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Erscheinungsdatum: 05. Juli 2025

AI Act: SAP-CEO Christian Klein will Regulierungspause

Es sollte der große Wurf sein, der mehr Vertrauen in künstliche Intelligenz schafft, Europa bei KI harmonisiert und gleichzeitig Grundrechte sichert: der AI Act der EU. Nun regt sich allerdings Widerstand. Unter anderem spricht sich SAP-CEO Christian Klein dafür aus, das Gesetz für zwei Jahre auszusetzen. Vor Journalisten sagte er am Donnerstagabend: „Lasst uns doch erst einmal etwas aufbauen, und dann können wir es regulieren.“ So sieht man erst, argumentiert Klein, welche Bedeutung die entstehenden Plattformen und Produkte tatsächlich haben.

Zwar bezweifle der Chef des größten deutschen Tech-Konzerns nicht die generelle Notwendigkeit für eine europäische KI-Regulierung. Aber: „Wir müssen zuerst sicherstellen, dass hiesige Unternehmen nicht benachteiligt werden im internationalen Wettbewerb.“ In der gegenwärtigen Version gebe es zudem zu viele Unklarheiten, die für Unsicherheit sorgen und damit den Markt negativ beeinträchtigen. 

Parallel wendet sich eine Gruppe von rund 45 europäischen Unternehmen mit einem offenen Brief an die Europäische Kommission. Sie fordern die Kommission auf, zentrale Aspekte des AI Act für zwei Jahre auszusetzen, etwa zur Regulierung von Hochrisiko-KI-Systemen oder zu Verbindlichkeiten hinsichtlich allgemeiner KI-Modelle (general-purpose AI models, GPAI), die etwa umfassende technische Dokumentation oder Compliance-Vorschriften umfassen. Die GPAI-Regeln sollen bereits im August 2025 in Kraft treten – ein entsprechender Code of Conduct fehle allerdings noch. Unterschrieben haben den Brief unter anderem Airbus-CEO Guillaume Faury, Christian Bruch von Siemens Energy, Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius oder Lufthansa-Technologiechefin Grazia Vittadini. Alex Hofmann

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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