter dem Kiel.
Antje Sirleschtov

Presseschau
Analyse
CGTN droht TV-Sendestopp in Deutschland
Marcel Grzanna
Der internationale chinesische Fernsehsender Chinese Global Television Network (CGTN) könnte nach seinem Lizenzentzug in Großbritannien auch von deutschen TV-Bildschirmen verschwinden. Die Landesmedienanstalten haben die deutschen Netzbetreiber nach Informationen von China.Table dazu aufgefordert, ihre vertraglichen Beziehungen zu CGTN zu überprüfen. Der Sender muss jetzt gegenüber seinen Vertragspartnern nachweisen, dass er nach der britischen Entscheidung weiterhin über eine gültige Sendelizenz für die Europäische Union (EU) verfügt, um in Deutschland empfangbar zu bleiben. Geschieht das nicht, droht dem englischsprachigen Programm hierzulande das Fernseh-Aus.
CGTN wird unter anderem über den Kabelnetzbetreiber Vodafone ins deutsche Netz eingespeist. Auch der Satelliten-Anbieter Eutelsat führt CGTN in seiner Senderliste. Vodafone hat das Programm aktuell allerdings ausgesetzt und verweist per Standbild auf „technische Störungen“. „Zurzeit befinden wir uns aufgrund des Lizenzentzugs im Austausch mit den Landesmedienanstalten und dem Sender, um die rechtliche Situation zu klären. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, die Ausstrahlung der Programminhalte vorerst zu pausieren und hoffen, dass wir die Übertragung bald wieder fortsetzen können„, teilt Vodafone mit.
Dem Vernehmen nach argumentiert CGTN, dass der Lizenzentzug durch die britische Medienaufsicht Ofcom lediglich für den britischen Markt gelte und die Sendeerlaubnis in den Ländern der EU davon nicht berührt sei. Grundsätzlich gilt, dass ein Sender aus Drittstaaten eine Lizenz nur aus einem einzigen EU-Land benötigt, die dann für alle Mitgliedsstaaten Geltung hat. Das internationale Fernsehabkommen stellt sicher, dass eine Lizenz in Großbritannien auch nach dem Brexit für den EU-Markt vorläufig Bestand hat.
- CGTN
- KP China
- Medien
- Menschenrechte
- Xinjiang
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen