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Erscheinungsdatum: 08. November 2025

Frankreich geht gegen Shein vor: Plattform vorläufig gesperrt

Begleitet von Protesten hat der umstrittene Fast-Fashion-Konzern Shein in Paris seinen ersten stationären Shop eröffnet – und sieht sich gleichzeitig mit einer drastischen Maßnahme der Regierung konfrontiert. Kurz nach der Eröffnung im Kaufhaus BHV kündigte das Finanzministerium eine vorläufige Sperrung der Online-Plattform in Frankreich an. Sie soll bestehen bleiben, bis Shein nachweist, dass sämtliche angebotenen Produkte den geltenden Gesetzen entsprechen. Auslöser sind unter anderem Ermittlungen der Verbraucherschutzbehörde DGCCRF, nachdem auf dem Marktplatz Puppen entdeckt wurden, die eine pädosexuelle Verwendung nahelegten. Shein entfernte die Produkte und erklärte, man wolle interne Kontrollen verschärfen und stehe mit den Behörden in Kontakt.

Die Sperrung könnte weitreichende Folgen haben: Frankreich hatte bereits 2021 die Plattform Wish durch ein sogenanntes „Déréférencement“ aus Suchmaschinen entfernen lassen – ein Schritt, der faktisch einem Marktausschluss gleichkam. Zugleich treibt die Regierung strengere Regeln gegen Ultra-Fast-Fashion voran, darunter Umweltabgaben und Werbeverbote für Billig-Mode. Während Shein in Frankreich unter Druck gerät, wächst das Geschäft in Deutschland weiter: Branchenangaben zufolge dürften Shein und Konkurrent Temu dort 2025 Milliardenumsätze erzielen. Händlerverbände fordern daher auch hier schärfere Kontrollen und gleiche Wettbewerbsbedingungen für nicht-europäische Anbieter. Amelie Richter

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Letzte Aktualisierung: 08. November 2025

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