Table.Briefing: China

Chips für Autos + Reiseboom + Reifenhäuser

  • Chip-Allianz für die Autoindustrie
  • Reisebranche sieht im Mai rasante Erholung
  • EU will Rüge zu Hongkong auch ohne Ungarn
  • Reifenhäuser plant Expansion
  • Flughafen Budapest wird Teil der “Luft-Seidenstraße”
  • Trennungslinie auf Mount Everest gegen Corona
  • Shang-Jin Wei: Wie wird der digitale Renminbi China verändern?
Liebe Leserin, lieber Leser,

ohne Chips geht in modernen Autos nichts mehr. Doch die kleinen Bauteile aus Silizium sind im Moment aus verschiedenen Gründen knapp. Das macht Manager in Deutschland wie in China nervös. Die Planer in Peking schmieden deshalb eine chinesische Halbleiter-Allianz von rund 70 Firmen. Sie sollen die gesamte Chip-Lieferkette abdecken und so bis 2025 rund 70 Prozent der Halbleiter für den eigenen Markt herstellen, berichtet Christiane Kühl. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet damit, dass China schon in fünf Jahren zum globalen Marktführer aufsteigen wird.

Doch nicht nur bei der Chip-Produktion legt China ein hohes Tempo an den Tag. Frank Sieren zeigt anhand der fünf Maifeiertage, wie schnell sich China von der Corona-Krise erholt hat: Schon jetzt reisen die Chinesen mehr als vor dem Beginn der Pandemie. So besuchten 85.000 Menschen die ehemalige Residenz von Mao Zedong in Shaoshan – an einem einzigen Tag. Peking fördert diesen “Roten Tourismus” nach Kräften. Hier verbindet sich ideologische Erziehung mit schnödem Gewinnstreben – und das passt bestens zu Chinas neuer Wirtschaftsstrategie.

Von der neuen Lust am Reisen könnte auch der deutsche Schiffbau profitieren, der schwer unter den Folgen der Corona-Krise leidet. Doch der Weg in die Erholung macht zunächst einen Balanceakt nötig: Die Branche will einerseits will die Konkurrenz aus China mit einer gezielten Strategie abwehren, andererseits die Chancen dieser Boom-Branche nutzen.

Es bleibt noch die kuriose Meldung, dass China auf dem Mount Everest eine Corona-Trennlinie einführen wolle. So löblich der Gesundheitsschutz ist, so schwierig dürfte jedoch auf dem schmalen Gipfel das Einhalten von 1,5 Meter Mindestabstand sein. Ob die Bergsteiger unter ihrer Sauerstoffmaske nun auch FFP2-Masken tragen müssen, blieb zunächst offen. Zumindest das regelmäßige Lüften sollte dort oben kein Problem darstellen.

Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht

Ihr
Michael Radunski
Bild von Michael  Radunski

Presseschau

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Analyse

Chip-Allianz für die Autoindustrie

Chips scheinen derzeit das wichtigste Bauteil jedes Autos zu sein. Seit die Fahrzeuge voller Elektronik sind – digitale Tachos, Einparkhilfen oder, ganz banal, automatische Fensterheber – benötigt jedes von ihnen Dutzende Chips. Aber die kleinen Halbleiter-Bauteile sind im Moment aus verschiedenen Gründen ziemlich knapp. Rund 80 Chips stecken in einem normalen Auto, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Gründer des Center Automotive Research in Duisburg, im Gespräch mit China.Table. “In Premium-Modellen sind es eher 100.”

Weil Chips fehlen, stehen immer wieder die Produktionsstätten still – auch in China. Der Technologie-Konflikt der Volksrepublik mit den USA verschärft noch die Nachschub-Probleme für Halbleiter und Komponenten. Beide Probleme will Peking lösen, indem es eine eigene schlagkräftige Chip-Industrie ohne Bauteile aus dem Ausland aufbaut – wie immer im Rekordtempo. Ziel der Wirtschaftsplaner in Peking: bis 2025 rund 70 Prozent der Halbleiter für den eigenen Markt aus heimischer Produktion zu beziehen. Heute sind es laut einer Studie der US-Denkfabrik Rhodium Group bisher nur 16 Prozent. Doch es fließt bereits viel Geld. Allein 2020 hat Peking die Halbleiter-Konzerne mit umgerechnet mindestens 35 Milliarden US-Dollar unterstützt – 400 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch wurden Steuererleichterungen für Chipfirmen beschlossen, die zunächst bis 2030 gelten. Präsident Xi Jinping will eine technologische Selbstversorgung, auch um nicht mehr anfällig für Sanktionen zu sein.

Chip-Allianz für die Automobilindustrie

Speziell für den Autosektor entstand schon im September 2020 eine erste chinesische Chip-Allianz, die rund 70 Firmen der komplexen Halbleiter-Lieferkette für eine heimische Produktion vernetzt – einschließlich Forschungseinrichtungen. Aufgehängt ist diese Allianz beim China New Energy Vehicle Technology Innovation Center des Forschungsministeriums. Auch das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie ist involviert. Sonst ist bisher wenig über die China Automotive Chip Innovation Alliance bekannt, außer dass sie nach Angaben von Staatsmedien gerade eine Broschüre mit Informationen über alle Beteiligten und andere Hersteller der Branche herausgegeben hat. Sie soll Firmen beim Aufbau von Lieferbeziehungen die Kontaktaufnahme untereinander erleichtern. Das klingt erstmal wenig aufregend. Trotzdem könnte diese Gruppe der Beginn eines langsam entstehenden Chip-Ökosystems in China sein.

So gab der chinesische Automobilhersteller SAIC Motor kürzlich bekannt, gemeinsam mit dem Tech-Unternehmen Horizon Robotics in den Bereich der Auto-Chips einzusteigen. Auch der taiwanische Elektronikkonzern Foxconn teilte mit, er sei in Gesprächen mit Chip-Gießereien (Foundries) über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Chip-Herstellung für Elektrofahrzeuge. Das ist ein Segment, in das Foxconn gerade groß einsteigt. Die renommierte Tsinghua-Universität richtete im April einem Bericht des Magazins Caixin zufolge eine Schule für integrierte Schaltkreise ein, um “Durchbrüche in der Chip-Technologie” zu erreichen und Mikrochip-Spezialisten auszubilden. Fachleute sind in China knapp, auch wenn es an der Tsinghua schon seit 1956 einen Abschluss in Halbleiter-Wissenschaften gibt. Es tut sich also Einiges.

Viele Experten bleiben trotzdem skeptisch. Die Verteilung der Fördermittel sei nicht effizient, da örtliche Funktionäre sich mit der Branche nicht auskennen – und daher die Verwendung der Mittel durch die Empfänger nicht sinnvoll überwachen können, schreibt etwa die Rhodium Group.

Autoexperte Dudenhöffer ist deutlich optimistischer. “Meine Prognose ist, dass China in etwa fünf Jahren Weltmarktführer bei Halbleitern wird.” Wenn Xi Jinping sich ein Ziel setze, dann fließe Geld, und es werde ein gezieltes Programm umgesetzt. Chinesische Chip-Firmen seien den USA oder Taiwan nur zwei bis drei Jahre hinterher, so Dudenhöffer – “und chinesische Firmen lernen sehr schnell“.

Entscheidendes Manko: Bislang können Chinas Firmen die kleinsten Hightech-Chips mit einer Strukturbreite von nur wenigen Nanometern nicht herstellen. Vorreiter ist auch technologisch der Weltmarktführer TSMC aus Taiwan. Beim Aufbau der heimischen Chip-Industrie gehe es Peking aber nicht notwendigerweise nur um lokale Firmen, sondern vor allem um eine lokale Fertigung im Land, glaubt Dudenhöffer – egal durch wen. So will etwa TSMC umgerechnet 2,3 Milliarden Euro in Nanjing investieren, um ab 2023 an dem bestehenden Standort die Chipproduktion für den Automobilsektor auszuweiten. Die geplanten 28-Nanometer-Chips sind zwar recht groß, werden im Automobilsektor aber stark nachgefragt. Auch Chinas führender Chip-Hersteller SMIC will gemeinsam mit der Lokalregierung der Tech-Metropole Shenzhen solche 28-nm-Chips produzieren. SMIC steht auf der Schwarzen Liste der USA, konnte aber kürzlich Hightech-Lithografie-Systeme zur Chip-Herstellung des holländischen Herstellers ASML einkaufen. Dies sehen Analysten als Lockerung der US-Sanktionen an.

