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Erscheinungsdatum: 15. März 2025

Heidelberg Materials-CEO von Achten fordert CCS-Gesetz

Der Vorstandsvorsitzende des weltweit zweitgrößten Zementherstellers Heidelberg Materials, Dominik von Achten, hat die kommende Bundesregierung aufgefordert, rasch das noch von der Ampel ausgearbeitete CCS-Gesetz zu beschließen. „Es gibt einen Gesetzentwurf, der im Grunde fertig ist, der von der alten Bundesregierung unter Mitwirkung der Grünen entstanden ist und den wir sehr stark befürworten“, sagte von Achten im Podcast Table.Today. „Wir hoffen sehr, dass die neue Regierung, sobald wir eine haben, diesen Gesetzentwurf auch durchwinkt.“ Ohne die CCS-Technologie könne die energieintensive Industrie in Deutschland nicht klimaneutral werden. „Um unser Produkt auf netto null runter zu bekommen, ist CCS oder auch CPU die einzige Möglichkeit“, sagte von Achten.

In der Produktion von Zement, bei der Verbrennung von Kalkstein, entsteht ein hohes Maß an CO2, das im Prozess unvermeidbar ist. Deshalb müssen die Hersteller versuchen, das CO2 am Kamin aufzufangen und zu neutralisieren. Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials ist der Konzern mit dem höchsten CO2-Ausstoß im DAX.

Von Achten forderte die neue Bundesregierung außerdem auf, die Steuern auf Energie zu senken, um die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Branchen zu erhöhen. „Es freut mich zu hören, dass die Verhandler schon zum Ziel haben, die Energiekosten in Deutschland wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bekommen. Das ist für uns absolut kritisch.“

Von den rund 21 Milliarden Euro Gesamtumsatz im vergangenen Jahr musste Heidelberg rund 3 Milliarden Euro für Energiekosten aufbringen. Im zurückliegenden Winter seien die Energiekosten für sein Unternehmen zwischenzeitlich auf 100 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Zum Vergleich: In den USA liegt der Preis bei 25 bis 30 Euro. Das Wachstum seines Unternehmens finde derzeit im Ausland statt, vor allem in den USA, betont der Vorstandschef des 150 Jahre alten Familienunternehmens. Heidelberg Materials gehörte zu den Unternehmen, die am meisten vom US-Förderprogramm IRA profitiert hatten. Bei der Förderung ging es um den klimafreundlichen Umbau eines Zementwerks in Indiana. Michael Bröcker

Das Gespräch mit Dominik von Achten hören Sie am Sonntag, 16. März, in einer Sonderfolge des Podcasts Table.Today. In den kommenden drei Sonntagen widmen wir uns dort in Kooperation mit der Stiftung KlimaWirtschaft den Herausforderungen der Wirtschaft bei der Transformation.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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