Gemischte Gefühle bei deutschen Autobauern erwartet

Deutsche Autobauer würden einen chinesischen Chip-Boom wohl mit gemischten Gefühlen sehen, glaubt Dudenhöffer. “Bei chinesischen Chips gibt es immer die Befürchtung, dass die so programmiert sind, dass sie Daten weitergeben können”. Autohersteller werden bei der Auswahl deshalb sicher vorsichtig sein, meint Dudenhöffer. Denkbar sei es, dass bis zu einem gewissen Grad die China-Chips nur in Autos für den chinesischen Markt eingebaut werden. Beim Autonomen Fahren sei diese Trennung sogar zwingend, da sich die Systeme in China und Europa unterscheiden. China setze voll auf Vernetzung (vehicle-to-X/V2X) etwa mit Verkehrszeichen, während selbstfahrende Autos in Deutschland weitgehend unabhängig von spezieller Infrastruktur agieren werden, erklärt Dudenhöffer. “Aber generell wird man nicht darum herumkommen, auch chinesische Chips einzubauen.”

In den vergangenen Monaten häuften sich Berichte – von Volkswagen bis zum Elektro-Startup Nio – über Produktionsunterbrechungen. Etwa 100.000 Fahrzeuge konnten im vergangenen Geschäftsjahr wegen Lieferengpässen bei Chips nicht gebaut werden, sagte VW-Konzernchef Herbert Diess Ende März bei der virtuellen Bilanzpressekonferenz. Und erst vergangene Woche meldeten BMW, Honda Motor und Ford Motor weiter wachsende Probleme mit der Chipknappheit.

Zugleich befindet sich laut Dudenhöffer die Haltung gegenüber Elektronik-Systemen in den Autos derzeit im Umbruch: Die Zukunft bringe Zentralcomputer, anstatt wie bisher lauter getrennte Funktionen mit einzelnen Chips umzusetzen. Das neue System stellt wieder neue Anforderungen an die benötigten Halbleiterelemente. Beobachter erwarten zudem, dass die Knappheit erst noch schlimmer werde, bevor es frühestens Ende 2021 wieder bergauf gehe. Kein Szenario, in dem man viel Wahlfreiheit hat.

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Reisebranche lässt Corona hinter sich

Die Ferienwoche vom 1. bis zum 5. Mai war ein Indikator für die wirtschaftliche Erholung Chinas nach der Pandemie. Da die Chines:innen immer noch nicht ins Ausland reisen dürfen, kommt das gesparte Geld dem Inlandstourismus und der heimischen Wirtschaft zugute. 

An den fünf Ferientagen wurden insgesamt 230 Millionen Inlandsreisen unternommen, ein Anstieg von 120 Prozent gegenüber Mai 2020, kurz nach dem Höhepunkt der Pandemie. Das sind gut drei Prozent mehr als in Vorpandemiezeiten. Nach Angaben des Ministeriums für Kultur und Tourismus flossen Anfang des Monats 113 Milliarden Yuan (17 Milliarden US-Dollar) in Chinas Tourismusindustrie. Auch das ist ein rasanter Anstieg von 138 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinter dem Aufwärtstrend verbirgt sich aber zugleich ein Rückgang im Vergleich zur Zeit vor Corona. Die Touristen geben nämlich auf ihren Reisen weniger aus als in normalen Jahren. Die Ausgaben erreichen immer noch lediglich 77 Prozent des Wertes vor der Pandemie. Kurz: Die Chinesen reisen mehr als vor dem Beginn der Corona-Krise, aber sie geben weniger aus.

Stellenweise stiegen jedoch auch die Ausgaben der Reisenden auf Hochstände, die noch über den Werten aus der Zeit vor der Pandemie lagen. Beispiel die subtropische Insel Hainan im Süden des Landes: Während das zollfreie Inselparadies in den acht Oktober-Feiertagen Waren im Wert von einer Milliarde Yuan umsetzte, waren es nun im Mai an nur vier Tagen schon 700 Millionen.

Allein in Peking strömten mehr als eine Million Menschen zu den touristischen Attraktionen, ein Anstieg von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Große Mauer bei Badaling war mit 49.000 Besuchern pro Tag im wahrsten Sinne des Wortes ausgebucht – der Ticketverkauf musste eingestellt werden. Die ehemalige Residenz von Mao Zedong in Shaoshan, in der Provinz Hunan, wurde allein am 2. Mai von 85.000 Menschen besucht. 

Mehr Flüge, mehr Bahnfahrten, mehr Pakete

Im Durchschnitt gab jeder chinesische Tourist während der diesjährigen Maifeiertage rund 1.713 Yuan (270 Dollar) aus, laut Angaben der Tourismus-Website qunar.com ein neuer Rekord. Dem chinesischen Online-Reiseunternehmen Trip.com zufolge stiegen die Buchungen für Urlaubsflüge gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um fast 180 Prozent. Die Hotelbuchungen stiegen demnach ebenfalls um mehr als 40 Prozent, während sich die Reservierungen für Touristenattraktionen verdreifachten. Nach Angaben der China State Railway Group Co. Ltd. erreichte man am Samstag mit fast 19 Millionen Fahrten einen neuen Allzeithöchststand an einem einzelnen Tag. 

Auch der Sektor der Online-Bestellungen bekam durch die Feiertage Aufwind. Der Lieferdienst Ele.me errechnete, dass die Anzahl der Bestellungen in den ersten drei Urlaubstagen die höchste seit mehr als einem halben Jahrzehnt war. Nach Angaben des State Post Bureau wurden an den ersten beiden Urlaubstagen fast 500 Millionen Pakete zugestellt, ein Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Chinas Kuriersektor lieferte demnach 1,3 Milliarden Pakete aus, ein Plus von 97 Prozent gegenüber dem Stand vor der Pandemie im Jahr 2019. In ländlichen Gebieten stieg die Zahl der zugestellten Express-Pakete gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent. Die Wachstumsrate lag damit um zehn Prozentpunkte höher als in städtischen Gebieten.

Passend zu Pekings Wirtschaftsstrategie

Begleitet wurde die Ferienwoche von staatlichen Kampagnen und Konsumgüterausstellungen, die die Kauflust der Chines:innen weiter ankurbeln sollten, darunter eine Lebensmittelmesse in Guangzhou und eine Konsumgütermesse auf der subtropischen Insel Hainan. 

Den Inlandskonsum zu stärken ist eine der obersten Prioritäten in Pekings wirtschaftlicher Strategie. Zudem will man Exportweltmeister bleiben sowie die Abhängigkeit von ausländischen Märkten verringern. Chinas Einzelhandelsumsatz wuchs im März um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und lag damit 13 Prozent höher als im März 2019 vor der Pandemie. Die Industrieproduktion zog im ersten Quartal um 25 Prozent an. 

Herausforderungen bleiben jedoch nach wie vor, dass die Einkommen langsamer wachsen als die Gesamtwirtschaft und die Gehälter nicht mit den Immobilienpreisen mithalten können. Laut Zahlen von Bloomberg hatten die reichsten 20 Prozent der Chinese:innen im vergangenen Jahr durchschnittlich ein verfügbares Einkommen von mehr als 80.000 Yuan (rund 12.000 US-Dollar) – das Zehnfache des Verdienstes der ärmsten 20 Prozent.

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News

EU erwägt Rüffel wegen Hongkong auch ohne Ungarn

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat in Aussicht gestellt, dass die anderen Mitgliedstaaten ihre geplante Erklärung zu Hongkong auch an Ungarn vorbei verabschieden könnten. Bisher blockiert Budapest einen Rüffel an Peking wegen der umstrittenen Wahlrechtsreform. Der Rat der EU-Außenminister wollte die Erklärung eigentlich am Montag verabschieden. Die Vorlage dafür gibt es bereits seit Längerem, doch schon für das Treffen im April wurde das Thema nicht auf die Agenda gesetzt, weil Ungarn seine Zustimmung verweigerte, wie mehrere Berichte andeuteten. Die anderen EU-Außenminister hätten nun beschlossen, einen “letzten Versuch” zu unternehmen, um binnen einer Woche doch noch Einstimmigkeit zu erzielen, sagte Borrell bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen. Sollte diese ausbleiben, werde die Erklärung ohne die Stimme Ungarns verabschiedet. Es gilt allerdings weiterhin Einstimmigkeit für offizielle EU-Erklärungen.

Der Hongkonger Demokratie-Aktivist Nathan Law warf den “Ländern der freien Welt” derweil vor, nicht auf die Nöte seiner Stadt einzugehen und wegzuschauen, während die Bürgerrechte untergraben werden. Besonders im Verhältnis mit China habe der Westen zu lange geglaubt, das Land werde sich schon modernisieren, sagte er während des Kopenhagener Demokratie-Gipfels. Diesen hatte der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen einberufen. “Die Welt hat diese Entwicklung beobachtet, ihm aber nicht aktiv entgegengewirkt”, sagte Law, der aus London per Video zugeschaltet war. Law hatte vor einem Jahr Hongkong verlassen und in London Exil gefunden. In seine Heimatstadt kann er aufgrund des Sicherheitsgesetzes nicht zurückkehren. flee

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Reifenhäuser plant Investition in China

Der Maschinenbauer Reifenhäuser aus Troisdorf bei Bonn will in China expandieren. Hintergrund ist dabei auch die Corona-Pandemie: Die Maschinen des Unternehmens können Filterstoffe herstellen, wie sie unter anderem in Atemschutzmasken zum Einsatz kommen. “Der weltweit höchste Fertigungsanteil für Vliesstoffanwendungen liegt definitiv in China”, sagt Ulrich Reifenhäuser, der bei dem Familienbetrieb als Inhaber auch den Vertrieb verantwortet, dem China.Table. In China arbeitet Reifenhäuser mit Masken-Herstellern zusammen, die die ganze Welt mit ihren Produkten beliefern.

Jetzt will der Maschinenbauer sein 2003 gegründetes Tochterunternehmen Reifenhäuser Plastics Machinery in Suzhou “weiter substanziell ausbauen”. Er will damit auch näher an seine Kunden heranrücken, um ihnen besseren Service zu bieten. Die Anlagen sind komplex, und die derzeitige Krise zeigt, dass eine reibungslose Einreise von Fachleuten nicht immer garantiert ist. Da hilft es, Probleme gleich vor Ort lösen zu können.

Ein weiterer Wachstumstreiber für Reifenhäuser ist die Urbanisierung. Immer mehr Chinesen ziehen in die Städte. Wer in der Stadt wohnt, verbraucht mehr Verpackungsfolien und Hygieneartikel wie Masken. Reifenhäuser liefert den chinesischen Herstellern solcher Artikel die dafür nötigen Anlagen. Das Unternehmen reagiert mit seiner Expansion auch auf die Impulse aus dem 14. Fünfjahresplan, der mehr Umweltschutz vorsieht. Reifenhäuser bietet Maschinen an, die mit hohen Anteilen an Recyclingmaterial zurechtkommen.

Ulrich Reifenhäuser macht bereits deutliche Anzeichen aus, hier grundsätzlich auf die richtigen Trends zu setzen: “Auf der diesjährigen Chinaplas – der größten Kunststoffmesse im asiatischen Raum – haben wir im April den für uns erfolgreichsten Auftritt bisher auf dieser Messe absolviert.” Trotz Corona. bw

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Altmaier will deutschen Schiffbau stärken

Die Bundesregierung will sich mit Hilfe der EU besser gegen fernöstliche Konkurrenz im Schiffbau durchsetzen. “Es gibt Länder, die in sehr eindeutiger und manchmal auch aggressiver Form versuchen, Teile des zivilen
Schiffbaus zu monopolisieren oder zu dominieren, und deshalb werden wir diese Entwicklung nicht einfach tatenlos geschehen lassen”, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Montag zum Auftakt der 12. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock. Wen Altmaier damit meinte, sagte er allerdings nicht.

Auch der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, forderte eine europäische Schiffbau-Strategie. Europa brauche eine einheitliche Stimme und einen Koordinator, um die drohende Monopolbildung zu verhindern. Und anders als Altmaier nannte Brackmann einen Namen: China. Gegen die übermächtige Konkurrenz aus der Volksrepublik sei eine europäische Schiffsbaustrategie gefordert, sagte er kurz vor der Konferenz im NDR-Interview. Während China 99 Prozent seiner Aufträge im eigenen Lande lasse, gingen umgekehrt 95 Prozent der Aufträge aus der EU ins Ausland, vor allem nach China, sagte er der Ostsee-Zeitung. ck

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Flughafen Budapest wird Teil der “Luft-Seidenstraße”

Ungarn und China verstärken ihre Zusammenarbeit im Rahmen der “Belt and Road”-Initiative (BRI) nun auch in der Luft. Die Flughafenbetreiber Budapest Airport Zrt. und Henan Airport Group (Flughafen Zhengzhou) haben dazu Ende April eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, wie der Flughafen der ungarischen Hauptstadt mitteilte. Beteiligt daran ist auch das ungarisch-chinesische Logistikunternehmen CECZ/Utlink, das seit Oktober 2020 Cargo-Flüge der Hainan Airlines zwischen Budapest und Zhengzhou bedient. Die Kooperation ziele darauf ab, eigene Logistikzentren an beiden Flughäfen zu schaffen, um den Güterverkehr besser abzuwickeln und so das Güterverkehrsaufkommen zwischen den beiden Ländern zu steigern.

Ungarn solle zu einem Fracht-, Logistik- und Vertriebszentrum Mitteleuropas gemacht werden, teilte der Staatssekretär für Verkehrspolitik im Ministerium für Innovationen und Technologie, László Mosóczi, mit. Möglichst viele Güter, die zwischen Europa und China ausgetauscht werden, sollten künftig über Ungarn transportiert werden. In der Pressemitteilung wird das Vorhaben als Teil der “Luft-Seidenstraße” genannt.

Demnach wurden an den Flughäfen Budapest und Zhengzhou bereits spezielle Umschlaglager eingerichtet. Das Budapest Exclusive Overseas Terminal am Flughafen Zhengzhou wurde im Februar 2021 übergeben. Umgekehrt wurde die Lagerhalle mit dem Namen Zhengzhou Exclusive Overseas Terminal in Budapest Ende April freigegeben. Das Projekt wurde Berichten zufolge bereits während des Treffens zwischen China und 17 ost- und mitteleuropäischen Staaten im Februar dieses Jahres besprochen. Zhengzhou will der größte Frachtflughafen der Welt werden. ari

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Trennungslinie gegen Corona auf Mount Everest geplant

China will auf dem Mount Everest eine “Trennungslinie” einrichten. Das soll nach Angaben der Regierung verhindern, dass sich Bergführer:innen und Reisende aus der Volksrepublik und Nepal gegenseitig mit dem Coronavirus anstecken. Ein Team tibetischer Bergführer werde die “Trennlinie” ziehen, bevor Kletternde von chinesischer Seite aus den Gipfel erreichten, berichteten Nachrichtenagenturen am Montag unter Berufung auf chinesische Staatsmedien. Details zur praktischen Umsetzung des Vorhabens auf dem schmalen Gipfel, der nur Platz für wenige Bergsteiger:innen bietet, blieben zunächst offen

Den Berichten zufolge wird es Kletternden, die von China kommend die Nordseite des Mount Everest hinaufsteigen wollen, untersagt, die Abgrenzung zu überschreiten oder mit Personen oder Gegenständen auf der nepalesischen Südseite in Kontakt zu kommen. Der Vorsitzende des nepalesischen Bergsteigerverbandes zeigte sich skeptisch: “Es ist fast unmöglich, eine Trennung zwischen den Bergsteigern beider Seiten zu schaffen“, sagte Santa Bir Lama der Nachrichtenagentur AFP. Der einzige Punkt, an dem sich Alpinisten von beiden Seiten überhaupt näher kämen, sei der flächenmäßig kleine Gipfel, auf dem die Kletterer nur wenige Minuten verbrächten, erklärte der nepalesische Experte Ang Tshering Sherpa der Nachrichtenagentur AP. Dabei tragen sie normalerweise dicke Kleidung, Schutzbrillen und Sauerstoffmasken. “Die Idee, dass jemand mit Coronavirus sogar den Gipfel erreichen könnte, ist unmöglich, weil Kletterer mit Atembeschwerden einfach nicht in der Lage sind, die Höhe zu erreichen”, sagte Sherpa. ari

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Standpunkt

Wie wird der digitale Renminbi China verändern?

Von Shang-Jin Wei
Shang-Jin Wei ist Finanzwissenschaftler an der Columbia Business School

Während viele Zentralbanken immer noch die Möglichkeit prüfen, eine digitale Währung herauszugeben, hat China bereits seit dem letzten Jahr mit einer Reihe von Pilotprojekten eine solche Währung eingeführt. Der eRMB (wie ich ihn anstatt dem sperrigeren offiziellen Begriff “DC/EP” nennen möchte) wird für sich allein betrachtet nicht dazu beitragen, die globale Dominanz des US-Dollar herauszufordern. Seine wahre Bedeutung liegt vielmehr in seinem Potenzial, das Gleichgewicht zwischen Chinas Technologiegiganten und den traditionell mehrheitlich staatseigenen Banken zu verändern – und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Banken indirekt zu verbessern.

Die Pilotprojekte sind durch eine zweischichtige Struktur mit “kontrollierter Anonymität” gekennzeichnet. Dabei gibt die People’s Bank of China (PBoC), also die Zentralbank, ihre eRMB an eine genehmigte Gruppe großer staatseigener Banken und anderer ausgewählter Finanzinstitute heraus, die das Geld dann den Haushalten und Unternehmen zur Verfügung stellen – also letztlich den Zielgruppen dieser Digitalwährung. In Gegensatz zu anderen bei den Zentralbanken diskutierten Digitalwährungen führen die chinesischen Firmen und Haushalte kein eRMB-Konto direkt bei der Zentralbank, was diese vor möglichen Störungen schützt.

Die ausgewählten Finanzinstitute sehen nur einen Teil des digitalen Fußabdrucks der Personen oder Unternehmen – wenn sie beispielsweise Mittel mithilfe von eRMB einzahlen oder abheben – und sollen die Informationen nicht länger als benötigt aufbewahren. Dies ist der “anonyme” Teil der “kontrollierten Anonymität”. Der “Kontrollteil” hingegen besteht darin, dass die Volksbank die gesamte Historie der Bewegung einer bestimmten eRMB-Einheit sehen kann – und entscheiden kann, ob sie diese Informationen weitergibt oder nicht. Sowohl das Zwei-Schichten-System als auch die kontrollierte Anonymität werden wahrscheinlich auch zentrale Eigenschaften eines eventuellen nationalen Programms sein.

Digitale Währung als Geschenk

Während der Pilotprojekte wurden eRMB als digitale Geschenke an zufällig ausgewählte Personen verteilt. Bei einer flächendeckenden Verbreitung wird die Regierung mehrere Werkzeuge nutzen können, um die Zielgruppen zu einer stärkeren Verwendung der Währung zu ermutigen. Beispielsweise könnte sie die Gehälter der Angestellten der Regierung und der staatseigenen Konzerne – etwa 15 Prozent der gesamten Arbeitskräfte – sowie die öffentlichen Pensionen in eRMB auszahlen. Außerdem könnten auch öffentliche Beschaffungsprogramme, Transfers an geringverdienende Haushalte und Subventionen für Unternehmen in der neuen Währung stattfinden. Und die Regierung könnte ihre Bürger verpflichten, einen immer höheren Anteil ihrer Einkommensteuer und anderer öffentlicher Gebühren in eRMB zu zahlen.

Wie bedeutend wird der digitale Renminbi sein? Wenn er in China die physischen Banknoten und Münzen ersetzt, könnte er einen Teil des bestehenden Geldes ersetzen und der Volksbank teilweise die Druck- und Prägekosten neuen Geldes ersparen, von dem sie momentan jährlich mehrere Milliarden Renminbi in Umlauf bringt. Obwohl solche Einsparungen in sozialer Hinsicht hilfreich sind, werden sie verglichen mit dem chinesischen Staatshaushalt wohl nicht sehr groß sein.

Auch wird der eRMB illegale Transaktionen der chinesischen Untergrundwirtschaft nicht völlig beseitigen, da Kriminelle ihre Geschäfte dann zweifellos mit anderen Mitteln wie Dollar, Euro, Gold oder wertvollen Kunstwerken abwickeln. (Über die Hälfte aller physischen US-Dollarnoten, insbesondere jener über 100 Dollar, zirkulieren außerhalb der Vereinigten Staaten, und dies häufig in der Schattenwirtschaft anderer Länder.)

Ungleichgewicht von Banken und Techkonzernen beheben

Eine erheblich bedeutendere Folge des eRMB, die unter chinesischen Beamten aber nicht öffentlich diskutiert wurde, ist die Möglichkeit, das Machtgleichgewicht zwischen den Banken und Technologiekonzernen des Landes zu verändern.

Der Aufstieg digitaler Konglomerate wie Ant Group, JD.com oder Baidu hat für die chinesischen Haushalte und Unternehmen erhebliche Werte geschaffen. Die Haushalte können über digitale “Finanzsupermärkte” auf eine Vielzahl von Investitionsprodukten zugreifen, und dies sogar noch bequemer als die Amerikaner. Und Millionen von Kleinunternehmern, die sonst keine Chance auf Bankkredite hätten, konnten so ihr Geschäft finanzieren, ohne Sicherheiten bereitstellen zu müssen.

Dass solche Kredite vergeben werden können, spiegelt die Möglichkeit der Digitalkonzerne wider, nicht nur das Umsatzwachstum der Online-Unternehmen zu berücksichtigen, sondern auch “weiche Informationen” wie Kundenbewertungen der Produkte und Dienste einer Firma sowie Produktrückgabequoten in ihre Bewertung einzubeziehen. Solche Daten – die den Banken meist nicht zur Verfügung stehen – ermöglichen es den Technologiekonzernen, qualitativ hochwertige Einschätzungen der Kreditwürdigkeit zu bekommen. Durch ihre enormen Datenmengen können diese Konzerne auch viel günstiger und schneller als Banken Kreditanträge bearbeiten, Kredite verteilen und Rückzahlungen kassieren.

Staatsbanken begrüßen Regulierung

Regulierungsbehörden inner- und außerhalb Chinas fürchten aber zunehmend, die großen Konzerne könnten diese Vorteile missbrauchen. Traditionelle Banken, die sowohl beim Geldmanagement als auch bei der Kreditvergabe Marktanteile an die Technologiegiganten verloren haben, sind über die stärkere regulatorische Kontrolle wahrscheinlich sehr erfreut.

Über die kontrollierte Anonymität des eRMB würde die Zentralbank eine ähnliche Möglichkeit bekommen, das zu überwachen, was normalerweise für Banken unsichtbar ist. Obwohl die Zentralbank weiterhin auf die sonstigen Informationen wie Kundenbewertungen verzichten müsste, wären ihre Daten über Umsatz- und Kostensteigerungen in gewisser Hinsicht hochwertiger als diejenigen der Technologiekonzerne, da sie eine volkswirtschaftsübergreifende Transaktionshistorie umfassen. So könnte die Volksbank die Kreditwürdigkeit möglicher Schuldner einschätzen und diese Bewertungen preiswert oder gratis an die Geschäftsbanken weitergeben, die damit den Informationsvorsprung der Technologiekonzerne verringern oder gar beseitigen könnten.

Internationale Transaktionen in Renminbi stärken

Ob der eRMB international verwendet werden könnte, hängt von mehreren Faktoren ab: Im Zuge der wachsenden globalen Bedeutung Chinas im Handels- und Finanzbereich werden immer mehr Transaktionen in Renminbi verbucht. Staatseigene chinesische Firmen könnten darauf bestehen, einen Teil ihrer internationalen Transaktionen in Renminbi abzuwickeln, und die PBoC könnte mehr Swap-Vereinbarungen in dieser Währung abschließen. Aber der internationale Aufschwung der Währung wird durch die chinesischen Kapitalkontrollen eingeschränkt – ebenso wie durch den relativ geringen Umfang flüssiger, in Renminbi ausgewiesenen Anlagegüter. Andererseits könnten Reformen in diesen Bereichen die Verwendung der Währung fördern.

Auch die US-Politik wird eine Rolle spielen. Die Behörden dort könnten beispielsweise amerikanische Finanzinstitute davon abhalten, den Renminbi zu verwenden. Ironischerweise könnten aber die ständigen US-Finanzsanktionen, die die privilegierte Stellung des Dollar ausnutzen, die Einführung von Alternativen fördern – darunter auch die des Renminbi.

Der eRMB allein wird kaum zur Internationalisierung des Renminbi beitragen. Sein größter Effekt wird wohl ein neues Gleichgewicht der Macht zwischen den Banken und den großen Technologiekonzernen in China selbst sein.

Shang-Jin Wei, ehemaliger Chefökonom bei der Asiatischen Entwicklungsbank, ist Professor für Finanzwesen und Ökonomie an der Columbia Business School und der Schule für Internationale und Öffentliche Angelegenheiten an der Columbia University. Aus dem Englischen von Harald Eckhoff.

Copyright: Project Syndicate, 2021.
www.project-syndicate.org

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Personalien

Hermann Simon, Management Consultancy Simon-Kucher & Partners founder, will be the namesake of a new business school in Shouguang, which opens today. Simon became known for his publications on medium-sized global market leaders, the so-called “hidden champions”. The new university will focus on this “hidden talents concept”: the education of medium-sized entrepreneurs and managers, combined with an international orientation. The president of the university will be the renowned Beijing strategy expert Professor Liu Hongsong.

Dessert

Sternbilder-Rennstrecke: Die “Zodiac Mountain Road” (十二盘坡 ) in der Nähe von Haidong im Osten der chinesischen Provinz Qinghai hält zwölf Kurven für Auto- und Zweirad-Fahrer:innen bereit – für jedes Tierkreiszeichen eine. Die Straße schlängelt sich – im Jahr des Büffel – von Xining bis zum Huzhu Beishan National Forest Park.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

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    Analyse

    Chip-Allianz für die Autoindustrie

    Chips scheinen derzeit das wichtigste Bauteil jedes Autos zu sein. Seit die Fahrzeuge voller Elektronik sind – digitale Tachos, Einparkhilfen oder, ganz banal, automatische Fensterheber – benötigt jedes von ihnen Dutzende Chips. Aber die kleinen Halbleiter-Bauteile sind im Moment aus verschiedenen Gründen ziemlich knapp. Rund 80 Chips stecken in einem normalen Auto, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Gründer des Center Automotive Research in Duisburg, im Gespräch mit China.Table. “In Premium-Modellen sind es eher 100.”

    Weil Chips fehlen, stehen immer wieder die Produktionsstätten still – auch in China. Der Technologie-Konflikt der Volksrepublik mit den USA verschärft noch die Nachschub-Probleme für Halbleiter und Komponenten. Beide Probleme will Peking lösen, indem es eine eigene schlagkräftige Chip-Industrie ohne Bauteile aus dem Ausland aufbaut – wie immer im Rekordtempo. Ziel der Wirtschaftsplaner in Peking: bis 2025 rund 70 Prozent der Halbleiter für den eigenen Markt aus heimischer Produktion zu beziehen. Heute sind es laut einer Studie der US-Denkfabrik Rhodium Group bisher nur 16 Prozent. Doch es fließt bereits viel Geld. Allein 2020 hat Peking die Halbleiter-Konzerne mit umgerechnet mindestens 35 Milliarden US-Dollar unterstützt – 400 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch wurden Steuererleichterungen für Chipfirmen beschlossen, die zunächst bis 2030 gelten. Präsident Xi Jinping will eine technologische Selbstversorgung, auch um nicht mehr anfällig für Sanktionen zu sein.

    Chip-Allianz für die Automobilindustrie

    Speziell für den Autosektor entstand schon im September 2020 eine erste chinesische Chip-Allianz, die rund 70 Firmen der komplexen Halbleiter-Lieferkette für eine heimische Produktion vernetzt – einschließlich Forschungseinrichtungen. Aufgehängt ist diese Allianz beim China New Energy Vehicle Technology Innovation Center des Forschungsministeriums. Auch das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie ist involviert. Sonst ist bisher wenig über die China Automotive Chip Innovation Alliance bekannt, außer dass sie nach Angaben von Staatsmedien gerade eine Broschüre mit Informationen über alle Beteiligten und andere Hersteller der Branche herausgegeben hat. Sie soll Firmen beim Aufbau von Lieferbeziehungen die Kontaktaufnahme untereinander erleichtern. Das klingt erstmal wenig aufregend. Trotzdem könnte diese Gruppe der Beginn eines langsam entstehenden Chip-Ökosystems in China sein.

    So gab der chinesische Automobilhersteller SAIC Motor kürzlich bekannt, gemeinsam mit dem Tech-Unternehmen Horizon Robotics in den Bereich der Auto-Chips einzusteigen. Auch der taiwanische Elektronikkonzern Foxconn teilte mit, er sei in Gesprächen mit Chip-Gießereien (Foundries) über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Chip-Herstellung für Elektrofahrzeuge. Das ist ein Segment, in das Foxconn gerade groß einsteigt. Die renommierte Tsinghua-Universität richtete im April einem Bericht des Magazins Caixin zufolge eine Schule für integrierte Schaltkreise ein, um “Durchbrüche in der Chip-Technologie” zu erreichen und Mikrochip-Spezialisten auszubilden. Fachleute sind in China knapp, auch wenn es an der Tsinghua schon seit 1956 einen Abschluss in Halbleiter-Wissenschaften gibt. Es tut sich also Einiges.

    Viele Experten bleiben trotzdem skeptisch. Die Verteilung der Fördermittel sei nicht effizient, da örtliche Funktionäre sich mit der Branche nicht auskennen – und daher die Verwendung der Mittel durch die Empfänger nicht sinnvoll überwachen können, schreibt etwa die Rhodium Group.

    Autoexperte Dudenhöffer ist deutlich optimistischer. “Meine Prognose ist, dass China in etwa fünf Jahren Weltmarktführer bei Halbleitern wird.” Wenn Xi Jinping sich ein Ziel setze, dann fließe Geld, und es werde ein gezieltes Programm umgesetzt. Chinesische Chip-Firmen seien den USA oder Taiwan nur zwei bis drei Jahre hinterher, so Dudenhöffer – “und chinesische Firmen lernen sehr schnell“.

    Entscheidendes Manko: Bislang können Chinas Firmen die kleinsten Hightech-Chips mit einer Strukturbreite von nur wenigen Nanometern nicht herstellen. Vorreiter ist auch technologisch der Weltmarktführer TSMC aus Taiwan. Beim Aufbau der heimischen Chip-Industrie gehe es Peking aber nicht notwendigerweise nur um lokale Firmen, sondern vor allem um eine lokale Fertigung im Land, glaubt Dudenhöffer – egal durch wen. So will etwa TSMC umgerechnet 2,3 Milliarden Euro in Nanjing investieren, um ab 2023 an dem bestehenden Standort die Chipproduktion für den Automobilsektor auszuweiten. Die geplanten 28-Nanometer-Chips sind zwar recht groß, werden im Automobilsektor aber stark nachgefragt. Auch Chinas führender Chip-Hersteller SMIC will gemeinsam mit der Lokalregierung der Tech-Metropole Shenzhen solche 28-nm-Chips produzieren. SMIC steht auf der Schwarzen Liste der USA, konnte aber kürzlich Hightech-Lithografie-Systeme zur Chip-Herstellung des holländischen Herstellers ASML einkaufen. Dies sehen Analysten als Lockerung der US-Sanktionen an.

    Gemischte Gefühle bei deutschen Autobauern erwartet

    Deutsche Autobauer würden einen chinesischen Chip-Boom wohl mit gemischten Gefühlen sehen, glaubt Dudenhöffer. “Bei chinesischen Chips gibt es immer die Befürchtung, dass die so programmiert sind, dass sie Daten weitergeben können”. Autohersteller werden bei der Auswahl deshalb sicher vorsichtig sein, meint Dudenhöffer. Denkbar sei es, dass bis zu einem gewissen Grad die China-Chips nur in Autos für den chinesischen Markt eingebaut werden. Beim Autonomen Fahren sei diese Trennung sogar zwingend, da sich die Systeme in China und Europa unterscheiden. China setze voll auf Vernetzung (vehicle-to-X/V2X) etwa mit Verkehrszeichen, während selbstfahrende Autos in Deutschland weitgehend unabhängig von spezieller Infrastruktur agieren werden, erklärt Dudenhöffer. “Aber generell wird man nicht darum herumkommen, auch chinesische Chips einzubauen.”

    In den vergangenen Monaten häuften sich Berichte – von Volkswagen bis zum Elektro-Startup Nio – über Produktionsunterbrechungen. Etwa 100.000 Fahrzeuge konnten im vergangenen Geschäftsjahr wegen Lieferengpässen bei Chips nicht gebaut werden, sagte VW-Konzernchef Herbert Diess Ende März bei der virtuellen Bilanzpressekonferenz. Und erst vergangene Woche meldeten BMW, Honda Motor und Ford Motor weiter wachsende Probleme mit der Chipknappheit.

    Zugleich befindet sich laut Dudenhöffer die Haltung gegenüber Elektronik-Systemen in den Autos derzeit im Umbruch: Die Zukunft bringe Zentralcomputer, anstatt wie bisher lauter getrennte Funktionen mit einzelnen Chips umzusetzen. Das neue System stellt wieder neue Anforderungen an die benötigten Halbleiterelemente. Beobachter erwarten zudem, dass die Knappheit erst noch schlimmer werde, bevor es frühestens Ende 2021 wieder bergauf gehe. Kein Szenario, in dem man viel Wahlfreiheit hat.

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    Reisebranche lässt Corona hinter sich

    Die Ferienwoche vom 1. bis zum 5. Mai war ein Indikator für die wirtschaftliche Erholung Chinas nach der Pandemie. Da die Chines:innen immer noch nicht ins Ausland reisen dürfen, kommt das gesparte Geld dem Inlandstourismus und der heimischen Wirtschaft zugute. 

    An den fünf Ferientagen wurden insgesamt 230 Millionen Inlandsreisen unternommen, ein Anstieg von 120 Prozent gegenüber Mai 2020, kurz nach dem Höhepunkt der Pandemie. Das sind gut drei Prozent mehr als in Vorpandemiezeiten. Nach Angaben des Ministeriums für Kultur und Tourismus flossen Anfang des Monats 113 Milliarden Yuan (17 Milliarden US-Dollar) in Chinas Tourismusindustrie. Auch das ist ein rasanter Anstieg von 138 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinter dem Aufwärtstrend verbirgt sich aber zugleich ein Rückgang im Vergleich zur Zeit vor Corona. Die Touristen geben nämlich auf ihren Reisen weniger aus als in normalen Jahren. Die Ausgaben erreichen immer noch lediglich 77 Prozent des Wertes vor der Pandemie. Kurz: Die Chinesen reisen mehr als vor dem Beginn der Corona-Krise, aber sie geben weniger aus.

    Stellenweise stiegen jedoch auch die Ausgaben der Reisenden auf Hochstände, die noch über den Werten aus der Zeit vor der Pandemie lagen. Beispiel die subtropische Insel Hainan im Süden des Landes: Während das zollfreie Inselparadies in den acht Oktober-Feiertagen Waren im Wert von einer Milliarde Yuan umsetzte, waren es nun im Mai an nur vier Tagen schon 700 Millionen.

    Allein in Peking strömten mehr als eine Million Menschen zu den touristischen Attraktionen, ein Anstieg von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Große Mauer bei Badaling war mit 49.000 Besuchern pro Tag im wahrsten Sinne des Wortes ausgebucht – der Ticketverkauf musste eingestellt werden. Die ehemalige Residenz von Mao Zedong in Shaoshan, in der Provinz Hunan, wurde allein am 2. Mai von 85.000 Menschen besucht. 

    Mehr Flüge, mehr Bahnfahrten, mehr Pakete

    Im Durchschnitt gab jeder chinesische Tourist während der diesjährigen Maifeiertage rund 1.713 Yuan (270 Dollar) aus, laut Angaben der Tourismus-Website qunar.com ein neuer Rekord. Dem chinesischen Online-Reiseunternehmen Trip.com zufolge stiegen die Buchungen für Urlaubsflüge gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um fast 180 Prozent. Die Hotelbuchungen stiegen demnach ebenfalls um mehr als 40 Prozent, während sich die Reservierungen für Touristenattraktionen verdreifachten. Nach Angaben der China State Railway Group Co. Ltd. erreichte man am Samstag mit fast 19 Millionen Fahrten einen neuen Allzeithöchststand an einem einzelnen Tag. 

    Auch der Sektor der Online-Bestellungen bekam durch die Feiertage Aufwind. Der Lieferdienst Ele.me errechnete, dass die Anzahl der Bestellungen in den ersten drei Urlaubstagen die höchste seit mehr als einem halben Jahrzehnt war. Nach Angaben des State Post Bureau wurden an den ersten beiden Urlaubstagen fast 500 Millionen Pakete zugestellt, ein Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Chinas Kuriersektor lieferte demnach 1,3 Milliarden Pakete aus, ein Plus von 97 Prozent gegenüber dem Stand vor der Pandemie im Jahr 2019. In ländlichen Gebieten stieg die Zahl der zugestellten Express-Pakete gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent. Die Wachstumsrate lag damit um zehn Prozentpunkte höher als in städtischen Gebieten.

    Passend zu Pekings Wirtschaftsstrategie

    Begleitet wurde die Ferienwoche von staatlichen Kampagnen und Konsumgüterausstellungen, die die Kauflust der Chines:innen weiter ankurbeln sollten, darunter eine Lebensmittelmesse in Guangzhou und eine Konsumgütermesse auf der subtropischen Insel Hainan. 

    Den Inlandskonsum zu stärken ist eine der obersten Prioritäten in Pekings wirtschaftlicher Strategie. Zudem will man Exportweltmeister bleiben sowie die Abhängigkeit von ausländischen Märkten verringern. Chinas Einzelhandelsumsatz wuchs im März um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und lag damit 13 Prozent höher als im März 2019 vor der Pandemie. Die Industrieproduktion zog im ersten Quartal um 25 Prozent an. 

    Herausforderungen bleiben jedoch nach wie vor, dass die Einkommen langsamer wachsen als die Gesamtwirtschaft und die Gehälter nicht mit den Immobilienpreisen mithalten können. Laut Zahlen von Bloomberg hatten die reichsten 20 Prozent der Chinese:innen im vergangenen Jahr durchschnittlich ein verfügbares Einkommen von mehr als 80.000 Yuan (rund 12.000 US-Dollar) – das Zehnfache des Verdienstes der ärmsten 20 Prozent.

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    EU erwägt Rüffel wegen Hongkong auch ohne Ungarn

    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat in Aussicht gestellt, dass die anderen Mitgliedstaaten ihre geplante Erklärung zu Hongkong auch an Ungarn vorbei verabschieden könnten. Bisher blockiert Budapest einen Rüffel an Peking wegen der umstrittenen Wahlrechtsreform. Der Rat der EU-Außenminister wollte die Erklärung eigentlich am Montag verabschieden. Die Vorlage dafür gibt es bereits seit Längerem, doch schon für das Treffen im April wurde das Thema nicht auf die Agenda gesetzt, weil Ungarn seine Zustimmung verweigerte, wie mehrere Berichte andeuteten. Die anderen EU-Außenminister hätten nun beschlossen, einen “letzten Versuch” zu unternehmen, um binnen einer Woche doch noch Einstimmigkeit zu erzielen, sagte Borrell bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen. Sollte diese ausbleiben, werde die Erklärung ohne die Stimme Ungarns verabschiedet. Es gilt allerdings weiterhin Einstimmigkeit für offizielle EU-Erklärungen.

    Der Hongkonger Demokratie-Aktivist Nathan Law warf den “Ländern der freien Welt” derweil vor, nicht auf die Nöte seiner Stadt einzugehen und wegzuschauen, während die Bürgerrechte untergraben werden. Besonders im Verhältnis mit China habe der Westen zu lange geglaubt, das Land werde sich schon modernisieren, sagte er während des Kopenhagener Demokratie-Gipfels. Diesen hatte der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen einberufen. “Die Welt hat diese Entwicklung beobachtet, ihm aber nicht aktiv entgegengewirkt”, sagte Law, der aus London per Video zugeschaltet war. Law hatte vor einem Jahr Hongkong verlassen und in London Exil gefunden. In seine Heimatstadt kann er aufgrund des Sicherheitsgesetzes nicht zurückkehren. flee

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    Reifenhäuser plant Investition in China

    Der Maschinenbauer Reifenhäuser aus Troisdorf bei Bonn will in China expandieren. Hintergrund ist dabei auch die Corona-Pandemie: Die Maschinen des Unternehmens können Filterstoffe herstellen, wie sie unter anderem in Atemschutzmasken zum Einsatz kommen. “Der weltweit höchste Fertigungsanteil für Vliesstoffanwendungen liegt definitiv in China”, sagt Ulrich Reifenhäuser, der bei dem Familienbetrieb als Inhaber auch den Vertrieb verantwortet, dem China.Table. In China arbeitet Reifenhäuser mit Masken-Herstellern zusammen, die die ganze Welt mit ihren Produkten beliefern.

    Jetzt will der Maschinenbauer sein 2003 gegründetes Tochterunternehmen Reifenhäuser Plastics Machinery in Suzhou “weiter substanziell ausbauen”. Er will damit auch näher an seine Kunden heranrücken, um ihnen besseren Service zu bieten. Die Anlagen sind komplex, und die derzeitige Krise zeigt, dass eine reibungslose Einreise von Fachleuten nicht immer garantiert ist. Da hilft es, Probleme gleich vor Ort lösen zu können.

    Ein weiterer Wachstumstreiber für Reifenhäuser ist die Urbanisierung. Immer mehr Chinesen ziehen in die Städte. Wer in der Stadt wohnt, verbraucht mehr Verpackungsfolien und Hygieneartikel wie Masken. Reifenhäuser liefert den chinesischen Herstellern solcher Artikel die dafür nötigen Anlagen. Das Unternehmen reagiert mit seiner Expansion auch auf die Impulse aus dem 14. Fünfjahresplan, der mehr Umweltschutz vorsieht. Reifenhäuser bietet Maschinen an, die mit hohen Anteilen an Recyclingmaterial zurechtkommen.

    Ulrich Reifenhäuser macht bereits deutliche Anzeichen aus, hier grundsätzlich auf die richtigen Trends zu setzen: “Auf der diesjährigen Chinaplas – der größten Kunststoffmesse im asiatischen Raum – haben wir im April den für uns erfolgreichsten Auftritt bisher auf dieser Messe absolviert.” Trotz Corona. bw

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    Altmaier will deutschen Schiffbau stärken

    Die Bundesregierung will sich mit Hilfe der EU besser gegen fernöstliche Konkurrenz im Schiffbau durchsetzen. “Es gibt Länder, die in sehr eindeutiger und manchmal auch aggressiver Form versuchen, Teile des zivilen
    Schiffbaus zu monopolisieren oder zu dominieren, und deshalb werden wir diese Entwicklung nicht einfach tatenlos geschehen lassen”, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Montag zum Auftakt der 12. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock. Wen Altmaier damit meinte, sagte er allerdings nicht.

    Auch der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, forderte eine europäische Schiffbau-Strategie. Europa brauche eine einheitliche Stimme und einen Koordinator, um die drohende Monopolbildung zu verhindern. Und anders als Altmaier nannte Brackmann einen Namen: China. Gegen die übermächtige Konkurrenz aus der Volksrepublik sei eine europäische Schiffsbaustrategie gefordert, sagte er kurz vor der Konferenz im NDR-Interview. Während China 99 Prozent seiner Aufträge im eigenen Lande lasse, gingen umgekehrt 95 Prozent der Aufträge aus der EU ins Ausland, vor allem nach China, sagte er der Ostsee-Zeitung. ck

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    Flughafen Budapest wird Teil der “Luft-Seidenstraße”

    Ungarn und China verstärken ihre Zusammenarbeit im Rahmen der “Belt and Road”-Initiative (BRI) nun auch in der Luft. Die Flughafenbetreiber Budapest Airport Zrt. und Henan Airport Group (Flughafen Zhengzhou) haben dazu Ende April eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, wie der Flughafen der ungarischen Hauptstadt mitteilte. Beteiligt daran ist auch das ungarisch-chinesische Logistikunternehmen CECZ/Utlink, das seit Oktober 2020 Cargo-Flüge der Hainan Airlines zwischen Budapest und Zhengzhou bedient. Die Kooperation ziele darauf ab, eigene Logistikzentren an beiden Flughäfen zu schaffen, um den Güterverkehr besser abzuwickeln und so das Güterverkehrsaufkommen zwischen den beiden Ländern zu steigern.

    Ungarn solle zu einem Fracht-, Logistik- und Vertriebszentrum Mitteleuropas gemacht werden, teilte der Staatssekretär für Verkehrspolitik im Ministerium für Innovationen und Technologie, László Mosóczi, mit. Möglichst viele Güter, die zwischen Europa und China ausgetauscht werden, sollten künftig über Ungarn transportiert werden. In der Pressemitteilung wird das Vorhaben als Teil der “Luft-Seidenstraße” genannt.

    Demnach wurden an den Flughäfen Budapest und Zhengzhou bereits spezielle Umschlaglager eingerichtet. Das Budapest Exclusive Overseas Terminal am Flughafen Zhengzhou wurde im Februar 2021 übergeben. Umgekehrt wurde die Lagerhalle mit dem Namen Zhengzhou Exclusive Overseas Terminal in Budapest Ende April freigegeben. Das Projekt wurde Berichten zufolge bereits während des Treffens zwischen China und 17 ost- und mitteleuropäischen Staaten im Februar dieses Jahres besprochen. Zhengzhou will der größte Frachtflughafen der Welt werden. ari

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    Trennungslinie gegen Corona auf Mount Everest geplant

    China will auf dem Mount Everest eine “Trennungslinie” einrichten. Das soll nach Angaben der Regierung verhindern, dass sich Bergführer:innen und Reisende aus der Volksrepublik und Nepal gegenseitig mit dem Coronavirus anstecken. Ein Team tibetischer Bergführer werde die “Trennlinie” ziehen, bevor Kletternde von chinesischer Seite aus den Gipfel erreichten, berichteten Nachrichtenagenturen am Montag unter Berufung auf chinesische Staatsmedien. Details zur praktischen Umsetzung des Vorhabens auf dem schmalen Gipfel, der nur Platz für wenige Bergsteiger:innen bietet, blieben zunächst offen

    Den Berichten zufolge wird es Kletternden, die von China kommend die Nordseite des Mount Everest hinaufsteigen wollen, untersagt, die Abgrenzung zu überschreiten oder mit Personen oder Gegenständen auf der nepalesischen Südseite in Kontakt zu kommen. Der Vorsitzende des nepalesischen Bergsteigerverbandes zeigte sich skeptisch: “Es ist fast unmöglich, eine Trennung zwischen den Bergsteigern beider Seiten zu schaffen“, sagte Santa Bir Lama der Nachrichtenagentur AFP. Der einzige Punkt, an dem sich Alpinisten von beiden Seiten überhaupt näher kämen, sei der flächenmäßig kleine Gipfel, auf dem die Kletterer nur wenige Minuten verbrächten, erklärte der nepalesische Experte Ang Tshering Sherpa der Nachrichtenagentur AP. Dabei tragen sie normalerweise dicke Kleidung, Schutzbrillen und Sauerstoffmasken. “Die Idee, dass jemand mit Coronavirus sogar den Gipfel erreichen könnte, ist unmöglich, weil Kletterer mit Atembeschwerden einfach nicht in der Lage sind, die Höhe zu erreichen”, sagte Sherpa. ari

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    Standpunkt

    Wie wird der digitale Renminbi China verändern?

    Von Shang-Jin Wei
    Shang-Jin Wei ist Finanzwissenschaftler an der Columbia Business School

    Während viele Zentralbanken immer noch die Möglichkeit prüfen, eine digitale Währung herauszugeben, hat China bereits seit dem letzten Jahr mit einer Reihe von Pilotprojekten eine solche Währung eingeführt. Der eRMB (wie ich ihn anstatt dem sperrigeren offiziellen Begriff “DC/EP” nennen möchte) wird für sich allein betrachtet nicht dazu beitragen, die globale Dominanz des US-Dollar herauszufordern. Seine wahre Bedeutung liegt vielmehr in seinem Potenzial, das Gleichgewicht zwischen Chinas Technologiegiganten und den traditionell mehrheitlich staatseigenen Banken zu verändern – und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Banken indirekt zu verbessern.

    Die Pilotprojekte sind durch eine zweischichtige Struktur mit “kontrollierter Anonymität” gekennzeichnet. Dabei gibt die People’s Bank of China (PBoC), also die Zentralbank, ihre eRMB an eine genehmigte Gruppe großer staatseigener Banken und anderer ausgewählter Finanzinstitute heraus, die das Geld dann den Haushalten und Unternehmen zur Verfügung stellen – also letztlich den Zielgruppen dieser Digitalwährung. In Gegensatz zu anderen bei den Zentralbanken diskutierten Digitalwährungen führen die chinesischen Firmen und Haushalte kein eRMB-Konto direkt bei der Zentralbank, was diese vor möglichen Störungen schützt.

    Die ausgewählten Finanzinstitute sehen nur einen Teil des digitalen Fußabdrucks der Personen oder Unternehmen – wenn sie beispielsweise Mittel mithilfe von eRMB einzahlen oder abheben – und sollen die Informationen nicht länger als benötigt aufbewahren. Dies ist der “anonyme” Teil der “kontrollierten Anonymität”. Der “Kontrollteil” hingegen besteht darin, dass die Volksbank die gesamte Historie der Bewegung einer bestimmten eRMB-Einheit sehen kann – und entscheiden kann, ob sie diese Informationen weitergibt oder nicht. Sowohl das Zwei-Schichten-System als auch die kontrollierte Anonymität werden wahrscheinlich auch zentrale Eigenschaften eines eventuellen nationalen Programms sein.

    Digitale Währung als Geschenk

    Während der Pilotprojekte wurden eRMB als digitale Geschenke an zufällig ausgewählte Personen verteilt. Bei einer flächendeckenden Verbreitung wird die Regierung mehrere Werkzeuge nutzen können, um die Zielgruppen zu einer stärkeren Verwendung der Währung zu ermutigen. Beispielsweise könnte sie die Gehälter der Angestellten der Regierung und der staatseigenen Konzerne – etwa 15 Prozent der gesamten Arbeitskräfte – sowie die öffentlichen Pensionen in eRMB auszahlen. Außerdem könnten auch öffentliche Beschaffungsprogramme, Transfers an geringverdienende Haushalte und Subventionen für Unternehmen in der neuen Währung stattfinden. Und die Regierung könnte ihre Bürger verpflichten, einen immer höheren Anteil ihrer Einkommensteuer und anderer öffentlicher Gebühren in eRMB zu zahlen.

    Wie bedeutend wird der digitale Renminbi sein? Wenn er in China die physischen Banknoten und Münzen ersetzt, könnte er einen Teil des bestehenden Geldes ersetzen und der Volksbank teilweise die Druck- und Prägekosten neuen Geldes ersparen, von dem sie momentan jährlich mehrere Milliarden Renminbi in Umlauf bringt. Obwohl solche Einsparungen in sozialer Hinsicht hilfreich sind, werden sie verglichen mit dem chinesischen Staatshaushalt wohl nicht sehr groß sein.

    Auch wird der eRMB illegale Transaktionen der chinesischen Untergrundwirtschaft nicht völlig beseitigen, da Kriminelle ihre Geschäfte dann zweifellos mit anderen Mitteln wie Dollar, Euro, Gold oder wertvollen Kunstwerken abwickeln. (Über die Hälfte aller physischen US-Dollarnoten, insbesondere jener über 100 Dollar, zirkulieren außerhalb der Vereinigten Staaten, und dies häufig in der Schattenwirtschaft anderer Länder.)

    Ungleichgewicht von Banken und Techkonzernen beheben

    Eine erheblich bedeutendere Folge des eRMB, die unter chinesischen Beamten aber nicht öffentlich diskutiert wurde, ist die Möglichkeit, das Machtgleichgewicht zwischen den Banken und Technologiekonzernen des Landes zu verändern.

    Der Aufstieg digitaler Konglomerate wie Ant Group, JD.com oder Baidu hat für die chinesischen Haushalte und Unternehmen erhebliche Werte geschaffen. Die Haushalte können über digitale “Finanzsupermärkte” auf eine Vielzahl von Investitionsprodukten zugreifen, und dies sogar noch bequemer als die Amerikaner. Und Millionen von Kleinunternehmern, die sonst keine Chance auf Bankkredite hätten, konnten so ihr Geschäft finanzieren, ohne Sicherheiten bereitstellen zu müssen.

    Dass solche Kredite vergeben werden können, spiegelt die Möglichkeit der Digitalkonzerne wider, nicht nur das Umsatzwachstum der Online-Unternehmen zu berücksichtigen, sondern auch “weiche Informationen” wie Kundenbewertungen der Produkte und Dienste einer Firma sowie Produktrückgabequoten in ihre Bewertung einzubeziehen. Solche Daten – die den Banken meist nicht zur Verfügung stehen – ermöglichen es den Technologiekonzernen, qualitativ hochwertige Einschätzungen der Kreditwürdigkeit zu bekommen. Durch ihre enormen Datenmengen können diese Konzerne auch viel günstiger und schneller als Banken Kreditanträge bearbeiten, Kredite verteilen und Rückzahlungen kassieren.

    Staatsbanken begrüßen Regulierung

    Regulierungsbehörden inner- und außerhalb Chinas fürchten aber zunehmend, die großen Konzerne könnten diese Vorteile missbrauchen. Traditionelle Banken, die sowohl beim Geldmanagement als auch bei der Kreditvergabe Marktanteile an die Technologiegiganten verloren haben, sind über die stärkere regulatorische Kontrolle wahrscheinlich sehr erfreut.

    Über die kontrollierte Anonymität des eRMB würde die Zentralbank eine ähnliche Möglichkeit bekommen, das zu überwachen, was normalerweise für Banken unsichtbar ist. Obwohl die Zentralbank weiterhin auf die sonstigen Informationen wie Kundenbewertungen verzichten müsste, wären ihre Daten über Umsatz- und Kostensteigerungen in gewisser Hinsicht hochwertiger als diejenigen der Technologiekonzerne, da sie eine volkswirtschaftsübergreifende Transaktionshistorie umfassen. So könnte die Volksbank die Kreditwürdigkeit möglicher Schuldner einschätzen und diese Bewertungen preiswert oder gratis an die Geschäftsbanken weitergeben, die damit den Informationsvorsprung der Technologiekonzerne verringern oder gar beseitigen könnten.

    Internationale Transaktionen in Renminbi stärken

    Ob der eRMB international verwendet werden könnte, hängt von mehreren Faktoren ab: Im Zuge der wachsenden globalen Bedeutung Chinas im Handels- und Finanzbereich werden immer mehr Transaktionen in Renminbi verbucht. Staatseigene chinesische Firmen könnten darauf bestehen, einen Teil ihrer internationalen Transaktionen in Renminbi abzuwickeln, und die PBoC könnte mehr Swap-Vereinbarungen in dieser Währung abschließen. Aber der internationale Aufschwung der Währung wird durch die chinesischen Kapitalkontrollen eingeschränkt – ebenso wie durch den relativ geringen Umfang flüssiger, in Renminbi ausgewiesenen Anlagegüter. Andererseits könnten Reformen in diesen Bereichen die Verwendung der Währung fördern.

    Auch die US-Politik wird eine Rolle spielen. Die Behörden dort könnten beispielsweise amerikanische Finanzinstitute davon abhalten, den Renminbi zu verwenden. Ironischerweise könnten aber die ständigen US-Finanzsanktionen, die die privilegierte Stellung des Dollar ausnutzen, die Einführung von Alternativen fördern – darunter auch die des Renminbi.

    Der eRMB allein wird kaum zur Internationalisierung des Renminbi beitragen. Sein größter Effekt wird wohl ein neues Gleichgewicht der Macht zwischen den Banken und den großen Technologiekonzernen in China selbst sein.

    Shang-Jin Wei, ehemaliger Chefökonom bei der Asiatischen Entwicklungsbank, ist Professor für Finanzwesen und Ökonomie an der Columbia Business School und der Schule für Internationale und Öffentliche Angelegenheiten an der Columbia University. Aus dem Englischen von Harald Eckhoff.

    Copyright: Project Syndicate, 2021.
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    Personalien

    Hermann Simon, Management Consultancy Simon-Kucher & Partners founder, will be the namesake of a new business school in Shouguang, which opens today. Simon became known for his publications on medium-sized global market leaders, the so-called “hidden champions”. The new university will focus on this “hidden talents concept”: the education of medium-sized entrepreneurs and managers, combined with an international orientation. The president of the university will be the renowned Beijing strategy expert Professor Liu Hongsong.

    Dessert

    Sternbilder-Rennstrecke: Die “Zodiac Mountain Road” (十二盘坡 ) in der Nähe von Haidong im Osten der chinesischen Provinz Qinghai hält zwölf Kurven für Auto- und Zweirad-Fahrer:innen bereit – für jedes Tierkreiszeichen eine. Die Straße schlängelt sich – im Jahr des Büffel – von Xining bis zum Huzhu Beishan National Forest Park.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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